Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 8. August 2018

Doping im Gesellschaftssport

Mit der „Tour de France“ fing das an, was womöglich schon lange gang und gäbe ist: Damals, alles damals. Doch in der Gegenwart benetzt das unser Bewusstsein. Da machten jetzt wieder Fahrer und Leute mit, die offenbar wegen Dopings überführt worden waren, ihre Strafe abgebüßt hatten und nun wieder frisch, fromm und frei mitmischten im Geschehen. Problem: die sogenannten Sperren schienen relativ kurz, sie scheinen eher eine Art Pflichtübung für ein lässliches Verhalten zu sein. Man fragte sich ja ohnehin oft, wie diese Leute als "Spitzensportler" solche Strapazen überstehen, wie das alles möglich sein wollte..... Nun ja, dann wurden alte Filme eingespielt, mit legendären Figuren, die sich gequält hatten. Als sei die Vergangenheit ein verlässlicher Schutz vor solchen Manipulationen....
 In diesen Filmen nicht, aber vor meinem Auge tauchten da auch Figuren wie Lance Armstrong auf. Hm. Ob die Reporter all diese Spiele mitspielen? Ob für sie immer nur die Medaillen interessant sind? Die ersten Plätze, denen die beiden anderen nachfolgen? „The winner takes it all“? Jetzt, bei der aktuellen Sportübertragung von den „European Championships“ fällt mir das extrem auf: sind da nur die Ersten interessant? Ja, was denn sonst? Sonst würde ja der gesamte Spitzensport in sich zusammen fallen? Wirklich? Ob das ein Problem ist? Leistung? Ja. Aber damit sollte man gefälligst auf die ersten Plätze kommen.....das andere interessiert allenfalls am Rande...... 
Tunnelblick extrem. Filterblase par excellence. Hoffen auf den Erfolg. Medaillen. Und eine Überlegung, ein Verdacht: Ob Doping inzwischen allgemein akzeptiert ist? Ob es ungestreift iun unsere Gesellschaft eingewandert ist? Es scheint da nicht nur im Leistungssport so eine Art Grauzone zu geben, die vieles erlaubt, was der „gesunde Menschenverstand“ problemlos als Doping einordnen würde. Doch da scheinen vergleichsweise undurchsichtige Expertenagenturen mit den Listen ihrer Unbedenklichkeiten darüber zu wachen. Abwiegeln. Abschwächen. Natürlich wissenschaftlich abgesichert. Das eine ist erlaubt, das andere nicht. Seltsame Umgehungstrategien scheint es da zu geben. Und als die Fußballweltmeisterschaft in Russland statt fand, gab man sich sehr elastisch, was Menschenrechtsverletzungen anging. Nun ja, das hatte man ja unter den professionellen Berichterstattern all die Jahre zuvor schon eingeübt. Man tut so, als ob. Sport ist Sport und Politik ist Politik. Sonst nichts. Wirklich? 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen