Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 31. Dezember 2020

Blick in die Glaskugel (Foto)

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Notiz

Jemand schrieb mal über mich:

"Was ist wahr? Und vor allem: Was ist wann wahr? Der Journalist, Philosoph und Musiker Uli Bauer beantwortet in seinem Vortrag mit Gitarrengeplänkel die großen Fragen unserer Zeit. Er hat seinen Vortrag unter das einprägsame Motto gestellt: „Was hier wahr ist, muss dort noch lange nicht wahr sein.“

Montag, 28. Dezember 2020

Mittelschichtsüberlegungen

 Ja klar, Corona ist das bestimmende Thema. Ich hatte mir aber zu einem Trend, der in einem größeren Zeitraum spielt, schon zuvor notiert:

Der Lebensstandard vieler Angehöriger der Mittelschicht bewegt sich auch hierzulande auf einer Abwärtskurve. Selbst mit einem guten Gehalt kann man sich heute in deutschen Großstädten kein Eigenheim mehr leisten, auch auf dem Land steigen die Lebenshaltungskosten, während traditionell angelegte Ersparnisse (Sparbuch, Bausparvertrag, Lebensversicherung, Betriebsrente) rapide an Wert verlieren. Und dann kommt bei vielen auch noch das Empfinden hinzu, dass sie nicht mehr reden, witzeln, sein dürfen, wie sie wollen, dass allerorten gesellschaftliche Stoppschilder aufgestellt werden. Der Boden wird also gleich an zwei Stellen brüchig. Mir schwant: Erst diese Verbindung von Ökonomie und Kultur facht den Unmut vieler Menschen so richtig an. Und manchmal genügt ein Sparwitz als Funke, um eine Protestfackel zu entzünden.

Sonntag, 27. Dezember 2020

Planeten sterben

Es scheint immer noch gute Gründe zu geben, unseren Planeten zu ruinieren und damit das eigene Ego aufzublasen. Ob das auch eine Folge dessen ist, dass jeder seinen kleinen Bereich als Spezialist beackert, dass Expertentum und Expertise regiert, ohne dass „das Ganze“ in den Blick genommen wird? Die Betriebswirtschaft und ihre Vertreter schwärmen und schwadronieren von „Wachstum“ , das gerade jetzt ohne Rücksicht auf solche Verluste (die in ihrem Verständnis ja alle Kosten sind) erreicht werden müsse. "Grünes" Wachstum könne man sich gerade jetzt nicht leisten. Meiner Ansicht nach ist das ziemlich unreflektiert. „Die fahren das ungeniert an die Wand und wundern sich dann“, so geht es mir durch den Kopf. Erste Absetzbewegungen sind ja auch schon zugange: bestimmte Weltraum-Companies bieten erste Flüge für superrreiche Menschen zu anderen Planeten an. Ich vermute mal, dass das mehr werden wird. Denn: Akzeptable und einermaßen erschwingliche „Alternativkonzepte“ gibt es viel zu wenig. Wie geht das? Sollte nicht aller Erfindergeist darauf gerichtet werden? Gerade in diesem Land, dass sich seiner findigen Ingenieure brüstet, - übrigens so, wie das nahezu jedes Land tut. Die fahren das gegen die Wand und geben aus, damit den Sachzwängen gerecht zu werden. Umweltzerstörung wird gerechtfertigt, Artensterben in Kauf genommen.

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Ich und die Andern. Egoismus

Die Gegenwart ist krisenhaft. Jetzt im Moment ganz besonders. Ob wir dadurch etwas an Ichgefühl oder Identität verlieren? Oder im Gegenteil: ob wir mehr davon gewinnen? Tatsache ist, dass es nicht erst seit einem gewissen Präsidenten Zweifel an einer gemeinsamen Wirklichkeit gibt. Der Vorrat an gesellschaftlichen Gemeinsamkeiten scheint sich auf Geld und ökonomischen Austausch zu beschränken. Das Allgemeine ist fragwürdig geworden. Es herrscht eine Auflösung sozialer Verbindlichkeiten. Dinge gehen offenbar schemenhaft ineinander über: Naturzerstörung und Naturschutz. Beschleunigung und Stagnation. Arbeit und Freizeit. Selbstwert und Marktwert. Was ungeheuer wichtig ist: Es geht nicht um endgültige Wahrheiten, sondern um Vorschläge. Leben ist eine geheimnisvolle Ganzheit, die es möglichst gut zu begreifen gilt. Möglichst gut. Alles, was ist, ist in Bewegung. Ein Schwingen zwischen Polaritäten, etwa Tag und Nacht, Mann und Frau. Der Mensch stellt dazwischen die Frage „Wer bin ich?“. Er ist unbestimmt. 
Er ist derjenige, der sich seine Lebensumstände selbst schafft. Er hat Umgang mit dem Leben. Man ist in eine bestimmte Umwelt, eine bestimmte Familie, Kultur Epoche hinein geboren. Und in die Natur, Mitglied der Tierwelt, als Erdwesen und Teil der eigenen Schöpfung. Ob einem das Rechte verleiht? Man ist “Geworfener Entwurf...“, sagte Martin Heidegger, der Bräunling und entlarvte Philosoph. Wir sind nicht nur das, was ist, sondern das was sein könnte. Es gibt kein Entweder oder, sondern eher ein sowohl als auch. Den Umgang mit Widersprüchen. Ich und die andern. (Schöne Sprüche....!)
Es gilt, sich und das Leben immer wieder neu zu begreifen, begründen und gestalten. Balancen zu gewinnen und seine Seinsmöglichkeiten zu entfalten – möglicherweise auch ohne Sinn. Es geht um den Wert von Leben. An sich. Ein Zurechtfinden. Eine der unendlich vielen Seinsmöglichkeiten für sich zu finden. (Bloß wie?) Alles geht automatisch seinen Gang. Scheinbar. Doch das Leben vollzieht sich zuweilen auch mal in Sprüngen, die die Macht des Faktischen rasant überwindet, indem sie eine andere Geschwindigkeit anschlägt, indem sie plötzlich Realität wird.

Dienstag, 22. Dezember 2020

Demokratie und Bürger

Die Demokratie beruht auf der Idee des mündigen Bürgers. Mündigkeit bedeutet Selbstbestimmung. Aber es ist bequem, unmündig zu sein. Und die Bequemlichkeit, deren gezielte Herbeiführung ist zu einer Leitidee der Wirtschaft geworden. Es soll alles bequemer gemacht werden. Dazu kommt, dass immer alle ihre Meinung äußern sollen und wollen. Das Nachdenken darüber aber scheint nicht sonderlich beliebt. Alle haben Meinungen, aber nur wenige denken. Demokratie ist auch die Vergesellschaftung von Herrschaft und die Unterwerfung des Staates unter den Willen der Bürger: alle sollen teilhaben am Prozess der Macht. Das Volk ist der Souverän. Das funktioniert im Idealfall, wenn die Bürger die Komplexität der gesellschaftlichen Aufgaben erfassen, was wiederum eine möglichst direkte und wenig verfälschte Information voraus setzt. Ob ein einzelner Bürger die Komplexität der Dinge zu erfassen vermag? Im vergangenen Jahrhundert gab es dazu in den USA eine große Kontroverse zwischen dem Journalisten Walter Lippmann und dem Philsosophen John Dewey. Lippmann ging es darum, eine Form der Demokratie zu finden, die der Komplexität einer modernen Industriegesellschaft gerecht wird. Er sah die Lösung in einer Elitendemokratie, in der die Bürger periodisch Repräsentanten aus einem vorgegebenen Elitenspektrum wählen können. Lippmann lenkte seinen Blick auch auf die Rolle von Massenmedien in einer solchen Demokratie und wies dabei den „Think Tanks“ eine besondere Rolle zu. „Think Tanks“ sind vereinfachend dargestellt, Zusammenballungen von sogenannten „Exeprten“, die die ausführenden Eliten beraten solle, also Forschungsvereinigungen etc. Der mündige Bürger galt ihm nichts. John Dewey, der sich in der Tradition der Aufklärung sah, Lippmann ging es darum, wie sich Macht möglichst effizient organisieren ließe. Dewey hingegen ging es darum, wie sich Macht wirksam begrenzen ließe. Lippmann sagte: Bürger haben weder Wissen noch Interesse, sie seien gekennzeichnet durch Ignoranz, Apathie und Vorurteile und hätten einen Mangel an Denk- und Handlungsfähigkeit. Die breite Öffentlichkeit besehe aus unwissenden und lästigen Außenstehenden, deren Rolle in einer Demokratie die der Zuschauer sein müsse, nicht aber die von Mitwirkenden. Bürger dürften lediglich periodisch ihre Stimme einem der verantwortlichen Männer verleihen und sollten sich dann wieder auf ihre kleine überschaubare Privatwelt beschränken. Demokratie sah Lippmann als eine politische Formation, in der vor allem Experten bestimmte Probleme lösen. Demokratie kann in seinem Sinne (Und dem der heutigen Politiker?) nur funktionieren, wenn sie keine ist. Das ging dann später in eine neoliberale Demokratie über, der den „freien Markt“ zum kompetentesten Löser aller Probleme erklärt. Es geht in diesem Sinne darum, eine „marktkonforme“ Demokratie zu schaffen. Ob uns das nicht ein bisschen bekannt vorkommt? Bei Dewey hingegen hängt die Mündigkeit des Bürgers und seine Demokratiefähigkeit davon ab, dass ein öffentlicher Debattenraum intakt ist. Dewey: „Wenn der Bevölkerung die relevanten Informationen nicht unverzerrt zur Verfügung stehen und der öffentliche Debattenraum eingeschränkt ist, gibt es keine Möglichkeit, ein Urteil über die politische Kompetenz der Bürger abzugeben“. Ob uns das auch an die Aktualität, die Rolle der Gesellschaft und ihrer Informationsbeschaffer, der Journalisten, erinnert? Die Formung und Lenkung der öffentlichen Meinung jedenfalls scheint zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden zu sein. Hier gibt es keinen freien Diskussionsraum mehr, sondern ist etwas, was von einem ganzen Industriezweig, der PR, die als Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auftritt, geformt wird. Man müsse insofern die „notwendige Wirkung des vorliegenden Wirtschaftssystems auf das gesamte System der Öffentlichkeit“ untersuchen und fragen, „wie weit echte geistige Freiheit und soziale Verantwortung in irgendeinem größeren Umfang unter den Bedingungen der bestehenden Wirtschaftsordnung überhaupt möglich sind“. In diesem Sinne müsste also auch die Wirtschaft demokratisch organisiert sein. Das hat ein großer amerikanischer Philsoph des Pragmatismus geschrieben (!!)

Montag, 21. Dezember 2020

Kommunikation in der Politik

Mir ist jetzt einiges noch klarer geworden, was die Kommunikation von Politikern angeht. Meist spielt sie sich in Interviews oder Talkshows ab, in denen Politiker ihr Tun und Lassen erläutern sollen. Dabei scheint es stets unterschiedliche Bedeutungsebenen zu geben, Ebenen, auf denen etwas gemeint ist. „Profi-Politiker“ scheinen mir besonders dazu zu neigen, Fragen auf der Ebene zu beantworten, die ihnen in den Kram passt. Wir zum Beispiel in deiner Diskussion die Frage gestellt, wieso eine bestimmte Software fürs Gesundheitsamt nicht schon viel früher zugelassen und eingeführt worden ist, so antwortet diese Klientel „Wieso, eine solche Software ist doch eine gute Sache, wieso hätten wir das verspätet einführen sollen?“. Jeder kann sich denken, dass einigermaßen besehen, wenn nicht gar geprüft werden muss, ob eine bestimmte Software die gestellten Aufgaben auch bewältigt. So etwas könnte durchaus als Prüfung bezeichnet werden. Es geht also um das Gesamtverfahren, wie lange so etwas dauert. Eingegangen daruf und „beantwortet“ wird aber allenfalls, dass eine bestimmte Software für die Gesundheitsämter möglichst ohne Hindernisse angeschafft werden solle. Es wird also davon abgelenkt, dass die „Genehmigung“ einer solchen Software relativ lange gedauert hat und administrielle Hindernisse einer schnelleren Zulassung und Einführung im Weg gestanden sind. Gezielt wird also eine mit der gestellten Frage verbundene Frage beantwortet, - nach der freilich nicht gefragt wurde. Insofern gilt es in der Profi-Politik möglichst viele Fragen auf eine bestimmte, genehme Bedeutungsebene zu ziehen, wo sie dann wortreich beantwortet wird.

Sonntag, 20. Dezember 2020

Wintersport

Es scheint mir zumindest für meine Person nicht einfach zu sein, das Folgende zu vergessen. Ich will noch über die Gelegenheit zur Flucht, die der Leistungssport zu eröffnen scheint, nachdenken: Diese Wintersporthelden, deren Rennen die TV-Sender dauernd übertragen, machen womöglich Werbung für die „Wintersportgebiete“ samt den sich an sie knüpfenden Zirkus, - und damit für die Zerstörung der Alpen. Zudem scheint dabei auch noch eine Art Chauvinismus eingeübt zu werden. Mir fällt die Formulierung „die Deutschen“ auf, die „Gas geben“ sollen. Ob nicht allein schon diese Wortwendung etwas aussagt, was passe´ sein müsste? Besonders scheinen sich dabbei die Ski-Helden und deren „Reporter“-Bewunderer hervor zu tun. All diese Sportfritzen machen zudem Werbung für das Leistungsprinzip. Es gilt das „Höher schnell weiter“, das zumindest jetzt, im Druck der Verhältnisse, von der Masse der Menschen etwas reflektiert sein müsste. Wir besichtigen Menschen im Tunnel, in einer Wahrnehmungsblase, deren Gesetze sie all den Anderen vorspielen. Bewunderung soll über sie herein brechen, weil sie in einem winzigen Bereich sich als „die Besten“ herausstellen sollen.

Samstag, 19. Dezember 2020

Der Herbst (Hölderlin)

Der Herbst Die Sagen, die der Erde sich entfernen, Vom Geiste, der gewesen ist und wiederkehret, Sie kehren zu der Menschheit sich, und vieles lernen Wir aus der Zeit, die eilends sich verzehret. Die Bilder der Vergangenheit sind nicht verlassen Von der Natur, als wie die Tag' verblassen Im hohen Sommer, kehrt der Herbst zur Erde nieder, Der Geist der Schauer findet sich am Himmel wieder. In kurzer Zeit hat vieles sich geendet, Der Landmann, der am Pfluge sich gezeiget, Er siehet, wie das Jahr sich frohem Ende neiget, In solchen Bildern ist des Menschen Tag vollendet. Der Erde Rund mit Felsen ausgezieret Ist wie die Wolke nicht, die Abends sich verlieret, Es zeiget sich mit einem goldnen Tage, Und die Vollkommenheit ist ohne Klage. Friedrich Hölderlin (*20.03.1770, †07.06.1843)

Freitag, 18. Dezember 2020

Spot

Prominente Gesichter empfehlen mir per Werbespot dies und jenes, Schlachtrufe der blödesten Art hallen durch unsere Hallen… Zu vermuten ist, dass dies wirkt, dass dies Umsätze schafft und somit effizient ist. Dass dies Umsätze herbei führt. Dass dies den Konsum ankurbelt. Dass die Menschen darauf reagieren, indem sie kaufen. Die Verbindungen können der absurdesten Art sein: Hauptsache, ein Prominenter! Und jetzt: Imagetransfer! Der Erfolg solcher Aktionen wird überprüft, es findet Erfolgskontrolle statt. Alles scheint zu funktionieren. Etwas wird bekannt oder bekannter gemacht dadurch, dass ein „Prominenter“ voraus geht. Dass dieser sich so etwas gut bezahlen lässt: selbstredend. Mir geht es so: einmal werden mir gewisse Gesichter unglaubwürdig, indem diese sich offenbar für alles hergeben und gleichzeitig coole Gutmensch-Sprüche in anderen Formaten klopfen können. Andererseits zweifle ich auch oft an den Reaktionen des Publikums, der Leute draußen, die offenbar mit einem Kaufimpuls antworten.

Mittwoch, 16. Dezember 2020

Selbstverständnis (Text)

SELBSTVERSTÄNDNIS


Immer freundlich, mit leicht zynischem Lächeln

man kennt zurückgelehnt seine Position (ganz) genau

fühlt sich gut aufgehoben in der tragenden Mittelschicht

glaubt, es souverän besser zu wissen, egal was

sie fühlen sich allzeit sicher, gut bezahlt, sie können

sich nichts anderes vorstellen, als genau diese, ihre Welt

sie streuen moralische Imperative

Stars ragen heraus, glitzern, glamourn, feiern ab

es gilt, den Geruch von Personen für sich nutzen,

und ganz selbstverständlich dazu zu gehören

sich sonnen im Spiegel ihrer Herrlichkeit

unberührt von der bösen Welt, vor der sie andere

schützen sollen, in ihrer Stube als Bollwerk

sich aufspielen, sich gerieren, sich darstellen

sich verkaufen, sich überlegen positionieren,

es geht um Deutungshoheit, es gilt, Themen zu besetzen.

Dienstag, 15. Dezember 2020

Führungsqualität

Wir in Europa warten tapfer auf die Impfzulassung, während um uns herum überall schon geimpft wird und hier die Menschen sterben. Mir kommt die EU-Zulassung extrem lahmarschig und bürokratisch vor. Politiker und ihre Vasallen sondern dazu in tausend Pressekonferenzen Sprechblasen ab. Tausend unwichtige Sitzungen haben diese deutschen MPs (diese Parteiemporkömmlinge!) in ihrem schönen Föderalismus abgehalten, ohne Ergebnisse und in glatter Unfähigkeit, sich mit ihren völlig überhöhten Egos abzustimmen. Sie preisen die weihnachtliche Kleinbürgerfamilie in den höchsten Tönen und wollen dafür Sonderzulassungen selbst, als den Leuten schon das Wasser bis zum Hals steht. Diese Alphas scheinen völlig den Kontakt zur Realität verloren zu haben, was aus meiner Sicht nicht weiter verwunderlich ist, halten sie sich doch in den entsprechenden Lebenswelten auf und lassen ihre Kontakte vorfiltieren. In den Altenheimen kommen die Schnelltests viel zu spät (Standardausrede: „Die wurden auch zu spät entwickelt, kamen nicht rechtzeitig auf den Markt...“). Dafür freilich waren sie schon für Anfang November versprochen wurden. Ich kann nur behaupten, das so etwas nicht für heraus ragende Führungsqualitäten steht. Anders ausgedrückt: Diese Tonangeber scheinen mir völlig ungeeignet für ihre „Ämter“. Jetzt sollen kostenlose FFP2-Masken für vulnerable Gruppen ausgegeben werden, was schon lange zuvor hätte Praxis sein können. Dafür bilden sich jetzt lange Schlangen dieser sogenannten „vulnerablen Gruppen“ vor den Apotheken, was geradezu eine Aufforderung zum Superspreading ist. Mister Minister! Wir werden wohl vieles von dem verzeihen sollen, was unverzeihlich ist!

Montag, 14. Dezember 2020

Do it yourself (Hole in the morning) (Songtext)

Do it yourself (Hole in the morning) I woke up in the desert, in the morning didn't know who I am The name that they gave me, I was storing can you tell me, where I am from? To feel odd, I can't stop, always runnin in a circle of my mind but the time, as a dead one, is friendly comin' yes, it shot me, who will I be? Refr. Getting late for decision gotta wait for the stormeye gotta wait til all will be old What's that all about? In one hand dreams a plenty, draw the reasons was not a part of this plan we're traveling, through the darkness, of a season disappointments of a morning the black bird writer came from waste land did meet me on a graveyard it's icy Stick into your fruitcave doesn't drive you anymore Refr. Getting late for decision gotta wait for the stormeye gotta wait til all will be old What's that all about I'm walking, on an evening, into rainclouds didn't know where to go feel worthless as a tourist, on my way down feel the nowhere as my real goal the black bird writer came from waste land did meet meon a graveyard it's icy Stick into your fruitcave doesn't drive you anymore Refr. Getting late for decision gotta wait for the stormeye gotta wait til all will be old What's that all about I'm walking, on an evening, into rainclouds didn't know where to go feel worthless as a tourist, on my way down feel the nowhere as my real goal the horizon, is all empty, in a blue dream the people to white lands inside of the shophead, is a fuckhead see a mad girl on her high wire Refr. Getting late for decision gotta wait for the stormeye gotta wait til all will be old What's that all about (aus früheren Zeiten)

Samstag, 12. Dezember 2020

Lieferketten

Wir wundern uns, wie jetzt über Lieferketten gestritten wird und wie beständig emphatisch das E-Auto in der Öffentlichkeit gepriesen, ja, angepriesen wird. Es werde umweltverträglich sein und energiesparend, so heißt es gar allüberall. Die deutsche Regierung, die zusammen mit den europäischen Partnern schon viele Jahre lang in diesen Chor mit eingestimmt ist und es erst jetzt geschafft hat, ein paar mehr Ladesäulen zu errichten sowie einen soliden finanziellen Zuschuss zur Anschaffung des gepreisenen Mobils auf die Beine zu bringen, fördert das scheinbar umweltverträgliche Bestreben von der ökologischen Bewegung heftig unterstützt mit allen Mitteln. Es wird auf diese Weise eine Art heilige Kuh geschaffen, die wohl alle, egal welcher politischen Richtung, anbeten. Das E-Mobil ist zur Religion geworden. Paris, Klimakatastrophe, Energiewende okay.....alles oft gehört...... Ob es sich aber dabei nicht eher um eine Übergangstechnologie handelt? Wie der nun als als Hauptenergiequelle gehandelte Strom derzeit noch erzeugt ist, ob zahlreiche Recyclingprobleme noch längst nicht gelöst sind, ob erste Fahrzeugbrände zu verheerenden Situationen geführt haben, weil mit Wasser nicht gelöscht werden konnte und es schließlich nur noch half, das ganze Auto in einem Tank zu versenken..... was fällt uns noch ein? Ob die ganzen Rohstoffe zum Fertigen solcher Autos vom Himmel gefallen sind und wie überhaupt sieht der ökologische Fußabdruck eines solchen Autos aus? Ob zu seiner Produktion nicht eine ganze (Un)Menge an Energie und Rohstoffen nötig ist? Und sehen wir nicht erste SUVs mit dem hochgelobten Elektroantrieb, die als Dickschiffe mit dicken Reifen durch die Gegend rollen? Schon mal was vom Rebound-Effekt gehört? Was wohl das Marketing dazu sagt? So, wie es für bestimmte Menschen schick ist, im Bioladen einzukaufen, so angesagt erscheint ein „sauberes Auto“, das neue Umweltauflagen spielend erfüllt und zudem für die großen Konzerne Strafzahlungen vermeiden hilft. Sie vertrauen ohnehin darauf, dass das Elektromobil vom Nischen- zum Massenprodukt wird und sich ein riesiger Markt auftut. Wie lange noch andere Rohstoffe wie beim Verbrennerauto notwendig sein werden? Seltene Erden zum Beispiel, Kobold äh... Kobalt, Graphit oder Lithium zum Beispiel? Sie stecken ja auch schon heute in den Verbrennungsfahrzeugen. Für Elektroautos freilich sind sie äußerst wichtig. Seltene Erden werden nahezu unverzichtbar sein für alle ökologischen Technologie. Windparks, Windräder, Photovoltaikanlagen werden mit seltenen Erden gefertigt. Wie sie wohl gewonnen werden? Das interessiert die Ökofexe meist nicht. Ob dabei alle Umwelt- und Gesundheitsgebote vernachlässigt werden? Ob das okay ist, solange nicht wir selbst in den Prozess eingebunden sind? Zumindest direkt? Was geht es uns an, wenn die Lieferketten bis hinab in den Kinderarbeits- und Umweltschutz reichen?

Freitag, 11. Dezember 2020

Alles wird wieder.....

Das Kleinbürgerglück scheint an Weihnachten zu kulminieren. Dies Konsumfest an sich scheint in dieser Gesellschaft inzwischen heilig gesprochen zu sein. In dieser Zeit scheinen „im Einzelhandel“ die ganz großen Geschäfte gemacht zu werden und „das Feiern mit Opa und Oma“ erscheint ein Kernstück dieser oft ausgelobten und überaus geschäftstüchtigen Geselligkeit. Was eigentlich ist mit den vielen Singles, mit den einsamen Senioren und Obdachlosen, die sich nicht als Mittelpunkt einer kleinbürgerlichen Kernfamilie betrachten können, die offenbar, wenn man gewissen Reden im Bundestag zuhört, vor allem dem wirtschaftlichen Fortkommen dieser Gesellschaft dienen sollen und die zukünftigen Rentenzahler abgeben sollen (wenn sie dies nicht mehr können, sollen sie am besten abserviert werden...). Bevölkerungspolitik 2.0. Sicherstellung von Berufstätigkeit im ganz alten Stil. Die Wirtschaft hätscheln. Sie schafft Arbeitsplätze durch Wachstum…..Was ist mit dem Wachstum der Menschheit? Ob das nicht zumindest ein kleines Seitenargument sein könnte? Ob wir nicht viel zu viele sind und immer noch mehr werden? Afrika gilt ja nicht, Südamerika auch nicht so0 recht, es sei denn, als Lieferant von Quinoa…... Und die Geburtenrate hierzulande hat ja in letzter Zeit zugenommen, jawohl! Alles wird gut. Es werden viele kleine Rentenzahler gezeugt. Die Wirtschaft wird wachsen.

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Solitude

Du entdeckst und es wird dir zunehmend bewusst, dass du alleine bist. Hattest du in der Vergangenheit stets Leute um dich herum, die du als viel zu viele empfandest, so gibt es diejenigen jetzt gar nicht mehr. Man hat sich abgesetzt vom Mainstream, ohne dass man das so richtig merkte. Es gab eine Entwicklung um dich herum, deren Eigenheit du mal wieder nicht so recht mitbekamst.
Immer wieder hört man von Menschen, die verreckten und die erst bemerkt wurden, als es anfing, unangenehm zu riechen. Nachbarn? Hier unsichtbar. Aber sie würden antworten, dass man mich in letzter Zeit kaum mehr gesehen habe. Man wisse kaum, wer was mache und warum. Tatsache scheint zu sein, dass für die meisten Menschen Freunde allgegenwärtig sind und Ablenkungen zuhauf verfügbar sind. Wer eigentlich darf da bei sich selbst sein? Klar, so etwas kann auch lobesam sein. Doch die Zeiten, als der Schriftsteller Gottfried Benn „Wer allein ist, ist auch im Geheimnis..“ behaupten durfte, sind wohl im Zeichen einer allgemeinen Vergesellschaftung vorbei. Single sein. Sich selbst genügen, das freilich schließt einen von der großen Vernetzung aus. Eremitage. Mönchtum. Vor einiger Zeit war es sehr angesagt, in Klöstern zu verweilen, die Stille dort neu kennen zu lernen, die Stille auszuhalten. „Auszeit auf Zeit“ war meist sehr teuer und beinhaltete oft auch noch andere Wellness-Wohltaten im Zeichen religiöser Erbauung. Doch was ist die Realität? Einsame und alleinstehende Menschen gelten als Sonderlinge. Reinschauen bei Edward Hopper: Menschen ohne soziale Bindungen sitzen dort alleine an der Bar, leicht bekleidete Damen machen geschlechtlichen Betrieb, bieten Attraktionen der glitzernden Oberfläche. Man sinkt ab in Wein und Zerstreuung, in Schein und Schalk.

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Romanze zur Nacht (Georg Trakl)

Romanze zur Nacht (Georg Trakl)

Einsamer unterm Sternenzelt
Geht durch die stille Mitternacht.
Der Knab aus Träumen wirr erwacht,
Sein Antlitz grau im Mond verfällt.
Die Närrin weint mit offnem Haar
Am Fenster, das vergittert starrt.
Im Teich vorbei auf süßer Fahrt
Ziehn Liebende sehr wunderbar.
Der Mörder lächelt bleich im Wein,
Die Kranken Todesgrausen packt.
Die Nonne betet wund und nackt
Vor des Heilands Kreuzespein.
Die Mutter leis’ im Schlafe singt.
Sehr friedlich schaut zur Nacht das Kind
Mit Augen, die ganz wahrhaft sind.
Im Hurenhaus Gelächter klingt.
Beim Talglicht drunt’ im Kellerloch
Der Tote malt mit weißer Hand
Ein grinsend Schweigen an die Wand.
Der Schläfer flüstert immer noch.

(1913)

Georg Trakl war ein armes Schwein, schwer gebeutelt und gequält

Montag, 7. Dezember 2020

Löwe, Katze, Faszination

 Löwen sind Raubtiere und gehören zur Unterfamilie der Großkatzen. Ich möchte einem Exemplar möglichst nicht begegnen und trotzdem verehre ich sie genauso wie die Tiger sehr. Löwen sind die wohl sozialsten Tiere, sie jagen im Verband und beschäftigen sich auch ansonsten in der Gruppe, im Rudel. Ich lese über sie: Die Männchen erkennt man an ihrer langen Mähne. Dessen Farbe reicht von dunkelbraun und schwarz bis zu einem hellen, rötlichen Braun. Eine prächtige Mähne ist häufig ein Zeichen dafür, dass das Löwen-Männchen wohlgenährt und stark ist. Die Mähne des Löwen bildet sich im frühen Erwachsenenalter, wenn die Löwen vier bis sechs Jahre alt sind, erst vollständig aus. „König der Tiere“? Was ihm ein solcher Ruf wohl jetzt nützt? Es droht die Ausrottung. „Das Revier eines Löwenrudels liegt zwischen 20 und 400 km. Mit Urin und Kot wird dieses regelmäßig markiert und wird von den männlichen Tieren zur Not auch verteidigt. Betreten ungebetene Gäste das Revier der Löwen oder nähern sich diesem, machen die Löwen mit lautem Gebrüll auf sich aufmerksam und versuchen damit, den Eindringling zu vertreiben.“ Das sagen mir die biologistisch geschulten Geister. Ich mag ihn mehr aus emotionalen Gründen. Katzen sind wunderbare Tiere. Wie sie sich bewegen, diese Eleganz und Geschmeidigkeit! Schon meine Kindheit hat das geprägt. Später lief ich zu oft mit zerkratzten Unterarmen herum, mit eiternden Wunden, die von Krallen herkamen, die nicht leicht in meinem Sinne zu beeinflussen waren. Genau das hat mir aber paradoxerweise immer imponiert: ihr Beharrungsvermögen, ihre Selbständigkeit und ihre sprichwörtliche Kratzbürstigkeit.

Sonntag, 6. Dezember 2020

Selbstoptimierung

Selbstoptimierung, ein Zauberbegriff aus der Welt vor Corona. Manager machten Kurse in Achtsamkeit und Meditation, nur um ihre Mitarbeiter noch entspannter und effektiver „freisetzen“ zu können. Oder sie machten Kurse, um beispielsweise neue Hobbies für sich zu finden, neue Reiseziele, ihre Grenzen zu sprengen, sich auf verschiedenen Gebieten auszuprobieren, „resilienter“ (ein Modebegriff, der etwa so viel bedeuten könnte wie widerstandsfähiger aufgrund von Bewusstmachung) zu werden gegenüber all den Anforderungen des Zeitgeists. Es mag dabei auch das alte Ideal der „Selbstverwirklichung“ aufscheinen, das aus den späten sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts heraus unter anderem auf literarischem Gebiet den Schriftsteller Hermann Hesse zum Vorbild nahm. Es entwickelte sich eine eigene Form des Ehrgeizes, die versprach, in die Entschleunigung samt der dazu passenden Bewusstwerdung zu führen und dabei den Blick auf die Uhr nicht vergaß, um die Versprechen der Effizienz für sich einzulösen. Wann habe ich es geschafft? Dabei führten solche Bestrebungen ja wohl zunehmend in immer differenziertere Formen von Subwelten, von stark untereinander abgeschotteten Lebenswelten, die schließlich kaum mehr etwas miteinander zu tun hatten und die Ziele des Neoliberalismus geradezu idealtypisch auch in finanziell-ökonomischer Hinsicht verwirklichten. Selbstoptimierung erschien dafür aus kundiger Sicht der passende Begriff und schien eine glänzende Verkörperung des alten Fortschrittsglaubens des „Höher schneller weiter“ verbunden mit einem permanenten Versprechen der Individualisierung abzugeben. Wird das alles nach Corona wieder so sein als wie zuvor?

Freitag, 4. Dezember 2020

Die im Schatten.....(2)

 Das Schwierige unter den oben genannten Verhältnissen ist, dass sich eine ganze Klasse von Menschen unter diesen Verhältnissen ausgegrenzt fühlen könnte. Wer prekär arbeitet, fühlt sich nicht vertreten von oberschlauen Anzugträgern, die unter dem Einfluss von Lobbyisten ohnehin meist nur eloquent die Phrasen ihrer Parteiführung vertreten. Da treten Personen auf, die fordern, dass doch das Unternehmertum in dieser unserer Marktwirtschaft hochgehalten werden müsse und keinesfalls Angriffe auf diesen Berufsstand vorgetragen werden sollten. Dass es jetzt darauf ankäme, alles für „die Wirtschaft“ zu tun und regulatorische Eingriffe dabei nur hinderlich sein würden, sei ihnen ein besonderes Anliegen. Besonders die „radikalen“ Forderungen seien da kontraproduktiv und würden die Gesellschaft nur spalten. Dabei ist etwa das Thema „Klimawandel“ in offiziellem Regierungshandeln krass vernachlässigt und somit im Unternehmertum als dringliche Aufgabe viel zu wenig vertreten. Dass die soziale Frage dabei vernachlässigt werden könne und technologische Lösungen bevorstünden, scheint mir mal wieder die Voraussetzung für die „offizielle“ Politik, die nach meiner Einschätzung bestimmte Motivationen für ihr Handeln nur vorgibt, um es besser zu „verkaufen“.

Bis jetzt scheint das alles noch gut zu gehen. In Deutschland fühlt man sich ja als Vorbildgeber („am deutschen Wesen soll die Welt genesen“), als Weltmeister aller Klassen und Motor der „Innovation“, obwohl viele Indikatoren krass nach unten zeigen. Sollten aber die wirtschaftlichen Verhältnisse kippen, würden sich solche konservativ-reaktionäre Einstellungen auch auf die politische Stabilität auswirken. Das Prekariat könnte sichtbar werden, unter anderem auch mit dem klar dokumentierten Willen, seine Bedingungen so nicht mehr hinzunehmen und zur Not auf totalitäre Gegebenheiten auch per Wahl auszuweichen. Partizipation sei in dieser Form ja ohnehin nicht gewährleistet. Dann hätte ja, was viele Politikwissenschaftler schon längst gesagt haben, die ständig wachsende Ungleichheit Auswirkungen auf das politische System gehabt und es sogar dahingerafft.

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Die, die im Schatten stehen.....

 Mich stört schon seit längerem, dass in dieser hauptsächlich in 3 Teile geteilten Gesellschaft, diejenigen zunehmend nicht mehr sicht- und hörbar sind, die dem unteren Drittel angehören. Wer sich vor allem durch die ewig gleichen Gesichter repräsentieren und darstellen lässt, wer sich als unverzichtbar originell und maßgeblich darstellt, produziert, sind die Angehörigen der neuen Mittelklasse, also das alte begüterte Bildungsbürgertum, die Besitzbürger, die Beamten und bestallten Wichtigtuer, die neuen Dienstleister, die Unterhalter und Zeitvertreiber und die Emporkömmlinge jeder Provenienz. Sie drehen die Pirouetten ihrer Bildungsbeflissenheit und lassen sich gerne bedienen in der neuen Dienstleistunggesellschaft, in der sie auf diese Weise Arbeitsplätze schaffen. Sie zelebrieren das als Lebensstil, sie feiern ihre Vollgefressenheit und treten mit ihrem Luxus-Ich fortwährend in den Talkshows auf. Hinzu kommt noch der Kreis derer, die sich in dieser Gesellschaft als „prominent“ verstehen dürfen, die sich als Günstlinge dieses Systems darstellen können und die sich optimal angepasst haben an das, was gefordert ist: „Freies Unternehmertum“, Durchsetzungsfähigkeiten verbunden mit Rücksichtslosigkeit (ein amerikanischer Präsident würde auch noch die Bösartigkeit nennen). Sie haben „etwas aus sich gemacht“. Eine weitere Klasse der Wichtigs stellen „die Erben“ dar, die ihre hohe Bedeutung aus ihrem Stammbaum herleiten können. Das alles scheint okay zu sein, auch wenn es immer wieder vorkommt, das an einzelnen Stellen kritisiert wird. Dass aber durch das Auftreten all dieser Wichtigs eine ganz bestimmte Sicht der Wirklichkeit geschaffen wird, dass sie die Köpfe beherrscht und einseitig das Bewusstsein prägt, das führt zu allerlei gesellschaftlichen Ausbrüchen, zu Disfunktionen und zu als nicht ganz bewältigt hinunter geschluckten Brüchen.

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Im Autohaus

Ich erinnere mich am Bahnhof auf die S-Bahn wartend an viele Stunden Lebenszeit, die ich so auf ÖPNV wartend verbracht habe. Diese Eintönigkeit, dieses Absitzen! Ich habe 2,60 Euro bezahlt und warte fast 1 Stunde, fahre 5 Minuten und frage bei der Sekretärin des Autohauses nach einer Beförderungsmöglichkeit (ich meine natürlich damit, ob mich jemand heim fahren kann……, schließlich habe ich das Auto (das micht meines ist, sondern meinem Vater gehört) goodwillmäßig hierher gebracht. Sie hingegen verneint alles, sie bietet an, ein Taxi zu rufen und ich werde schließlich zur S-Bahn geschickt. Dieses ganze Gebaren signalisiert mir: Diese Leute scheinen auf dem ganz hohen Ross zu sitzen. Ob das letztlich auch Arbeitsplätze bedeutet, ist ihnen egal. Ich verweise auf „meine Freundin“, die einen Mercedes fährt und selbstverständlich gebracht sowie abgeholt wird, egal wohin. Ich sage, dass ich zuletzt zwischen zwei Automodellen gewählt habe, wovon eines auch in diesem Autohaus angeboten wird. Nach meinen Erfahrungen hier würde ich jetzt aber eindeutig zu jenem neigen, das von diesem von mir besuchten Unternehmen nicht angeboten wird. All dies beeindruckt sie wenig. Sie verweist auf die Geschäftsführung. Ich muss S-Bahn fahren und 2,60 löhnen. Auch so geht Monopol, denn ich finde auch im Internet kein Autohaus in einem vernünftigen Umkreis, das mit dem so nierschmetternd besuchten konkurrurieren könnte. Wettbewerb? Iwo!