Wir stellen uns die Welt durch die Augen von Tieren vor und verwechseln
das leider mit unserer eigenen Sicht. Wir projezieren mehr, als dass wir uns in Tiere hineinversetzen (was ja dann auch ein gängiges "Gegenargument" gegen jede Form der Liebe zum Tier abgibt). Raum und Zeit können ja durchaus
verschieden erlebt werden, allein schon das Sehen von Farben bleibt
bei manchen Tieren unter unseren Möglichkeiten oder geht teilweise
weit darüber hinaus. Es gibt keine einheitliche Welt, die auch alle
Lebewesen umfasst. Dies ist ja wohl eine Vermenschlichung und
menschliche Anmaßung. Insekten leben durchaus in einer ganz anderen
Welt als wir und – es ist doch dieselbe. Wir machen uns zudem
unsere Umwelt zunutze, wir legen sie unseren Bedürfnissen zurecht.
Ein Wald mag da für ein Insekt etwas ganz anderes als für den
Förster sein. Es ist eine andere Lebenswelt für dieses Wesen, das
es mit anderen Sinnesorganen aufnimmt als wir. Da sind Augen, Düfte,
Geräusche gegebene Welten, die so etwas wie einen „Kanal der
Wahrnehmung“ bilden, durch den sich ein und dieselbe Welt jeweils
anders abbildet. Kompliziert? Wie funktionieren Filter? Genau so.
Filter können wir uns vorstellen. Sie engen das Blickfeld ein oder blenden bestimmte Aspekte auf. Und was sind in der Folge die Möglichkeiten,
um auf die empfangenen Eindrücke zu reagieren. Das hängt wohl auch
von unseren Gegebenheiten ab, von unseren Voraussetzungen, Umwelt für
unsere Bedürfnisse zu „verarbeiten“. Kopulieren, fressen und
gefressen werden, - die Evolution stellt uns vor diese Aufgabe, die
wir aber je nach Spezies durchaus verschieden zu bewältigen
versuchen. Unterschied: wir haben unseren Verstand, unseren Grad der
Bewusstheit (wer sagt denn, dass es außerhalb unserer jetzigen
Wahrnehmung einen viel höheren Grad der Wahrnehmung gibt?), unsere
„Verantwortung“ für das, was wir tun. Oder nicht? Die
Wissenschaftler und diejenigen, die es von Beruf aus wissen müssten,
sind sich da nicht immer so sicher. Manche behaupten, dass wir eine
Funktion unserer Gene, unserer Hirnwindungen oder unser Umwelt und
ihrer Determinationen seinen. Um ihre Thesen griffiger zu machen,
bleiben diese „Wissenschaftler“ meist ganz einseitig bei ihrer
Betrachtungsweise.
Wie in manch anderen Filmen, so wird übrigens auch im Streifen "Katzenmenschen" aus dem Jahr 1982 mit Nastassja Kinski und Malcolm McDowell mit diesem Effekt gespielt. Zur Filmmusik von David Bowie und Giorgio Moroder wird unter der Regie von Paul Schrader hier mit einer subjektiven Kamera mit der Wahrnehmungsweise von Katzen gespielt, d.h. die Kamera versetzt sich spielerisch einige mal hinein in eine "katzenhafte" Welt und deren Wahrnehmung. Auf nahezu spirituelle und mystische Weise, die in diesem Falle natürlich auch ihre kommerzielle Absicht verfolgt, teilt sich dem Zuschauer für eine begrenzte Zeit eine andere Welt mit, zumindest streift er sie gelegentlich und wird dadurch von einer Art wonnigem Horror-Schauder ergriffen.
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