Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 21. April 2018

"Framing" und Sprachverwirrung (2)


In der Fortsetzung meines Blogs über „Framing und Sprachverwirrung“ frage ich mich, ob nicht der Begriff „Klimawandel“ schon in sich eine Verharmlosung führt. Wer sich damit auch nur oberflächlich beschäftigt, dass von einem „Wandel“ keine Rede sein kann. Es geht wohl eher um eine harte Bedrohung, um ein Verhängnis und eine Gefahr. Genauso bedeuten in der Wirtschaft „Flexibilisierung“ eine Freisetzung der Markt- und Wettbewerbskräfte ohne jeden Eingriff der Politik, die ja wohl die Allgemeinheit vertreten müssten. „Restrukturierungspläne“ führen sehr häufig zu Entlassungen, der Managersprech versucht bewusst mit solchen Täuschungen zu hantieren. Scheinbar „alternativlos“ präsentiert sich solches Gewäsch. Es geht um sprachliche Verpackung und das sprachliche „Einkleiden“ von Phänomenen. So kann etwa eine verschimmelte Bruchbude auf dem Immobilienmarkt in eine „Künstlerwohnung“ gewandelt werden. Bei Kontaktanzeigen präsentieren sich gerne „Freiheitsliebende Lebenskünstler“, die in Wirklichkeit oft nur nur beziehungscheue Egoisten sind. Es geht darum, mit Worten in eine bestimmte Richtung zu lenken (bei gleichbleibendem Inhalt). Das gilt besonders intensiv in der Politik. Der „Solidaritätszuschlag“ mag gewiss positiver klingen als „Zwangsabgabe“. Sie sagen „Humanitäre Intervention“ und nicht Angriffskrieg, Der „Sicherheitspartner“ meint oft oft genug den früheren „Feind“ usw.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen