Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 10. August 2018

Selbstoptimierung

Sich in Posen werfen. Sie wollen gut aussehen. Wollen Spass haben. Hier ein Strähnchen, dort ein bisschen Lippenstift. Hier ein vielsagendes Lächeln, dort ein bedeutungsschwangerer Ausdruck im Gesicht. Möglichst makellos gestylt und mit Lächeln. Glatt passend. Ausstellen eines perfekten Selbst. Jeder in sich selbst verliebt. In das Bild, das er von sich hat. Weichzeichner. Alles ist schön. Selbstverwirklichung ist normal. Wahrnehmen, bewundert werden, gehasst werden. Schönheitschirurgie, Stoffe und Stimulanzien, die auf unser Gehirn einwirken und uns leistungsfähiger machen sollen. Neuroenhancer. Unbedingt der Durchschnittlichkeit entkommen. Schönheit als der Weg zur Perfektion. Jung aussehen. Falten mit Botox wegspritzen, die Lippen aufspritzen, die weibliche Brust vergrößern. 
Das Ideal einer jungen unverbrauchten Vagina herstellen: Reparieren zu einer Art unverbrauchten Barbie. Muskelkraft für Frauen, antrainieren, - aber schnell! Stark sein. Fit sein. Alles im Griff haben. Der Tracker wirft Zahlen aus. Liefert Motivation zur Verbesserung. Überhaupt: Durch Gesundheit leistungsfähiger werden. Das Gehirn optimal nutzen und unter anderem die Konzentrationsfähigkeit damit steigern. Das Liebesleben optimieren. Den Nachwuchs sichern, pränatale Diagnostik und Crispr. Ob daraus ein Zwang zum makellosen Kind werden kann? Danach Förderwahn und eingepflanzte Chips. Mehrere Instrumente spielen und etliche Fremdsprachen lernen. Auf Leistung, Konkurrenz und Wettbewerb dressiert. Im Drang nach Selbstverbesserung leben. Noch besser werden. Noch schöner. Noch perfekter. (siehe auch Blog "Was wäre Wirklichkeit?" vom 7.1.2018)

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