Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 14. Juli 2020

Prominenz und Geld

Mir scheint, als würde sich diese Gesellschaft immer mehr aufteilen in die Namenlosen (Prekariat), die Mittelmäßigen (der oberen und unteren Mittelklasse) und dem Spitzenpersonal, den „Eliten“. Auch in und nach Zeiten der Krise. Diese „Eliten“ scheinen sich mir aus den unterschiedlichsten Gruppen zusammenzusetzen. Einzig durchgehende Konstante: Geld. Weniger Wissen oder Können. Alle haben wohl Geld. Dass sich in den Industriegesellschaften dabei immer mehr „Prominente“ in die Eliten mischen, scheint ein wichtiges Merkmal dieser Gruppe zu sein. So scheint sich die Messgröße „Erfolg“ immer mehr in unser Bewertungssystem zu schieben. Natürlich ist so etwas auch dem Wert "Geld" geschuldet. Mir fällt auf, dass sich immer mehr „Prominente“ für die Werbung hergeben, um für die scheinbar unmöglichsten Produkte Werbung zu machen, um für Dinge zu werben, die ihnen als Mensch peinlich wären. Gesichter und Erscheinungen, die durch Fernsehen, Kinoleinwand und Showbühne in das Bewusstsein der Massen gedrückt worden sind, prägen zunehmend das Geschehen.
Dabei fällt mir auf, dass genau jene „prominenten“ Personen bei jeder Gelegenheit ethisch einwandfreie und in jedem Sinne korrekte Sprüche auf das „Publikum“ hernieder lassen. Gerade jetzt, in Zeiten einer Krise, rufen sie auf und appellieren. Sie sondern Sprüche ab, - wie Werbeslogans. Politisch korrekt sein, so lautet das Gebot jeder Stunde. „Man solle doch, es solle doch…, Wir helfen...usw.“ 
Sie vertreten also recht oft in der Öffentlichkeit eine Art von Schizophrenie, von Doppelgesichtigkeit und Widerspruch, die mir typisch zu sein scheint. Alles soll, - aber bitte nicht für mich! ICH bin die Ausnahme mit dem Alleinstellungsmerkmal! Meine Selbstverwirklichung geht vor. Geschäftsinteressen und Identitätsinteressen scheinen hier geradezu mühelos Hand in Hand zu gehen. Zweigleisigkeit, Doppelmoral und Entfremdung von einer Identität scheinen mir geradezu Kennzeichen der Zeit in den industrialisierten und ach so „erfolgreichen“ Staaten zu sein. Diese Doppelgesichtigkeit baut darauf, dass es im „Publikum“ zunehmend als „normal“ gilt, sich und sein Image des Erfolgs für Geld zu anderen Zwecken (vor allem geschäftlicher Art) herzugeben und zu verkaufen.

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