Mit
dem Stichwort „Reise“ (nicht nur in „Reise durch
Wirklichkeiten“) meine ich eine gewisse Beweglichkeit, eine Neugier
auch auf andere Horizonte, ein Heraustreten aus der eigenen
Wahrnehmungswelt, andere Ansichten zur Welt, andere Einordnungen, das
spielerische Einnehmen von Positionen, die Einsicht in eine relative
Gültigkeit bringen, die anderes, das Andere, ja auch das Fremde
grundsätzlich zulässt, ja, die sogar neugierig darauf ist. Dass
Ansichten der Welt aus kulturellen und sozialen Gegebenheiten heraus
nahezu programmiert sind, habe ich in der Soziologie gelernt. Dass
damit oft Machtfragen zusammen hängen, brachte mir die
Politikwissenschaft bei. Was mich da immer erstaunt hat: Das Maß an
Berechenbarkeit ist schockierend angesichts dessen, dass immer wieder
„der freie Wille“ postuliert wird. Vor allem die „Marktforschung“
macht sich diese Programmiertheit zunutze bei ihren Prognosen. Im
Idealfall freilich stellt sie Studien und Thesen aus unbeteiligter
Perspektive auf, lässt sich nicht infizieren von Gegebenheiten, will
nachvollziehbare Erkenntnisse. Auch dies will ich ein bisschen
durchbrechen mit meinem Blog, will das Beteiligtsein durchaus
zulassen und keinen Anspruch auf objektive Gültigkeit oder jene
Nachvollziehbarkeit erheben, die allzu oft und offensichtlich erkauft
scheint von mächtigen wirtschaftlichen Interessen.
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