Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer. Die
Vermögensunterschiede entsolidarisieren die Gesellschaft. Grinsende
Manager fliegen mit dem Hubschrauber und teilweise auch mit dem, was ihre Familie darstellt, zur Arbeit oder in den Urlaub.
Die Mär vom unentbehrlich sein: für Selbstoptimierer und
Selbstverwirklicher unentbehrlich.
Manager haben die Macht, sich selbst zur
„Leistungselite“ zu erklären. Per definitionem. Per Gedanke des
Kapitalismus, per Spielregel. Voraussetzung: man muss möglichst
gerissen, rücksichtslos, durchsetzungsfähig genug sein. Ein
bisschen Betriebswirtschaft und Menschenführung sollte dazu kommen,
am besten mit akademischem Diplom, das im Zweifelsfall leicht zu
erkaufen und/oder zu erschleichen ist. BWL ist ein beliebtes
Studienfach in solchen Kreisen: früh übt sich, was ein Schinder
werden will. Bereit sein zur Vernichtung des Rivalen, oder
neudeutsch: Mitbewerbers, das sollte man schon sein. „Survival of
the fittest“. Anpassungsfähig und flexibel auf diesem Weg sein.
Verantwortung? Ist meist gut abgesichert durch hohe Gehälter,
Renten, Pensionen, „Boni“ oder „Benefits“ aller Art. In
absolute Armut wird kein Manager (Geschäftsführer) jemals zurück
fallen. Die Selbstbedienungsmentalität schafft da genügend
Vorsorge.
Ihre Brut schicken Manager auf Privatschulen. Da
bekommen die Kinderlein dann stets gute Noten, weil der Papi (die
Emanzipation der Frau ist in solchen Kreisen noch nicht allzu weit
voran geschritten) ja dafür zahlt. Außerdem werden sie für ihre
Führungsaufgaben früh geschult, lernen Disziplin oder Musisches
(wer mehr ins „Künstlerische“ gehen will). Wer's extrem treibt,
der erklärt seine Gene auch noch für sakrosankt und sieht seine
„Familie“ als Treibhaus seiner eigenen Genialität. Freizeit
brauchen sie nicht, weil sie sich ja in ihrem Beruf
„selbstverwirklichen“ durch „gestalten“, was ein neudeutsches
Wort dafür ist, was es heißt, Macht (!!!) auszuüben.
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