Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 26. Oktober 2015

Rückwärts

Überall scheinen Nationalkonservative auf dem Vormarsch zu sein. Sie streuen ihren Wählern eine braune Vision in die Augen, die aus dem 19. Jahrhundert stammt und damals auch seine Berechtigung hatte. Sie besagt, dass es einen reinen „Volkskörper“ gebe, der ausschließlich sich selbst gehöre und jede Verflechtung in internationale Zusammenhänge leugnet. Doch solch ein rückwärtsgewandtes Weltbild ist womöglich längst überholt, ist, spätestens seit dem, was interessierte Kreise gerne „Globalisierung“ nennen, altertümliches Gerümpel. Zurück in die Vergangenheit, das Muster ist natürlich in den unterschiedlichsten Variationen bekannt, verschafft aber für die Zukunft keinerlei politische Strategie, auch wenn kurzfristige wirtschaftliche Erfolge und eine andere alternative soziale Konzeption dies rechtzufertigen scheinen. Die Kleinstaaterei, überhaupt, die Staaterei ist natürlich auch keinerlei Ziel angesichts der gravierenden grenzüberschreitenden ökologischen Probleme. Gegen und immer nur gegen die Andern, nun ja, das führt in die Isolation, die gerne auch mal agressiv werden will. Wir haben ja etwas Gemeinsames, das immer tragfähiger wird. Wir wachsen in eine einzige Welt zusammen und müssten vielleicht andere Wege finden, um eine Identität zu gewinnen und nicht nur zum ökonomischen Spielball der Mächtigen oder der Rückwärtsgewandten  zu werden. 

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