„Wie
heißen Sie?“ fragte er und wunderte sich über seine Neugier. „Du
kannst Valerie zu mir sagen“. Sie schien sein Spiel zu ahnen. Er
kam sich blöde dabei vor
und
wollte damit aufhören, sah aber im Moment keine Möglichkeit dafür.
Valerie
fuhr sich, wenn sie etwas sagte, durch das Haar, als sei sie
zerstreut, als wolle sie aus einem Bündel von Gedanken einen heraus
greifen. Es
wirkte dies eitel und egozentrisch. Sie hatte sehr lange,
dunkelblonde Haare und einen Mund, der ihm sofort aufgefallen war.
Dieser
würde wohl auf alle Männer sehr erotisch wirken, da war er sich
sicher. In diesem Mund lag aber auch noch etwas kindlicher Trotz,
gleichzeitig
schien er eine Art sensibles Selbstbewusstsein heraus lesen zu
können. Ihre
Augen verstärkten diesen Eindruck. In
ihnen spiegelte sich wieder die Mischung aus Vertrautheit
und
fast berechnendem Realismus, deren
scheinbare Gegensätzlichkeit sich bei ihr zu einer Harmonie
verbanden. Dies elektrisierte ihn. Sie
saß erst 5 Minuten neben ihm und dennoch glaubte er schon so viel
von ihr zu wissen, ja,
sie schon zu kennen, aus der Kindheit, aus
den Tiefen von Tag- und Nachtträumen. Er
hatte solch ein Gefühl noch nie gehabt und
es beunruhigte ihn mehr, als
dass er es genoss. Denn
es entzog sich rationaler Kontrolle, es war ihm nicht möglich, es
als Illusion
und Projektion zu entlarven. Er
versuchte, es
lächerlich zu machen und
zielte darin doch haarscharf am Eigentlichen vorbei.
Dies
alles wirbelte ihn durcheinander, während er betont gelangweilt aus
dem Fenster sah. Ihn
packte die Neugier. Sie
fragte „Darf ich rauchen?“
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