Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 2. April 2022

Zustand

Die unbeschwerten Tage scheinen vorüber. Ich ertappe mich, wie ich mich schäme, meinen Müll in Kunststoffsäcke zu verpacken. Alle haben wir die Verseuchung der Meere gesehen, für die wir hier auch kräftig sorgen. Klimawandel, Artensterben, Hungerkrise, Pandemie, Flucht, Krieg: Es scheint jetzt alles zusammen zu brechen. Globalisierung, Lieferketten, Bürokratie: Unbill sprudelt überall. Man verkriecht sich in die Kälte und weiß ganz genau, dass man sich nicht beklagen darf: Anderen geht es viel viel schlechter. Aber: Wieder anderen geht es im selben Moment viel besser. Das weist auf die soziale Frage in dieser Gesellschaft. Die sich anonymisiert hat, die sich mit allerlei undurchsichtigen Gesetzen, Verfügungen und Verordnungen bewehrt hat, die in kommunalen Behördenstuben verschwindet, wenn man sie braucht. Die kein Gesicht zu haben scheint, wenn es um Verantwortung geht. Die trotzdem gepäppelt wird. Öffentliches Getue gleicht Schimären, die bei bei jeder Annäherung sich aufzulösen scheinen und ansonsten den Vollzug von Anordnungen im Sinn haben. Die Oberen indessen lassen in riesigen Limousinen vorfahren, von denen sie was von Sicherheitsbedürfnissen und Notwendigkeiten schwafeln lassen. Welchen Eindruck das macht, welchen Abdruck das hinterlässt, scheint ihnen egal. Ob das Vertrauen stiftet, ob das die Politikverdrossenheit zurück drängt? Und die Journalisten? Die Medien? Üben unverdrossen die Spassgesellschaft weiter ein. (DIE Journalisten gibt es wahrscheinlich nicht…., aber statistisch messende Größen“) Die Medientante Barbara Schöneberger soll unlängst gesagt haben: „Fernsehen ist wie ein großer Kindergeburtstag mit jeder Menge Spaß."

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