Derzeit ist es möglich geworden, mit
einer Pappbrille und einem Handy sich in virtuelle Welten so
hineinzuversetzen, als sei man Teil des Videos. Ab ins Videospiel,
wir sind ein Teil davon, alles wird ein Spiel per Datenbrille, per
Fiktion! Und die großen Firmen, die üblichen Verdächtigen, sind
mit von der Partie! Die Geschichte soll sich nicht nur in uns
abbilden, sondern direkt vor uns und in uns. Die Vision ist perfekt.
Eine Menge Rechenkapazität wird dazu in Bewegung gesetzt und gaukelt
die Nähe der virtuellen zur „analogen“ Realität vor – alles natürlich gegen Kohle. Reisen, etwas bauen usw., die einschlägigen
Anbieter sind natürlich so begeistert von ihrem neuen Gimmick, dass
das alle „innovativ“ Gesinnten so mitreißt, dass daraus bald
viel Profit werden wird. Immer mehr angesagt wird auch ein Mix aus
der virtuellen und realen Welt sein: in Simulatoren fürs Militär
(natürlich!, - die sind immer vorne mit dabei!), für den Flugbetrieb und in
anderen phantastischen Wirklichkeitssimulationen. Zumindest in einer
Übergangszeit könnte sich die Frage stellen: wem wird diese
Technologie zur Verfügung stehen? Denjenigen, die sowieso die Kohle
für alles haben und entsprechende Gebühren abdrücken können?
Arbeitslosen, wie es sie auf der ganzen Welt und zuletzt auch in
hohem Maße in Europa gibt? Angehörigen von armen Staaten? Wann?
Wird das alles ein weiteres Instrument der gesellschaftlichen
Polarisierung zwischen Reich und Arm werden? Wird es Patente auf
bestimmte Realitäten oder Realitätsausschnitte geben und wie werden
sich diese auswirken wem wird es nützen, dass sich die Realitäten
zunehmend vermischen? Die Talking Heads entwarfen in der Rockmusik vor vielen Jahren
eine solche Vision einer Realität und landeten schließlich in den
Verwertungsprozessen der Medienindustrie. Es gab ein Buch, das „Die
Berliner Simulation“ hieß und schon vor Jahrzehnten einem solchen
Lebensgefühl der austauschbaren Realität auf der Spur war. Auch
Aldous Huxley ahnte schon vor vielen vielen Jahren etwas davon und setzte das in literarische Visionen. Der
frühere Drogenpapst Timothy Leary faselte etwas von der Austauschbarkeit
Bewusstseinsebenen und drängte auf Erweiterungen. Doch jetzt wird es scheinbar Realität, tritt auf
technische Weise in unsere Existenz. Von nun an und in alle Ewigkeit.
„Realität, was ist das?“ es wird dies möglicherweise die
typische Frage der Besitzenden sein.
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