Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 31. August 2017
Wirtschaft und Politik
„Man muss eine Rampensau sein“ rät Altkanzler
Schröder seinem SPD-Nachfolger Schulz für den Wahlkampf. Dazu
hampelt er in möglichst volkstümlich-populistischen Posen umher,
wie wir sie von Trump kennen. Ob das heißt, dass man bereit sein
solle, dem Wahlvolk ein X für ein U vorzumachen? Ob er seinem Schulz
damit einen Bärendienst erwiesen hat? Schröder himself will jetzt offenbar dem Verwaltungsrat der russischen Olfirma Rozneft gegen gutes Honorar vorstehen. So etwas
hat Tradition in der SPD: Clement (RWE), sowie der bisher letzte
Kanzlerkandidat, Peer Steinbrück (ING-Berater) scheinen in dieser
Richtung schon mal „voRWEg“ gegangen zu sein. Dabei hat sich doch
in letzter Zeit klar erwiesen, was eine allzu große Nähe zwischen
Wirtschaft und Politik ergibt. Der Dieselskandal und all die
Begleitskandale mögen da Beleg genug sein. Beispiele aus der
Automobilindustrie? Eckart von Klaeden (CDU) war Staatsminister im
Kanzleramt und ging 2013 als als Cheflobbyist zu Daimler, Thomas Steg
war Vize-Regierungssprecher und im Jahr 2009 Wahlkampfberater der
SPD, ehe er 2012 als Cheflobbyist zu Volkswagen wechselte, Martin
Jäger von der CDU war 2004 bis 2005 Referatsleiter im Kanzleramt und
2005 bis 2008 Sprecher des Auswärtigen Amtes, ehe er zu Daimler
wechselte, um dort den Cheflobbyisten von 2008 bis 2013 zu geben.
Seit 2016 ist er nun Staatssekretär im Innenministerium
Baden-Württemberg. Wem das wohl genützt hat? Den Konzernen? Ob sie
dadurch bei der Elektrifizierung des Autos vorangekommen sind?
Mittwoch, 30. August 2017
Wahlkampf im Fernsehen
Aufschlußreich war die
Fernsehsendung „Anne Will“ vom vergangenen Sonntag, die 4 Wochen
vor dem Wahltag wohl noch einmal Aufmerksamkeiten mobilisieren
wollte. Es fand dabei der Kanzlerin Einlassung „Für ein
Deutschland in dem wir alle gut und gerne leben“ Erwähnung und
wurde auf einem Wahlplakat der CDU gezeigt. Auch wurde erwähnt, dass
Deutschland mit einer Arbeitslosenquote von 5,6 % Rekordtief habe.
Die Steuereinnahmen sprudelten. Dann kam die Phrase vom
„Schlechtreden“, die inzwischen viele CDU/CSU-Politiker in den
Mund genommen haben. „Wenn man den Anspruch erhebt, Kanzler zu
werden, darf man das Land nicht in der Art und Weise schlecht reden,
wie es Schulz tut“ wurde Wolfgang Schäuble aus der Süddeutschen
Zeitung vom 12.2.2017 zitiert. Nachgeschoben wurde die Behauptung
„Wir haben im Moment so viele Arbeitsplätze, wie in der Geschichte
der Bundesrepublik noch selten da war". Olaf Scholz von der SPD, der
in der Art des Neuen Deutschland auch nach den schlimmsten Desastern nach dem Treffen der der G 20 in Hamburg als OB nicht zurücktreten wollte, gab zu Protokoll: „Im
übrigen glaubt Martin Schulz wie die ganze SPD, dass wir einen
Beitrag dazu geleistet haben“. Oft werden dann der Mindestlohn und die Rente mit 63 Jahren genannt. „Gleichzeitig sei es so“, so
der Scholz-Olaf, „dass es nicht aus der Perspektive jedes Bürgers
gerecht zugeht“. Denn wenn es dem ganzen Land gut gehe, „heißt
das noch lange nicht, dass das für jeden Einzelnen gilt“. Wie
wahr. Eine Entdeckung eines Hochwohlgeborenen der SPD-Hierarchie.
„Wenn also 40 % derjenigen, die im unteren Lohnbereich sind, eher
sinkende Einkommen hatten", wenn beispielsweise die Mieten
explodieren, wenn manch einer entgeistert auf seinen Rentenbescheid
kuckt, wenn die KITA-Gebühren manche Familien sehr belasten, wenn
ein junger Mensch keinen Ausbildungsplatz findet, dann sind das
Fragen, bei denen man an den Bürgern vorbei redet, wenn man behauptet „es
läuft doch gut“. CDU-Laschet, der neue NRW-Landesvater, behauptet
dagegen, dass „Schulz derzeit nicht die Themen trifft, die die
Menschen bewegen“.
Dienstag, 29. August 2017
Rente und Altersarmut
Alles scheint ruhig. Das deutsche Wahlvolk wählt
unter Umständen sogar – drastisch ausgedrückt - seine Schlachter
(anders als in England oder Frankreich, wo Wut öffentlich zum Ausdruck gebracht wird). Doch es ist dies auch die Folge
einer lange anhaltenden Erziehung, die auf Individualisierung und
Vereinzelung zielt - und dabei den Neoliberalismus im Sinn hat,
dessen Vertreter dazu neigen, alle Macht dem Markt übergeben zu
wollen und von ihm das Heil der Welt zu erwarten. Am Markt sollen immer Individuen teilnehmen. Unsinn!, so höre ich schon "Experten" murmeln.
Zum Beispiel Arbeitslosigkeit: heute ist das eine Art persönlicher Makel und nicht die Folge der Politik von Konzernen. Die herrschende Politik versucht, die Armen gegen diejenigen, die noch weniger haben, auszuspielen. Die Altersarmut droht aber überall (die Anzeichen sind eindeutig und sind eine Folge von gewissen Beschäftigungsverhältnissen!), ja sie ist oft sogar schon da (fragt sich nur, ab welcher statistischen Grenze das als solches wahrgenommen wird), - und alle bleiben ruhig. Denn es soll sich lohnen und es soll Spass machen, hier zu leben, wie eine Herrschende vollmundig verkündet. Ist es wirklich so toll, auf etwas wie Altersarmut zuzugehen? Folgendes Zahlenspiel: Ein Standardrentner ist jemand, der 45 Jahre lang ohne Unterbrechung mit dem durchschnittlichen Arbeitseinkommen gearbeitet hat (das liegt z. Zeit bei 3022 Euro pro Monat/Brutto). Dies würde eine Rente von 1300 Euro brutto mit sich bringen, nach Abzügen netto etwa 1100 Euro). Womöglich gibt es auch jetzt schon viele Menschen, die mit ihrer Rente darunter liegen. Ob wir dadurch auf eine große Altersarmut zulaufen? Ob das dem sogenannten „Leistungsgedanken“ förderlich ist? Ob die Schere zwischen Arm und Reich (wohlbestallte Renten oder im Falle von Beamten sind das fette Pensionen) auseinander geht? Ob die daran abzulesende zunehmende Ungleichheit noch zu leugnen ist? Ob sie bei den Wahlen Konsequenzen haben wird?
Zum Beispiel Arbeitslosigkeit: heute ist das eine Art persönlicher Makel und nicht die Folge der Politik von Konzernen. Die herrschende Politik versucht, die Armen gegen diejenigen, die noch weniger haben, auszuspielen. Die Altersarmut droht aber überall (die Anzeichen sind eindeutig und sind eine Folge von gewissen Beschäftigungsverhältnissen!), ja sie ist oft sogar schon da (fragt sich nur, ab welcher statistischen Grenze das als solches wahrgenommen wird), - und alle bleiben ruhig. Denn es soll sich lohnen und es soll Spass machen, hier zu leben, wie eine Herrschende vollmundig verkündet. Ist es wirklich so toll, auf etwas wie Altersarmut zuzugehen? Folgendes Zahlenspiel: Ein Standardrentner ist jemand, der 45 Jahre lang ohne Unterbrechung mit dem durchschnittlichen Arbeitseinkommen gearbeitet hat (das liegt z. Zeit bei 3022 Euro pro Monat/Brutto). Dies würde eine Rente von 1300 Euro brutto mit sich bringen, nach Abzügen netto etwa 1100 Euro). Womöglich gibt es auch jetzt schon viele Menschen, die mit ihrer Rente darunter liegen. Ob wir dadurch auf eine große Altersarmut zulaufen? Ob das dem sogenannten „Leistungsgedanken“ förderlich ist? Ob die Schere zwischen Arm und Reich (wohlbestallte Renten oder im Falle von Beamten sind das fette Pensionen) auseinander geht? Ob die daran abzulesende zunehmende Ungleichheit noch zu leugnen ist? Ob sie bei den Wahlen Konsequenzen haben wird?
Montag, 28. August 2017
Agenda-Politik und politische Eliten
Die
Arbeitslosigkeit hat sich durch die deutschen Hartz-Reformen
halbiert, so behauptet das politische Spitzenpersonal und die
selbsternannte Elite dieser Gesellschaft immer wieder, - gerade jetzt
im Wahlkampf. Es scheint regelrecht zu einer „überall“
akzeptierten Phrase geworden zu sein, die sogar anderen Nationen zur
Nachahmung empfohlen wird. Die
Arbeitslosigkeit sei halbiert, so heißt es gerne. Toller Erfolg
also. Aber
stimmt das überhaupt? In Wirklichkeit scheint das Ergebnis immerhin umstritten zu sein. Es setze nämlich die Wahl der falschen Vergleichsjahre voraus, so hat
jüngst ein TV-Beitrag (in "Monitor") zusammen mit einem „Wirtschaftsweisen“ (Bofinger) argumentiert. Statt 2005 wäre 2001 das richtige Vergleichsjahr. Es
werde allzu gerne ein Rezessionsjahr wie 2005 mit einem Boomjahr wie
2016 verglichen (Man könnte auch die Boomjahr-Parameter heranziehen:
Westdeutschland Arbeitslosigkeit 2001: 2,0 Mio, 2016: 2,0 Mio.,
Ostdeutschland Arbeitslosigkeit 2001: 1,5 Mio, 2016: 0,7 Mio). Das
günstige Ergebnis für Ostdeutschland habe weniger mit den
„Agenda“-Reformen zu tun, als vielmehr damit, dass die negativen
Folgen des „Anschlusses“ allmählich ausgelaufen sind (der
sogenannte „Solidaritätszuschlag" besteht ja immer noch und wird vom Staat unter Zustimmung und sogar dem heftigen Betreiben der an der Regierung beteiligten SPD gerne eingesackt!!!). Zudem
seien die Menschen, so der Beitrag weiter, die als Folge der „Wiedervereinigung“
arbeitslos geworden sind, langsam aber sicher aus dem Erwerbsleben
ausgeschieden.
Die gesellschaftlichen Schäden der Hartz-Reformen hingegen seien enorm: die prekäre Beschäftigung wächst, die Altersarmut steigt. Immer mehr Menschen geraten trotz Arbeit ins gesellschaftliche Abseits. Nicht nur das mit der Altersarmut kann ich am eigenen Beispiel ermessen: trotz akademischem Abschluss droht mir (Klartext) der Strick durch Selbstmord, weil ich mich diesem „Schwitzkasten“ (ca. 610 Euro Rente ab Lebensjahr 67!) nicht aussetzen will. Bilanz: Gewissen Leuten geht es immer besser (es sind diejenigen, die in den Medien auftreten oder wissenschaftlich fragwürdige Begründungen vorführen), anderen geht es immer schlechter (womöglich bis zu 1/3 der Bevölkerung). Sie hangeln sich von Möglichkeiten zu Möglichkeiten, die aber meist befristet und zudem sehr schlecht bezahlt sind. Auf diesem Lohndumping scheint auch der Motor des wirtschaftlichen Booms zu basieren. Insbesondere ältere Menschen fallen oft aus allen Sicherungssystem heraus oder müssen „aufstocken“ (was eine andere Form der Umverteilung ist). Die 2/3-Gesellschaft scheint zu diktieren und alle Macht zu halten. Dass möglicherweise 1/3 der Gesellschaft unter solchen Verhältnissen immer mehr absäuft, scheint von den auch öffentlich wahrnehmbaren "Eliten" in Kauf genommen und sogar als Erfolg verkauft zu werden (kein Wunder, denn diese "Klasse" selbst profitiert am meisten von solchen Entwicklungen...).
Die gesellschaftlichen Schäden der Hartz-Reformen hingegen seien enorm: die prekäre Beschäftigung wächst, die Altersarmut steigt. Immer mehr Menschen geraten trotz Arbeit ins gesellschaftliche Abseits. Nicht nur das mit der Altersarmut kann ich am eigenen Beispiel ermessen: trotz akademischem Abschluss droht mir (Klartext) der Strick durch Selbstmord, weil ich mich diesem „Schwitzkasten“ (ca. 610 Euro Rente ab Lebensjahr 67!) nicht aussetzen will. Bilanz: Gewissen Leuten geht es immer besser (es sind diejenigen, die in den Medien auftreten oder wissenschaftlich fragwürdige Begründungen vorführen), anderen geht es immer schlechter (womöglich bis zu 1/3 der Bevölkerung). Sie hangeln sich von Möglichkeiten zu Möglichkeiten, die aber meist befristet und zudem sehr schlecht bezahlt sind. Auf diesem Lohndumping scheint auch der Motor des wirtschaftlichen Booms zu basieren. Insbesondere ältere Menschen fallen oft aus allen Sicherungssystem heraus oder müssen „aufstocken“ (was eine andere Form der Umverteilung ist). Die 2/3-Gesellschaft scheint zu diktieren und alle Macht zu halten. Dass möglicherweise 1/3 der Gesellschaft unter solchen Verhältnissen immer mehr absäuft, scheint von den auch öffentlich wahrnehmbaren "Eliten" in Kauf genommen und sogar als Erfolg verkauft zu werden (kein Wunder, denn diese "Klasse" selbst profitiert am meisten von solchen Entwicklungen...).
Sonntag, 27. August 2017
Wahlen und Demokratie
Wahlen stehen an. Mannigfache Stimmen bezeichnen das
sozusagen als eine Art „Hochamt der Demokratie“, als heilige
Pflicht, für die die Gewerkschaften und die bürgerliche
Gesellschaft lange gekämpft hätten. Doch wir könnten uns auch
folgende Gedanken durch den Kopf gehen lassen: Ist es wirklich so,
dass eine einzelne Stimme (ausgerechnet meine) den Ausgang von Wahlen mitbestimmen könnte?
Wenn ja, ist das dann nicht ein winziger Teil des Ganzen, das
allenfalls in der Summe eine Rolle spielen könnte (gutmütig wohlmeinend ausgelegt als
der Teil einer Art von „Schwarmintelligenz“). Setzt die
Demokratie nicht den mündigen und informierten Bürger voraus, der
sich für nachhaltige Perspektiven mit seiner Stimme einsetzt? Ist
das in unserem System gewährleistet, oder gibt es nicht eine große
uninformierte Masse der Leute, die sich allenfalls im letzten Moment
für eine emotional bedingte „Bauchentscheidung“ entscheidet? Ob das eine Reaktion auf bestimmte Verhältnisse ist? Eine Masse von Leuten, die sich einen Dreck für Politik interessiert und darunter nur das Ränkespiel von ein paar prominenten Köpfen versteht? Werden wir nicht andauernd darüber in Kenntnis gesetzt, dass eine solche Unentschiedenheit im Wahlverhalten bei
der anstehenden Wahl in Deutschland ganz besonders der Fall sei? War der Brexit
etwas, was UK nützt oder schadet? Wer soll da zur Wahl gegangen sein
und wer nicht? Ob das einen Einfluss auf das Endergebnis hatte?
Samstag, 26. August 2017
Freitag, 25. August 2017
Donnerstag, 24. August 2017
Wahlkampfplakate
Wahlkampfplakate? Setzt einen Kampf voraus. Der
scheint sich aber nicht so recht einzustellen. Es herrscht in
Deutschland anscheinend die Alternativlosigkeit. Einer hat da keine
Chance, versucht sie aber zu nutzen. Stolpert angelegentlich über
einen alten Parteigranden, der sich anscheinend unter die Obhut von
Putin begeben will und dort satt grinsend sein stattlich honoriertes Gnadenbrot
frisst. Dabei ist doch offiziell das Motto und die Parole, ja der
Glaubenssatz „Gerechtigkeit“ ausgegeben. Ob sich die Firma
Gazprom oder Roznjeft immer an den Codex hält? Ach, es ist ein
Graus......diese ganzen glattgebügelten, nichtssagenden und selbst für Werbungsverhältnisse schrottig-peinlichen Plakate, die
mit einem Photoshop-Lächeln und manchmal noch mit einer formelhaft gestanzten "Weisheit" auf eine fiktive Mitte zielen, sie
dürfen in Masse überall dort aufgehängt werden, wo es ansonsten
tausend Genehmigungen vonnöten sind. Diese Plakate, bei denen ihren
jeweiligen Erzeugern nichts Neues mehr eingefallen zu sein scheint, -
außer bei der FDP. So manchem mag das nicht gefallen und gewisse
Nachteiligkeiten liegen auf der Hand, aber die Farbgebung und der
Lindner in finsterer Entschlossenheit oder Unterwäsche gewappnet, die wollen mit ihrem aufgehübschten
Selbstbewusstsein jemanden ansprechen. Klar, die FDP scheint ja auch
nach wie vor eine klare Zielgruppe zu haben. Auch Die Linke hat
angeschärfte Plakate: gewisse Aussagen sind ihnen als etwas fragwürdige Kernparolen zu
entnehmen, „soziale Gerechtigkeit“ scheint hier zumindest nicht nur eine
Phrase zu sein. Die AfD will halt mit ihren Mitteln Wählerstimmen abfischen, - nun ja. Aber die CDU/CSU und die SPD scheinen die
allerflachsten Klischees hervor zu kramen, um mit denen zum Erfolg zu
kommen. Geistig scheinen sie gewisse Veränderungen in der Umwelt
noch nicht so richtig kapiert zu haben. Internet? Social Media?
Transparenzbestrebungen? Alle Konturen sind hier weich retouchiert: ein Schelm,
wer sich etwas dabei denkt.
Mittwoch, 23. August 2017
Intellektuellendiskurs
Jaja, Intellektuelle weisen einen Blick auf das
Allgemeine und das Ganze weit von sich! Das habe ich erst kürzlich
wieder einem Interview entnommen. Welcher Unterschied zu den
sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, in denen das
Pendel leider etwas zu sehr in die andere Richtung ausschlug!
Intellektuelle, wer auch immer das sei, fühlen sich nun nicht mehr als
öffentliche Personen, obwohl sie von der Öffentlichkeit teilweise
fürstlich für ihre Dienste bezahlt werden. Heutigen disziplinär
geordneten Bereichen scheint eine solche Verantwortlichkeit zu
widersprechen. Sie erklären, dass sie sich unfähig dazu fühlten,
dass sie nicht über die Sprache und über das qualifizierte
Einsichtsvermögen dafür verfügten. Der öffentliche und
akademische Raum müsse streng getrennt werden, so heißt es da oft in wohlhonorierter Bescheidenheit. Als Bürger dürfe
und könne man etwas sagen, seine Meinung kund tun. Als Professor
aber keinesfalls. Dieser beanspruche aus seinen analytischen
Kompetenzen heraus keinesfalls die Deutungshoheit in
Krisensituationen. Er fühle sich damit überfordert, - auch darin,
so etwas wie „Allgemeinbildung“ aufrecht zu erhalten. So etwas
sei längst überwunden. Das sind Intellektuelle heute.
Dienstag, 22. August 2017
Montag, 21. August 2017
Was wir wissen (3)
Inzwischen gibt es
Wissenschaftler, die glauben (!), dass es mehr als drei Dimensionen
gibt. Der Raum könnte ja noch weitere Dimensionen haben. Ob wir
ihnen dann näher kommen können, oder ob – wie es scheinbar
brennend interessiert – schon die „Bewohner“ einer solch
multidimensionalen Welt auf uns zukommen werden? Als Aliens? Wir
sollten das erst mal verschieben und uns klar werden, dass wir in
unseren Erkenntnismöglichkeiten beschränkt sind, trotz des ach so
wissenschaftlichen Weltbildes, dem in unseren Zeiten nahezu absolute
Gültigkeit bescheinigt wird. Platon zufolge ist die Welt, so wie wir
sie wahrnehmen, so wie die Wand in einer Höhle, auf der
zweidimensionale Schatten tanzen. Erzeugt werden sie aber von
dreidimensionalen Figuren draußen vor der Höhle, die wir leider nie
zu Gesicht bekommen. Nun ja, schon die alten Griechen hatten da wohl
eine Ahnung, - Platon hatte wohl mehr als das.... Ob man aus
zweidimensionalen Schattenbilder einen dreidimensionalen Raum
rekonstruieeren kann? Es braucht zumindest ein gewisses Maß an
Offenheit dafür. Weil wir die Extradimensionen nicht kennen, wird
das für uns ein Spekulationsspiel, das wahrscheinlich Ahnungen
gleich kommt, Visionen. Ob das, was in der vierten Dimension
existiert, eine Chance hat, zu uns durchzukommen? Gibt es wenigstens
einen theoretischen Zugang? Wie könnte für uns beschränkte Wesen
eine Reise in die vierte Dimension aussehen? Es würde auf jeden Fall
eine verunsichernde Verzerrung unserer bisherigen Lebenswelt
entstehen, so viel ist sicher. Und wir lächerliche Lebewesen würden
etwas über unsere Beschränkungen erfahren. Wir würden uns
vielleicht auch einer Sichtweise annähern, die etwas vollkommener
ist, als die, die wir haben.
Sonntag, 20. August 2017
Reaktionen
Ich wundere mich, wie die Politiker als Häuptlinge
jetzt wieder scharf verurteilen, wie sie Gedenkminuten einlegen
lassen, irgendetwas auf Halbmast setzen lassen und stellvertretend unsere Werte
verteidigen wollen. Dabei sind sie genauso machtlos wie jeder andere. Symbole? Nun ja, sind vergänglich. Inzwischen sogar schnell. Werte? Nun ja, auch hier wurde vielfach darüber nachgedacht.
Beileidskundgebungen: gut und recht, aber was bringen sie uns? Ein
Gefühl der Solidarität? Der Gemeinsamkeit? Es kann tragen, wenigstens eine Zeit lang. Ob dies aber geschürt und befeuert ist? Oder ob
sich jemand bewusst ist, dass auch viel direkte Gewalt von dieser
Gesellschaft ausgehen kann, in der wir leben? Es scheint schon Vieles eine ungute
Gewohnheit geworden zu sein, auch wenn es direkt neben einem einen
Menschen zerreißt. Drei Wochen später scheint alles vergessen, das
Leben geht weiter, als wäre nichts. Hass. Mord. Ich denke, das alles muss man
sich leisten können. Ein Gefühl der Unsicherheit wird ausgenutzt,
für Ziele, die vielleicht auch mit staatlicher Repression zu tun
haben. Dies ist auch in anderen Gesellschaften so. Dort wird das offenbar noch viel wilder betrieben. Es muss etwas
getan werden, es muss etwas passieren: so etwa lässt sich dies grassierende Gefühl auch beschrieben. Dies kann auch zu Aktionismus führen,
dazu, dass etwas getan wird, damit etwas getan wird. Dies kann auch
zu Behauptungen führen, dass etwas getan werden müsse, man selbst
wisse genau, was dies sein könne. Die Kröte, die geschluckt werden müsse, würde natürlich nur der Anfang sein. Danach erst würde sie sich als Wohltat herausstellen.
Samstag, 19. August 2017
Was wir wissen (2)
Was wir wissen? Viel oder
wenig? Ob wir darüber für immer im Ungewissen bleiben werden, wie
Max Planck einst fand? „Die Wissenschaft kann die letzten Rätsel
der Natur nicht lösen. Und das ist so, weil wir letztlich ein Teil
des Rätsels sind“, sagte dieser Großphysiker. Möglicherweise
werden wir dieses Rätsel, das wir uns selbst sind, nie lösen
können. Ob wir's akzeptieren können? Und überhaupt: Ob es mehr
Dimensionen als die uns bekannten Raum und Zeit gibt? Mit einiger
Wahrscheinlichkeit. Schon die Hippies schwadronierten etwas von der
Fünften Dimension. Ob aus dieser Wirklichkeit heraus die Welt eine
völlig andere wäre? Und wir unvollkommene Wesen bekämen nur einen
vielfach geprägten Ausschnitt der anderen Welt mit? Auch Platon spekulierte in seinem Höhelgleichnis dazu, das wir stets einen durch unsere Möglichkeiten herausgestanzten Ausschnitt einer Wirklichkeit erkennen können. Ob die
Möglichkeiten unseres Hirns unser Bild von der Welt prägen? Ob es
da noch andere Apparate gibt? Ob wir diese Möglichkeiten digital
erweitern können, indem wir uns zu so etwas wie Cyborgs machen? Hm,
ob das dann aber doch nur eine weitere Möglichkeit wäre, dem Ziel
etwas näher zu kommen und keineswegs das Erreichen des Ziels
bedeuten würde? Eine Art Offenbarung könnte es aber schon sein.
Eine Offenbarung? Ob das etwas Religiöses hat? Das Bewusstsein
davon, das unser Wissen trotz aller Gesetzmäßigkeiten etwas
Relatives hat? Es wird wohl darum gehen, über diese
Gesetzmäßigkeiten etwas zu wissen, so denken wir uns.
Freitag, 18. August 2017
Donnerstag, 17. August 2017
Was wir wissen
Was wissen wir? Was
Materie oder dunkle Energie überhaupt ist? Sie hält doch unsere
Galaxien zusammen, - oder etwa nicht? Werden uns von Physikern
moderne Märchen erzählt? Die Menschen und ihre Physiker verstehen's
noch nicht so recht, das alles. Auf jeden Fall könnte der Weltraum
Anschauungsmaterial dafür bieten. „Ich möchte wissen, was da
draußen ist“ soll Stephen Hawking gesagt haben, der Mann, der noch
immer das Physik-Genie an sich darstellt. Wie das Universum
entstanden sein könnte? Mit dem Urknall sagen etliche Astrophysiker.
Aber was war davor und wie kam es zum Urknall? Gab es davor etwas
anderes, das sich eventuell zu einem Punkt zusammenzog, um im Urknall
zu explodieren? Oder kommt der Urknall aus dem Nichts? Einem
energiegeladenen Vakuum? Neueste Forschungen zeigen wohl, dass selbst
im Vakuum etwas ist. Bloß was? Und hat nicht die Quantenmechanik
längst bewiesen, dass ein Teil an zwei Orten gleichzeitig sein kann?
Widerspricht den physikalischen Gesetzen? Nun ja, da würde selbst
ein mittelmäßiger Physiker widersprechen. „Die Quantenmechanik
ist sehr achtungsgebietend. Aber eine innere Stimme sagt mir, dass
das noch nicht der wahre Jakob ist. Gott würfelt nicht!“ sagte vor
etwa 100 Jahren Albert Einstein dazu. Ja, was nun? Und überhaupt:
Gott? War der Urknall nur ein einzelnes Ereignis bei der Entstehung
einer wahnsinnig großen Vielfalt von Universen? Gibt es insofern
Parallelwelten? Die oft beschrieenen und verfilmten? Ob an dieser
Stelle etwas wie Gott ins Spiel kommt? Etwas Größeres als das, was
wir kapieren können? „Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir
nicht wissen, ein Ozean“ sagte einst der Großphysiker Isaac
Newton. Daran mag sich nichts geändert haben.
Mittwoch, 16. August 2017
Alt und Jung (2)
Haha, man war ja selbst einmal jung, jünger als
jetzt...... Was mir auffiel an sehr jungen Menschen? Das Folgende gleicht einer Stoffsammlung, entstanden aus tausend Zetteln: Es wurden von vielen jungen Menschen oft sehr einzelne, sehr isolierte Welten hochgezogen, die als
absolut gegeben betrachtet wurden. Meine Sicht dagegen ist: diese
Lebenswelten kann man verändern! Zumindest prinzipiell. Das glaubten
viele unter uns und warteten zu geduldig auf den schönen
Sanktnimmerleinstag für alle. Währenddessen machten „zielgerichtete“
Andersgesinnte und sonstwie besser Angepasste Karriere, - auch bei
den damals und heute ehemals Alternativen. Diese Gesellschaft scheint
immer mehr in eine Vereinzelung abzugleiten, das, was man
Neoliberalismus nennen könnte, wird aus falsch verstandenem
Realismus zu schnell akzeptiert. Überhaupt, Nachfragen sind nicht
mehr in Mode, es gilt der schnelle Vollzug, - egal von was. Distanz
zu sich selbst ist auf dem Rückzug und Empathie wird oft nur
gespielt. Unter Kopfhörern, im Smartphone-Gedaddel und auf
Internet-Homepages ist jeder für sich, es gilt der individuelle
Tunnelblick. Es scheint ein Bedürfnis nach Menschenführung zu herrschen: diejenigen, die sich dafür qualifizieren wollen, sollen vortreten!
Allerlei Verkleidungen sind angesagt, was zählt, ist die Flucht aus dem eigenen Ego, das an anderer Stelle mit extremen Aktionen wieder krampfhaft gesucht wird. Industrieversprechen werden zu schnell übernommen, Werbung wird zu ernst genommen, große Linien oder gar Utopien oder Visionen (was ist denn das?) werden ohnehin nicht gepflegt. Man kann in jungen Jahren nicht erkennen, dass der Mensch durch Stadien geht, dass sein Körper verfällt und gleichzeitig sein Kapital ist, mit dem man nicht so beliebig experimentieren könnte, dass dies keine Rückwirkungen auf einen selbst haben würde, - auch wenn von anderer Stelle Erfahrung von Dingen oder einem selbst (Selbsterfahrung) angesagt wird. Die von jungen Menschen so viel gehassten Gewohnheiten und Rituale können auch etwas Positives haben. Sie schützen vor Energieverlusten, schaffen Sicherheit. Der Horizont in dieser Welt steht leider nicht jedem offen, es gelten Rahmenbedingungen und individuelle Voraussetzungen, soziale Dispositionen und andere Begrenzungen. Wir sind auf dem Teil der Welt geboren, der eindeutig bevorzugt ist. Was ist mit den anderen?
Allerlei Verkleidungen sind angesagt, was zählt, ist die Flucht aus dem eigenen Ego, das an anderer Stelle mit extremen Aktionen wieder krampfhaft gesucht wird. Industrieversprechen werden zu schnell übernommen, Werbung wird zu ernst genommen, große Linien oder gar Utopien oder Visionen (was ist denn das?) werden ohnehin nicht gepflegt. Man kann in jungen Jahren nicht erkennen, dass der Mensch durch Stadien geht, dass sein Körper verfällt und gleichzeitig sein Kapital ist, mit dem man nicht so beliebig experimentieren könnte, dass dies keine Rückwirkungen auf einen selbst haben würde, - auch wenn von anderer Stelle Erfahrung von Dingen oder einem selbst (Selbsterfahrung) angesagt wird. Die von jungen Menschen so viel gehassten Gewohnheiten und Rituale können auch etwas Positives haben. Sie schützen vor Energieverlusten, schaffen Sicherheit. Der Horizont in dieser Welt steht leider nicht jedem offen, es gelten Rahmenbedingungen und individuelle Voraussetzungen, soziale Dispositionen und andere Begrenzungen. Wir sind auf dem Teil der Welt geboren, der eindeutig bevorzugt ist. Was ist mit den anderen?
Dienstag, 15. August 2017
Montag, 14. August 2017
Alt und Jung (1)
Wo eigentlich sollen Alt und Jung auch nur
aufeinander treffen? Geschweige denn sich austauschen? In den Familien?
Da scheint die Arbeits- und Karrierepflicht, der sich junge Leute mit
ihren Ohrstöpseln ausgesetzt fühlen, mitsamt allen Folgen
vorzugehen und die klassische Familie, in der Alt und Jung unter
einem Dach wohnen schon lange in der Auflösung begriffen....,...ja,
ja, es geht nicht um ein Besserwissen „der Alten“ gegenüber der
„heutigen Jugend“ - sondern darum, sich in verschiedenen
Altersstufen auszutauschen. Sie leben oft in verschiedenen
Lebenswelten, setzen sich mit der „heutigen“ Welt jeweils auf
ihre Weise auseinander. Kann man Facebook & Co einigermaßen mit
Abstand nehmen, sich mit einer gewissen Distanz nähern, die sich
gewisser Gefahren bewusst wäre? Wäre so etwas auch
„Medienkompetenz“? Wo soll sich Kontakt abspielen? Geht es darum,
Nichtverstehen abzumildern? Um das bessere Begreifen von
Verhaltensmustern? Ja klar, es gibt auch viele freundliche,
hilfsbereite und nette junge Leute. Alles andere ist dummes
Geschwätz. Es geht in jeder Jugendzeit oft darum, etwas
auszuprobieren und etwas zu finden, eine Identität, ein Feld im
Leben abseits der Arroganz des (körperlich) Stärkeren. Nur ist das
alles heute viel kurzfristiger geworden. Was heute gilt, hat morgen
keine Gültigkeit mehr, ist „überholt“. Dass Wissenschaft so
funktioniert, ist „normal“. Dass aber alles und jedes nach diesem
Prinzip funktioniert (sie aktuell: Schülerzahlen), ist nicht
unbedingt in Stein gemeißelt. Wer istn zu wenig frech und nimmt
alles hin? Wer fängt mit der Sphäre des Politischen (das man so
oder anders deuten kann...) noch etwas an? Lasst uns einen Schritt
zurück gehen.... Am Spießertum und an Gewohnheiten festhalten, um
in einer scheinbaren Sicherheit zu bleiben? Das haben alle ihren
jeweils Altvorderen vorgehalten. Möglicherweise wäre auch hier
etwas mehr Toleranz vonnöten.
Sonntag, 13. August 2017
Parteien, Partizipation, Hartz4
Darf man von der
Seitenauslinie aus kritische Einwände haben, oder muss man vielmehr
dankbar dafür sein, dass man von dieser Gesellschaft per Hartz 4
alimentiert wird? Man solle sich bei Unzufriedenheit doch in die
Parteien einbringen, so wird von Politikern gerne vorgebracht. Aber
heißt das nicht auch, sich den Parteihierarchien zu unterwerfen und
ihre vorgegeben Meinungen als die eigenen auszugeben? Zu kuschen und
sich opportunistisch zu verhalten, wo es bloß geht? Als
„Abgesandter“ in irgendwelchen Gremien zu sitzen und Positionen
zu vertreten (und dafür „honoriert“ zu werden), die ganz und gar
nicht nicht die eigenen sein müssen? Einblicke in Sauereien zu haben
und sie dennoch verteidigen zu sollen? Sich auch auf Kosten Anderer
zu profilieren und beim Postengeschacher heftig die Ellenbogen
einzusetzen? Ob Politiker vor lauter Bäumen den Wald oft nicht mehr
sehen? Ob gerade an dieser Stelle solche unbefangenen Einwände
wertvoll sein könnten? Ob das auch mit Leuten zu tun hat, die
man als Politiker vorgibt zu vertreten? Ob Fahrten mit der
gepanzerten Dienstlimousine, samt kurzen Stopps und kurzer
Kontaktaufnahme unter dem Schutz der Body Guards da ausreichen? Oder
sind es die Wahlkampfveranstaltungen mit ihren von gewissen Medien
gerne reportierten und von den Parteien gebrauchten
Scheindiskussionen, die einem da als Politiker den Durchblick über
die Folgen meines Handelns verschaffen? Ob das Betrügen über wahre
Absichten und das wortreiche Verschleiern der Fakten mit Hilfe von
PR-Agenturen zum "Geschäft" gehört?
Samstag, 12. August 2017
Postheroismus und marktkonforme Demokratie
Ein Begriff, der ein bisschen in den Hintergrund
getreten zu sein scheint, der aber nach wie vor die Politik der
deutschen Bundesregierung zu prägen scheint, ist „Postheroismus“.
Was „Postheroismus“ ist?: Anhänger dieser Glaubensrichtung, die vielleicht mitgeholfen hat, Kriege zu vermeiden, gehen
von folgenden Prämissen aus: Man kauft allen alles ab, treibt den
universalen globalen Handel, der alles mit seinen Kriterien
beherrscht und gerne unter der Flagge „Globalisierung“ segelt.
Man schüttet jedes Problem mit Geld zu, Haltungen und Symbole
spielen kaum eine Rolle (es sei denn, man kann sie für eigene Zwecke
einsetzen....). Was freilich aus den tausenden von Milliarden Euro,
die beispielsweise der Irak-Krieg bis jetzt gekostet hat, geworden
ist, vermag die Bundesregierung auch nicht so recht zu beantworten.
Sie, ihre Vertreter und Berater werden wohl in den Raum stellen,
dass diese Milliarden zu einem Terrorismus geführt haben, der jetzt
unbedingt durch eine möglichst repressive Gesetzgebung bekämpft werden sollte.
Dass freilich im Rahmen eines so vehement geforderten „Handels“
sich einige Figuren massiv bereichert haben, wird in diesem
Zusammenhang gerne unterschlagen. „Helden“ sind im Weltbild des
„Postheroismus“ nicht mehr nötig, - bei gleichzeitiger immer
größer werdenden Gier breiter Massen danach: Sie wollen Helden des
Showgeschäfts, des Sports, Helden der Politik (Populisten,
Führergestalten, Diktatoren, die sich im Besitz der einzig gültigen
Wahrheit wähnen). „Handel“ (dem gerade „Wir“ „unseren“
Wohlstand verdanken) ist auf der Prioritätenliste ganz weit vorne
angesiedelt. Sein Zweck heiligt alle Mittel (was das für
Spezialdemokraten heißen kann, wurde vielfältig sichtbar und wird
von ihnen gerne mit dem Argument der Arbeit oder des Arbeitsplatzes
legitimiert). Alexander Dibelius, der frühere Deutschland-Chef der
Bank Goldmann Sachs, geht noch Anfang des gerade laufenden Jahrzehnts
öffentlich davon aus und posaunte das als Parole seines Instituts,
dass Banken keinerlei Verpflichtung fürs Allgemeinwohl hätten. Er
scheint auch davon auszugehen, dass es
keine Grenzen für Gehälter und Bonuszahlungen bei Managern seines
Schlags geben solle. Kein Held, aber ein Händler! Das so verdiente
Geld flotiert ja flott auf der ganzen Welt umher, um sich ständig
aus sich selbst heraus zu vermehren und eine Klasse von superreichen
Besitzenden zu schaffen, deren Kohle Großbanken gerne verwalten
würden.
Freitag, 11. August 2017
Infrastrukturrätsel
Massenhaft zerfallende Brücken und Schulen, Straßen,
die nur noch aus Schlaglöchern bestehen und Krankenhäuser, in denen
am Notwendigsten gespart wird: das ist Deutschland 2017!
Elbphilharmonie und Berliner Flughafen, auch "Stuttgart 21" zeigen
doch: Geld kann da sein! Wenn der "politische Wille" auch da ist. Der Verdacht liegt nahe, dass hier einige
Politiker ihren Job nicht gut gemacht haben, dass Tarnen und Täuschen
ihr Handwerk war und ist. Nun ist das im Vergleich zu gewissen Mechanismen
im Ausland noch im Rahmen, doch es erhebt sich die Frage: wie wäre
es ohne dies? Oder mit weniger von solchen Fehlfunktionen? Es wird besonders in den
Medien davon abgelenkt, indem der Streit ständig darum zu gehen
scheint, aus welchen Förderungstöpfen gewisse Ausgaben getätigt
werden solle, welche Verwaltungsebene und wer für was verantwortlich
sei. Die Strategie ist klar: vor lauter Bäumen soll der Wald nicht mehr gesehen werden.
Ob es sich einigermaßen herumgesprochen hat, dass so ziemlich alle Fördertöpfe der öffentlichen Hand aus den Steuersäckeln bestritten wird? Im Falle der EU aus den Säckeln einzelner Nationen. Im Falle Deutschlands aus dem aus Steuern gespeisten Säckel dieses Staates. Wieso eigentlich werden diese „Nationen“ im Rahmen der EU immer noch hingebungsvoll aufrecht erhalten? Müsste es nicht längst um Europa gehen? Und zwar nicht nur um den Euro? Nein, Deutschland will nicht für die Schulden aller anderer aufkommen und Deutschland weiß ja sowieso, wo es für das Ganze lang gehen soll, das scheint hierzulande Common Sense zu sein.
Wieso eigentlich werden solche Tendenzen dauernd bestärkt? „Deutschland geht es gut?“. Stimmt das? Auf wen und was trifft das zu? Und ist das angesichts einer zerfallenden Infrastruktur, den maroden Schulen und den anstehenden massiven Problemen mit der aus dem vernachlässigten Rentensystem resultierenden Altersarmut überhaupt aufrecht zu erhalten? Wollen wir eigentlich all diese Phrasen der Politiker noch hören? Das Geschwätz von er ach so wertgeschätzten Bildung etwa? Ja wenn dem so wäre, warum gibt es keine massive Förderung für zerfallende Schulen? Stattdessen werden gigantische Bahnhöfe oder nie fertig werdende Flughäfen gebaut, wofür das Geld mit Leichtigkeit da zu sein scheint...... Ja ja ja, es geht auch noch schlechter. Ein Blick ins Ausland genügt und wir sind teilweise ja sogar schockiert. Ob dies aber die Rechtfertigung dafür sein kann, die im nationalen Rahmen darnieder liegende Infrastruktur weiter verfallen zu lassen?
Ob es sich einigermaßen herumgesprochen hat, dass so ziemlich alle Fördertöpfe der öffentlichen Hand aus den Steuersäckeln bestritten wird? Im Falle der EU aus den Säckeln einzelner Nationen. Im Falle Deutschlands aus dem aus Steuern gespeisten Säckel dieses Staates. Wieso eigentlich werden diese „Nationen“ im Rahmen der EU immer noch hingebungsvoll aufrecht erhalten? Müsste es nicht längst um Europa gehen? Und zwar nicht nur um den Euro? Nein, Deutschland will nicht für die Schulden aller anderer aufkommen und Deutschland weiß ja sowieso, wo es für das Ganze lang gehen soll, das scheint hierzulande Common Sense zu sein.
Wieso eigentlich werden solche Tendenzen dauernd bestärkt? „Deutschland geht es gut?“. Stimmt das? Auf wen und was trifft das zu? Und ist das angesichts einer zerfallenden Infrastruktur, den maroden Schulen und den anstehenden massiven Problemen mit der aus dem vernachlässigten Rentensystem resultierenden Altersarmut überhaupt aufrecht zu erhalten? Wollen wir eigentlich all diese Phrasen der Politiker noch hören? Das Geschwätz von er ach so wertgeschätzten Bildung etwa? Ja wenn dem so wäre, warum gibt es keine massive Förderung für zerfallende Schulen? Stattdessen werden gigantische Bahnhöfe oder nie fertig werdende Flughäfen gebaut, wofür das Geld mit Leichtigkeit da zu sein scheint...... Ja ja ja, es geht auch noch schlechter. Ein Blick ins Ausland genügt und wir sind teilweise ja sogar schockiert. Ob dies aber die Rechtfertigung dafür sein kann, die im nationalen Rahmen darnieder liegende Infrastruktur weiter verfallen zu lassen?
Donnerstag, 10. August 2017
Transferwahnsinn
Es ist schon seltsam, wie der Transferwahnsinn
ständig neue Blüten treibt und neue Niveaus erklimmt! Da wird eben noch
von „ewiger Liebe“ getönt, um im nächsten Moment für eine
stattliche Ablösesumme woanders einen Vertrag zu unterschreiben. Das
Tolle: alle finden das auch noch toll, machen es nicht nur mit und
finden es legitim, nein, sie finden es geradezu toll! Erst wird ein
bisschen Entzetzen geheuchelt und danach geht alles seinen Gang.
Astronomische Summen werden heraus getan für kleine Idioten, die
besser nach dem Ball treten können als andere. Sie werden stilisiert
als etwas ganz Besonderes, wobei sie nur etwas ganz Bestimmtes und
eng Definiertes gut können. Mich haben in diesem Zusammenhang die
Ausführungen des Freiburger Trainers Christian Streich beeindruckt.
Er sagt (sinngemäß), dass der Gott des Mammons alles verschlingen
wird. Dass zudem Dopingvorwürfe in aller Munde sind, dass der
Gesamtsport damit ein großes Problem hat, macht die Sache nicht
übersichtlicher. Tatsache scheint zu sein, dass das Prinzip der
Marktwirtschaft hier offenbar nicht nur Einzug gehalten hat, sondern
zur absoluten Leitlinie wurde. Firmen oder Vereine sind völlig egal,
es kommt darauf an, wer am meisten zahlt. Gewechselt wird dann
schnell. Ist Formsache. Wer sich mit einer Firma oder einem Verein
identifiziert, ist selbst schuld und kein richtiger „Profi“.
Jeder ist in diesem System extrem austauschbar, der Einzelne spielt
keine Rolle, Geld reguliert alles, alles ist eine Frage des Preises.
Fußball ist wohl in der Spitze Showgeschäft geworden, wo der schöne
Schein, die Verpackung und das Salär die einzig bestimmende Rolle
spielen und die Verbände das Spiel mitspielen, so gut sie es halt
können, um sich selbst eine Scheibe abzuschneiden. Fairplay? Naja.
Alte Ideale. „Was soll man machen“? Wenigstens erkennen, wo und
unter welchen Umständen man lebt, wäre schon mal nicht schlecht.
Mittwoch, 9. August 2017
Tod und Zukunft
Ob der Tod in Zukunft nur
noch ein eher technisches Problem sein wird, das seine Bedeutung
verloren haben wird? In nicht allzu ferner Zukunft, so gewisse
Wissenschaftler in Diensten einer Google-Tochterfirma, werden wir
einen „Reset“-Knopf drücken können, der uns eine neue und
jüngere biologische Leistungsfähigkeit verschafft. Auf diese Weise
werden wir immer älter werden können. Wir haben ja ohnehin schon
seit längerem ein neues Konzept des Todes entwickelt, das ihn zu
einem technischen Problem werden lässt, anstatt ihm eine
metaphysische oder heilige Qualität zuzusprechen. Viele Lyrik und
Philoophie sah in dem Tod einen wesentlichen Teil des Lebens, der er
ihm erst Bedeutung verlieh. Das fing schon bei den alten Ägyptern
und seinen Pyramiden an, die eine Art kosmische Auffahrrampe ins
Jenseits waren. Es geht über das Christentum und den Islam weiter.
Die großen Weltreligionen kennzeichnen dieses Stadium. Sie beziehen
ihre Bedeutung aus dem Tod und den Antworten, die sie zu diesem Thema
geben. Ohne Leben nach dem Tod, ohne Himmel und Hölle gibt es
beispielsweise kein Christentum. Der Tod ist grundlegend.
Doch in den letzten
Jahrhunderten haben viele Weltsichten und Idiologien die Bedeutung
des Todes vermindert, indem sie ihn einfach aus ihrer Betrachtung mit
dem Argument „Wir wissen nichts darüber“ ausgeschlossen haben.
Dahinter steht das technisch geprägte Bild, das besagt, dass
Menschen nicht sterben, weil es einen diesbezüglichen „göttlichen“
Plan gibt, sondern dass sie an einem Schlaganfall sterben, der
wiederum mit einem anderen technischen Problem zusammenhängt. Damit
aber in Zukunft bei einer Quasi-Unsterblichkeit die ewige Wiederkehr
Desselben (wie bei Nietzsche) keine Langeweile erzeugt, werden die
Kreativität, unser Wissen und unsere Fähigkeiten eine größere
Rolle spielen, dank Computern und technisch erweiterten Fertigkeiten.
Wir werden virtuelle Umgebungen direkt erfahren können (dahingehend
mögen die „Virtual-Reality-Brillen“ schon jetzt einen ersten
Vorgeschmack geben). Wir werden ganz allgemein unsere emotionalen
Fähigkeiten erweitern und andere Dinge erschließen, die das Leben
lebenswert machen können. Das freilich wird zunächst nur den
Reichen möglich sein, was neue Konflikte unter den Menschen
herbeiführen wird. War in der Vergangenheit der Tod nämlich der
große Gleichmacher, der Arm und Reich vereint, so wird sich dies
womöglich ändern. Wer freilich einen Autounfall hat, oder in einem
abstürzenden Flugzeug sitzt, wird wohl auch in Zukunft seine
physische Vernichtung erleiden. Sich davor zu schützen, wird eine
neue Angst und die darauf bauende Vorsorgeindustrie erzeugen.
Dienstag, 8. August 2017
Gottgegebener Markt?
Ja muss denn die gesellschaftliche Spreizung so groß sein, dass Spitzenmanager Gehälter im solide zweistelligen Bereich beziehen und dass gewählte Volksverteter da offenbar gerne mithalten würden (wg. "Verantwortung"), während die untere Einkommensschicht nicht weiß, wie sie den finanziellen Alltag bewältigen soll? Ob etwa 2 % der Bevölkerung etwa 50 % des verfügbaren Einkommens besitzen müssen? Das diktiert der Markt, so lautet oft die Argumentation. Ist aber „der Markt“ etwas ungestaltbar Gottgegebenes oder wäre er bei entsprechendem politischem Willen beeinflussbar? Ja gewiss, ist die „Verantwortung“ ein Kriterium, nach dem sich der Lohn bemessen könnte. Aber rechtfertigt das solche Gehälter, erst recht nachdem bei einschlägigem Misserfolg auch heftige Abfindungssummen bezahlt werden? Ob das alles „der Markt“ diktiert, das Angebot und die Nachfrage? Ob es solche Individuen dermaßen wenige gibt, so dass sie ihren Preis mehr oder weniger selbst bestimmen können? Was ist das „gewisse Etwas“, was diesen Preis bestimmt? Ist es Gerissenheit, die in so etwas wie „Durchsetzungsfähigkeit“ mündet? Gehört Egoismus und Narzissmus dazu? Klar ist, dass Märkte innerhalb von Regeln stattfinden, die gestalt- und veränderbar sind. Auch durch Gesetze und steuerliche Regulierungen. Zu behaupten, dass ein Markt gut funktioniere, scheint nur innerhalb eines gewissen Rahmens möglich zu sein. Der „freie Markt“ solle es richten, so das offizielle Credo. Doch dieser „freie Markt“ ist ja auch schon das Resultat gewisser Überlegungen. Ob die gegenwärtigen gigantischen Ungleichheiten und Verzerrungen angesichts dessen zwangsläufig sind? Ob sich der Kreis der Topmanager vor allem aus bestimmten gesellschaftlichen Kreisen rekrutiert. Wem werden solche Jobs angeboten? Ob bei so etwas wie Chancengleichheit herrscht?
Montag, 7. August 2017
Geldmeister
Anlässlich dieser
„Leichtathletik-Weltmeisterschaften“ habe ich mich oft gefragt,
wer sich diesen Quatsch noch ansieht. Ein paar Leute sollen ja auch
noch an den „sauberen Sport“ glauben. Nun ja, in einer Woche, in
der der Transferwahnsinn im Fußball nochmal andere Dimensionen angenommen hat,
fällt das, -gelinde gesagt, - schwer. Denn es werden wohl astronomische
Summen bewegt in diesem Sportgeschäft. Manager, Vermittler und
Berater scheinen dabei recht aktiv abzukassieren. Die Beispiele sind
alle öffentlich gemacht, auch dank solch hervorragender Journalisten
wie Hajo Seppelt, der ohne Angst an seinem Thema dran bleibt. Dabei
scheint es bei solchen Summen durchaus ein Risiko zu bedeuten, einen
solchen Job zu machen. Und dann verliert auch noch Usain Bolt seinen
Lauf gegen einen wiederholt überführten Doping-Sünder, der sich
mit allerlei juristischen Tricks wieder einen Zugang zu solchen
„Rennen“ verschafft zu haben scheint! Währenddessen balgen sich
im Fußball Superprofis im Supercup um Superpokal-Ehren! Wow,
offensichtlicher geht es ja wohl nicht! Aber wenn alle
Leute dermaßen konsequent und durch die Idiologie des
Neoliberalismus gestützt den Mammon anbeten in dieser Gesellschaft,
ist es vielleicht ein bisschen zu viel verlangt, clean und hintendran
zu bleiben. Besonders, wenn es die großen Konzerne wie kleine Krämer vormachen.......
Sonntag, 6. August 2017
Samstag, 5. August 2017
Taschengeld
Dass Abgeordnete des Reichstag Millionensummen „nebenher“
kassieren, für Vorworte, Vorträge, Kommentare,
„Beratungstätigkeiten“ und andere „Gefälligkeiten“, wurde
jetzt wieder einmal bekannt: Viele Mitbürger haben sich daran
gewöhnt, merken aber doch auf, wenn zum Beispiel die Grünen
protestieren, als eine „ihrer“ Abgeordneten zur CDU überlaufen
will, ein Spezialdemokrat dies als "unanständig" bezeichnet und die offenbar unzufriedene Abgeordnete damit eine ganze Regierung zum Einsturz bringen könnte und kann. In
diesem Moment ist die Partei das Wichtigste, sie verfügt über die
Mandate, sie gibt den Ton an, - Beispiele von Seiten der CDU gibt es
zuhauf. Mix aus Personen- und Mehrheitswahlrecht: was gerade passt, such ich mir raus.....!
Ihre Unsummen von seiten der Lobbyisten jedoch kassieren die Abgeordneten unter anderem mit Hinweis auf ihre Eigenständigkeit und mit verschärftem Beharren auf ihrer „Gewissensfreiheit“ (also unabhängig von Parteien...). Wie Abgeordnetenwatch.de meldet, hat „insgesamt jeder vierte Bundestagsabgeordnete – 178 von 655 – im Laufe der 18. Wahlperiode etwas hinzuverdient, unter dem Strich 26,5 Mio. Euro bis 48,7 Mio. Euro. Genauere Angaben sind nicht möglich, da die Offenlegungsregeln wenig transparent sind: Was ein Abgeordneter nebenher kassiert, muss er nicht in Euro und Cent genau offenlegen, sondern in einer von zehn Einkunftsstufen. Oftmals sind die Geldgeber anonym – Millionensummen bleiben so vollkommen im Dunkeln.“. Spiegel Online scheint ebenfalls Bezug auf diese Meldung zu nehmen und geht auf Abgeordnetenwatch folgendermaßen ein, indem erwähnt wird, dass einige Ex-Minister „viel Geld für wenig Arbeit nebenbei verdienten“. Es wird da der Ex-Verkehrsminister Peter Ramsauer von der CSU als Beispiel erwähnt: Er erhält vom Lobbyverein der arabischen Industrie- und Handelskammern monatlich zwischen 3500 und 7000 Euro. Seit er im Jahr 2014 zum Präsidenten der "Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry" gewählt wurde, „summieren sich Ramsauers Einkünfte auf mindestens 129.500 Euro“, so SpiegelOnline.
Der frühere Forschungsminister Heinz Riesenhuber von der CDU soll auch ganz gut dabei sein. Er soll seit 2014 von der Schweizer Beteiligungsgesellschaft HBM Healthcare Investments AG mindestens 350.000 Euro kassiert haben. Einen Streit hat Ramsauer angesichts dieser Meldungen darüber vom Zaun gebrochen, ob diese Summen brutto oder netto zu verstehen wären, ob „Einkünfte“ die richtige Bezeichnung für solches Honorar sei. Nun ja. Bekannt ist zu diesem Thema neben verschiedenen Typen von der CSU auch der SPD-Grande Peer Steinbrück geworden, der ebenso dickes Salär kassierte, bis er 2016 aus dem Bundestag ausschied, um zunächst den Vorstand der ING-Diba zu beraten.
Ihre Unsummen von seiten der Lobbyisten jedoch kassieren die Abgeordneten unter anderem mit Hinweis auf ihre Eigenständigkeit und mit verschärftem Beharren auf ihrer „Gewissensfreiheit“ (also unabhängig von Parteien...). Wie Abgeordnetenwatch.de meldet, hat „insgesamt jeder vierte Bundestagsabgeordnete – 178 von 655 – im Laufe der 18. Wahlperiode etwas hinzuverdient, unter dem Strich 26,5 Mio. Euro bis 48,7 Mio. Euro. Genauere Angaben sind nicht möglich, da die Offenlegungsregeln wenig transparent sind: Was ein Abgeordneter nebenher kassiert, muss er nicht in Euro und Cent genau offenlegen, sondern in einer von zehn Einkunftsstufen. Oftmals sind die Geldgeber anonym – Millionensummen bleiben so vollkommen im Dunkeln.“. Spiegel Online scheint ebenfalls Bezug auf diese Meldung zu nehmen und geht auf Abgeordnetenwatch folgendermaßen ein, indem erwähnt wird, dass einige Ex-Minister „viel Geld für wenig Arbeit nebenbei verdienten“. Es wird da der Ex-Verkehrsminister Peter Ramsauer von der CSU als Beispiel erwähnt: Er erhält vom Lobbyverein der arabischen Industrie- und Handelskammern monatlich zwischen 3500 und 7000 Euro. Seit er im Jahr 2014 zum Präsidenten der "Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry" gewählt wurde, „summieren sich Ramsauers Einkünfte auf mindestens 129.500 Euro“, so SpiegelOnline.
Der frühere Forschungsminister Heinz Riesenhuber von der CDU soll auch ganz gut dabei sein. Er soll seit 2014 von der Schweizer Beteiligungsgesellschaft HBM Healthcare Investments AG mindestens 350.000 Euro kassiert haben. Einen Streit hat Ramsauer angesichts dieser Meldungen darüber vom Zaun gebrochen, ob diese Summen brutto oder netto zu verstehen wären, ob „Einkünfte“ die richtige Bezeichnung für solches Honorar sei. Nun ja. Bekannt ist zu diesem Thema neben verschiedenen Typen von der CSU auch der SPD-Grande Peer Steinbrück geworden, der ebenso dickes Salär kassierte, bis er 2016 aus dem Bundestag ausschied, um zunächst den Vorstand der ING-Diba zu beraten.
Freitag, 4. August 2017
Reisen
Reisen? Wir sollten es genießen, die Freiheit dazu
zu haben. Anderswo hingehen, hinfahren, hinfliegen und eine andere
Umwelt auf uns einwirken lassen. Auch unter Bedrohung. Etwas von der Welt erfahren, von
ihrer unglaublichen Schönheit. Etwas auch davon, dass andere
Menschen unter anderen Verhältnissen leben oder leben müssen. Sich
bewusst werden, welch unglaubliches Glück man hat, wenn man auf
dieser Erde einigermaßen sein Auskommen hat und in einer dieser
„Komfortzonen“ lebt.Verstehen, wie sehr bestimmte Gesellschaften
auf Kosten anderer leben. Sich an anderen Kulturen, an anderen
Möglichkeiten des Lebens freuen, sie zu verstehen suchen, sich
bewusst werden, dass so etwas relativ ist. Sich vom „Anderen“
inspirieren lassen, sich an der Variation erfreuen und sich dadurch unserer
Gleichförmigkeiten bewusst werden. Im Denken und im Leben. Die Angst vor dem scheinbar "Fremden" verlieren. Es kennen lernen. Staunen
lernen. Über die Natur, in der so viel aufgehoben ist, dem wir näher
kommen können. Wir sollten uns nicht abdrängen lassen in das, was
uns ohnehin vertraut ist. Sondern wir sollten Grenzen überschreiten,
erfahren, dass da mehr ist. Das tut unserem Bewusstsein gut. Wir sollten den Ort kennen lernen, wo wir
leben. Das freilich sollte nicht nur einer Klasse von Vermögenden
möglich sein, einer Klasse der Berufsreisenden und global Lebenden,
der aufgeklärten Gutmenschen und moralischen Besserwisser. Diese
Möglichkeit sollte sich allen eröffnen. Allen. Respekt für das
Andere entwickeln und niemals jener Gleichmacherei das Wort reden,
die sich in den fernsten Ländern schon bald auf arroganteste Weise
präsentiert, wenn sich die bekannten Edelmarken in ihren Boutiquen
den örtlichen Reichen zum Kauf anbieten.
Donnerstag, 3. August 2017
Gipfel der Peinlichkeit
Es war der Gipfel der Peinlichkeit: erst wurde
überraschend vom Verkehrs- ins Innenministerium verlegt, um den Protest abzuschütteln. Danach
wurde die Abschlusspressekonferenz im Viertelstundentakt von 15 Uhr auf 17 Uhr
verschoben. Alleine schon das ist bemerkenswert. Und dann kreiste der
Berg, um eine Maus zu gebären. Zum Dieselgipfel wurde schon viel
geschrieben und gelabert. Die Ergebnisse sprechen für sich. Frau Bundeskanzlerin war ja sowieso nicht dabei.Toll war dafür aber die Show der Autobosse, die keinerlei Unrechtsbewusstsein an den
Tag legten und nach Gutsherrenart etwas gewährten, was schon am Tag
zuvor schriftlich veröffentlicht worden war. Alle Seiten,
einschließlich eines Ministerpräsidenten, der im Aufsichtsrat
eines dieser „Unternehmen“ hockt, haben sich heftig demaskiert,
was so kurz vor der Wahl nun auch nichts mehr ausmacht. Wähler sind ja auch Verbraucher, - und umgekehrt. Spezialdemokraten scheint es um Arbeitsplätze zu gehen. Die Leute, die gegen das E-Auto argumentieren, indem sie auf Braunkohlekraftwerke verweisen, die dreckigen Strom produzieren, haben dank ihnen recht. Irgendetwas
Zukunftsweisendes scheint angesichts der Gesamtlage nicht möglich. Da ist so vieles sichtbar geworden, was man erst mal verarbeiten oder negieren muss.
Mittwoch, 2. August 2017
Polit-Posterboys
Gestern gab es die Präsentation neuer deutscher Wahlkampfkampagnenplakate für die „heiße“ Phase. Die SPD natürlich hatte Plakate mit
ihren Sprüchen und daneben stehenden, stark retouschierten
Heile-Welt-Bildern. Alles wie gehabt. Der Heil-Hubi kam dann zur
Präsentation verspätet: Stau. Kann passieren. Die FDP hingegen
plant ihren Neuauftritt mit einem Lindner, der in der Art eines
Models auf den Plakaten posiert und der nie zu spät kommt. Ganz Werbung. Ganz Marktwirtschaft.
Ein Versprechen... bloß von was? Körper. Bodykult. Deospray. Klinisch clean Diesel. Daneben ein paar Sprüche, Parolen,
Slogans. Agenturgehabe und gemache. Mit ein paar Oberflächlichkeiten ansprechen. Egal, wen. Unkonventionell, aber nicht zu sehr. Zielgruppenorientiert
konzentriert. „Fokussiert“. Mal was anderes, wenn's geht. Ein
entschlossen drein blickender und optisch ansprechender Kümmerer, der mit seinem
Durchsetzungsvermögen Mut zu neuen Wegen beweisen will. Der Mann
muss in den Bundestag. Damit ist schon viel gezeigt. Was in unserer
Gesellschaft effektiv ist. Bart Schulz indessen lässt die alten und
neuen Sprüche klopfen. Deutet Inhalte an. Wenigstens. Ein bisschen altmodisch, Oma SPD.
Dienstag, 1. August 2017
Industrie und Politik
Diese Tage sind ja so, dass es keinerlei weitere
Belege mehr für die Nähe der Industrie zur Politik braucht. Das
dann doch Überraschende: Gesundheit und Unversehrtheit der
Verbraucher scheinen dabei eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Welche politischen Parteien an diesem Spiel beteiligt sind, darüber
möge sich der Verbraucher ein eigenes Bild machen. Die Fakten liegen
offen auf dem Tisch und belegen auch so manche überraschende
Parteinahme. Das Argument Arbeitsplatz scheint alles andere zu
überlagern, unabhängig davon, an was denn gearbeitet wird: an
Pfusch und Betrug, an Täuschung und offener Vorteilsnahme. Es müsste
an den derzeit im Raum stehenden Beispielen glasklar werden, das es
auch um qualitative Arbeit, d.h. qualitatives Wachstum geht. Es
besteht ein Unterschied, an was gearbeitet wird. Dabei nutzt es
gar nichts, dass jetzt behauptet wird, all das und noch viel mehr
seinen Einlassungen der „Empörungsindustrie“, wie das von Teilen
der Politik jetzt genannt wird. Die Nähe von Politik und Industrie
scheint hier peinlich klar zu sein. Sie
bekommen in diesen Kreisen unglaublich hohe Gehälter für die hohe
Verantwortung, die mit diesen Positionen scheinbar einhergehen. Die
sie aber im Zweifel nicht tragen müssen. Die trägt nämlich der
Steuerzahler, Bürger und Wähler. Auch das müsste jetzt endgültig
klar sein.
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