Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Samstag, 2. Mai 2015
Obsoleszenz
Ein Begriff, der
zunehmend in Mode gekommen ist, ist OBSOLESZENZ. Er weist darauf hin,
das bei vielen Artikel unseres täglichen Gebrauchs der alsbaldige
Verfall von vornherein einprogrammiert ist und dass er auf diese
Weise so hohe Verbrauchswerte wie Wachstum andererseits hervorbringt.
Es bedeutet immer mehr Gegenstände, die absichtlich kaputt gehen.
Das kostet Rohstoffe ohne Ende. Aber wir haben's ja. Böse Industrie.
Sie stellt uns alles zur Verfügung, auf dass es möglichst bald
wieder kaputt gehe. Jedes Jahr schmeißen wir 700 000 Tonnen allein
an Elektrogeräten weg. Der Trick dabei: Neukauf statt Reparatur.
Verschleißteile werden so konzipiert, dass sie nach Ablauf der
Garantiezeit ruiniert sind. Entweder es lassen sich nur komplette
Baugruppen austauschen oder es gibt keine Ersatzteile. Moderne Geräte
leisten zwar mehr als ältere, sind dafür aber viel anfälliger. Bis
heute ist nur ein einziges Beispiel belegt, das zeigt, wie die
Industrie trickst: Die Glühbirne. Deren Lebensdauer wurde einst
absichtlich verkürzt, um mehr Glühbirnen zu verkaufen. Die Vertreter der Hersteller trafen sich extra dazu. Die allererste Glühbirne, die je hergestellt wurde, brennt nämlich heute noch. Skandal. Aber das ist
rund 90 Jahre her. Andererseits haben wir das Gefühl, wir seien im
Alltag geradezu umstellt von lauter Obsoleszenz. Ständig fallen
Teile aus, sind irgendwie defekt. Materialwissenschaftler können
exakt bestimmen, wie lange beispielsweise ein Kunststoff hält. Für
kaum mehr Geld ließen sich oft Materialien verwenden, die haltbarer
wären. Aber das ist nicht erwünscht von denen, die mit dem
gewollten Verschleiß Umsätze machen. Minderwertige Kunststoffe
fallen dem Verbraucher nicht auf und sind für den Hersteller oft
billiger. Es wird gemacht, aber niemand bei der Industrie gibt es zu.
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