Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 26. Januar 2023

Identität und Idiologie

Noch ein Auszug aus meinem Script/aus den Aufschreiben aus Zeiten meines Soziologie-Studiums. Keine Ahnung, wo ich das Material dazu aufgeschnappt hatte, es steht heute in meinen Scripten: Identität ist der „sozialisierte Teil des Selbst“. „Nur wenn Andere meine Identität bestätigen, wird das Individuum Wirklichkeit. Identität ist das Ergebnis des Zusammenwirkens von Identifizierung und Selbstidentifikation. Das gilt sogar für Identitäten, die sich manche Menschen erfinden und sich zurecht legen.“ Ob das zur Erkenntnis von Menschen wie Donald Trump beitragen könnte? Menschen, die sich eine Wirklichkeit zurecht legen und alles andere als „Fake News“ denunzieren glauben zu können? Die glauben zu bestimmen, was sei? Das, was nicht mit meiner Realität übereinstimmt, wird ausgeblendet oder einfach als unzutreffend bezeichnet. Das heißt: Es existiert nicht, weil ich es nicht anerkenne. Gewisse Sektenidiologien scheinen meiner Meinung nach auch so zu funktionieren, Machtidiologien und Religionen tun das sowieso. Das, was ins Weltbild passt, wird gesehen und anerkannt. Das andere wird geleugnet, verdrängt oder sonstwie ausgeblendet. Daraus wird dann eine gemeinschaftliche Identität konstruiert (oft auch zum Nutzen und Profit einzelner Personen). Es heißt, dazu zu gehören. Und nicht außerhalb zu stehen. Wer dazu gehört und wer außerhalb steht, bestimmt im verschärften Falle eine diktatorische Führerfigur.

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