Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Freitag, 18. August 2023
Alternativlos Faktisches
Wo bleibt das Positive? Es ist und bleibt das beliebteste Totschlagargument, die Frage, die fast alles ruhig stellen kann: Auch das Aufbegehren, das Nichteinverstandensein mit allem, ja gerade das soll versiegen. Punktuelle Rebellion kann das Ganze friedlich voran bringen, indem ein ganz bestimmter Missstand in das Blickfeld der Macher rückt. Es geht hier möglicherweise um die Auflösung im Alternativlosen, diesem dumpfen Begriff. Alles scheint alternativlos, faktisch, ist gerechtfertigt durch sein bloße Hiersein. Besonders, wenn das "Alternativlose" sich selbst dazu erklärt. Man soll sich nichts anderes vorstellen, als gute Miene machen, unverbindliche Freundlichkeiten pflegen, lachen und lächeln, - so lange es (noch) geht. Uns geht es ja sooooo (immer noch soooo) gut, so das Mantra der Politiker und der Wirtschaftsbosse. Nachgeschobene Statistikzahlen scheinen das zu untermauern. Also seien wir zufrieden, denn wir sind ja statistikgläubig (erste Zweifel daran wurden schon irgendwie weggesteckt).
Ist die Frage noch erlaubt, wer mit dem „Wir“ gemeint ist? „Wir schaffen das“. „Wir kriegen das hin“. Damit verhält es sich ebenso.Wer ist wir? Die Deutschen? Teile der Deutschen. Was bedeutet "der Staat"? Eine uns zusammenfügende Klammer? Was ist das, "die Deutschen"? Wer gehört dazu und wer nicht? Zu welchem Zeitpunkt? Aus historischen, geografischen oder genetischen Gründen? Sind diese Fragen zu negativ? Darf man sie stellen und sind sie überhaupt zu beantworten? Oder soll das "der Markt" beantworten? Soll er überhaupt alles regeln und jede Frage beantworten? Erwarten wir von der Politik zu viel? Nun, vor allem, wir dürfen erwarten, dass sie nicht korrupt ist. Auch nicht im übertragenen oder sublimen Sinne. Wir wollen als Staat doch voran gehen. Wir zeigen’s den andern! Oder etwa nicht? Wir waren doch Exportweltmeister. Also exportieren wir möglichst auch die richtige Gesinnung. Hm wir haben halt spezielle historische Erfahrungen. Schlimme Menschen, die Mozart und Goethe mochten, haben schlimme Dinge getan. Aber auch ein besinnungsloses Umsetzen des Alternativlosen würde wohl überhaupt nicht mitteleuropäischer Tradition, Identität und Aufklärung entsprechen. Aufklärung hat wohl immer hinterfragt, angekratzt, kritisiert, gezweifelt - und hat versucht, sich in einem ständigen Prozess dadurch voran zu bringen. Ob das alles jetzt zu negativ formuliert ist? Für den Zeitgeist der unbedingten Bejahung? Des Genusses und unendlichen Spasses? Diese unbedingte Bejahung muss man sich schon leisten können, das steht fest. Es hat eine Basis im Faktischen. Und das ist......
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