Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 21. Juli 2015

Ferienkultur Kulturferien

Bis zum Beginn der Schulsommerferien müssen je nach Bundesland in gedrängter Zeit alle Veranstaltungen stattfinden, damit uns anschließend das sogenannte „Sommerloch“ leer und hohl entgegengähnen kann. Und alle Veranstalter machen da in seltener Übereinstimmung mit: Die Musik, das Theater, die Kunst und das Wort, die bilden. Der Kuchen der an Veranstaltungen Interessierten ist zwar nicht urplötzlich größer geworden, aber jeder will sich jetzt noch schnell das größte Stück davon abschneiden. Alle Veranstaltungen zur selben Zeit. Das kann natürlich nicht gut gehen. Alljährlich ist's Ritual. Muss das so krass sein? Zielen alle Veranstaltungen ausschließlich auf die Eltern von schulpflichtigen Kindern oder auf die Angehörigen von Betrieben, die einheitlich zu ihren Ferien angetreten sind? Auf die Besserverdienenden, die sich einen um den Sommermalus verteuerten Vier-Wochen-Urlaub leisten wollen? Ob sich die Lebensgewohnheiten nicht doch längst verschoben haben und ob eine ganze Branche, die sich sich ja doch ansonsten so kompromisslos marktgängig nach Angebot und Nachfrage richtet, zur Ignoranz aller sommerlichen Bedürfnisse entschlossen hat? Es ist jedes Jahr dasselbe. Es gibt "Sommerprogramme". Ansonsten herrscht weit gehend tote Hose. Jaja, die Angehörigen von Veranstaltungsagenturen, von Theatern und überhaupt alle Kulturschaffenden haben auch ihr Recht auf Urlaub und vier Wochen Hitzefrei und irgendwann muss ja.... außerdem wollen die Leute in dieser Zeit partout nicht in geschlossene Räume, weil es da ja noch heißer ist......blablabla.....Aber muss das alles so krass ausfallen? Muss die kulturelle Sommerstrafe für alle Daheimgebliebenen in meditativer Ödniss absolviert sein?

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