Vielleicht
werden spätere Generationen darüber staunen. Spätere Generationen?
Von was? Vom Menschen? Wer weiß denn, was der Mensch überhaupt ist? Das gilt ganz besonders im jetzigen Zeitalter eines Übergangs, in
dem der Mensch eine neue Verbindung zwischen sich und der Maschine
eingehen will. Seine positiven Kräfte mit technischen Mitteln
verstärken und seine schlechten schwächen, so etwa könnte
idealistischerweise die Devise lauten, die derzeit in unzähligen
Entwürfen über unser Bewusstsein gebracht wird. Von interessierten
Kreisen? Womöglich ja. Ob sie aber zu kurzfristig denken? Ob sie
sich bewusst sind, das der Mensch gerade mal eine 30 000-jährige
Geschichte hat? Ist es sein Schicksal, ist es ihm bestimmt, dass er
ständig an Weggabelungen stehen muss? Von wem ist es ihm bestimmt?
Lange Zeit akzeptierte der Mensch in seiner Mehrheit eine reilgiöse
Instanz, eine Autorität. Doch an ihre Stelle scheinen großflächig
kommerzielle und politische Instanzen getreten zu sein. Sie setzen
den Grundgedanken um, dass der Mensch nahezu beliebig formbar ist, ja
dass sein Bewusstsein so formbar ist, dass er selbst offensichtliches
Sklaventum für sich akzeptiert. Dass er auf eine Autorität
ausgerichtet ist, die eine einzeln Figur oder „der Staat“ sein
kann. Der Staat war einmal das Ganze, driftete dann aber als
Vorstellung immer mehr ab, wurde okkupiert, wurde zu einem
zweckgerichteten Etwas mit möglichst bürokratischen
Vorgehensweisen, mit dem sich schon Schriftsteller wie Franz Kafka
kritisch auseinander gesetzt haben. Doch auch sie werden eines Tages
nur noch Schleifspuren sein, Vertreter einer verschwundenen
Minderheit, die sich gegen immanente Gewalt und scheinbar
vernünftige“ Vorgehensweisen im Interesse des Staates (des Ganzen)
zu behaupten versuchte. Dass hinter bestimmten Methoden dieses
„Staates“ einzelne Personen stecken und Steckten, wird womöglich
eine Pointe sein, die von der gerade erst vergangenen Vergangenheit
bis in die ferne Zukunft reicht. Unsere so scheinbar
selbstverständliche Vorstellung von Demokratie hat es da schwer und
wird es noch schwerer haben. Ihre Vorstellung von „Freiheit“ wird
sich zunehmend in eine totalitär gefärbte Freiheit verwandeln, das
heißt, die wird zum Gegenteil von Freiheit. Der Mensch aber wird sie
als Freiheit akzeptieren. Er wird das lernen, es wird ihm beigebracht
werden.
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