Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 5. Juli 2020

Guten Morgen!

Diese in den TV-Medien allzeit lächelnd easy dreinblickenden Gesichter der Morgenprogramme, die gezielt aufs Mittelmaß hin designt und gestylt eine möglichst breit über die Mehrheit des Publikums definierte Kundschaft ansprechen wollen, diese sich oft jung dynamisch gebenden und gespielt gut gelaunten Allerweltsidioten als Moderatoren, die DampfplaudererInnen, die hineinbegleiten sollen in den Tag, diese fortwährend bewundernd anbetenden Bemerkungen über „die Stars“ und die flapsig grinsenden Bemerkungen über stark ungepflegt verwitterte Esoterik-Auswege, dieses coole Wissen um die eigene gepflegte und von beträchtlichen finanziellen Möglichkeiten unterfütterte Alltäglichkeit, - wie sie mich anwidern! Sie repräsentieren mir diese Gesellschaft, deren unteres Drittel total weggerutscht ist unter der gepflegten Langeweile ihrer Unterhalter und Bespaßer. Mich stört diese Unehrlichkeit, diese Gestelltheit, der nicht mit der von den Programmmachern sofort als Alternative genannten schlechten Laune beizukommen wäre. Nein, mir schwebt vielmehr eine gewisse Ehrlichkeit vor, die im Angriff auf den Alltag Mut macht, ohne die eigene Wahrnehmungsblase zu füttern und sich willfährig einer Sphäre des vermeintlichen Glamour und Glitzers zu unterwerfen. Es könnte dabei ein Grundgefühl prägend sein, dass wir besonders in/nach Zeiten der Krise empfinden könnten: Schön ist, dass wir da sein dürfen! 


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