Wir
sind nicht unser Körper. Unser Körper ist wie ein Auto, das wir im
Verlaufe unseres Lebens zuschanden fahren. Dann steigen wir aus und
suchen uns, der Idee der Inkarnation folgend, ein neues Auto. Das
sagt der Hinduismus manchmal. Das habe ich jüngst irgendwo gelesen.
Wir aber lassen uns in Kapseln zum Mond schießen – und dann weiter
zum Mars. Wir hingegen wollen es originell: wir lassen uns
einfrieren, zu Diamanten verarbeiten, aus Heißluftballons und
Fischkuttern streuen, plastinieren, um wenigstens ein bisschen
außergewöhnlicher tot zu sein, als wir lebten. Die meisten aber
lassen sich noch immer in preiswerten Gräbern mit Stiefmütterchen
beerdigen… pah, wie langweilig! Oder?
Aber man ist ja dann schon tot und
bleibt es vielleicht auch. Die Beerdigung? Unserer Kultur und unserem
Weltbild gemäß. Doch gibt es das noch? Ob das auch eine Statussache
ist? Wer aufwendig gelebt hat, will vielleicht auch so beerdigt
werden: Möglichst Mausoleum (klaro, ist hoch gegriffen!), mit allem
Luxus, drum und dran, bombastisch, nicht billig als Massenware.
Rechtzeitig reservieren heißt die Devise. Nicht zu spät kommen,
sonst bestraft einen XXXX. Natürlich gibt es entsprechende
Reservierungen - gegen Kohle. Wenn‘s geht, in der ersten Reihe.
Baumbestattung? Gemach! Der letzte Sargnagel muss erst sitzen. Man kann
sich auch seinen Fußballverein aussuchen und sich zusammen mit
Gleichgesinnten beerdigen lassen. Klassisch. Gleichgerichtet. Unsterbliche
Seele, wohin? Sie flattert auf und davon, in den Himmel, in die
Hölle….und weiter….
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