Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 14. April 2022

Konsum ahoi!

Wie die Wirtschaft wohl läuft, global, aber insbesondere in Deutschland?. Nach der Pandemie (so sicher scheint das nicht....) könnten sich die langfristigeren Ängste vieler Deutscher bestätigen: sozialer Abstieg und Verlust an Persönlichkeit und Identität. Im Krieg. Sparen ist trotz allem angesagt, weshalb weniger gekauft, also konsumiert werden. Aber auch vielleicht wegen der Inflation. Nun ist es aber so, dass viele Menschen wohl in Mitteleuropa ihre Identität an den Konsum, an das Kaufen, geknüpft haben. Sie wollen sich darin ausdrücken, was sie gekauft haben, mit welchen Gegenständen sie sich umgeben. Laut statistischen Angaben hat jeder Deutsche etwa 10 000 Gegenstände. Mit ihnen umgibt er sich also ohnehin. Woher wohl all die dafür notwendigen Rohstoffe kommen? Aus welchen Arbeitsbedingungen sie wohl resultieren? Noch glauben wir, solche Fragen stellen zu dürfen. Doch auch hier deuten die Zeichen der Zeit in eine andere Richtung. Rücksichtsloser Egoismus scheint angesagt, Autokratie. Zuerst ich, dann die Anderen, so scheint deren Motto. Ganze Staaten verfolgen ihr Interesse, indem sie Menschen rücksichtslos für ihre Vision ausbeuten oder sogar - wie jetzt im Krieg - umbringen. Immer mehr scheint ein solches Verhalten akzeptiert zu werden. Niemals offen! Autokraten und autoritäre Figuren geben dem Ganzen ein Gesicht, stehen dafür.... Hier in Deutschland war zuletzt eine zeitliche Phase gegeben, in der so viel konsumiert wurde wie noch nie. Es scheint so, als würden Konsum und Identität miteinander stark zusammen hängen. Noch stärker, als gedacht. Es wird dadurch unter anderem ein gesellschaftlicher Status gezeigt. Eine uralte Erkenntnis, gerade für diejenigen Menschen, die in einem konsumkritischen Klima aufgewachsen sind und durch eine distanzierte Lebensweise viel ihrer Identität bezogen haben. Doch ist es nicht so?: Man grenzt sich durch Konsum voneinander ab, zeigt seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Gefühle werden vorgegeben, persönliche Eigenheiten demonstriert, Glück gesucht. Schon un- oder vorbewusst werden wir „programmiert“, bringen Glücksgefühle und Konsum in Verbindung, - was besonders die Werbung für ihr Zwecke ausnutzt. Ob das auch aus unserer Vorgeschichte kommen könnte? Möglichst viel möglichst schnell zu raffen, brachte schon früher Erfolg. Zugreifen, so schnell es geht, war wohl schon unter Urmenschen eine Devise, brachte ein Überleben in karger Umwelt. Doch das hat sich längst geändert: wir umgeben uns mit überflüssigen Dingen, die wir scheinbar billig erstanden haben. Marketingspezialisten versuchen dafür unseren Gefühlen und unseren Gewohnheiten auf den Grund zu kommen und sie für ihre Zwecke zu nutzen. Kaufen ist nicht nur um Mittel der Darstellung einer Identität, sondern auch oft zum Freizeiterlebnis geworden. Massenkonsum ist angesagt. Auch das Internet trägt dazu bei.

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