Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 5. Mai 2015

Talking 'bout Monarchy's Baby

Was für ein Warten war denn das schon wieder!!? Begleitet von Wetten und Spekulationen aller Art warteten die Briten auf das königliche Baby, als sei es das Wichtigste überhaupt. Dabei ist es ein Baby, wie jeden Tag viele geboren werden. Wodurch ist es besonders geadelt? Adel? Thronfolge? Ist doch längst geklärt. Oder dadurch, dass es von vornherein etwas Besonderes ist? Doch was ist das Besondere? Ich mag ja die Queen und habe hohen Respekt vor ihr. Sie hat das Königinsein und dessen Konsequenzen von Anfang an verinnerlicht, jedenfalls nach außen. Sie spielte ihre Rolle gut, - über viele Jahrzehnte hinweg. Womöglich gab sie den Briten und den angeschlossenen Staaten (u.a. Kanada und Australien) etwas, das sie brauchten: ein Staatsoberhaupt, eine Person, zu der sie aufschauen wollen. Eine richtige Königin (wie im Märchen).
Doch jetzt, der ganze Quark mit den Royals! Den kann doch niemand mehr brauchen, -oder? All die dekadenten Ausfälle und zeitgeistigen Verhaltensweisen! Ein blonder Prinz spielt auf einer Nazi-Party und spuckt wunderliche Sprüche. Der Arsch einer Prinzessin hier und das zurückweichende Haar des Prinzen dort. Hubschrauberpilot de Luxe. Etwas verdorrte Vaterfiguren sind nach außen hin verheiratet, pflegen aber den gepflegten Seitensprung mit einer Herzogin, die ein Gesicht wie ein Pferd hat. Intime Telefongespräche werden veröffentlicht, wobei der Slip der Herzallerliebsten ein gar treffliches Sujet und Phantasieobjekt für den König in spe ist. Währenddessen betrügt die so unschuldig dreinblickende Prinzessin ihren seltsamen Ehemann und kommenden Vielleichtkönig mit einem ganzen Sortiment reicher Lover. Die Arme-Leute-Fraktion im größeren Britain himmelt sie dafür an. Doch bald lässt sie sich gegen einen Betonpfeiler fahren, die Märchenprinzessin, und ist danach tot. Ach die Prinzessin der Herzen ist nicht mehr, die Popsänger stimmen ihre Klagelieder an! Die Story ließe sich beliebig fortsetzen: schon sind wir mitten drin in dem, was viele Leute offenbar so fasziniert.

Monarchie heute, ein Tollhaus, das sich gerne von der Yellowpress bespiegeln lässt. Und jetzt ein Kindlein. Die arme Charlotte! Welches wird ihre Rolle sein, - bei so vielen Erwartungen, die auf sie gerichtet sind? Welchen Sinn hat gerade diese Form der Monarchie? Ob's bei dem zweiten bleibt? Oder ob gar noch ein drittes folgt? Oh und Ach. Soapopera. Reality Show. Doch welchen Sinn soll das haben? Wer braucht denn noch sowas?  

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