Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 12. August 2015

EU-Parlamentarier

Ich habe schon grinsen müssen angesichts des Focus-Artikels, in dem der EU-Parlamentsabgeordnete Martin Sonneborn („Die Partei“) über seine Erfahrungen im europäischen Parlament berichtet. 160 000 Euro verdiene er im Jahr, wobei er eine Anwesenheitsquote von unter 50 % habe und sich bisher zwei mal bei parlamentarischen Beratungen zu Wort gemeldet habe. Im Ausschuss für Kultur und Bildung, dem er angehört, liege seine Anwesenheit sogar bei unter 18 %, so ein in diesem Artikel zitierter Parteienforscher. Arg aufgeregt zu haben scheint sich der CDU-Politiker und langjährige Eu-Parlamentarier Elmar Brok über solche unerbetenen Offenherzigkeiten: „Es ist seine Pflicht zu arbeiten!“ zitiert eine Zwischenüberschrift seine Einlassung zu Sonneborn, mit dem er offenbar sogar vor laufender Kamera aneinander geraten ist. Brok wird dabei mit einer weiteren Bemerkung zitiert. Sonneborn sei ein bösartiger Mensch, der „hier nichts schafft“. Was habe ich gelacht! Peinlich, was ansonsten noch in diesem Artikel über diese EU-Komiker steht.
Für (Real-)Satire und Komik scheinen diese EU-Herren überhaupt kein Verständnis zu haben. Bloß gut, dass jemand solche interessanten Fakten aus erster Hand nach außen trägt! In seiner ersten Wortmeldung im Parlament erkundigte sich Sonneborn übrigens, so der Focus, „ob im Rahmen der Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP auch geplant sei, amerikanische Foltertechniken nach Europa zu importieren und brachte Helene-Fischer-Songs als mögliche Musikfolter-Praktiken ins Spiel. Hm. Unter anderem wegen solcher typischer EU-Parlamentarier-Haltungen und dem durch sie vertretenen „Weltbild“ gibt es überall ein ständig wachsendes Misstrauen gegenüber der EU! Wird das eigentlich nicht deutlich?  

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