Und
doch kann uns jeder Physiker vorführen, dass diese Vorstellung, die
nahezu alle Kulturen teilen, falsch ist: Vergangenheit, Gegenwart,
Zukunft – laut Physik alles Quatsch. Einstein hat in seinen
Relativitätstheorien versucht, das wahre Bild der Zeit zu zeichnen.
Er sieht sie als eine von vier Dimensionen. (3X Raum, 1XZeit)
Insofern müssen wir uns von der Idee der Gegenwart lösen. Denn wenn
der Raum nicht das eine universelle Hier kennt, warum sollte es dann
das eine universelle Jetzt geben? Es gibt so viele verschiedene Orte
gleichzeitig. Auch wenn wir sie nicht sehen.Ähnlich ist das mit der
Zeit.
Man
kann sich die Zeit als zusätzliche Raumdimension vorstellen. Alle
Momente, wie wir erleben, stehen nebeneinander. Unter Physikern heißt
diese Vorstellung von der vollständig gegebenen Raumzeit
„Block-Universum“. Alle Ereignisse, vom Beginn des Urknalls bis
zur Endzeit, alles ist da. Wir aber erleben dieses Universum nicht
als Ganzes, sondern scheibchenweise. Vergangenheit, Zukunft: alles
da. Scheinbar. Jeder erlebt seine Einteilung: Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft. Ganz individuell geformt und passend gemacht!
Z.b. unser Nachbarstern Alpha Centauri: wenn wir sein Bild empfinden
können, ist es in diesem Moment bereits vier Jahre alt. Könnten wir
auf Alpha Centauri sein, wären alle Ansichten der Erde auch schon 4
Jahre alt. Einstein sagt: Es gibt nicht die eine Aufteilung des
Raum-Zeit-Blocks. Jeder formt seine Sicht der Gegenwart. Nur wegen
der Geschwindigkeit des Lichts und der relativ kurzen Distanzen auf
unserem Planeten entsteht die Illusion einer einzigen globalen
Gegenwart.
Unser
Geist ist erpicht auf die eine, fortschreitende Zeit, obwohl die
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig existieren
gleichzeitig ? Nun, es scheint dies unserem Gehirn entgegen zu
kommen. Es hängt die einzelnen „Ausschnitte“ von Zeit wie in
einem Film aneinander, wodurch die persönliche Raumzeit entsteht.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren aber gleichzeitig.
Unser Gehirn hängt die verschiedenen Momente der Vergangenheiten
über die Gegenwart zusammen und formt dadurch unsere Identität, der
durch die Raumzeit führt. Alltag: Erinnerungen an die Zukunft gibt
es bei uns nicht, nur ans Babystadium, an die Kindheit. Ein Gefühl
einer Lebensreise entsteht in unserem Ich. In Wahrheit bewegt sich
aber gar nichts.
Zeit
lässt sich also nicht aufhalten und wir erleben dabei immer nur
einen Bruchteil: Die Gegenwart. Den Moment in ihr sollten wir festhalten, predigten Viele, - auch ich. Wenn aber alle Zeit bereits
existiert, könnten wir dann nicht unsere Perspektive ändern und
vielleicht sogar in unsere Zukunft blicken? Ich breche hier ab und
gestehe, dass mir immer nur Ahnungen, Andeutungen und bildhafte
Zeichen möglich waren. Aber ich ahnte etwas von der Zeit, sofern mir
so etwas wie ein Auslöser, ein Stimulus und eine Anregung dazu geboten wurde.
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