Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 22. April 2021

Demokratieanschauung

Was war das denn? Wir lernen hinzu. Zu dem, was Demokratie ist. Es hat hierzulande mitten in einer tödlichen Pandemie (es wird im Ausland offenbar vor Deutschland als "Reiseland" gewarnt, es sind ja schon weit mehr als 80 000 Mitbürger an und mit dieser Corona-Pandemie gestorben) in einer Partei ein großer Hahnenkampf stattgefunden, dem ein wochenlanges Ringen zwischen zwei Rivalen voraus gegangen war, in dem es erstaunliche Parteinahmen und öffentliche Bekundungen gab. Es kam dann nach langer Auseinandersetzung schließlich zu einer Entscheidung. Und jetzt? Sollen sich qua demokratischer Grundregel alle auf die Seite des Erfolgreichen schlagen und sich ihm in all seinen Überzeugungen anpassen. Wer ist "alle"? Einfach alle Parteimitglieder und/oder die Granden? Repräsentieren sie in einer "repräsentativen Demokratie" diejenigen, die zu entscheiden haben, die Macht ausüben? Und was ist mit all den katastrophalen Fehlentscheidungen in der Pandemie? Demokratie scheint in diesem Falle jedenfalls ein institutionalisierter Anpassungsprozess zu sein: Wir schlagen uns auf die Seite der Gewinner, koste es, was es wolle. Auch die eigenen Überzeugungen. Wenn ich das richtig mitgekriegt habe, so wurden noch am Abend der Entscheidung solche Wendemanöver unter dem Anschein gut verstandener Demokratie vollzogen.

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