Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Im Blau sein

Das Meer: Hawaii und das große Blau. Die verführende Gleichgültigkeit. Die Träume von Tsunami. Die Albträume. Die zum Himmel hoch sich aufbäumende Flut, die von einer optischen Täuschung übergeht in die Realität. Here comes the flood”, so hieß einmal ein Titel. Psychologisch mag es darin auch um so etwas wie Urvertrauen gegangen sein. Man möchte sich hineinstürzen in dieses Blau und hat doch nur Angst davor. Ein Psychologe würde wohl seine Schlüsse daraus ziehen. Alles ist freidlich. Und birgt doch bedrohliche Möglichkeiten der Wildheit in sich. Des Ausfransens. Jener Traum, ob er eine Rolle spielt? Wenn die Welle näher kommt, erst von ferne, dann, unglaublich, immer näher an dich heran, du glaubst es nicht, sie kommt noch näher, sie wird höher und höher, sie wird haushoch und noch höher, sie überspült dich und sie dringt nun ein in mich. Ich spüre jetzt das Wasser, wie es mich einhüllt, umhüllt und mein Bewusstsein auslöscht. Ich vergesse das Atmen und werde panisch. Ich bin allein im Element. Im Kosmos. Es wird meine letztes Minute sein. Ich gehe unter. Die Luft, mir fehlt die Luft. Es drückt auf der Lunge.
Ich wache auf im schönsten, strahlendsten Blau.

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