Doch
dahinter gehen diejenigen Fakten unter, die belegen, dass es für
unsere Gesellschaft viele Arbeitssklaven gibt, die gegen geringen
Lohn für den Wohlstand der Industriegesellschaften schuften. Wie
steht es etwa mit der Obst- und Gemüseindustrie? In Europa, dem
Kontinent des „green deal“ und der Nobelpreishonorierten
Menschenrechte? Auch hier ist längst bekannt, dass meist Flüchtlinge
aus afrikanischen Ländern unter menschenunwürdigen Verhältnissen
und zu katastrophalen Löhnen schuften müssen, um einigermaßen und
extrem vorläufig über die Runden zu kommen. Der Druck erhöht sich
hierbei noch dadurch, dass sie meist „illegal“ eingewandert sind
und sich dadurch gezwungen sehen, unter dem Radar der „offiziellen“
Gesetzgebung zu vegetieren, sich kriminellen Kräften auszuliefern.
Auch hier ist alles längst bekannt. Ob Corona noch den Blick darauf
frei gibt? Oder der Druck in der Bekleidungsindustrie, der in
mittlerweile zurück liegender Vergangenheit zu einem katastrophalen
Unglück in Bangla Desh geführt hat. Was für Krokodilstränen
wurden da vergossen, wie intensiv wurde da Besserung gelobt! Ob
ausreichende Maßnahmen eingeleitet wurden, ob die Misstände
abgestellt wurden? Im Großen und Ganzen scheint sich das
Besserungsversprechen auf ein paar Selbstverpflichtungen beschränkt
zu haben, deren Einführung von Journalisten besser nicht überprüft
werden. Es ist ja kein Druck vorhanden und es könnte solche
Investigation ja zu beschämenden Ergebnissen führen. Es ist bei uns
im Hinblick auf solche Dinge meist von „globalem Wettbewerbsdruck“
die Rede, der vieles von dem rechtfertige, was auch als
„Sklavenarbeit“ bezeichnet werden könnte. Dass gewisse Kräfte
in dieser Gesellschaft erheblich an solchen Misständen verdienen und
es bestenfalls als naiv erscheint, wenn von „Freiwilligkeit“ in
diesem Zusammenhang die Rede ist, wird offenbar von einer geneigten
Öffentlichkeit hierzulande allzu gerne ausgeblendet, um bei gewissen
Krisen, wie etwa der derzeit grassierenden Pandemie, quälend
sichtbar zu werden. Besonders die Vertreter der Politik geben sich
dann entsetzt, um schließlich Maßnahmen des Krisenmanagments zu
ergreifen, die die eigene Bevölkerung schützen sollen, die
Verhältnisse unter dem Deckmäntelchen der „Marktwirtschaft“
aber aufrecht erhalten oder irgendwie ins Anonyme verlängern. Treten
solche Politiker aus ihrer aktiven Laufbahn aus, so schließen sie
meist gut dotierte Beraterverträge bei Firmen ab, die sich als Hüter des
wohlverdienten Wohlstands gerieren und dieses Land „schöner
machen“. „Uns geht es gut?“. Nun ja.
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 6. Juli 2020
Klarer Blick auf das, was der Fall ist
Wir gaben uns entsetzt
angesichts der nun allzu offensichtlich gewordenen
Arbeitsverhältnisse in der gesamten Fleischindustrie. Die sich daran
knüpfende Wohnsituation? Beschämend. Als Pointe erschien es uns
zuletzt, dass ein ehemaliger Parteivorsitzender einer sich sozial
gebenden Partei hierbei offenbar als Berater „wirkte“,
selbstverständlich gegen ein Honorar, das viele „Normalverdienende“
als fürstlich empfinden würden. Was da sichtbar wurde, schien
hässlich und einer Industriegesellschaft nicht würdig. Doch ein
paar technische Korrekturen hier und da, das in Aussicht gestellte
Verbot von gewissen Arbeitsvertragsverhältnissen, ein Lockdown
zuungunsten der allgemeinen Bevölkerung und – die Lage konnte sich
beruhigen. Dabei schien die Politik samt ihrer Vertreter sich an
allgemeiner Betroffenheit gegenseitig geradezu zu überbieten und gab
nahezu jeden Tag Pressekonferenzen, bei denen sie ihrem Entsetzen
Ausdruck gab. Dabei musste gerade sie schon jahrelang von den
Verhältnissen Kenntnis gehabt haben, selbst mir selbst waren diese
Arbeitsverhältnisse mit ausbeuterischen Zügen schon lange bekannt.
Auch gab es gewisse, sehr sichtbare Querverbindungen zur fußballenden
Unterhaltungsindustrie, deren Kommerzialisierung geradezu bizarre
Züge annahm und die sich zunehmend etwas fragwürdiger „Sponsoren“
bediente. Alles unter dem Druck, sich möglichst profitabel zu
gerieren.
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