Ein weißer Hai scheint gestern vor Florida bei der Jagd nach Möwen gestrandet zu sein. Sowas ist natürlich von den Medien vielbeachtet. Der Mythos ist halt groß und erzeugt jenes Kribbeln, das Medien gerne verkaufen.Doch dazu zwei Beispiele aus der Bionik: Haie
brauchen zu ihrer Fortbewegung offenbar sehr wenig Energie. Ihre Haut
besteht aus winzigen Schuppen mit einem Grad in der Mitte. Zwischen
den Graten bildet sich eine dünne Wasserschicht, die beim Schwimmen
den Reibungswiderstand verringert. Schwimmbegleitung aus solchen
Fasern gibt es mittlerweile mit genau diesen Eigenschaften. Eine
solche Haihaut eingebaut an wichtigen Stellen kann starke Vorteile
verschaffen, eine Erkenntnis, die zuerst Sportler mit ihren
Schwimmanzügen für sich ausgenutzt haben, indem sie so ihren
Wasserwiderstand verringert haben. Diese Vorgänge sind etwa 10 Jahre
her. Mittlerweile sind solche Erkenntnisse auch in die Herstellung
von Massenware eingewandert.
Es zeigt sich, dass die Evolution im
Laufe von Milliarden von Jahren Möglichkeiten gefunden hat, die wir
uns viel mehr zunutze machen könnten. Dabei ist es möglicherweise
nicht sehr förderlich, sich technologisch der Natur überlegen zu
fühlen. Immerhin sind die „Try and Error“-Phasen, also die
Testerprobung mit der der Natur nicht zu vergleichen. Energie und
Mobilitätsprobleme lassen sich vielleicht im Einklang viel besser
bewältigen, indem Möglichkeiten genutzt werden, wie sie die Natur
in sehr langen Testreihen, also der Evolution hervor gebracht hat.
Schaben können an Wänden
hochklettern. Wie das? Winzige Widerhaken an ihren Beinen finden an
der kleinsten Unebenheit Halt. Die Technik, mit der die Schaben ihre
Widerhaken einsetzen, ist dabei entscheidend und Wissenschaftler
haben genau diese Technik mit Robotern umgesetzt. Fliegen klettern
mühelos vertikale Glasflächen hinauf, obwohl es keine Unebenheiten
gibt, wo sie sich festklammern könnten. Das Klettern gewährleisten
winzige Häarchen an den Fliegenbeinen. Am Ende jedes Haares befindet
sich eine Art Verbreiterung. Mithilfe einer öligen Flüssigkeit, die
die Fliege ausscheidet, haften diese Verbreiterungen an glatten
Oberflächen. Aber es geht auch noch einfacher, ohne diese klebrige
Flüssigkeit: zum Beispiel bei Laubfröschen. Auch bei ihnen sind die
Beine mit einer klebrigen Substanz überzogen. Aber der Mechanismus
ist ein anderer: das Sekret der Frösche ist kaum dickflüssiger als
Wasser. Also ist es nie klebrig genug, um den Frosch auf der glatten
Fläche zu halten. Trotzdem gelingt ihnen ihr Vorhaben. Ihre
Fußsohlen weisen ein Muster ein Muster aus achteckigen Plättchen
auf, die beweglich sind um sich dem Untergrund anzupassen. Winzige
Beulen auf der Oberfläche der Plättchen bieten ausreichend
Reibungsfläche, um den Frosch auf der Glasplatte zu halten. Ob so
etwas in die Reifentechnologie eingehen könnte?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen