Bis zum Beginn der Schulsommerferien
müssen je nach Bundesland in gedrängter Zeit alle Veranstaltungen
stattfinden, damit uns anschließend das sogenannte „Sommerloch“
leer und hohl entgegengähnen kann. Und alle Veranstalter machen da
in seltener Übereinstimmung mit: Die Musik, das Theater, die Kunst
und das Wort, die bilden. Der Kuchen der an Veranstaltungen
Interessierten ist zwar nicht urplötzlich größer geworden, aber
jeder will sich jetzt noch schnell das größte Stück davon
abschneiden. Alle Veranstaltungen zur selben Zeit. Das kann natürlich
nicht gut gehen. Alljährlich ist's Ritual. Muss das so krass sein?
Zielen alle Veranstaltungen ausschließlich auf die Eltern von
schulpflichtigen Kindern oder auf die Angehörigen von Betrieben, die
einheitlich zu ihren Ferien angetreten sind? Auf die
Besserverdienenden, die sich einen um den Sommermalus verteuerten
Vier-Wochen-Urlaub leisten wollen? Ob sich die Lebensgewohnheiten
nicht doch längst verschoben haben und ob eine ganze Branche, die
sich sich ja doch ansonsten so kompromisslos marktgängig nach
Angebot und Nachfrage richtet, zur Ignoranz aller sommerlichen
Bedürfnisse entschlossen hat? Es ist jedes Jahr dasselbe. Es gibt "Sommerprogramme". Ansonsten herrscht weit gehend
tote Hose. Jaja, die Angehörigen von Veranstaltungsagenturen, von
Theatern und überhaupt alle Kulturschaffenden haben auch ihr Recht
auf Urlaub und vier Wochen Hitzefrei und irgendwann muss ja....
außerdem wollen die Leute in dieser Zeit partout nicht in
geschlossene Räume, weil es da ja noch heißer
ist......blablabla.....Aber muss das alles so krass ausfallen? Muss
die kulturelle Sommerstrafe für alle Daheimgebliebenen in
meditativer Ödniss absolviert sein?
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