Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 6. August 2018

Freiheit, Technokratie und Demokratie im Wandel

Vielleicht werden spätere Generationen darüber staunen. Spätere Generationen? Von was? Vom Menschen? Wer weiß denn, was der Mensch überhaupt ist? Das gilt ganz besonders im jetzigen Zeitalter eines Übergangs, in dem der Mensch eine neue Verbindung zwischen sich und der Maschine eingehen will. Seine positiven Kräfte mit technischen Mitteln verstärken und seine schlechten schwächen, so etwa könnte idealistischerweise die Devise lauten, die derzeit in unzähligen Entwürfen über unser Bewusstsein gebracht wird. Von interessierten Kreisen? Womöglich ja. Ob sie aber zu kurzfristig denken? Ob sie sich bewusst sind, das der Mensch gerade mal eine 30 000-jährige Geschichte hat? Ist es sein Schicksal, ist es ihm bestimmt, dass er ständig an Weggabelungen stehen muss? Von wem ist es ihm bestimmt? Lange Zeit akzeptierte der Mensch in seiner Mehrheit eine reilgiöse Instanz, eine Autorität. Doch an ihre Stelle scheinen großflächig kommerzielle und politische Instanzen getreten zu sein. Sie setzen den Grundgedanken um, dass der Mensch nahezu beliebig formbar ist, ja dass sein Bewusstsein so formbar ist, dass er selbst offensichtliches Sklaventum für sich akzeptiert. Dass er auf eine Autorität ausgerichtet ist, die eine einzeln Figur oder „der Staat“ sein kann. Der Staat war einmal das Ganze, driftete dann aber als Vorstellung immer mehr ab, wurde okkupiert, wurde zu einem zweckgerichteten Etwas mit möglichst bürokratischen Vorgehensweisen, mit dem sich schon Schriftsteller wie Franz Kafka kritisch auseinander gesetzt haben. Doch auch sie werden eines Tages nur noch Schleifspuren sein, Vertreter einer verschwundenen Minderheit, die sich gegen immanente Gewalt und scheinbar vernünftige“ Vorgehensweisen im Interesse des Staates (des Ganzen) zu behaupten versuchte. Dass hinter bestimmten Methoden dieses „Staates“ einzelne Personen stecken und Steckten, wird womöglich eine Pointe sein, die von der gerade erst vergangenen Vergangenheit bis in die ferne Zukunft reicht. Unsere so scheinbar selbstverständliche Vorstellung von Demokratie hat es da schwer und wird es noch schwerer haben. Ihre Vorstellung von „Freiheit“ wird sich zunehmend in eine totalitär gefärbte Freiheit verwandeln, das heißt, die wird zum Gegenteil von Freiheit. Der Mensch aber wird sie als Freiheit akzeptieren. Er wird das lernen, es wird ihm beigebracht werden.

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