Eine ein Jahr alte Notiz aus einem Tagebuch, die freilich gerade jetzt über meinen Vater ins Allgemeine hinaus weist:
„Gott befohlen!, die alten Leutchen müssen halt
mal sterben. Das lohnt sowieso nicht mehr“, diese Haltung scheint
mir hinter unzähligen Verhaltensweisen in diesem Bereich
aufzuscheinen. Besonders von relativ jungen Menschen wird sie gerne und etwas achtlos geäußert. Mutter hat blaue Flecken im Gesicht, hat starken
Schnupfen, doch niemand unternimmt etwas.....Wir warten auf den Arzt, doch der kommt nicht, am Donnerstagabend (nach 1 Woche
Pflegeheimaufenthalt) erfahre ich, das man sich „selbst darum
kümmern muss“, mein Problem: ich habe keinerlei Ansprechpartner
(auch und gerade in dem relativ teuren Heim), Aufklärung oder Hilfe
auf irgendeiner Ebene (die stolze Broschüre des Pflegestärkungsgesetzes verspricht „feste Ansprechpartner, doch bei Anruf bekomme ich zur
Auskunft, ich solle später anrufen, die seien alle überfordert und
es gäbe zu viele Personen, die Auskünfte wollten...) Überhaupt scheint sich auch die Kommune einen Dreck um meine Notlage zu kümmern.
Ich fühle mich
total überfordert und unterinformiert, werde von Personen als "hysterisch“ wahrgenommen, kein Arzt (nach nachdrücklichem Protest
bemühte sich im Krankenhaus ein Arzt her und gab
schmallippige Auskünfte (ich entnahm dem am Donnerstag, dass meine
Mutter mit Lungenentzündung Freitag entlassen werden solle,
gleichzeitig eröffnet man mir, dass sie Lungenentzündung habe -
eigentlich ein Widerspruch in sich), hinter dem Bett meiner Mutter
hing ein großes Plakat in roten Lettern, dass man Nahrung, Trinken
oder Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Pflegepersonal
verabreichen solle....was relativ schwierig ist, wenn kein
Pflegepersonal in dieser Knappheitssituation verfügbar ist)...usw.
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