Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 23. April 2018
Schopi über den Tod (11)
„Die Einstellung der animalischen Funktionen ist der Schlaf, die der organischen der Tod“. Jeder Tag ist ein kleines Leben, - jedes Erwachen und Aufstehn eine kleine Geburt, jeder frische Morgen eine kleine Jugend und jedes zu Bette gehen und Einschlafen ein kleiner Tod. So ist denn endlich auch das Einschlafen ein täglicher Tod und jedes Erwachen eine neue Geburt. Ja, um es ganz durchzuführen, könnte man die Unbequemlichkeit und Schwierigkeit des Aufstehens als die Geburtsschmerzen betrachten. Der Schlaf ist ein Stück Tod, welches wir vorwegnehmend borgen und dafür das durch einen Tag erschöpfte Leben wiedererhalten und erneuern. Der Schlaf borgt vom Tode zur Aufrechterhaltung des Lebens - oder: er ist der einstweilige Zins des Todes, welcher selbst die Kapitalabzahlung ist. Dies wird umso später eingefordert, je reichlichere Zinsen und je regelmäßiger sie gezahlt werden“ (aufgelesen und notiert bei Artur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung)
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