Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Mittwoch, 30. September 2020
Dienstag, 29. September 2020
Medizin und Ideologie
Es
steht durchaus schon lange im Raum, dass sich Schulmedizin und
ganzheitliche Medizin begegnen könnten, um gegenseitig voneinander
zu profitieren. Man ist dann im konkreten Fall regelrecht erschreckt, wie wenig dies
tatsächlich der Fall ist und wie sehr die jeweiligen Seiten eine Art
grundsätzlich-ideologischer Frage daraus machen. Wie sehr Ignoranz
und Arroganz das Feld beherrschen!!! Wieso eigentlich? Ob das am Studium oder
Ausbildung liegt? Um den Patienten scheint es nur insofern zu gehen,
als dass jede Seite Recht behalten will. Peinlich, sowas! Klar, angesichts der Lage verbietet sich jegliche Kritik an der Medizin und der sie tragenden Institutionen. Aber gerade das gehört zum Niedergang demokratischer Bestrebungen!
Ein solch groteskes Verkennen der Medizin erscheint mir nur möglich, weil Ärzte immer noch einen Status als „Halbgötter in Weiß“ haben und ein Großteil von ihnen schon längst aus Deutschland in die Schweiz oder nach Österreich abgewandert ist, weil dort die Bedingungen sehr viel besser scheinen (ob dies „die Politik“ samt ihren Krankenkassen-Adlati ändern sollte? Oder es wenigstens versuchen? Ob sie überhaupt etwas dagegen unternommen hat?) Wie ist das möglich? Sind Ärzte in den "normalen" Zeiten Raffkes, die nur das Geld interessiert? Sie seien zum wirtschaftlichen Handeln aufgefordert, so heißt es. Ob sie dies tun, wenn sie in die Schweiz oder nach Österreich übersiedeln?
Ein solch groteskes Verkennen der Medizin erscheint mir nur möglich, weil Ärzte immer noch einen Status als „Halbgötter in Weiß“ haben und ein Großteil von ihnen schon längst aus Deutschland in die Schweiz oder nach Österreich abgewandert ist, weil dort die Bedingungen sehr viel besser scheinen (ob dies „die Politik“ samt ihren Krankenkassen-Adlati ändern sollte? Oder es wenigstens versuchen? Ob sie überhaupt etwas dagegen unternommen hat?) Wie ist das möglich? Sind Ärzte in den "normalen" Zeiten Raffkes, die nur das Geld interessiert? Sie seien zum wirtschaftlichen Handeln aufgefordert, so heißt es. Ob sie dies tun, wenn sie in die Schweiz oder nach Österreich übersiedeln?
Montag, 28. September 2020
Zeit
Was
schwirrt da an uns vorbei? Wie man mit der Zeit umgehen solle? Ob das
noch eine Spätfolge des Lockdown ist? Es ist von Zeitreisen die
Rede. Von Allgemeiner Relativitätstheorie, von vierdimensionaler
Raumzeit und von Wurmlöchern. Wie
klein wir doch sind! Mit Hilfe von Digitalisierung diese Begrenzungen
überwinden? Hm.
Aber nun:
Entschleunigung, Achtsamkeit? Iwo! Längst ist wieder Highspeed und
Wachstum angesagt. Immer
schneller. Immer profitabler. Wettbewerbsfähigkeit.
Schließlich geht es um
„unseren Wohlstand“.
Bedrohungen sind längst
wieder gewachsen. Alles ist ungewiss. Worin sollen „wir“
vertrauen? Ob es da um
Millionstel Sekunden geht, die in zunehmender Höhe gemessen werden? Wir fühlen uns ausgeliefert. Ob es aber um entfernte
Galaxien und „Schwarze Löcher“ geht? Die Zeit vergeht
dort langsamer, je näher sie kommt.
Sonntag, 27. September 2020
Klimawandel Reloaded
Wir haben besonders nach dem letzten Freitag das Gefühl, dass
jetzt die Ökos wieder kommen und uns unsere Lebensweise und das, was
die Wirtschaftler den „Wohlstand“ nennen, nehmen wollen. Dabei
ist es doch eher so, dass es um Notwendigkeiten gehen könnte, um
wirksame und nachhaltige Veränderungen, die vielleicht mit sich
bringen könnten, dass wir und die Natur überleben. Wir müssen
unseren Lebensstil ändern, das Hoffen auf technologische Erlösung
scheint mir in der Kürze der noch zur Verfügung stehenden Zeit
nicht mehr plausibel zu sein. Dabei könnten durchaus auch Verbote
eine Rolle spielen. Jawohl, da ist das böse Wort von der
„Ökodiktatur“ nicht mehr weit. Ein Kampfbegriff, der von
verschiedenen Seiten gerne gebraucht und missbraucht wird. Wichtig: Die notwendigen Veränderungen
müssten sozial einigermaßen bewusst ausgestaltet sein, was mir bei
der gegenwärtig global und in der Bundesrepublik herrschenden
politischen Kaste (einschließlich der stark an einer ökonomisch gut
ausgestatteten Klasse von Menschen orientierten Grünen!) nicht unbedingt gewährleistet erscheint. Zu
ausgeprägt erscheint mir der Einfluss von politischen Lobbyisten,
die versprechen, dass alles beim Alten bleiben könne und ein aus meiner Sicht ungewisser technischer Fortschritt uns noch rechtzeitig erretten
könne. Es müssten jedoch allgemeine Veränderungen mit bedacht
werden, die nicht nur das politische Machbare, sondern auch das
Notwendige im Blickfeld haben. Ob dies über eine Erweiterung und
Neubestimmung des Kampfbegriffs „Wohlstand“ (der ja ohnehin nur
auf der Ausbeutung weiter Teile der Erdbevölkerung und vieler
Rohstoffe zu erreichen war...) mit dem ökonomisch begründeten
„Weiter so...“ zu erreichen ist? Ob dies etwas ist, dessen
Dringlichkeit wirklich erkannt worden ist?
Samstag, 26. September 2020
Freitag, 25. September 2020
Another Times in digital Universe (Text lyrisch)
Another Times in digital
Universe
Spring
doch!
Mach's
doch!
Glaub'
es!
Lass
es!
sagt
der Algoritmus
sagt
das andere Ich
sagt
Dein Ich in dir
the
digital one
electric
electronic
artificial
natural
native
Donnerstag, 24. September 2020
Wissen und Tun (2)
Man
kann von etwas überzeugt sein und bereit, zur Lösung eines Problems
beizutragen. Wir meinen das dann sehr ernst und sind ergriffen, betroffen. Zwei Stunden später
geht das Leben im Alltag aber weiter und wir steigen ins Auto, um
irgendwohin zu kommen, Konferenzen rufen uns, - was soll man auf die
Schnelle da noch essen? Nun gut, da liegt doch dieses
Fast-Food-Restaurant so günstig am Weg! Dieses eine Mal esse ich
etwas, was ich eigentlich nicht essen sollte! Nur dieses Mal! Da sind
Lebensumstände, in die wir uns hinein gezwungen fühlen. Doch das
wird angesichts des Klimawandels und des Zustands unserer Natur nicht
mehr gehen. Die Politik ist nun dringend aufgerufen, andere
Bedingungen zu schaffen - im Namen der Vernunft zu überleben (nicht
im Drang, sich alles bequemer, leichter, angenehmer oder schneller zu
machen). Angesichts der neu aufgekommenen Despoten und autokratischen
Herrscher in dieser Welt mag uns da so mancher Zweifel am
Überlebenswillen der Menschheit kommen.
Mittwoch, 23. September 2020
Wissen und tun
Wir
sollten etwas tun - und tun etwas anderes. Handeln und tun – ein
seltsames Gegensatzpaar, das in unserem Alltag eine große Rolle zu
spielen scheint. Wohlstand und die Pflicht, als Species zu überleben. Was dem Verstand widerspricht, ist uns zu oft recht als
alltägliche Handlung. Das Wort, das gerade jetzt, in Pandemiezeiten,
Konjunktur hat, ist „Wohlstand“. Wohlstand bedeutet auch Macht,
das andere bedeutet Verzicht und zunächst auch mehr Abstand vom
bequemen Genuss. Klimakatstrophe? Davon in allen Facetten zu wissen
und danach zu handeln bedeuten offenbar unterschiedliche Dinge. Wir
müssten das anders in uns hinein bekommen. Internalisieren. Wir als
Menschen hätten nach unserem Selbstverständnis die Wahl. Trotzdem
steigen wir ins Auto, fressen Fleisch oder tun andere schädliche
Dinge. Auch ist da ein Systemzusammenhang, - wir sind diesem Falle in
dem immer penetranter werdenden Widerspruch zwischen Stadt und Land.
Klar kann ich in der Großstadt locker auf ein Auto verzichten.
Fahrrad? E-Mobilität? Alles wunderbar. Auf dem Land ist das schon
viel schwieriger….
Da
sind diejenigen, die uns einen Fortschritt in Richtung auf das Ziel
in technologischer Hinsicht versprechen. Die richtige App, das
richtige System, usw. Doch das, was diese Art von technologischen
Fortschritt immer getrieben hat, war die Profitmaximierung. Ob das in
dieser Hinsicht weitgehend ausfällt? Ob da nicht auch ein anderer
Antrieb hinzu kommen müsste? Klar, wir wären gezwungen zu
verschiedenen Dingen. Ob diese aber mehr Gewinn versprechen würden?
Ob
wir nicht in materielle Zusammenhänge gestellt sind, die uns gewisse
Alternativen verbieten und die uns umweltschädliches Verhalten nahe
legen? Gewiss, eine Art „oberer Mittelstand“ (u.a. Lehrer,
Softwarespezialisten und andere Technokraten) hat die finanziellen
Voraussetzungen, um sich richtig zu verhalten. Im Bio-Laden einkaufen. Vegan leben ohne großen Verzicht. „Noch schnell die
Welt retten“: Solche Leute können sich das vorgaukeln. Sie
verfügen auch über Ressourcen, um sich richtig zu verhalten. Doch
es gibt auch die weitgehend unsichtbare Klasse der Prekären, die
mehr schlecht als recht vor allem von Transfers lebt und die über
keinerlei Beweglichkeit verfügt, um besser zu leben. Da bedeutet
überleben, die billigen Sachen zu kaufen. Und die sind von
„Discountern“ meist sehr ungünstig verpackt, so dass sie eine
wahre Plastikflut auslösen. Immer noch. Daran hat sich nicht viel
geändert.
Dienstag, 22. September 2020
Valerie (17)
Seine
Augen sahen ihr zu, wie sie ihre Zigarette anzündete und in ihren
Mund steckte, was seine Gedanken sofort in Richtung Sex lenkte. Die
Geste war die Verführung selbst, war im höchsten Maß anziehend.
Er
versuchte, ihre Figur zu erraten, was dadurch, dass sie auf diesem
Autositz saß, erschwert wurde und
gleichzeitig seine Phantasie in Gang brachte.
Auch
ihr Körper hatte etwas von dieser individuellen Schönheit, die
er schon aus ihrem Gesicht geschlossen hatte. Ihre Brüste waren
straff und fest
und
er fragte sich, ob sie überhaupt einen BH trage, ...so
sehr, dass er beinahe von der Straße abgekommen war.
„Bist
du zufrieden mit dem, was du machst?“..Er
war erstaunt und misstrauisch bei einer solchen pauschalen
Frage. So
etwas war er nach einer derartig kurzfristigen Bekanntschaft noch nie
gefragt worden. Das
roch nach klar erkennbaren Absichten und er fürchtete schon, sie
wolle ihn von etwas überzeugen, von einer Heilslehre vielleicht, -
oder
irgendeinem verlockenden Weg zu Glück und Zufriedenheit. Trotzdem
reagierte – wieso eigentlich? - ehrlich.
„Wissen
Sie….äh, weißt du, das ist so eine Sache. Was
Zufriedenheit und Glück sein könnte, versteht jeder anders.
Unzufriedenheit
kann ja auch einen Motor zur Weiterentwicklung bedeuten...
und
Zufriedenheit kann zu Stillstand führen...man redet da immer so
leicht darüber, dabei
ist alles komplizierter und zumindest zweischneidig...
Sagen
wir so: Ich bin zufrieden damit, dass ich noch unzufrieden bin. Das
ist ja wohl auch eine Sache der Vorstellungen, die man von sich hat
und der Möglichkeiten, die man in sich sieht. Deren Einschätzung ändert sich bei mir oft, wenn auch nicht grundlegend“.
Montag, 21. September 2020
Reise durch Wirklichkeiten (2)
Es
geht um verschiedene Perspektiven. Sozialisation und Programmierungs-
bzw. Abrichtungsmethoden prägen die Werte- und Verhaltensmaßstäbe
sowie die Verstehensmöglichkeiten von Menschen und erlauben ihnen
verschiedene Einblicke in das, was als „Leben“ bezeichnet wird.
Jeder ist also durch seine soziale oder sonstwie bestimmte Umwelt geprägt. Wir alle leben in
verschiedenen Lebenswelten, und zwar global. Das heißt, dass das,
was in China als „normal“ gilt, hierzulande noch längst nicht
„normal“ sein muss. Es fällt dort ein Sack Reis um, - was ganz erheblich mit dem Hier und Jetzt zu tun haben könnte. Hier ist die Anbetung des Geldes und die dominante Stellung
der Ökonomie als alles beherrschendes Lebensprinzip verbunden, doch
scheint es mir relativ klar, dass die Globalisierung sich ausbreiten
soll und will. Die regionalen Unterschiede der Lebensperspektiven und
Identitäten soll in der Globalisierung zugunsten der Ausbreitung
eines einzig gültigen Prinzips überwunden werden.
Gleichzeitig kristallisieren sich innerhalb globalisierter Gesellschaften immer mehr spezialisierte und fraktionierte Daseinsweisen heraus. Es gibt dadurch keinerlei gesellschaftliche Klammer mehr, keinen verbindlichen Glauben, keine Maßstäbe, außer dem ökonomischen Erfolg, der sich in Geld ausdrückt. Dies schafft zunehmend auch unterschiedliche Lebenswelten, die sich untereinander nicht mehr verstehen, die nichts Gemeinsames mehr eint - außer dem Geld. In diese verschiedenen Lebenswelten also will ich verstehend eindringen, will sich dadurch ergebende Möglichkeiten aufzeigen, will Fragen aufwerfen - weniger die dazu passenden Lösungen. Ich will, solange das noch möglich ist, verschiedene Lebensperspektiven, verschiedene Antworten auf verschiedene Fragen aufwerfen, anreißen, sie streifen, will zum produktiven Nachdenken anregen, das versucht, verschiedene Perspektiven zu integrieren.
Gleichzeitig kristallisieren sich innerhalb globalisierter Gesellschaften immer mehr spezialisierte und fraktionierte Daseinsweisen heraus. Es gibt dadurch keinerlei gesellschaftliche Klammer mehr, keinen verbindlichen Glauben, keine Maßstäbe, außer dem ökonomischen Erfolg, der sich in Geld ausdrückt. Dies schafft zunehmend auch unterschiedliche Lebenswelten, die sich untereinander nicht mehr verstehen, die nichts Gemeinsames mehr eint - außer dem Geld. In diese verschiedenen Lebenswelten also will ich verstehend eindringen, will sich dadurch ergebende Möglichkeiten aufzeigen, will Fragen aufwerfen - weniger die dazu passenden Lösungen. Ich will, solange das noch möglich ist, verschiedene Lebensperspektiven, verschiedene Antworten auf verschiedene Fragen aufwerfen, anreißen, sie streifen, will zum produktiven Nachdenken anregen, das versucht, verschiedene Perspektiven zu integrieren.
Sonntag, 20. September 2020
Was ist real?
Ich
will alles integrieren und zu einem Gesamteindruck zusammenfassen:
Texte, Lyrik, Fotos, Musik...usw. Das alles bin ich, macht mich aus - und das sind meine Ego-Botschaften. Und genau darin gleicht das einem
Modell für viele, ist nicht gar so persönlich, wie uns die verschiedenen
„Wirklichkeitsbestätiger und -verstärker“ weiß zu machen versuchen. Im Grunde
hängt das alles damit zusammen, dass ich Herz, Gemüt und Verstand
als zusammenhängend betrachte, dass das Zusammenhängende wohl mein Ich ausmacht. In Kürze und Prägnanz will ich mich hier darüber äußern, keineswegs ewig lange, sich selbst bewundernde und entsprechend selbstgefällige Aufsätze dazu absondern.
Ich habe zu berücksichtigen, dass wir in unserer Gesellschaft dazu neigen, die einzelnen Bereiche einer Person sich gegenseitig entfremden zu lassen und dann zugunsten eines Produktionsprozesses einen einzelnen „auszubeuten“. Leider sah ich dies erst zu Ende meines bewussten Lebens in größerer Klarheit, denn zuvor schenkte ich dieser Einstellung zu wenig Aufmerksamkeit. Ich nahm stillschweigend an, es für meine Verhältnisse besser zu machen, irgendwie halbwegs anständig durch zu kommen. Eine frühe schwere Krankheit war mir eine Warnung. Ich änderte so manches. Aber der Trott des Alltags schien mich zu lange in eine andere Richtung zu führen.
Ich habe zu berücksichtigen, dass wir in unserer Gesellschaft dazu neigen, die einzelnen Bereiche einer Person sich gegenseitig entfremden zu lassen und dann zugunsten eines Produktionsprozesses einen einzelnen „auszubeuten“. Leider sah ich dies erst zu Ende meines bewussten Lebens in größerer Klarheit, denn zuvor schenkte ich dieser Einstellung zu wenig Aufmerksamkeit. Ich nahm stillschweigend an, es für meine Verhältnisse besser zu machen, irgendwie halbwegs anständig durch zu kommen. Eine frühe schwere Krankheit war mir eine Warnung. Ich änderte so manches. Aber der Trott des Alltags schien mich zu lange in eine andere Richtung zu führen.
Samstag, 19. September 2020
Freitag, 18. September 2020
Realsatire
Ich
verabscheue diejenigen, die sich als Verteidiger des Systems geben
und dabei alles, was von rechts kommt, für sich instrumentalisieren.
Dass sie teilweise dabei auch nicht vor kritischen oder Satire-Sendungen
zurückschrecken, macht es für mich noch ärgerlicher. Alles was
nach ihrer Ansicht rechts ist, was strukturenzersetzend und vermeintlich in inkorrekter Weise schädlich für dieses System ist, was sie in diesem Sinne so interpretieren, mag für diese Leute indiskutabel
sein. Sehr aufgeregt und im Brustton moralischer Überlegenheit stellen sie das auch öffentlich so dar. Dabei stehen oft gesellschaftliche Konflikte zwischen „oben
und unten“, „Globalisiert“ und „Lokalisiert“, „Stadt“
und „Land“, zwischen dem Grad an Informiertheit, einer Suche nach
Identität unter industriellen Bedingungen und viele andere Konflikte oder Probleme dahinter, die nicht unter dem Konflikt Rechts-Links einzuordnen sind, die in ihren tatsächlichen Auswirkungen auch nicht besonders staatstragend sind, ja die gewisse Menschen in ihren "demokratisch legitimierten Funktionen", in ihrem Imponiergehabe und innerer Hohlheit und die sie umfangenden Strukturen als lächerlich entlarven. Das muss meiner Meinung nach unbedingt sein in einer Gesellschaft, die sich selbst gerne als demokratisch sieht.
Donnerstag, 17. September 2020
Europas Agonie
Es
ist für mich gestern ein Schauspiel gewesen, dass mir einmal wieder
den Zerfall der Lebenswelten und Lebenswirklichkeiten in Europa und
den westlich entwickelten Ländern der ganzen Welt demonstriert hat.
Während Flüchtlingslager aus welchem Grund auch immer brennen und
Menschen dort im Dreck suhlen müssen und ein bisschen nach etwas
Essbarem stochern, während sie ohne Perspektive nach einem anderen
Leben suchen, tauschen Anzugsträger und Kostümträgerinnen Europas
diplomatische Formeln aus. Eine Kommisionsvorsitzende, die nicht
demokratisch gewählt, sondern von den Mächtigen in den
Hinterzimmern ausgedealt worden ist, hält schlaue, aber weitgehend
nichtssagende Reden über Klimawandel und ein paar andere Probleme.
Europa scheint völlig am Ende und bankrott, während sie im
Wasserkopf in Brüssel noch reich bestückte Bankette abfressen, um
danach selbstzufrieden in riesige Limousinen zu steigen. Das
Einstimmigkeitsprinzip ist mal wieder ad absurdum geführt, der
schnelle Anschluss von Ländern, die diese Werte offensichtlich gar
nicht teilen, rächt sich bitterlich. Unter diesen Umständen ist
natürlich keine Migrationspolitik zustande zu bringen. Es scheinen
auch jegliche Sanktionsmöglichkeiten jenen Ländern gegenüber, die
die EU-Werte nicht teilen, nicht möglich zu sein. Und so erhebt sich
wieder ein Palaver der Amtsträger in Brüssel, ein Austausch von
Meinungen, der zu nichts führt. Vertröstungen, Hoffnungen auf
andere Verhältnisse sind angesagt. Es werden Showposen abgezogen,
die einen anwidern können und eine Wirklichkeit charakterisieren,
die zum Nachteil Europas in Dekadenz zerfallen ist.
Mittwoch, 16. September 2020
Dienstag, 15. September 2020
Drei Klafter tief (Songtext)
Drei Klafter tief
Raus
aus dem Eis
raus
auf die Straße
Geister
haben uns begrüßt
sie
schlagen eine lange Nase
das
ist Routine
das
ist der blaue Panzer
Sag
alles ab
die
Nacht schluckt dich auf
denke
schräg, schließ die Augen
die
Zeit ist ein kleiner Fluchtpunkt
trau'rige
Linien
im
Sand ein blaues Vergessen
Refr.
wir
haben geatmet
wir
waren präsent
waren
bei uns selbst für Momente
fang'
endlich an, fang' die Tangente
die
sich selbst in der Unendlichkeit trifft
Der
Zeiger drückt
die
Uhr tickt lauter
hab
meine Person verzettelt
hab
etwas verloren in der Enge
Acht
Meilen hoch
und
drei Klafter tief...
Montag, 14. September 2020
Ablöse und Geld und Unterhaltung
Man
liest derzeit über die Verhandlungen und den möglichen Transfer
eines „prominenten“ Spielers der Fußball-Bayern aus München, der für
den Fußball dieses Vereins geradezu identitätsstiftend sein könnte
und der dies nun versucht, zu seinem eigenen Vorteil (Geld!) zu nutzen.
Bei den von der einschlägigen Presse reportierten gigantomanischen
Forderungen dieses Spielers könnte man sich schon fragen, ob so etwas in
die gegenwärtigen Corona-Zeiten passt, da viele Menschen ums
schlichte Überleben kämpfen müssen und die Ausgabe jeden Euros herb abwägen müssen. Ein Berater des Fußballspielers will
zudem zweistellige Millionenbeträge als Honorar kassieren, so wird berichtet. Gleichzeitig verkünden Sportvorstände von großen
Vereinen, dass der Fortbestand dieser Vereine durch die gegenwärtigen
Verhältnisse schwer gefährdet sein könnte. Jemand wie ich steht da vis
a vis und fragt sich, wie so etwas zusammenpasst, wer da von wem auf
welche Weise profitieren will und wer dabei die Unterstützung aus
dem großzügig geöffneten Steuersäckel im Auge hat. Ob die gesponserten Klugscheiserrunden im Fernsehen da Aufschluss bringen? Es kommt mir vor, als würden die im Raum stehenden Summen von der
Unterschiedlichkeit der Lebenswelten und der scheinbar
selbstverständlich an sie geknüpften Gier künden. Dabei scheinen
mir auch jene ihr Teil beizutragen, die dieses Spiel mitspielen, bei
dem es nur darum geht, eine Summe auszuhandeln, die weit weg von
denen zu sein scheint, die dies letztenendes zu bezahlen haben. Ob ihnen Unterhaltung so viel wert ist, oder ob sie sich solche "Verhältnisse" einfach nicht konkret genug vorstellen können?
Sonntag, 13. September 2020
Realitätsbewusstsein
Es laufen im Fernsehen immer
mehr Serien, in denen die Realität mit einer Art „Scripted
Reality“ umspielt wird. Das heißt, dass die Realität so gespielt
wird, dass niemand mehr den Unterschied zur rohen und „gemeinen“
Realität empfinden soll. Ob dies etwas mit „Fake News“ und
Populismus zu tun hat?: Dieses „Ich mach‘ mir die Welt, wie sie
mir gefällt“? Oder „….wie sie mir nützt?“. Die Realität
wird fernsehgerecht ausgedacht, Fetzen davon werden neu zusammen
gesetzt, mit Brutalitäten aller Art versetzt. Was nicht passt, wird
passend gemacht, Realitäten werden übersitzt, pointiert und
primitiv gesteigert. Brutalität und Rohheit erscheinen „normal“.
Ziel: Gefühle zu erzeugen und damit Quoten zu steigern. Ausrasten,
lächerlich machen, beschimpfen, verachten, blenden. Die sogenannte
Lebensrealität der Zuschauer soll damit abgebildet werden, - man
will per TV näher ran kommen an das Publikum. Ob auf diese Weise ein
Gefühl für die Wirklichkeit verloren geht und „Fake News“
möglich werden? Ob so „Bewusstsein“ geprägt wird?
Samstag, 12. September 2020
Reise durch Wirklichkeiten
Mit
dem Stichwort „Reise“ (nicht nur in „Reise durch
Wirklichkeiten“) meine ich eine gewisse Beweglichkeit, eine Neugier
auch auf andere Horizonte, ein Heraustreten aus der eigenen
Wahrnehmungswelt, andere Ansichten zur Welt, andere Einordnungen, das
spielerische Einnehmen von Positionen, die Einsicht in eine relative
Gültigkeit bringen, die anderes, das Andere, ja auch das Fremde
grundsätzlich zulässt, ja, die sogar neugierig darauf ist. Dass
Ansichten der Welt aus kulturellen und sozialen Gegebenheiten heraus
nahezu programmiert sind, habe ich in der Soziologie gelernt. Dass
damit oft Machtfragen zusammen hängen, brachte mir die
Politikwissenschaft bei. Was mich da immer erstaunt hat: Das Maß an
Berechenbarkeit ist schockierend angesichts dessen, dass immer wieder
„der freie Wille“ postuliert wird. Vor allem die „Marktforschung“
macht sich diese Programmiertheit zunutze bei ihren Prognosen. Im
Idealfall freilich stellt sie Studien und Thesen aus unbeteiligter
Perspektive auf, lässt sich nicht infizieren von Gegebenheiten, will
nachvollziehbare Erkenntnisse. Auch dies will ich ein bisschen
durchbrechen mit meinem Blog, will das Beteiligtsein durchaus
zulassen und keinen Anspruch auf objektive Gültigkeit oder jene
Nachvollziehbarkeit erheben, die allzu oft und offensichtlich erkauft
scheint von mächtigen wirtschaftlichen Interessen.
Freitag, 11. September 2020
Es geht weiter (Songtext)
ES GEHT WEITER (SELTSAMER
MONAT, SELTSAME JAHRE)
Ein
Fernsehbild flackert durch fahles Licht
ist
dies der letzte Tag? Oder geht immer alles weiter...?
Mein
Magen erzeugt ein Gefühl der Unruhe
Mein
Kopf sagt: dummes Zeugs!
Wir
sitzen alle im selben Boot, das niemand steuert
Ansichten
über Verschwörungen sind jetzt in Mode,
gerade
Linien sind out
ein
Clown regiert die Welt,
ein
andrer schickt den Krieg
der
nächste macht jetzt ernst
Kicker
baden in Kohle
Gott
wohnt nicht mehr hier in unserem Kopf
es
brennt im Telephon,
die
Mail geht ins Leere
Maschinen
flirren flackern tuckern summen leise
Stille
ist die neue Angst
Worte
könnten die Axt sein,
für
das gefrorene Meer in uns.......
Donnerstag, 10. September 2020
Versinken (Textlyrik)
VERSINKEN
In Weiß versinken
sanft
und hart
schwer
und leicht
es
deckt dich zu
und
es wird weniger mit dir
Du
gehst auf im Nichts, im Weiß
es
ist alles leer um mich herum
nichts
regt sich, ich kann es nicht begreifen
die
Sonne fällt zart auf die Wand
was
wollte der Mond uns sagen?
Dass
wir auf keinem guten Trip sind?
Dass
wir schlittern und taumeln?
Dass
wir uns daran gewöhnt haben?
Mittwoch, 9. September 2020
Blogbekenntnisse
Im
Mix aus kurzen Texten, MP3s und Fotos geht es diesem Blog darum, einen
Spiegel des Tages- und Zeitgeschehens (auch abseits der "Aktualitäten") sowie der persönlichen
Gedankenwelt des Autors zu produzieren, es geht ihm um den Wechsel
von Sichtweisen ("Reise durch Wirklichkeiten"), die gesellschaftlich geprägt sind, auch darum,
Alltagserfahrungen zu spiegeln, aktuelle Vorgänge der Gesellschaft
und Politik, es ist ein Nachdenken über Zukunft und das Sein, über
den Kosmos, über vieles, was mich gestreift hat mittels Medien, es
sind kurze Reflektionen von Herrschaftsverhältnissen, Gedanken über den Tod und andere Gegebenheiten, etwas, das mich berührt und in mich
eingedrungen ist, in der Empathie aufgehoben, in Religion und
Spiritualität, Lyrik, eigenen MP3s und Fotos, ergänzt durch
Songtexte verschiedenen Alters, Existenzspuren,
Selbstvergewisserungen, Stammtischgequatsche, durch Tierisches,
allerlei Zeugnissen meines Gangs durch die Wirklichkeit, subjektiv
gefiltert, - ohne Anspruch auf Objektivität, Im Mittelpunkt: Das
Normale, das Leben, die Deprivierung, Angst, Zeit, Liebe, Zitate,
Geld verdienen zum leben, alles in Kürze und in möglichster
Konzentration, Lektürefrüchte, im Bestreben, mich möglichst
verständlich auszudrücken – und: ich versuche vorläufig, einen
täglichen Rhythmus einzuhalten, einen multimedialer Blog zu
betreiben
Dienstag, 8. September 2020
Valerie (16)
„Wie
heißen Sie?“ fragte er und wunderte sich über seine Neugier. „Du
kannst Valerie zu mir sagen“. Sie schien sein Spiel zu ahnen. Er
kam sich blöde dabei vor
und
wollte damit aufhören, sah aber im Moment keine Möglichkeit dafür.
Valerie
fuhr sich, wenn sie etwas sagte, durch das Haar, als sei sie
zerstreut, als wolle sie aus einem Bündel von Gedanken einen heraus
greifen. Es
wirkte dies eitel und egozentrisch. Sie hatte sehr lange,
dunkelblonde Haare und einen Mund, der ihm sofort aufgefallen war.
Dieser
würde wohl auf alle Männer sehr erotisch wirken, da war er sich
sicher. In diesem Mund lag aber auch noch etwas kindlicher Trotz,
gleichzeitig
schien er eine Art sensibles Selbstbewusstsein heraus lesen zu
können. Ihre
Augen verstärkten diesen Eindruck. In
ihnen spiegelte sich wieder die Mischung aus Vertrautheit
und
fast berechnendem Realismus, deren
scheinbare Gegensätzlichkeit sich bei ihr zu einer Harmonie
verbanden. Dies elektrisierte ihn. Sie
saß erst 5 Minuten neben ihm und dennoch glaubte er schon so viel
von ihr zu wissen, ja,
sie schon zu kennen, aus der Kindheit, aus
den Tiefen von Tag- und Nachtträumen. Er
hatte solch ein Gefühl noch nie gehabt und
es beunruhigte ihn mehr, als
dass er es genoss. Denn
es entzog sich rationaler Kontrolle, es war ihm nicht möglich, es
als Illusion
und Projektion zu entlarven. Er
versuchte, es
lächerlich zu machen und
zielte darin doch haarscharf am Eigentlichen vorbei.
Dies
alles wirbelte ihn durcheinander, während er betont gelangweilt aus
dem Fenster sah. Ihn
packte die Neugier. Sie
fragte „Darf ich rauchen?“
Montag, 7. September 2020
Abschuss
Es
wird einem berichtet, man habe es nur kurz in den Nachrichten
gesehen: Ein Spitzentennisspieler hat bei den US Open einen Tennisball vor Wut blind und ohne
sich umzusehen nach hinten geschossen, hat dabei eine Linienrichterin
verletzt und ist disqualifiziert worden. Die
Herren Stars und Megastars verdienen ja so viel, besetzen entsprechende gesellschaftliche Ränge
und haben ein dadurch so aufgeblähtes Ego, dass sie meinen, sie
dürften alles, stünden über allen. Ganz besonders glauben sie, sie dürften diejenigen,
die im Leben weniger Glück als sie selbst haben, wie Sklaven oder
minderwertige Figuren behandeln.
Das ist ein Muster, was sich auch in anderen Lebenszusammenhängen
ereignet und das das krasse Auseinanderfallen von Lebenswelten unter
Einbuße jeglicher Empathie mit sich bringt. Dies
Auseinanderfallen
von Lebenswelten: An
dieser Geste merkt man genau, was es damit auf sich hat, es
scheint mir ein kurzes Zeichen zu sein, hinter dem sich Bedeutung
verbirgt .…
kein Wunder,
dass das von den Nachrichten herunter gespielt wird...
Sonntag, 6. September 2020
Rücksicht
Rücksicht,
besonders im Verbund mit einer gewissen Höflichkeit und Respekt,
scheint als Wert nicht mehr zu existieren. Dagegen gesetzt wird allzu
oft der Wert „Durchsetzungskraft“, der eine „Freie
Marktwirtschaft“ besonders auszuzeichnen scheint. Ist das
moralistisch? Moralinsauer etwa? Ist natürlich nicht erlaubt.
Gezielt zuschlagen ist dagegen erlaubt. Besonders gegen diejenigen,
die sozial unterlegen sind. Damit alle davon profitieren. Selbst
schuld!, so das turboschneidige Verdikt. Trickle-down-Theorie, ich
hör‘ dir trapsen! Neulich auch im Kreisverkehr: wer ausfahren
möchte, sollte eigentlich blinken, damit andere merken, dass sie
einfahren können. Tun bloß immer weniger: Hauptsache, ich komme
durch! Das zeigt den Alltag, der auf Rücksichtslosigkeit
ausgerichtet ist. Natürlich nicht „offiziell“, sondern
„inoffiziell“, weil die Menschen über viele Jahre hin zum
Egoismus erzogen worden sind, weil Person und Persönlichkeit
zugunsten eines (Kosten-)faktors nicht mehr gilt. Die Macht des
Stärkeren gilt in einem Maße, das nicht einmal Charles Darwin
damals gemeint hat.
Samstag, 5. September 2020
Kulturgehabe
Personen,
die allzeit hip sind und wissen, was angesagt ist, versammeln sich
jetzt zum virtuellen Tanz auf dem Bildschirm. Ein genießerisches
Lächeln huscht über ihr Gesicht, kombiniert mit Kennermiene. Sie
sind wohl bestallt, man sieht das gleich, Sorgen plagen sie nur jene,
die sie sich selbst zum Vorzeigen ausgewählt haben. Der abgefederte
Spott trägt sie, die oberverdiente Coolness. Sie sind bei den Medien
und „irgendwie“ kreativ. Ein bildungsbürgerlich gut
durchgequetschter Maestro schleppt sich da auf eine Bühne und macht
exzentrische Verrichtungen. Ja, ein Maestro, keine Meisterin!! Man
wird sich des Bedeutenden gewahr, der kann‘s!, und die Luft füllt
sich mit Respekt und Ehrfurcht statt mit Viren. Ehrfurcht ist
eigentlich nicht erwünscht, doch eine Art geheimes Einverständnis
trägt sie in den Raum und breitet sich aus.
Freitag, 4. September 2020
Zeitweise
Man müsse unbedingt ganz im
Moment, im Hier und Jetzt leben, so höre ich immer wieder.
Komischerweise verspüre ich in mir ein anderes Bedürfnis, das
dieser fast zur Binse gewordenen Erkenntnis zuwider läuft. Und ich
habe in jüngster Zeit etliche wissenschaftliche Aussagen dazu
gehört. Zeit als Phänomen beschäftigt mich ja ohnehin. Ich weiß
nicht, ob ich diese wissenschaftliche Sicht ganz korrekt wiedergeben
kann. Doch sie entspricht dem, was ich bisher schon empfunden oder
geahnt habe. Sie verstärkt meine Skepsis gegenüber dieser
Gegenwartsorientiertheit, die einem immer angetragen wird. Diese
Theorien überraschten mich mit einer Alltagszugewandtheit: Unser
Gehirn bringt die Zeit fast nach Belieben zum Laufen und Stehen, -
was man sich leicht im Selbstversuch vor Augen führen kann: z.b.
wenn man bei einer Uhr mit Sekundenzeiger auf das Zifferblatt schaut,
scheint dieser Zeiger im ersten Moment immer zu stehen. Das Gehirn
baut auch Zeitsprünge ein: sehen Sie in den Spiegel und fixieren Sie
erst das eine und dann das andere Auge. Sie werden nie eine
Augenbewegung wahrnehmen. Das Gehirn trickst einen also aus und macht
sich die zeitlichen Abläufe passend. Das tut es, um uns zu helfen,
damit wir uns die wirklich wichtigen Bilder besser einprägen
können. Für unsere Orientierung im Leben also, fürs Planen,
Denken, Reden oder Handeln ist diese Vorstellung von Zeit sehr
wichtig.
Und
doch kann uns jeder Physiker vorführen, dass diese Vorstellung, die
nahezu alle Kulturen teilen, falsch ist: Vergangenheit, Gegenwart,
Zukunft – laut Physik alles Quatsch. Einstein hat in seinen
Relativitätstheorien versucht, das wahre Bild der Zeit zu zeichnen.
Er sieht sie als eine von vier Dimensionen. (3X Raum, 1XZeit)
Insofern müssen wir uns von der Idee der Gegenwart lösen. Denn wenn
der Raum nicht das eine universelle Hier kennt, warum sollte es dann
das eine universelle Jetzt geben? Es gibt so viele verschiedene Orte
gleichzeitig. Auch wenn wir sie nicht sehen.Ähnlich ist das mit der
Zeit.
Man
kann sich die Zeit als zusätzliche Raumdimension vorstellen. Alle
Momente, wie wir erleben, stehen nebeneinander. Unter Physikern heißt
diese Vorstellung von der vollständig gegebenen Raumzeit
„Block-Universum“. Alle Ereignisse, vom Beginn des Urknalls bis
zur Endzeit, alles ist da. Wir aber erleben dieses Universum nicht
als Ganzes, sondern scheibchenweise. Vergangenheit, Zukunft: alles
da. Scheinbar. Jeder erlebt seine Einteilung: Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft. Ganz individuell geformt und passend gemacht!
Z.b. unser Nachbarstern Alpha Centauri: wenn wir sein Bild empfinden
können, ist es in diesem Moment bereits vier Jahre alt. Könnten wir
auf Alpha Centauri sein, wären alle Ansichten der Erde auch schon 4
Jahre alt. Einstein sagt: Es gibt nicht die eine Aufteilung des
Raum-Zeit-Blocks. Jeder formt seine Sicht der Gegenwart. Nur wegen
der Geschwindigkeit des Lichts und der relativ kurzen Distanzen auf
unserem Planeten entsteht die Illusion einer einzigen globalen
Gegenwart.
Unser
Geist ist erpicht auf die eine, fortschreitende Zeit, obwohl die
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig existieren
gleichzeitig ? Nun, es scheint dies unserem Gehirn entgegen zu
kommen. Es hängt die einzelnen „Ausschnitte“ von Zeit wie in
einem Film aneinander, wodurch die persönliche Raumzeit entsteht.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren aber gleichzeitig.
Unser Gehirn hängt die verschiedenen Momente der Vergangenheiten
über die Gegenwart zusammen und formt dadurch unsere Identität, der
durch die Raumzeit führt. Alltag: Erinnerungen an die Zukunft gibt
es bei uns nicht, nur ans Babystadium, an die Kindheit. Ein Gefühl
einer Lebensreise entsteht in unserem Ich. In Wahrheit bewegt sich
aber gar nichts.
Zeit
lässt sich also nicht aufhalten und wir erleben dabei immer nur
einen Bruchteil: Die Gegenwart. Den Moment in ihr sollten wir festhalten, predigten Viele, - auch ich. Wenn aber alle Zeit bereits
existiert, könnten wir dann nicht unsere Perspektive ändern und
vielleicht sogar in unsere Zukunft blicken? Ich breche hier ab und
gestehe, dass mir immer nur Ahnungen, Andeutungen und bildhafte
Zeichen möglich waren. Aber ich ahnte etwas von der Zeit, sofern mir
so etwas wie ein Auslöser, ein Stimulus und eine Anregung dazu geboten wurde.
Donnerstag, 3. September 2020
Zu Schatten (Text)
Zu Schatten
Wir stechen in das Meer
wir gehen morgen an Deck
wir brechen auf und schlafen noch eine
Nacht
da am Horizont leuchtet es golden
es ist uns versprochen
das Außergewöhnliche kommt über uns
ergreift uns beide
Mittwoch, 2. September 2020
Dienstag, 1. September 2020
SprecherInnen
Ich
empfinde Seltsames, wenn ich diese Pressekonferenzen mitverfolge, die
da ganz überwiegend von abgezockten Ministeriumssprechern bestritten
werden. Sie vertreten, sie sind berufen, sie machen ein
desinteressiertes Gesicht – und die Presse spielt meistens mit. Ob
sie mit der Staatsmacht unter einer Decke steckt? Sicher, die
Bundespressekonferenz ist eine von den Journalisten abgehaltene
Veranstaltung. Im Sinne der Erfinder freilich mag es nicht unbedingt
sein, wenn diese Sprecher bei gefühlt jeder zweiten Frage zur
Auskunft geben: „Das liefern wir ihnen noch nach“ oder „Darüber
kann ich ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Auskunft geben“,
„Ich habe keine Erkenntnis darüber“, „da bin ich nicht
zuständig“. Diese Sprecherbrut mauert gekonnt und die Journalisten
lassen sich einmauern, weil sie bestimmten Argumenten/Auskünften
gegenüber wehrlos sind. Abwimmeln scheint die Devise zu heißen,
viel drum herum reden, verschleiernde Wortfluten produzieren nix
genaues weiß man nicht. Stattdessen werden dann oft Fragen nach dem
persönlichen Wohlempfinden gestellt.
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