Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 21. September 2020

Reise durch Wirklichkeiten (2)

Es geht um verschiedene Perspektiven. Sozialisation und Programmierungs- bzw. Abrichtungsmethoden prägen die Werte- und Verhaltensmaßstäbe sowie die Verstehensmöglichkeiten von Menschen und erlauben ihnen verschiedene Einblicke in das, was als „Leben“ bezeichnet wird. Jeder ist also durch seine soziale  oder sonstwie bestimmte Umwelt geprägt. Wir alle leben in verschiedenen Lebenswelten, und zwar global. Das heißt, dass das, was in China als „normal“ gilt, hierzulande noch längst nicht „normal“ sein muss. Es fällt dort ein Sack Reis um, - was ganz erheblich mit dem Hier und Jetzt zu tun haben könnte. Hier ist die Anbetung des Geldes und die dominante Stellung der Ökonomie als alles beherrschendes Lebensprinzip verbunden, doch scheint es mir relativ klar, dass die Globalisierung sich ausbreiten soll und will. Die regionalen Unterschiede der Lebensperspektiven und Identitäten soll in der Globalisierung zugunsten der Ausbreitung eines einzig gültigen Prinzips überwunden werden. 
Gleichzeitig kristallisieren sich innerhalb globalisierter Gesellschaften immer mehr spezialisierte und fraktionierte Daseinsweisen heraus. Es gibt dadurch keinerlei gesellschaftliche Klammer mehr, keinen verbindlichen Glauben, keine Maßstäbe, außer dem ökonomischen Erfolg, der sich in Geld ausdrückt. Dies schafft zunehmend auch unterschiedliche Lebenswelten, die sich untereinander nicht mehr verstehen, die nichts Gemeinsames mehr eint - außer dem Geld. In diese verschiedenen Lebenswelten also will ich verstehend eindringen, will sich dadurch ergebende Möglichkeiten aufzeigen, will Fragen aufwerfen - weniger die dazu passenden Lösungen. Ich will, solange das noch möglich ist, verschiedene Lebensperspektiven, verschiedene Antworten auf verschiedene Fragen aufwerfen, anreißen, sie streifen, will zum produktiven Nachdenken anregen, das versucht, verschiedene Perspektiven zu integrieren.

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