Schon erstaunlich, wie schnell
Abgeordnete viele Milliarden auszugeben bereit sind. Es sind dies
Milliarden, die sie in der Regel nicht selbst aufgebracht haben,
sondern für die sie als treuhänderische Verwalter gewählt wurden.
Besonders linke (so die Selbsteinschätzung derer) Abgeordnete tun sich
dabei hervor, denn der Staat ist bei ihnen dafür per Wahl
legitimiert. Ob aber die Wahlen mittlerweile noch eine demokratische
Institution bedeuten? Ob sich ignorante Sesselfurzer eines modernen
Staates dem Wahlvolk verpflichtet fühlen? Zweifel sind erlaubt.
Andererseits sind die Einrichtungen samt ihrer Funktionäre in diesem
Gemeinwesen tatsächlich die einzigen gewählten Vertreter eines
Volkes, dessen Wirtschaftsbosse ganz andere Qualifikation zum Ausüben
ihrer Tätigkeiten brauchen. Ob sie etwas mit Rücksichtslosigkeit,
Karrierebewusstsein, List, Verschlagenheit und
„Durchsetzungsfähigkeit zu tun haben? Ob man solche unbequemen
Wahrheiten nicht gerne ausspricht oder gar mit ihnen umgeht? Auch sie
haben die Summen nicht aufzubringen, mit denen sie umgehen. Sie
fühlen sich auch nicht verantwortich für menschliche Schicksale,
die hinter ihren Entscheidungen auftauchen. Sie fühlen sich vielmehr
durch eine Wirtschaftsordnung legitimiert, die den Profit zur
obersten Maxime erhoben hat und das Wachstum um jeden Preis geheiligt
hat. Dafür sind sie alles zu geben bereit. Staatsdiener hingegen
sind durch ihre Funktion legitimiert und sollen dafür
Qualifikationen vorlegen, die in jedoch auch auf persönliche
„Beziehungen“ und eine ausgeprägte „Anpassungsfähigkeit“
beruhen können. Haben sie es dann geschafft und sind Beamte
geworden, so fühlen sie sich auch zu den wunderlichsten Aktionen
legitimiert. Dazu gehört auch maßloses Geldausgeben, das niemand
außerhalb gewisser Verfahrensregeln und der damit verbundenen
Hierarchien kontrolliert. Und so ist's auch bei politisch
legitimierten Abgeordneten, die quasi durch sich selbst ins Recht
gesetzt sich Diäten genehmigen können oder staatliche Ausgaben
tätigen, die absurd und völlig daneben sind. Das Schwarzbuch, der
Bundesrechnungshof und andere Institutionen – unter anderem auch
der Wähler – dürften hier die konkret realen Fälle nennen
können.
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