Ich kriege gestern in den Nachrichten
mit, dass der Gesundheitsminister Spahn den Pflegesteuersatz um 0,5 %
erhöhen will. Wenn ich das höre, befürchte ich, dass dies niemand
etwas hilft. Weil sich nämlich die großen Pflegekonzerne damit die
Taschen noch mehr füllen könnten und damit auf der Ebene der
„Patienten“ nichts ankäme. Es würde also die Menge des Geldes
noch größer und die Qualität der Pflege möglicherweise noch
schlechter. Es wird wohl darauf ankommen, das zusätzliche Geld in
die richtigen Kanäle zu leiten und nicht den Pflegefirmen einen
Zusatzprofit zu bescheren. Dass ich dabei sehr skeptisch bin, mag man
mir nicht verdenken, haben doch meine Schwester und ich nach Wochen bis zum
heutigen Tag keine Dauerpflege für unseren 92-jährigen Vater
gefunden. Die so hoch geschätzte und öffentlich dauernd ausgerufene
ambulante Pflege gibt uns den Bescheid: kein Platz, keine Kapazität,
nichts. Dass beim ganzen Procedere der Staat einem keinerlei Beratung
angedeihen lässt, dass die Kommune sich komplett aus der Pflege
zurück gezogen zu haben scheint, und dass man sich in einem Gewirr
von Formularvordrucken und verweigerten Zuständigkeiten findet,
macht die Sache nicht leichter. Der Pflegenotstand kann sehr schnell
konkret werden, auch für diejenigen, die jetzt noch alles
erfolgreich zu verdrängen scheinen. Wir hier jedenfalls scheinen mit unserem Vater in
ein Loch gefallen zu sein, für das „die Politiker“ mit
großzügigen Diäten, Altersvorsorgemodalitäten, fetten Zusatzverdiensten und Zuschüssen aller Art
vorgesorgt zu haben scheinen.
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