Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 4. August 2018

Künstliche Intelligenz, oder was ist der Mensch?

Ob Friedrich Nietzsches Konzept vom „Übermenschen“ nun ganz anders Wirklichkeit wird, als zunächst gedacht? Das Konzept einer „Künstlichen Intelligenz“ (KI) und einer „transhumanen Intelligenz“ will gerade dies möglich machen. Dabei gibt es Richtungen, die KI nahezu religiös anbeten. KI gebietet, wir führen aus. Wir, die „alten“ Menschen. Die noch nicht die Segnungen der Computertechnologie nutzen, um unsere Fähigkeiten zu erweitern. Die gerade anfangen, die Methode con Crispr zu nutzen, um uns Gentechnisch neu zu erschaffen, indem wir Krankheiten ausmerzen und Mängel des Menschen beseitigen. Silicon und zu „Transhumanoiden“ zu werden, einer Mischung aus Mensch und Maschine. Silicon Valley scheint zum Synonym des Fortschritts geworden zu sein. Hierzulande war zunächst die Unterhaltungsindustrie Motor dieses technologischen Fortschritts, inzwischen sind längst andere Industriezweige nachgefolgt. Die Digitalisierung der gesamten Welt wird zwar viel diskutiert und besonders die Arbeitgeberverbände nehmen bei der Schilderung ihrer Folgen kein Blatt vor den Mund, doch in der Politik scheint unter „Digitalisierung“ vor allem das Verbuddeln von Glasfaserkabeln verstanden zu werden. Es scheint fast so etwas wie eine Schamgrenze und allgemeine, unter das Niveau des offiziellen politischen Diskurses an dieser Stelle fällt. Ob man sich überlegen sollte, unter welchen Verhältnissen man als Mensch leben will und welche Formen etwa der Empathie zu einem Menschsein gehören könnten? Ob man noch (!) so etwas wie Verfügungsgewalt hat, die angesichts einer „künstlichen Intelligenz“ immer mehr verloren gehen könnte? Die Leistung der Computer verdoppelt sich inzwischen in zwei Jahren, Entwicklungen wachsen nicht mehr linear, sondern exponentiell aus dem Boden. Womöglich geht die technologische Entwicklung einfach zu schnell: Der Mensch, und vor allem: die menschliche Seele, scheint nicht mehr mit zu kommen. Die Technologie scheint bereits jetzt und im Griff zu haben – und nicht umgekehrt.

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