Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 30. April 2022

Steinalt (Foto)


 

Freitag, 29. April 2022

Zielgruppenorientiert

Zur dekadenten Blase scheinen mir Fraktionen und Gruppen – heute „Zielgruppen“ genannt - dieser Gesellschaft geworden zu sein. Manipuliert von raffinierten Mechanismen, durch tausend Werbespots bestrahlt und dressiert, untersucht von dubiosen „Wissenschaftlern“, aufgegangen im Lächeln derjenigen, die es in dieser Gesellschaft „geschafft“ haben. Im Rausch des Konsums, des nächstliegenden Vergnügens und der Imagepflege (Im Alltag: die Rolle) aufgegangen. Angestrebt von allen: Die Existenz von Millionären und Milliardären. Dazu unter anderem in tausend TV-Sendungen oder Mechanismen des öffentlichen Umgangs gezogen, erzogen. Kein Subjekt, sondern Objekt der Industrie samt der Verkaufstechnokraten und der ungenügenden Verwaltung, die mit ihren „Objekten“ oft barsch und unkooperativ autoritär umgeht. Zur Zahl geworden, zum Datensatz, zum Funktionsträger. Jeder nimmt jeden aus und macht das Spiel mit. Die „Macht des Faktischen“ sagt: „Das ist doch noch Gold!, schau dir andere Gesellschaften und Länder an!“ Könnte sogar sein. Für mich als Beobachter ist das vielmehr ein Beleg dafür, wie mies vieles ist und wie viel besser es sein könnte!

Donnerstag, 28. April 2022

Perspektiven (Lyrik ub)

Stay in another place touched by another soul going through time tunnels and my own life phases seing smiling laughing faces it is a game a match that you don't ever catch it is going through you and maybe it has no real clou cause it is nothing and all in itself we putting it in a personal shelf we don't know nothing at all and are starngely playing with a ball nice places, nice faces muddy waters in inner lines outer space of a shady soul and a pain you can't control livin' in Hotel Oasis

Mittwoch, 27. April 2022

TV-Welten

Was sich in mir angestaut hat: Diese typischen TV-Serien, die uns da ins Wohnzimmer flimmern, spielen fast immer im gutbürgerlichen Besitzbürgertum. Da tragen von allerlei Hilfskräften unterstützte und eylinergeschminkte Damen ihre Paarungs- und Liebeskonflikte aus, von der gut angezogenen Müttergeneration beraten und geschützt. Großzügige Limousinen fahren in weiten Parks oder aus großen Privat-Einfahrten vor, um die Herren, von kundigen Chauffeuren gefahren, zu dem längst per Plan bestimmten Business-Ort zu fahren. Weit weg ist die Realität von Krieg, Gewalt und Unterdrückung: Konflikte werden gelöst, alles ist gut – am Ende. Der Dreck des Minderen kümmert diese Klasse Menschen nicht: Sie wohnen in Schlössern oder mindestens den in gut restaurierten Bürgerwohnungen der großen Stadt. Hinzu kommt, dass in diesen TV-Sendungen stets dieselben Schauspieler auftreten: Nicht unbedingt wegen ihres immensen Könnens, sondern mir scheint, diese Gesichter haben die richtigen Beziehungen, sind gut eingeführt in den Medienzirkus und die Promi-Berichte in den einschlägigen und über den Tag hinweg verteilten Sendungen. Unter anderem dadurch wird die Dichtigkeit dieser Wahrnehmungsblase gewährleistet, die natürlich von den sozial weniger begüterten Menschen oft angebetet wird: Seht her, so könnte es auch sein, wenn man tüchtiger gewesen wäre, wenn man Gelegenheiten am Schopf gepackt hätte. So jedenfalls die Erzählung des Neoliberalismus der Deregulierung. Die genannten TV-Sendungen hingegen scheinen noch davor zu spielen, also im Bereich des geschützten Besitzbürgertums.

Dienstag, 26. April 2022

Wachstumsdenke

Ob die Menschheit dem Untergang geweiht ist? Schlichtweg, weil sie das Wachstum zu ihrer Religion gemacht hat, die dabei ist, nahezu alle Ressourcen zu verschlingen oder unbrauchbar zu machen? Ein Tabu der Linken, gewiss. So etwas darf man nicht sagen und nicht schreiben. Aber die Fragen der Führung eines bestimmten Lebensstils und die damit zusammen hängenden Ernährungsprobleme scheinen nicht nur Verteilungsprobleme zu sein, sondern schlichtweg darauf zu gründen, dass die Menschheit selbst in einem unkontrollierten Maße wächst. Das Bevölkerungswachstum explodiert. Es scheint für diesen Planeten einfach zu viele Menschen zu geben. Das System erledigt sich aus sich selbst. Diese industrielle Revolution und die ihr folgende Epoche sind doch im Vergleich zur Erdgeschichte nicht einmal ein Wimpernschlag und die Menschheit hat zweifellos einen falschen Weg eingeschlagen. Dieser wird nicht ewig so weitergehen. Sicher, es werden Sonntagsreden gehalten, Demonstrationen abgehalten und lebhaft versprochen, dass sich alles ändern werde: allein, es hat sich nichts geändert. Die Wachstumsdenke ist es, die uns kaputt macht: Immer mehr und immer schneller. Angesichts dessen mag es lohnend erscheinen, immerhin mal darüber nachzudenken, ob man Kinder in diese Welt setzt. Und damit hängt natürlich auch zusammen, wieviele Häuser man baut und wie groß sie sein sollen, wie schnell und groß Autos sein sollen, wie lange diese Form der Mobilität überhaupt durchzuhalten ist und ob über andere alternative Mobilitätskonzepte nachgedacht wird.

Montag, 25. April 2022

It feels like a never ending (Songtext)

There is so much mist on my road so that I hardly can find my way I am carrying sometimes my load that I sometimes can put on a tray it seems that this Highway is so dusty dirty and so much misunderstandings are to be understood I am feeling some gravels and some road holes I have forgotten what can it means to be good

Sonntag, 24. April 2022

Ego - Annäherungen

Näher zu sich selbst kommen, ein Wunsch, ein Versprechen, ein Geschäft. Woher ist unser Ego bestimmt? Gerne werden dazu steile Thesen geäußert. Ob aber nicht vielmehr das konkrete Sein statt aufwendiger Theorie, Bilder und Gespräche uns dazu Antworten geben? Geht es um ein „Gefühl für die Welt“? Ob der Mensch eine Identität hat? Oberwichtig seien, so sagt beispielsweise der von mir so verstandene Existenzialismus, die Entscheidungen, die der Mensch von Tag zu Tag trifft. Der Mensch sei ein unbeschriebenes Blatt, ein Nichts, ohne Identität. Demgegenüber steht das Unbelebte, das Nicht Beeinflusste, das Sein der Dinge. Daraus entsteht offenbar der Sinn, indem ivh gestalte. Wir müssen uns auseinander setzen mit der Angst, wenn wir spüren, dass wir ein Nichts sind und in einem sinnentleerten Sein dahinvegetieren.In diesem absurden sinnlosen Universum muss man seinen Weg finden, indem man sich zu dem macht, was man ist. Was der Mensch ist? Ein kommunikatives Wesen. Man formt mit seinem Mund Wörter, die in mir gebildet worden sind. Wenn ich spreche, steure ich diesen Strom von Worten und forme mich einerseits selbst, aber auch andere Individuen, diean meinem Strom von Gedanken teilhaben können. Die soziale Natur des Menschen wirkt also mit an der Formung meiner Identität.Uns werden Rollen zugewiesen, was ich bereits solchen literarischen Werken wie „Mein Name sei Gantenbein“ von Max Frisch entnommen habe. Hier geht es zunächst im Rückblick um verpasste Möglichkeiten des eigenen Lebens. Keine dieser Rollen trage uns näher an unsere Identität heran, so womöglich Frisch. Wir befinden uns nur an einem von vielen möglichen Punkten, wir leben nur eine von unzähligen Möglichkeiten. Was wir für unsere Identität halten, ist nicht viel mehr, als ein Konglomerat lose miteinander verbundene Rollen. Bei Frisch erfindet sich der Erzähler dementsprechend fortwährend neu. Weshalb sollte eine Variante wahrscheinlicher sein als die andere? Ob hier der soziale Aspekt des Menschen in sehr widersprüchlicher Form eingreift?

Samstag, 23. April 2022

Vom Hochglanz beschienen

Mir ist eines dieser Hochglanzmagazine in die Hände gekommen, die eine Welt des Luxus und des damit verbundenen Luxus der sogenannten „Premium-Produkte“ beschwören sollen. Als erstes fällt mir auf, wie raffiniert hier Bild und Text, Anzeige und Werbung ineinander greifen. Wie insgesamt die Kurzvision eines farbigen Lebens in Schönheit entstehen soll, - was ich gut merke. Herrliche Bilder aus einer herrlichen Wirklichkeit leiten das Ganze ein, begleitet von ganzseitigen Anzeigen mit roten Lippen im Großformat, die laut des spärlichen Untertextes für ein bestimmtes Gefühl stehen sollen. Ein Parfumflacon mit einer ansehlichen Schriftstellerin im Trenchcoat folgen. Ich muss das in mir mit dem Bild von zerfetzten Menschen in zerfetzten Häusern verhandeln, das mich zuletzt beeindruckt hat. Dann ein milchiges Glas, das sich vor ein Hochglanzgesicht schiebt. Wieder ein Flacon mit scheinbar ausdrucksstarkem Model-Gesicht dahinter. Ein paar Worte über Beauty, ein paar über Lifestyle. Danach „Blushes“ in Pink. Was das ist? Keine Ahnung, aber will gut aussehen…... Dann etwas über Künstler. Eine Dame in traumwandlerischem Gewand posiert vor einem seltsamen Gegenstand. Bemalte Möbel. Abgebildete Entspannungsessenz. Himmliches Himmelbett. Eine Dame in Jeans, aus ungewöhnlichem Winkel in ganzer Größe und auf Sand geschüttet aufgenommen…..usw. Ob wir wirklich in verschiedenen Wirklichkeiten leben? Ob es etwas mit Bildung zu tun hat, wie man beeinflussbar ist? Ob einen so etwas schützt vor emotionalen Angriffen? Ob diese Bilder auf unterschiedliche Lebenswelten hinweisen? Bange Fragen…...

Freitag, 22. April 2022

Valerie (45)

„Die richtigen Leute zu kennen, darauf kommt es an, Kontakte haben und sie richtig pflegen, koste es, was es wolle….da darf man nicht zimperlich sein. Später, wenn man es dann geschafft hat, ist das nicht mehr ganz so wichtig. Aber immer sollte man darauf bedacht sein, sich so gut und wirkungsvoll wie möglich zu verkaufen. Dafür ist es vielleicht am besten, immer zu lächeln, es sei denn, man hat sich vielleicht ein melancholisches Image für sich ausgesucht. Und irgendwann, ab einem bestimmten Grad, interessieren sich die Leute für dein Privatleben. Ich meine, das kann einem nützen, das bringt einem zusätzliche Publicity, - aber es kann einem auch zuviel werden, man versucht, dem zu entfliehen und Wände um sich herum aufzubauen, man hat Angst vor Leuten, die einem nachspionieren, man fürchtet sich vor Attentaten, vor dies und jenem...Ich kenne Kollegen, denen hat das ganz schön zugesetzt…!“. Sie sprach, als hätte sie schon grpße Erfahrung in ihrem Beruf, als hätte sie schon einiges Mitgemacht und dabei viel gelernt. Manchmal klang das schon fast altklug. Er überlegte, ob sie jetzt die Schauspielerin spielte, so, wie sie das vielleicht von den von ihr Bewunderten gelernt haben mochte.

Dienstag, 19. April 2022

In und Out

Den folgenden Text fand unter meinen Elaboraten: Sie kommen aus verschiedenen Welten in der einen Welt sie sprechen verschiedene Sprachen und müssen sich doch verstehen sie akzeptieren das Normale jeder für sich und glauben, es sei das was überall gilt Sie wollen sich verkaufen und sie treiben den Preis sie wollen billig haben, jeder für sich sie tragen ihre Existenz als Körper durch diese Welt und sie berühren sich dabei höchst selten Sie benutzen sich und sie machen das gekonnt sie gären im eigenen Sud der Selbstverständlichkeiten das steht ihnen zu, das sind sie gewohnt das umgibt sie als alltägliche Geweissheit(en) Der Blick in andere Welten, unverbindlich exotisch Ein Ausschnitt aus diesem Sein, gelegntlich erotisch wer sich zu nahe kommt, bleibt sich fremd Die Ratgeber sind ein einträglicher Beruf Glaubenssätze einer Wirklichkeit des Absurden wer nicht mitmacht, den setzen wir vor (alle) die Tür(en) Wer ist dabei, wer ist Insider, was kostet mich das? Frage liegt auf der Waage, der Zeiger schlägt wild aus

Montag, 18. April 2022

Networking

Ich staune mal wieder: Es gibt wohl auch nach dem vermeintlichen (!) Ende der Pandemie und mitten in einem Krieg viele Leute, die auf einem Film oberflächlicher Freundschaftsbeziehungen dahin schlittern und sich darin bescheiden, die diese Situation „normal“ finden, auch weil sie nichts anderes kennen. Solche Beziehungen zwischen Menschen sind oft beruflichen Gegebenheiten oder persönlichen Lagen/Situationen geschuldet. Manchmal ergeben sich auch schlicht Gelegenheiten, Beziehungen zu Personen zu knüpfen, die sich dann als nicht unbedingt haltbar erweisen. Über längere Zeit halten wohl diejenigen Beziehungen etwas aus, die einer tiefen Sympathie und einem breiten Verständnis geschuldet sind (doch wo gibt es das noch heute?). Heute werden Beziehungen geknüpft, um über eine gewisse Zeit hinweg (kann sehr sehr kurz sein!!!) verschiedenartige Bedürfnisse zu befriedigen (typisch Konsumwelt). Ausgenommen und von vornherein heilig gesprochen sind dabei nur noch die Ehen, die freilich immer brüchiger werden (Statistiken und Alltagserfahrungen können das belegen...). Sie müssen in unserer Gesellschaft zu Familien führen, schon wegen der Rente. Darüber hinaus ist „Networking“ beliebt, also das Schließen von Verbindungen verschiedener Menschen, die sich gegenseitig davon einen späteren Profit versprechen, die es als günstig beurteilen, zu dem einen oder anderen Menschen „nähere“ Verbindungen und Beziehungen zu unterhalten. Unlautere Elemente quetschen sich hierbei dazwischen, um den jeweils anderen regelrecht auszunehmen, ihn zu benutzen, ihm etwas auf einfache Art nach entsprechender zwischenmenschlicher Vorbereitung abzunehmen. Zuvor werden oft d Beziehungen geknüpft, die in diesem Falle dem förderlich und wohl rein zweckorientiert sind. Ein bestimmendes Motiv scheint schlicht auch die Neugier zu sein, die sich oft Ziele sucht, die sie nach ihrer vermeintlichen Stillung aber bald dann verlässt.

Samstag, 16. April 2022

Fortschritt - bloß, wohin?

Inzwischen scheint es zu einer Pose verkommen, worum in der Vergangenheit gekämpft und zuweilen auch ein bitterer Preis bezahlt wurde: Jeder ist gegen etwas, die Protestpose hat sich verselbständigt und hat jetzt ihren marktwirtschaftlichen Preis. Ja klar, gegen Krieg ist jeder. Gegen Umweltzerstörung und Klimawandel auch. Eltern hören alte Scheiben von Pink Floyd und den Rolling Stones, schwafeln von Revolution und fahren dicke Limousinen. Fortschritt und Progressivität sind zu einem Label verkommen, ehe sie untergegangen sind. Junge hören im Streamingverfahren etwas aus dem Hiphopangebot. Die einstmalige Rockmusik und ihre Protagonisten samt den Figuren der „Protestbewegung“ sind längst – sofern sie noch leben – in die Integrationsfalle gegangen. Sie sind ein Teil des Entertainmentbetriebs. Happening. Hedonismus (Vergnügungssucht). Konsum. Wachstum. Was denn sonst? („Alternativlos“) Gewisse widerständige Politiker sind eine Fußnote geworden, sind dazu gemacht worden. Es ist alles ausgenutzt. Geronnen zum Gestus. Ganze Agenturen kümmern sich darum und pflegen den „Auftritt“.

Donnerstag, 14. April 2022

Konsum ahoi!

Wie die Wirtschaft wohl läuft, global, aber insbesondere in Deutschland?. Nach der Pandemie (so sicher scheint das nicht....) könnten sich die langfristigeren Ängste vieler Deutscher bestätigen: sozialer Abstieg und Verlust an Persönlichkeit und Identität. Im Krieg. Sparen ist trotz allem angesagt, weshalb weniger gekauft, also konsumiert werden. Aber auch vielleicht wegen der Inflation. Nun ist es aber so, dass viele Menschen wohl in Mitteleuropa ihre Identität an den Konsum, an das Kaufen, geknüpft haben. Sie wollen sich darin ausdrücken, was sie gekauft haben, mit welchen Gegenständen sie sich umgeben. Laut statistischen Angaben hat jeder Deutsche etwa 10 000 Gegenstände. Mit ihnen umgibt er sich also ohnehin. Woher wohl all die dafür notwendigen Rohstoffe kommen? Aus welchen Arbeitsbedingungen sie wohl resultieren? Noch glauben wir, solche Fragen stellen zu dürfen. Doch auch hier deuten die Zeichen der Zeit in eine andere Richtung. Rücksichtsloser Egoismus scheint angesagt, Autokratie. Zuerst ich, dann die Anderen, so scheint deren Motto. Ganze Staaten verfolgen ihr Interesse, indem sie Menschen rücksichtslos für ihre Vision ausbeuten oder sogar - wie jetzt im Krieg - umbringen. Immer mehr scheint ein solches Verhalten akzeptiert zu werden. Niemals offen! Autokraten und autoritäre Figuren geben dem Ganzen ein Gesicht, stehen dafür.... Hier in Deutschland war zuletzt eine zeitliche Phase gegeben, in der so viel konsumiert wurde wie noch nie. Es scheint so, als würden Konsum und Identität miteinander stark zusammen hängen. Noch stärker, als gedacht. Es wird dadurch unter anderem ein gesellschaftlicher Status gezeigt. Eine uralte Erkenntnis, gerade für diejenigen Menschen, die in einem konsumkritischen Klima aufgewachsen sind und durch eine distanzierte Lebensweise viel ihrer Identität bezogen haben. Doch ist es nicht so?: Man grenzt sich durch Konsum voneinander ab, zeigt seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Gefühle werden vorgegeben, persönliche Eigenheiten demonstriert, Glück gesucht. Schon un- oder vorbewusst werden wir „programmiert“, bringen Glücksgefühle und Konsum in Verbindung, - was besonders die Werbung für ihr Zwecke ausnutzt. Ob das auch aus unserer Vorgeschichte kommen könnte? Möglichst viel möglichst schnell zu raffen, brachte schon früher Erfolg. Zugreifen, so schnell es geht, war wohl schon unter Urmenschen eine Devise, brachte ein Überleben in karger Umwelt. Doch das hat sich längst geändert: wir umgeben uns mit überflüssigen Dingen, die wir scheinbar billig erstanden haben. Marketingspezialisten versuchen dafür unseren Gefühlen und unseren Gewohnheiten auf den Grund zu kommen und sie für ihre Zwecke zu nutzen. Kaufen ist nicht nur um Mittel der Darstellung einer Identität, sondern auch oft zum Freizeiterlebnis geworden. Massenkonsum ist angesagt. Auch das Internet trägt dazu bei.

Mittwoch, 13. April 2022

Rentner durchgebracht

Was sind beispielsweise Rentner? Leute, die außerhalb der üblichen Verrichtungsgesellschaft stehen? Sie sind offenbar eine Art Schramme am Selbstverständnis dieser Leistungsgesellschaft. Sie stehen außerhalb von Leistung und Erfolg, eine der Voraussetzung für den „Wohlstand“ und das ständige Wachstum dieser Gesellschaft. Was ist Leistung? Kommunikationsbereitschaft, souveräne Gewandheit, Bereitschaft ins Risiko zu gehen, gepaart mit Opportunismus, der seine Chancen jederzeit zu erkennen imstande ist, Durchsetzungskraft (auch auf Kosten von anderen…), Beherrschung sozialer und egoistischer Techniken, beiläufige Einführung von Bildungskapital, Träger eines wie und wo auch immer erworbenen hohen Maßes an Anerkennung….
Doch so sind da die Leistungsverweigerer, die Abgehängten und Bildungsfernen? Diejenigen, die einer vergangenen Epoche angehören, in der man nicht das Eigentum einer Kapitalzusammenballung war? Diejenigen, die im Bewertungssystem dieser Gesellschaft keine Anerkennung mehr verdienen? Die im Alltagskampf die Zurückgebliebenen sind und im Kampf um Geld und Leistung nichts mehr „verdienen“, die dort nicht mehr aktiv mitwirken, indem sie im Wettkampf der Wachstumsorientierten austeilen und somit als „Führungskraft“ ganz vorne sind, - oder zumindest vor anderen? Geradezu raffiniert scheint mir, wie solche Spielregeln Einzelne dazu ausersehen, dass sie andere beaufsichtigen, ihnen Richtung und Orientierung geben. Kein Zweifel, es ist auf der Seite der Abhängigen ein Bedürfnis dazu da. Sie wollen und brauchen Orientierung. Ob dies aber einer Würde entwachsen ist? Leute, die aus dem Raster dieser Gesellschaft sind, scheinen sich mir oft über diese Aussortierung zu beklagen, sie meckern und empören sich, beschimpfen das System und – wie alles läuft. Doch letztenendes scheint mir das ziellos zu sein und sich in einem Raum abzuspielen, den das System von vornherein als eine Art gelittener Spielplatz und der kontrollierten Wut vorsieht…...

Dienstag, 12. April 2022

Globalisierung reloaded

>Könnte es sein, dass die Entscheidungsträger dieser Gesellschaft sehr an die Globalisierung glauben? Immer noch? Zu sehr? An das Wachstum um jeden Preis? Zu sehr? Könnte es wirklich so sein, dass in ihren Augen Handel nicht nur Wandel, sondern auch Frieden bringt? Ob dem aber gegenüber steht, dass hinter dem Handel in der heutigen Form gewisse Interessen stehen, die so gar nichts mit Frieden zu tun haben? Die den Frieden nur solange anstreben, wie er ihnen nützt? Je größer der Umfang des Handels zu gewissen Bedingungen ist, desto größer könnte auch der Widerstand dagegen werden. Was ist die Form dieses Widerstands? Terror. Die Globalisierung produziert auf diese Weise wohl ihre eigenen Gegner, was im Horizont der Globalisierungsbefürworter gar nicht vorkommt. Die Eigenschaften zum Handeln und Tauschen sollen ein Teil des Menschen sein, so das Weltbild der Globalisierer. Dieser Handel soll einen zivilisierenden Einfluss auf die Welt haben, glauben die Globalisierer. Dauerhaften Frieden bringe nur der Handel und der „Wohlstand“. Doch sie vergessen, dass die Geschichte der Globalisierung selbst eng mit der Geschichte von vernichtenden Kriegen verbunden ist. Anfang des 20. Jahrhunderts erreichen Globalisierung und Handel einen ersten Höhepunkt. Wenig Zeit danach gerät die USA in eine schwere Wirtschaftskrise. Folge: Die USA suchen ihr Heil in Protektionismus (so ungefähr das, was heute Trump in seinem kommenden Wahlkampf vertritt), d.h. Sie erhöhen die Einfuhrzölle, um dadurch Arbeitsplätze zu schützen. Auch die anderen Nationen machen daraufhin die Grenzen dicht. Protektionismus und Nationalismus vermischen sich, es setzt sich ein Mechanismus in Gang. Dies führt schließlich zum riesigen und umfassenden 3. Weltkrieg, über die gegenwärtigen Kriege hinaus. Danach tun sich die Industrienationen in verschiedenen Abkommen wieder zu Handelsgemeinschaften zusammen. Es vermischten sich dabei humanitäre Gründe mit denen der Interessenwahrung und der Zementierung von Machtstrukturen. Es wird auf „freien Handel“ gesetzt, was auch Deutschland zum „Wirtschaftswunder“ inspiriert und den Kampf zwischen zwei Idiologien möglicherweise entscheidet. Nach der Theorie der Globalisierer könnten nun Kriege und Gewalt endgültig beendet werden. "Wandel durch Handel". Institutionen wie die EU scheinen auch über alle Kriege hinweg in diese Richtung zu zeigen. Doch mittlerweile scheint ein neues Zeitalter des Terrors angebrochen zu sein. Selten gab es in der Geschichte der Menschheit so viele Konflikte wie heute. Ein großer Krieg beschäftigt uns fortwährend. Der weltweite Kampf um Rohstoffe tobt. Die Pandemie rast. Hinter gewissen „Freiheitsbewegungen“ stehen meist Interessen. Beispiel: Demokratische Republik Kongo. Hier wird unter abschreckenden und menschenverachtenden Bedingungen Koltan (Smartphones!) und Kobalt abgebaut, das zur Herstellung von Elektrobatterien (E-Mobilität!) verwendet wird. Wieso ist das hier immer noch kein Thema? Ist das die "freie Welt"? Weil gewisse politische Kräfte versprochen haben, das Problem in Zukunft zu lösen? Wenn es um den Zugang zu billigen Rohstoffen geht, wirkt sich der globale Handel oft nicht sehr friedensstiftend aus. Durch militärisches Eingreifen könnten nämlich andere Vorteile winken. Örtliche Ableger der globalen Interessen kämpfen dann in der Form von Warlords oft um diese Interessen, als Stellvertreter und Lobbyisten des „big money“. Sie stürzen die örtliche Bevölkerung in Flucht und Armut. Auch der Wettlauf um Ernährung verschärft dieses Problem. In Afrika hungern viele Millionen von Menschen, obwohl das Land in dieser Hinsicht viel produziert, es dann aber sofort wieder exportiert. Fruchtbares Land wird dazu an große ausländische „Investoren“ verhökert. Eine riesige multinationale Lebensmittelindustrie soll auf diese Weise entstehen. Handel hat sich in seinen ursprünglich beabsichtigten Zielen umgekehrt. In welchem Interesse das so geschehen soll, erscheint mir klar.

Samstag, 9. April 2022

Zwischen Menschen

 Ich staune mal wieder: Es gibt wohl viele Leute, die auf einem Film oberflächlicher Freundschaftsbeziehungen dahin schlittern und sich darin bescheiden, die diese Situation „normal“ finden, auch weil sie nichts anderes kennen. Solche Beziehungen zwischen Menschen sind oft beruflichen Gegebenheiten oder persönlichen Lagen/Situationen/Interessen geschuldet. Manchmal ergeben sich auch schlicht Gelegenheiten, Beziehungen zu Personen zu knüpfen, die sich dann als nicht unbedingt haltbar erweisen. Über längere Zeit halten wohl vor allem diejenigen Beziehungen etwas aus, die einer tiefen Sympathie und einem breiten Verständnis geschuldet sind. Heute werden Beziehungen geknüpft, um über eine gewisse Zeit hinweg (kann sehr sehr kurz sein!!!) verschiedenartige Bedürfnisse zu befriedigen. Die also vom Nutzen bestimmt sind. Ausgenommen und von vornherein heilig gesprochen ist dabei nur noch die Ehen, die freilich immer brüchiger werden (Statistiken und Alltagserfahrungen können das belegen...). Darüber hinaus ist „Networking“ beliebt, also das Schließen von Verbindungen verschiedener Menschen, die sich gegenseitig von ihrer gegenseitigen Bekanntschaft einen späteren Profit versprechen, die es als günstig für sich beurteilen, zu dem einen oder anderen Menschen „nähere“ Verbindungen zu unterhalten. Unlautere Elemente quetschen sich hierbei dazwischen, um den jeweils anderen regelrecht auszunehmen, ihn offen auszunutzen, ihm etwas einfach abzunehmen, ihn zu betrügen (?), Geschäfte mit ihm zu machen oder mit ihm zum eigenen Nutzen und Frommen "umzugehen"! Zu diesem Zweck werden oft gewisse Beziehungen geknüpft, die in diesem Falle wohl rein zweckorientiert sind und dem gemeinsamen Interesse förderlich sind. Ein bestimmendes Motiv scheint schlicht auch die Neugier zu sein, die sich oft Ziele sucht, die sie nach ihrer vermeintlichen Stillung aber bald dann verlässt.


Freitag, 8. April 2022

Zufriedenheit

 Zufriedenheit, was ist das für ein Wert? Anscheinend streben wir das alle an. Doch wenn irgendjemand zufrieden wäre, würde der Kapitalismus (und nicht nur der! womöglich liegt das an der menschlichen Natur, falls es die gibt...) sofort zusammen brechen. Denn dieser strebt unentwegt ein Mehr und Noch mehr an. So war es schon im Mittelalter. Wer damals König wurde und sein Reich hatte, war selten zufrieden damit. Er wollte mehr erobern. Auch die Einnahme des Nachbarreiches konnte ihn nicht befriedigen. Er wollte noch eines und danach noch ein weiteres. Und so schuf er sein Imperium. Diese Neigung, auf Erfolg mit dem Verlangen nach dem Mehr zu reagieren, ist möglicherweise Teil der menschlichen Natur. Auch Marx griff in seiner Bedürfnistheorie auf dieses Erkenntnismuster zurück. Der Kapitalismus baut darauf auf, ist aber nicht die Ursache.

Mittwoch, 6. April 2022

Weltende (Jacob van Hoddis)

Weltende Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut, In allen Lüften halt ees wie Geschrei. Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei, Und an den Küsten - liest man - steigt die Flut Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken. Die meisten Menschen haben einen Schnupfen Die Eisenbahnen fallen von den Brücken. (Jacob van Hoddis (1918)

Dienstag, 5. April 2022

Weiter.....

"brrrrrrrrrrrrr!...."rattttttttttttttttttttter" Ich bin schon ein bisschen schockiert und ratlos: da preschen immer noch die dicken fetten SUVs mit ihren Dieselstinkmotoren an mir vorbei! Geben Gas und Lichthupe! beschleunigen heftig und bremsen ab, sind frech und arrogant….. Es scheint sich nichts geändert zu haben, seitdem der Spritpreis ins Astronomische gestiegen ist und die wohlmeinenden Politiker mit ihren klugen Ratschlägen in allen Medien uns raten, weniger Energie zu verbrauchen (Sie selbst sitzen naturgemäß im Warmen...). Diese Gesellschaft scheint in ihrer Breite auch relativ kurzfristig zu keiner Veränderung mehr bereit und fähig zu sein. Sie scheint es nicht zu können, sie macht weiter, so wie sie das von einer Bundeskanzlerin gelernt hat. Wir wissen auch angesichts des Klimawandels ungefähr, was zu machen wäre, tun es aber nicht. Gemischte Interessengruppen und Großverdiener tun ein Übriges. Womöglich wäre da eine Regierung gefordert, die gesetzliche Rahmen setzen könnte: wenn auch mit Zwang! Doch die Regierungen scheinen damit beschäftigt zu sein, den Herstellern eben dieser dicken Dieselstinker in den Hintern zu kriechen… Die Meere versiffen angesichts des eingetragenen Plastiks, die Spiegel steigen und man tut hier in den Industrieländern: Nichts! Es läuft einfach alles weiter…..

Montag, 4. April 2022

Dirty Water Sighs

DIRTY WATER SIGHS Water is flowing all around you water is the space of body water is the state of mind water is for the unperfect who feel that life is flow water is a word for crawling water is the thing we're coming from Water is our home of Home Water is our home of Heart water never can be a lie Water makes your mind flowing let be your hero a waterline like a fish out of water I try jumping out of myself to get into myself

Samstag, 2. April 2022

Abwärts

Die unbeschwerten Tage scheinen vorüber. Ich ertappe mich, wie ich mich schäme, meinen Müll in Kunststoffsäcke zu verpacken. Alle haben wir die Verseuchung der Meere gesehen, für die wir hier auch kräftig sorgen. Klimawandel, Artensterben, Hungerkrise, Pandemie, Flucht, Krieg: Es scheint jetzt alles zusammen zu brechen. Globalisierung, Lieferketten, Bürokratie: Unbill sprudelt überall. Man verkriecht sich in die Kälte und weiß ganz genau, dass man sich nicht beklagen darf: Anderen geht es viel viel schlechter. Aber: Wieder anderen geht es im selben Moment viel besser. Das weist auf die soziale Frage in dieser Gesellschaft. Die sich anonymisiert hat, die sich mit allerlei undurchsichtigen Gesetzen, Verfügungen und Verordnungen bewehrt hat, die in kommunalen Behördenstuben verschwindet, wenn man sie braucht. Die kein Gesicht zu haben scheint, wenn es um Verantwortung geht. Die trotzdem gepäppelt wird und über fette Austattungen (besonders in finanzieller Hinsicht!!) verfügt. Öffentliches Getue gleicht Schimären, die bei bei jeder Annäherung sich aufzulösen scheinen und ansonsten den Vollzug von Anordnungen im Sinn haben. Die Oberen indessen lassen in riesigen Limousinen vorfahren, über die sie etwas von Sicherheitsbedürfnissen und Notwendigkeiten schwafeln lassen. Welchen Eindruck das macht, welchen Abdruck das hinterlässt, scheint ihnen egal. Ob das demokratisches Vertrauen stiftet, ob das die Politikverdrossenheit zurück drängt? Und die Journalisten? Die Medien? Üben unverdrossen die Spassgesellschaft weiter ein. (DIE Journalisten gibt es wahrscheinlich nicht…., aber statistisch messende Größen“) Die Medientante Barbara Schöneberger soll unlängst gesagt haben: „Fernsehen ist wie ein großer Kindergeburtstag mit jeder Menge Spaß."

Zustand

Die unbeschwerten Tage scheinen vorüber. Ich ertappe mich, wie ich mich schäme, meinen Müll in Kunststoffsäcke zu verpacken. Alle haben wir die Verseuchung der Meere gesehen, für die wir hier auch kräftig sorgen. Klimawandel, Artensterben, Hungerkrise, Pandemie, Flucht, Krieg: Es scheint jetzt alles zusammen zu brechen. Globalisierung, Lieferketten, Bürokratie: Unbill sprudelt überall. Man verkriecht sich in die Kälte und weiß ganz genau, dass man sich nicht beklagen darf: Anderen geht es viel viel schlechter. Aber: Wieder anderen geht es im selben Moment viel besser. Das weist auf die soziale Frage in dieser Gesellschaft. Die sich anonymisiert hat, die sich mit allerlei undurchsichtigen Gesetzen, Verfügungen und Verordnungen bewehrt hat, die in kommunalen Behördenstuben verschwindet, wenn man sie braucht. Die kein Gesicht zu haben scheint, wenn es um Verantwortung geht. Die trotzdem gepäppelt wird. Öffentliches Getue gleicht Schimären, die bei bei jeder Annäherung sich aufzulösen scheinen und ansonsten den Vollzug von Anordnungen im Sinn haben. Die Oberen indessen lassen in riesigen Limousinen vorfahren, von denen sie was von Sicherheitsbedürfnissen und Notwendigkeiten schwafeln lassen. Welchen Eindruck das macht, welchen Abdruck das hinterlässt, scheint ihnen egal. Ob das Vertrauen stiftet, ob das die Politikverdrossenheit zurück drängt? Und die Journalisten? Die Medien? Üben unverdrossen die Spassgesellschaft weiter ein. (DIE Journalisten gibt es wahrscheinlich nicht…., aber statistisch messende Größen“) Die Medientante Barbara Schöneberger soll unlängst gesagt haben: „Fernsehen ist wie ein großer Kindergeburtstag mit jeder Menge Spaß."

Freitag, 1. April 2022

Wirklichkeit per Medien

Ich staune immer wieder, welche Probleme diese immergleichen "besserverdienenden" Journalisten diskutieren, wie sie ihre neckischen Pointen einstreuen und zeigen, wie wenig sie betroffen sind. Außerdem scheinen sie von einem Idealzustand von Demokratien ausgehen, in dem sie sich in den Medien permanent gut sichtbar den Ruhmesmantel einer vierten Macht im Staate umlegen, sich gleichzeitig populistisch populär geben und zeigen, wie schwierig oder fast unmöglich für sie ist, sich in einer Sphäre der Geringverdiener und Sozialleistungen, der damit auch in diesem Staat oft verbundenen Ungerechtigkeiten und Willkürlichkeiten einzufühlen. Dies geht wohl darauf zurück, dass all zu vielen von ihnen jegliche Empathie fehlt oder dass dies ein rein professioneller Akt für sie sei. Dass sie darüber hinaus leider zu oft die „offizielle“ Statik der „Wirklichkeit“ stützen, dass sie geradezu verinnerlicht und automatisiert haben, wie die Macht des Faktischen zu stützen sei und jegliche Gegenentwürfe als Fundamentalopposition zu entlarven sei. Sie sind die meist wortreichen und auf rennomierten Akademien gebildeten Legitimierer der bestehenden Verhältnisse, sie rechtfertigen mit ihrer Eloquenz oft genug die Mächtigen und feiern die eigenen Eitelkeiten in einem meist auch örtlich stark abgehobenen Medienghetto, in dem sie gewohnt sind, mit Ihresgleichen umzugehen und spätestens dadurch eine Wahrnehmungsblase bilden. Unter anderem könnte dies im sogenannten Stadt-Land-Gegensatz und den davon ausgehenden Gefahren ein großes Problem für Deutschland, aber auch für die anderen mitteleuropäischen Staaten, werden. Eingestreut in diese Weltsicht, in dieses Narrativ ist sowieso eine Sicht der Verhältnisse, in der das Eigene als Bezugspunkt gesehen, das in einem Vergleich regelmäßig äußerst günstig abschneidet. Praktisch heißt dies: Geht doch woanders hin! Dort ist es fast überall noch schlechter! Oder wer will denn in einer Autokratie oder gar in einer Diktatur leben?