Die
Reichen werden immer reicher. Die Armen werden immer ärmer. Das ist
mittlerweile oft zu hören, - natürlich ohne Konsequenzen. Als
Klischee und Floskel. Obwohl weniger
Leute arbeitslos sind, ist die Verteilung innerhalb der Gesellschaft
einseitiger geworden. Dahinter stehen Bedingungen, die beispielsweise
Billigjobs und mehrere gleichzeitige Jobs erlauben, wie es etwa in
den USA schon längere Zeit der Fall ist. Wir in Deutschland haben
nach den USA inzwischen den zweitgrößten Niedriglohnsektor der
Industrieländer, was mit den Arbeitsmarktreformen „Agenda 2010“
zu tun hat. Es gibt danach vielfältige Möglichkeiten, Billigjobs
aneinander zu reihen, sie aufzuteilen, und unter enormem Druck in
Hartz 4 zu fallen (bei der früheren Arbeitsplatzhilfe war der Druck
nicht so groß). Das heißt: Obwohl es am Arbeitsmarkt aufwärts
geht, profitieren nicht alle im gleichen Maß.
Wo ist die deutsche
Wirtschaft besonders erfolgreich? Es sind fast alles Produkte, die
sich meist im Hochpreissegment bewegen, wo es vor allem um
Produktimage geht. Die Unternehmen machen damit Gewinne, wie nie
zuvor. In der Automobilindustrie gab es lange einen hohen Anteil von
Zeitarbeitern, wovon einige jetzt unter dem Druck der Gewerkschaften
fest eingestellt werden. Zudem gibt es eine Vielzahl von
„Werksverträgen“, nach denen noch viel schlechter als im Falle der Zeitarbeit bezahlt wird. Die Gewinne von heute sind die
Arbeitsplätze von morgen: dies Formel funktioniert nicht mehr.
Sondern es ist vielmehr so: in dem Augenblick, in dem Gewinne
steigen, steigen die Zuwendungen an Aktionäre. Diejenigen, die als
eine Art von Elite darstellen, wollen diese soziale Schere
überwiegend nicht wahrnehmen. Kein Wunder, denn diese stammen zu 2/3
aus den den „oberen 3,5 % Prozent“ der Bevölkerung, was in
unserer Gesellschaft entsprechende Chancen verspricht. Denn die
Kindheit und Jugend von Menschen ist prägend für die Wahrnehmung der
Welt.
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