Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 30. Juni 2016
EU geht weiter
Juncker winkt unter anderem Ceta und Glyphosat durch, heißt es.
Merkelt merkelt oder beschwichtigt und Schulz schulzt, wie immer,
sozialdemokratisch und halb sozialistisch. Aber nur halb. Der Johnson-Boris versteckt sich seitwärts in den Büschen und der Farage-Nigel, - dieser rechtsradikale Schelm! - grinst so, dass ihm jeder alles ansieht. Gleichzeitig verordnet die
EU ganz flott und enorm handlungsfähig, dass die Wasserversorgung unbedingt privatisiert werden müsse...... Mir
kommt es aber so vor, als versuchten alle, alles so weiterzugehen
lassen, wie zuvor, völlig entgegen ihrer verbalen Beteuerungen. Das ist die EU-Elite. Fremdbestimmen, weil sie es besser weiß. Am besten alles. Was sie nicht
bemerkt haben, diese "Eliten": dass der Brexit ein Warnschuss war, dass das
Auskungeln in Hinterzimmern und das daraufhin beschlossene Verschleudern von Milliarden an Euro (!) längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist, seitdem
sich so neumodische Dinge wie das Internet durchgesetzt haben und die
Transparenz von Entscheidungsprozessen bei den Bürgern einen anderen
Stellenwert einnimmt. Nach jüngsten Meldungen kommt es einem so vor,
als wolle Merkel Großbritannien irgendwie schon auch doch mehr Zeit einräumen
und erst mal „nichts übereilen“. Die Wogen glätten, heißt bei
dieser Politikmethode: darauf hoffen, dass die Schnelllebigkeit
gewisse Dinge in Vergessenheit geraten lässt, um sie schließlich
nach eigenem Gusto zu regeln. "Am Ende des Tages", wie sie so schön sagen. Im Falle von Merkel und ihrem
Vorgänger Schröder sowie dem Kohl (was für eine Traditionslinie!) heißt und hieß dies: im Sinne der Wirtschaft
und der dahinter stehender Interessen handeln. Wir sind ja nicht schlecht damit gefahren, - nichtwahr? Ob sich die Europäer
davon vertreten fühlen? Ob die EU bereits so weit ist, dass sie nach
eigenen Gesetzmäßigkeiten abläuft, die mit denen, in deren Auftrag
sie handeln soll, gar nichts mehr zu tun hat? Jetzt diskutieren sie alle
in tausend Runden, setzen sich ein und vertreten, bedauern und erklären, meinen und labern, stänkern und
lächeln vielsagend.
Mittwoch, 29. Juni 2016
Andere gesellschaftliche Welten
Reiche Menschen fahren gerne Tesla. Elektro-Auto,
möglichst selbstfahrend, weil das in die Zukunft weist. „Wir haben
ja so sehr den Anschluss verloren, dass wir dringend Tesla fahren
müssen. Es gibt ja nichts anderes. Die in anderen Ländern fahren
uns weg.....“, so die ausgesprochene und unausgesprochene Botschaft
als Notschaft. Reiche Menschen essen entschleunigt und nur Bio, nie
aus dem Supermarkt oder gar vom Discounter, sie lassen sich Wellnessmassieren und verbringen das Wochenende in der Villa am See. Der Discounter ist dann doch für den Plebs, obwohl man gelegentlich schon mal auch gerne hinfährt und ein vermeintliches Schnäppchen abgreift. Sie hingegen wissen stets, wie und wo ihr Food erzeugt wurde. Möglichst erlesen und
gutschmeckend sollte es schon auch sein. Die einschlägigen Ratgeber
der Starköche sind alle durchgearbeitet und gesichtet. Auf
dem Rückweg vom Bergausflug im Auto die Mutter anzurufen, einen
Blick auf die Börsenkurse werfen und während des Wochenendputzens
einem Hörbuch mit Spanisch-Vokabeln zu lauschen: Man muss
lernen, mit Möglichkeiten umzugehen, sie für sich zu nutzen. Die Freizeit- und
Bespassungsindustrie bietet diesen reichen Leuten den industriell in
Reihe erzeugten Fun, dessen Kosten für die Umwelt in diesem Falle
vernachlässigt werden, denn ihr Ego ist ja heilig und
dementsprechend hoch honoriert: Elite darf das, was andere nicht
dürfen. Verstehen ist überflüssig. Machen und Tun wichtig, koste
es, was es wolle. „Gestalten“. Entspannungstechniken aller Art
oder Herkunft bereiten zu neuer Leistung auf. Menschenführung ist
selbstverständlich, das Personal braucht das. Starpädagogen liefern
im Think Tank die Motivation und die Argumentationen. Verstehen
braucht man das ja nicht, nur Wiederkäuen, das darf schon sein. Von
der Festplatte entladen und damit schwallen können, das ist es.
Prekariat? Digitalisierung. Nun ja, muss halt sein. Ist der Preis der
Vielen dafür, solange es mich als „Elite“ ja nicht betrifft. Der Preis für den Fortschritt (im Portemannaie).
Dienstag, 28. Juni 2016
Politikeliten
Das Votum der Briten, so der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble, müsse für den Rest der EU ein Weckruf sein, "nicht einfach so wie bisher weiterzumachen". Er nimmt darin geschickt eine Stimmung auf, um sich die Sympathie ihrer Befürworter eigen zu machen. Politisches Alltagsgeschäft. Scheindemokratie. Doch was geschieht? Es scheint alles so wie bisher weiter zu gehen. Erst mal Zeit lassen. Drei Monate sind nicht viel. Das muss sich setzen. Jetzt müssen erst mal Pläne gemacht werden und überhaupt: der Vertrag sieht das nicht anders vor. Ob das nicht Verdrossenheit erzeugt? Schon treffen sich die Staatschefs wieder in irgendwelchen Hinterzimmern, SPD-Granden fordern eine Doppelspitze der Tonangeber und überhaupt: anders ist das nicht zu schaffen. Alternativlosigkeit allenthalben.
Doch was schafft Politikverdrossenheit? Wenn Politiker sich über sich selbst auferlegte Regeln flott hinwegsetzen (in der EU ein gerne praktizierte Methode) und wenn sie alles und jedes "politisch" entscheiden wollen, was ein anderes Wort für "nach meinem Gutdünken" ist. Wenn Minister E-Autos verordnen und anschließend gerne mal in eine gepanzerte und extrem Sprit schluckende Riesenlimousine steigen. Wenn der hiesige Verkehrsminister mit der Autoindustrie kungelt, die sich ihrer Sache dann so sicher ist, dass sie ihren Betrug glaubt in den USA verkaufen zu können und prompt auf ihre eigene, sich selbst eingeredete Sicherheit herein fällt (eine in der Korruptionsforschung sehr bekannter Vorgang... je sicherer sich jemand fühlt, desto mehr praktiziert er solche Mechanismen der scheinbaren Selbstverständlichkeit). Selbstverständlich wird dieser Verkehrsminister von den deutschen Lobbyisten erpresst, die ihre Emissärin in der EU vorschicken und strenge Vorschriften zum Zwecke der Gesundheit der Bevölkerung verhindern. Wenn ein Verteidigungsminister mal kurz 500 Millionen für Drohnen locker macht, die hier nicht fliegen dürfen. Wenn seine Nachfolgerin Marine-Hubschrauber anschafft, die viel zu schnell rosten und deshalb nie einsatzfähig sind. Mal abgesehen von all dem anderen Schrott, der hier nicht funktioniert und eine Unmenge Geld gekostet hat. Quittung für Europa, wenn immer nur dieselben Gruppen profitieren und die Andern draufzahlen. Europa muss sich ändern. Wer eigentlich sind unsere Europaabgeordneten und wie sind sie zu erreichen? Welches Recht haben sie? Welche Sanktionen gibt es, wenn Regeln nicht eingehalten werden?
Doch was schafft Politikverdrossenheit? Wenn Politiker sich über sich selbst auferlegte Regeln flott hinwegsetzen (in der EU ein gerne praktizierte Methode) und wenn sie alles und jedes "politisch" entscheiden wollen, was ein anderes Wort für "nach meinem Gutdünken" ist. Wenn Minister E-Autos verordnen und anschließend gerne mal in eine gepanzerte und extrem Sprit schluckende Riesenlimousine steigen. Wenn der hiesige Verkehrsminister mit der Autoindustrie kungelt, die sich ihrer Sache dann so sicher ist, dass sie ihren Betrug glaubt in den USA verkaufen zu können und prompt auf ihre eigene, sich selbst eingeredete Sicherheit herein fällt (eine in der Korruptionsforschung sehr bekannter Vorgang... je sicherer sich jemand fühlt, desto mehr praktiziert er solche Mechanismen der scheinbaren Selbstverständlichkeit). Selbstverständlich wird dieser Verkehrsminister von den deutschen Lobbyisten erpresst, die ihre Emissärin in der EU vorschicken und strenge Vorschriften zum Zwecke der Gesundheit der Bevölkerung verhindern. Wenn ein Verteidigungsminister mal kurz 500 Millionen für Drohnen locker macht, die hier nicht fliegen dürfen. Wenn seine Nachfolgerin Marine-Hubschrauber anschafft, die viel zu schnell rosten und deshalb nie einsatzfähig sind. Mal abgesehen von all dem anderen Schrott, der hier nicht funktioniert und eine Unmenge Geld gekostet hat. Quittung für Europa, wenn immer nur dieselben Gruppen profitieren und die Andern draufzahlen. Europa muss sich ändern. Wer eigentlich sind unsere Europaabgeordneten und wie sind sie zu erreichen? Welches Recht haben sie? Welche Sanktionen gibt es, wenn Regeln nicht eingehalten werden?
Montag, 27. Juni 2016
Künstliche Intelligenz (AI) (1)
Die meisten derjenigen Ausbildungssysteme in den USA, die
gerne im Silicon Valley angesiedelt sind, fördern das Zusammenführen
von "Führungspersönlichkeiten", die möglichst an stark wachsenden Industrien
und Technologien interessiert sind. Was für die Menschheit gut ist, ssoll auch fürs Geschäft gut sein: Die Börsenkurse solcher Tech-Unternehmen sollen sich an der Börse etwa alle 2 bis drei Jahre verdoppeln. Künstliche Intelligenz,
Roboter und Synthesebiologie gehören als Bereiche dazu. Offizielle Lesart ist,
dass in solchen Einrichtungen über technische, geschäftliche und
ethische Auswirkungen solcher relativ neuer Technologie gesprochen
wird. Doch manchmal scheint es durchaus über das Reden hinaus zu
gehen. Repression 4.0 ist da eine technologische Aufgabe. Es geht um die Entwicklung einer Zukunft für die Menschheit,
die Heilsversprechungen aller Art einlösen soll, es geht auch um all das Sortiment latenter amerikanische
Träume, die manifesten sind ja wohl obsolet.
Unter anderem ist derzeit die Unsterblichkeit ein solches Versprechen, wobei es als Nahziel gilt, in einer gesunden Verfassung älter als 100 Jahre zu werden. Doch das ist nur das vorläufige Ziel. Danach soll das ewige Leben kommen. Nach altem amerikanischen Muster könnte dies das Heilsversprechen sein, dem ja bisher schon in allerlei bizarren Konstellationen nachgegangen wurde. Also wird derzeit daran gearbeitet, alle mechanischen Probleme zu beseitigen, die es jetzt noch in der Struktur des biologischen Menschen gibt. Es geht darum, die menschliche Maschine zu reparieren, sie in den rechten und gewollten Zustand zu versetzen. Dann gibt es auch noch das Bewusstsein und die Identität, die es zu digitalisieren gilt. Ob das alles noch in unserer Lebensspanne passieren wird? Der Körper als Lebensmaschine, das Bewusstsein als Datenpaket. Gedankenübertragung. Steuerung. Kontrolle. Optimierung. Gentechnik erlaubt schon heute die gezielte Steuerung des menschlichen Werdens. Krankheiten könnten im Voraus erkannt und ausgeschaltet werden. Fehlfunktionen sollen ausgemerzt, Genfolgen sollen in diesem Sinne umgebaut werden. Das wirft natürlich eine Menge ethischer, religiöser und moralischer Fragen auf. Doch es führt klar auf Optimierung und Selbstoptimierung zu, Ingenieure im Silicon Valley fühlen sich insofern als die „Pioniere des wahren Lebens“, als Propheten und Heilsbringer, womit sie sich in bester amerikanischer Tradition befinden.
Unter anderem ist derzeit die Unsterblichkeit ein solches Versprechen, wobei es als Nahziel gilt, in einer gesunden Verfassung älter als 100 Jahre zu werden. Doch das ist nur das vorläufige Ziel. Danach soll das ewige Leben kommen. Nach altem amerikanischen Muster könnte dies das Heilsversprechen sein, dem ja bisher schon in allerlei bizarren Konstellationen nachgegangen wurde. Also wird derzeit daran gearbeitet, alle mechanischen Probleme zu beseitigen, die es jetzt noch in der Struktur des biologischen Menschen gibt. Es geht darum, die menschliche Maschine zu reparieren, sie in den rechten und gewollten Zustand zu versetzen. Dann gibt es auch noch das Bewusstsein und die Identität, die es zu digitalisieren gilt. Ob das alles noch in unserer Lebensspanne passieren wird? Der Körper als Lebensmaschine, das Bewusstsein als Datenpaket. Gedankenübertragung. Steuerung. Kontrolle. Optimierung. Gentechnik erlaubt schon heute die gezielte Steuerung des menschlichen Werdens. Krankheiten könnten im Voraus erkannt und ausgeschaltet werden. Fehlfunktionen sollen ausgemerzt, Genfolgen sollen in diesem Sinne umgebaut werden. Das wirft natürlich eine Menge ethischer, religiöser und moralischer Fragen auf. Doch es führt klar auf Optimierung und Selbstoptimierung zu, Ingenieure im Silicon Valley fühlen sich insofern als die „Pioniere des wahren Lebens“, als Propheten und Heilsbringer, womit sie sich in bester amerikanischer Tradition befinden.
Sonntag, 26. Juni 2016
Seth (MP3)
https://dl.dropboxusercontent.com/u/42302972/Seth%20192.MP3
Seth ist der Gott des Chaos, Hat Osiris ermordet.......
https://dl.dropboxusercontent.com/u/42302972/Seth%20192.MP3
Seth ist der Gott des Chaos, Hat Osiris ermordet.......
https://dl.dropboxusercontent.com/u/42302972/Seth%20192.MP3
Samstag, 25. Juni 2016
Brexit
Es ist schier unglaublich: nahezu alle in den Medien
verbreiteten Kommentare kaprizierten sich darauf, welchen Fehler die
Briten mit ihrem Brexit doch gemacht hätten angesichts ihrer Finanzen, ihrer Währung, ihrer Importe oder Exporte, ihrer Handelsbeziehungen usw.
Als sei die EU eine einzige Schar von Händlern, die ausschließlich
wirtschaftlichen Austausch pflegen mit dem Ziel, möglichst viel
davon zu profitieren. Bürgermitbestimmung und Arbeitslosigkeit
scheinen da nur halbwegs notwendige Mittel zum Ziel. Aber darüber
wird nicht gerne geredet in der EU. Vorbei scheinen die Zeiten zu sein, in
denen Europa aus und durch sich selbst ein anstrebenswertes Ziel am
Horizont sei, das unter anderem auch durch eine so langsame wie bedächtige
Annährung und Solidarität erreicht werden könne. Europa scheint in
dieser EU keine Seele mehr zu haben, es geht nur noch um Geld und
technokratische Krämerei. Wenn das ureigene britische Sache immer schon gewesen ist und der reine kleinkrämerische Pragmatismus regiert, dann ist der Brexit folgerichtig. Schon die EU-Vertragsunterzeichnung mit dem Tintenattentat auf Heath war ja schon damals ein Desaster, dem die vielen EU-Extrawürste für UK noch einige hinzugefügt haben. Jetzt ist's besser so, wie es ist - auch wenn die EU-"Kommissare" sich mal wieder in rechthaberischer Arroganz suhlen und die Rechts-Populisten aller Länder der EU drohen, - dem sich gewisse Briten wohl allzu gerne anschließen. Alles okay! Alle haben recht! Versucht's doch mal mit eurem Commonwealth!
Wenn das tatsächlich alles so ist, dann verstehe ich den Brexit besser, den übrigens die ältere Generation auf Kosten der Jungen herbeigewählt hat, wohl auch mit dem Ziel und der Erwartung einer rückwärtsgewandten alten Stärke aus sich selbst, aus Groß-Britannien. Angesichts dessen, was auf der Welt los ist, spricht das für sich selbst. Auch dass nach der Abstimmung in UK dort wichtige Versprechungen von den Brexit-"Machern" schon wieder einkassiert werden.
Dabei muss England unter anderem jetzt gewaltig aufpassen, dass nicht Schottland oder Nordirland ihr einst so großes Britannien in Richtung EU verlassen und nur noch Litttle England übrig bleibt. Wie man sich selbst in einem nationalistischen Rausch zugrunde richten kann, das macht der Brexit ja vor. Ob Holland oder Frankreich sich nicht daran ein Beispiel nehmen werden, ist auch noch nicht ausgemachte Sache, droht tatsächlich aber auch schon, weil sich die Leute sehr gerne an der Nationalität besaufen und sich der Realität in scheinbarer Selbstkontrolle (die natürlich die fremdeste aller Fremdkontrollen ist) in Richtung einer einstigen Größe (Trump: "Making America great again") entziehen. Was übrig blieben könnte, ist eine Ansammlung von Kleinstaaten, die sich eine Zeit lang an ihrem jeweiligen Nationalismus bis zum Kotzen weiter besaufen könnten und anschließend in einer Art Kater verwundert feststellen müssen, dass sie in der Welt nicht mehr ernst genommen werden. Ich hätte gerne mit den Briten vereint für eine Reform der EU gekämpft und versucht, die dortige Korruption und unsägliche Arroganz zurück zu drängen. Ich fühlte mich den Briten nah und war etliche Male auf der Insel, um dem Gefühl auch eine empirische Grundlage zu geben, um es zu riechen, um es wahrzunehmen, um es zu inhalieren. So habe ich es mit Städten wie Budapest, Rom oder Lissabon auch gemacht.
Doch nun scheint dies anders. Demagogen und Populisten wie der ehemalige Bürgermeister von London, Schüler von Eton und Student in Oxford, Boris Johnson, haben die Wahlstimmen in durchaus bekannter Weise zum Zwecke der Beförderung eigener Karrieren abgeschöpft. Nun müssen diese Elitebubis (natürlich keine Mädels.....!, das Kontingent scheint mit Maggie Thatcher erschöpft) liefern. Wenn es schlecht läuft, werden sie mit Little England bankrott gehen. Wer den Preis dafür zahlt? Nicht die Großbürger Johnson oder Cameron, der sowieso bald in der Versenkung verschwindet und in den „Panama Papers“ so etwas wie eine Duftmarke dessen gesetzt hat, für was er steht. Die EU ist verrottet und sie Großbritannien bedeutet durch den Austritt aus der EU nur noch Vergangenheit. Als Little England wird es bald flennen und flehen. Zu spät. Viva Europa!
Wenn das tatsächlich alles so ist, dann verstehe ich den Brexit besser, den übrigens die ältere Generation auf Kosten der Jungen herbeigewählt hat, wohl auch mit dem Ziel und der Erwartung einer rückwärtsgewandten alten Stärke aus sich selbst, aus Groß-Britannien. Angesichts dessen, was auf der Welt los ist, spricht das für sich selbst. Auch dass nach der Abstimmung in UK dort wichtige Versprechungen von den Brexit-"Machern" schon wieder einkassiert werden.
Dabei muss England unter anderem jetzt gewaltig aufpassen, dass nicht Schottland oder Nordirland ihr einst so großes Britannien in Richtung EU verlassen und nur noch Litttle England übrig bleibt. Wie man sich selbst in einem nationalistischen Rausch zugrunde richten kann, das macht der Brexit ja vor. Ob Holland oder Frankreich sich nicht daran ein Beispiel nehmen werden, ist auch noch nicht ausgemachte Sache, droht tatsächlich aber auch schon, weil sich die Leute sehr gerne an der Nationalität besaufen und sich der Realität in scheinbarer Selbstkontrolle (die natürlich die fremdeste aller Fremdkontrollen ist) in Richtung einer einstigen Größe (Trump: "Making America great again") entziehen. Was übrig blieben könnte, ist eine Ansammlung von Kleinstaaten, die sich eine Zeit lang an ihrem jeweiligen Nationalismus bis zum Kotzen weiter besaufen könnten und anschließend in einer Art Kater verwundert feststellen müssen, dass sie in der Welt nicht mehr ernst genommen werden. Ich hätte gerne mit den Briten vereint für eine Reform der EU gekämpft und versucht, die dortige Korruption und unsägliche Arroganz zurück zu drängen. Ich fühlte mich den Briten nah und war etliche Male auf der Insel, um dem Gefühl auch eine empirische Grundlage zu geben, um es zu riechen, um es wahrzunehmen, um es zu inhalieren. So habe ich es mit Städten wie Budapest, Rom oder Lissabon auch gemacht.
Doch nun scheint dies anders. Demagogen und Populisten wie der ehemalige Bürgermeister von London, Schüler von Eton und Student in Oxford, Boris Johnson, haben die Wahlstimmen in durchaus bekannter Weise zum Zwecke der Beförderung eigener Karrieren abgeschöpft. Nun müssen diese Elitebubis (natürlich keine Mädels.....!, das Kontingent scheint mit Maggie Thatcher erschöpft) liefern. Wenn es schlecht läuft, werden sie mit Little England bankrott gehen. Wer den Preis dafür zahlt? Nicht die Großbürger Johnson oder Cameron, der sowieso bald in der Versenkung verschwindet und in den „Panama Papers“ so etwas wie eine Duftmarke dessen gesetzt hat, für was er steht. Die EU ist verrottet und sie Großbritannien bedeutet durch den Austritt aus der EU nur noch Vergangenheit. Als Little England wird es bald flennen und flehen. Zu spät. Viva Europa!
Freitag, 24. Juni 2016
Donnerstag, 23. Juni 2016
Reisen bildet
Die Soziologie
kann einem wunderbar und sehr eindeutig belegen, wie sie sehr man
(vereinfacht formuliert) das Produkt seiner Umwelt ist. Wäre man in
einer anderen kulturellen gesellschaftlichen Realität aufgewachsen.
wäre man womöglich eine anderer. Menschen versuchen, Gruppen,
Gemeinschaften, soziale Verbände zu bilden, um sich gegenseitig
ihrer sozialen Wirklichkeit zu versichern. Sie brauchen das sogar,
weil ihre Identität dranhängt. Das kann man im Alltag wunderschön
überall beobachten. Ich freilich war immer schon davon ausgegangen,
dass mein Ich, meine Identität relativ ist, d.h., dass es von der
Tapete der Normalitäten und Realitäten, die es umgibt, stark
geprägt ist. Würde ich jene austauschen, würde ich möglicherweise
ein ganz anderes ein Stück meines Ichs, meiner Selbst erfahren.
Sich also durch Veränderung weiterentwickeln? Durch Reisen? Die
Umwelt als eine Art Filter der Wirklichkeit verändern und dadurch
eine neue Perspektive auf sie gewinnen? Einst beinhaltete die Reise –
als Bild für etwas wie auch als Realität – ein hohes Maß an
Läuterung und Wandlung. In den meisten Religionen galt das Reisen
als rechte Lebensführung, als Instrument der Katharsis, als Mittel
zur Erleuchtung. Heute ist es vielmehr so: Statt sich im Unbekannten
zurecht zu finden, zahlen Urlauber viel Geld, um Überraschungen
möglichst aus dem Weg zu gehen. Der Sinn des Reisens erschließt
sich auf diese Weise kaum.
Reise allein (ein jeder ist womöglich alleine), reise ohne Gepäck und reise langsam! - ein jeder ist ja ohnehin unterwegs. Wir suchen das Unbekannte und landen oft im schmerzlich Vertrauten: Blechlawinen auf Autobahnen und Ringstraßen; Parkplätze, dichter besetzt als ein Friedhof; Flughäfen, auf denen fortwährend Flugzeuge starten und landen; verschobene und verpasste Geschäftigkeit auf Bahnhöfen. Kaum ein Fleck der Erde ist noch vor unserer stets gegenwärtigen Mobilität sicher. Urlaub ist angesagt. Wie die Heuschrecken schwärmen wir über jedem vermeintlichen Traumziel aus. Wir sind viel unterwegs, aber reisen wir? Wir fahren durch die Welt, aber wie viel erfahren wir von ihr? Sollte Reisen nicht über die Veränderung der Umgebung hinausgehen? Sollte Reisen nicht ein metaphysischer Akt des Erkennens sein? Wie sehr gilt für uns noch das maurische Sprichwort, nur der Reisende kenne den wahren Wert des Menschen?
Reise allein (ein jeder ist womöglich alleine), reise ohne Gepäck und reise langsam! - ein jeder ist ja ohnehin unterwegs. Wir suchen das Unbekannte und landen oft im schmerzlich Vertrauten: Blechlawinen auf Autobahnen und Ringstraßen; Parkplätze, dichter besetzt als ein Friedhof; Flughäfen, auf denen fortwährend Flugzeuge starten und landen; verschobene und verpasste Geschäftigkeit auf Bahnhöfen. Kaum ein Fleck der Erde ist noch vor unserer stets gegenwärtigen Mobilität sicher. Urlaub ist angesagt. Wie die Heuschrecken schwärmen wir über jedem vermeintlichen Traumziel aus. Wir sind viel unterwegs, aber reisen wir? Wir fahren durch die Welt, aber wie viel erfahren wir von ihr? Sollte Reisen nicht über die Veränderung der Umgebung hinausgehen? Sollte Reisen nicht ein metaphysischer Akt des Erkennens sein? Wie sehr gilt für uns noch das maurische Sprichwort, nur der Reisende kenne den wahren Wert des Menschen?
Mittwoch, 22. Juni 2016
Caravaggio Reloaded
Das habe ich mir in einem Sommer aufgeschrieben:
Ein Gemälde von Caravaggio bewährt sich auch in großer Hitze, weil es meist in klimatisierten Räumen steht. Aber auch, weil es uns hineinzieht in seine eigene Realität und uns scheinbar Lästiges vergessen lässt. Weil darin eine verdichtete Wirklichkeit aufgehoben sein könnte. Weil es starke Momente in sich aufgesaugt hat und sie uns wiedergibt. Weil es aufgeladen ist mit Bedeutungen, - ja, auch mit den ganz sinnlichen Bedeutungen, - die helfen können, später wieder in der Hitze hinaus zu gehen. Gestählt. Wieso eigentlich so etwas den amtlich bestallten Kunstlehrern überlassen, den professionellen Bescheidwissern und Bildungsbürgern, die so etwas schon längst abgehakt haben und ohnehin alles besser wissen? Sind diese Bilder, diese Gemälde eigentlich etwas zum besser wissen?
Alles vergessen, alles auf der Stelle wegwerfen! Sofort! Am besten sich hinein fallen lassen in diese Realität, die um die 400 Jahre alt ist! Erfrischt die Birne besser als koffeinhaltiges Cola. Was für eine Welt, was für eine Wahrnehmung muss da geherrscht und die Köpfe beherrscht haben! Ohne Fernsehen und Laptop, Mobiltelefon und Flieger? Ja ja, die Randbedingungen, die können uns die kundigen Erklärer in ihren trockenen Worten bestens auseinandersetzen. Welche Funktion Kunst hatte, Frühbarock und all das. Sie sind ja im Besitz der allein gültigen Deutung, naturgemäß, und haben ohnehin alle alten Meister begriffen, Ihre Gemälde sowieso. Jetzt aber endgültig weg damit! Das ist doch nur eine Möglichkeit! Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die mehr der Stärke dieser Gemälde selbst vertraut!
Konzentrierte
Momente, zu Bildern geworden, sind sie hier bei Caravaggio. Wir in
unserer Realität konzentrieren uns doch nur noch
gezwungenermaßen, im Job vielleicht. Ansonsten entspannen
wir uns und verpassen die großen Dinge. Dieser Lombarde hat
vielleicht aber die wesentlichen Dinge festzuhalten versucht. Und er
hat sie in sein Licht getaucht. Unglaublich, wie dieser Typ mit dem
Licht umgeht! Wie er seine mit dem Pinsel festgehaltenen und der Zeit
abgetrotzten Momente damit steigert! Dahinter brütet das Dunkle, das
Ungewisse und das Geheimnis. Ob diese Gegensätze auch zum
Wesentlichen gehören? Seine Bilder eröffnen eine Ahnung davon. Sie
ziehen einen hinein. Sofort stellt sich aber auch das Klischee dazu
ein: Caravaggio, der ja eigentlich Michelangelo Merisi hieß, als
verruchter Herumtreiber, als bisexuelles Genie, als Außenseiter,
ewigen Outlaw und unverbesserlichen Rowdy. Für den die göttliche
Liebe mit der sehr irdischen Liebe zusammengefallen sind: Klar, mag
sein. Ist doch egal, ob das alles stimmt, was ihm nachgesagt wird.
Was wichtiger ist: Er hat all das, seinen ganzen Horizont, eingepackt
in seinen Bildern. Auch die afroamerikanische Musiktradition singt
uns dazu so manches Lehrstücklein. Blues, Gospel, Soul, Songs.
„Crossroads“. Dämonen und Engel. Verdichtete Momente. Geschäft
auch. Caravaggio hatte mächtige Auftragsgeber und den Markt im Auge.
Wie ein Popstar. Spagat zwischen der eigenen Identität und dem mit
der Macht der Kohle ausgestatteten Kultur-Establishment. Er hat dann
aber diese unfassbaren Dinger herausgeschleudert. Spirit, -
spirituell. Sprit und Treibstoff aller Art: Trieb und Getriebensein.
Geistiges, Geistliches und die Geister. Aber auch Humor und Ironie
sind darin aufgehoben. Leichtigkeit - und nicht nur der seichte
Abglanz davon.... In der Bilderflut von heute geht so etwas dann doch
nicht so schnell unter. Das ist starker Stoff. Mal ehrlich, dieser
schnellen Klicks und Kicks sind wir doch überdrüssig! Seine Bilder
fordern Zeit und die Bereitschaft, sich einzulassen auf sie. Das
dürfen sie. Das ist gut so. Alle fordern etwas. Aber bei diesen als
Gemälde verdichteten Momenten kommt viel zurück zu uns: auch dieser
lichte Moment, in dem wir gleichzeitig wissen und fühlen, dass wir
endlich sind.
Ein Gemälde von Caravaggio bewährt sich auch in großer Hitze, weil es meist in klimatisierten Räumen steht. Aber auch, weil es uns hineinzieht in seine eigene Realität und uns scheinbar Lästiges vergessen lässt. Weil darin eine verdichtete Wirklichkeit aufgehoben sein könnte. Weil es starke Momente in sich aufgesaugt hat und sie uns wiedergibt. Weil es aufgeladen ist mit Bedeutungen, - ja, auch mit den ganz sinnlichen Bedeutungen, - die helfen können, später wieder in der Hitze hinaus zu gehen. Gestählt. Wieso eigentlich so etwas den amtlich bestallten Kunstlehrern überlassen, den professionellen Bescheidwissern und Bildungsbürgern, die so etwas schon längst abgehakt haben und ohnehin alles besser wissen? Sind diese Bilder, diese Gemälde eigentlich etwas zum besser wissen?
Alles vergessen, alles auf der Stelle wegwerfen! Sofort! Am besten sich hinein fallen lassen in diese Realität, die um die 400 Jahre alt ist! Erfrischt die Birne besser als koffeinhaltiges Cola. Was für eine Welt, was für eine Wahrnehmung muss da geherrscht und die Köpfe beherrscht haben! Ohne Fernsehen und Laptop, Mobiltelefon und Flieger? Ja ja, die Randbedingungen, die können uns die kundigen Erklärer in ihren trockenen Worten bestens auseinandersetzen. Welche Funktion Kunst hatte, Frühbarock und all das. Sie sind ja im Besitz der allein gültigen Deutung, naturgemäß, und haben ohnehin alle alten Meister begriffen, Ihre Gemälde sowieso. Jetzt aber endgültig weg damit! Das ist doch nur eine Möglichkeit! Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die mehr der Stärke dieser Gemälde selbst vertraut!
Dienstag, 21. Juni 2016
Alte Depressionen
Dies
hier habe ich mal wieder auf einem alten Zettel gefunden, der mein
früheres Sein markiert hat. Ich habe öfters Anwandlungen, mich
selbst als Ganzes neu zu suchen, auch in der Vergangenheit, in der
Person, aus der heraus ich mich entwickelt habe.
Alte
Aufzeichnungen sind mir da sehr nützlich. Diesmal sind es sehr pessimistische Notizen, von denen ich nicht mehr weiß, auf wen oder was es sich bezogen haben könnte.
Jemand sagt: meine Geburt war ein Fehler. Und: wie bereue ich, auf die Welt gekommen zu sein. Alles ist Enttäuschung, Desillusionierung. Es bedeutet Masken aufsetzen und ablegen, dahinter gleich die nächste, - eine einzige Heuchelei. Es ist ein Betrügen und Lügen, eine lebenslange Hinrichtung. Du räkelst dich auf dem elektrischen Schaukelstuhl. Reiz und Reaktion: ein Automatismus. Den Kadaver von einem Ort zum nächsten schleppen, den Wahnsinn für die Realität halten, weil's alle tun und es völlig „normal“ ist. Eine Schlacht schlagen, wobei man lange Wege im Kreis geht. Und du lachst mit, weil alle lachen....
Jemand sagt: meine Geburt war ein Fehler. Und: wie bereue ich, auf die Welt gekommen zu sein. Alles ist Enttäuschung, Desillusionierung. Es bedeutet Masken aufsetzen und ablegen, dahinter gleich die nächste, - eine einzige Heuchelei. Es ist ein Betrügen und Lügen, eine lebenslange Hinrichtung. Du räkelst dich auf dem elektrischen Schaukelstuhl. Reiz und Reaktion: ein Automatismus. Den Kadaver von einem Ort zum nächsten schleppen, den Wahnsinn für die Realität halten, weil's alle tun und es völlig „normal“ ist. Eine Schlacht schlagen, wobei man lange Wege im Kreis geht. Und du lachst mit, weil alle lachen....
Montag, 20. Juni 2016
Sonntag, 19. Juni 2016
Brexit ahead
Es droht der Brexit, der Autritt Großbritanniens aus
der EU. Die Meinungserhebungen haben sich längst verschoben, es scheint alles auf den Austritt zuzutreiben. Bald stimmen
sie darüber ab, - in einem Referendum. Wobei wir schon beim Thema
wären: Die Mitbestimmungsmöglichkeiten in der EU. Für den
„normalen“ Wahlbürger scheinen sie nämlich trotz pompös
inszenierter EU-Wahlen gleich Null zu sein. In irgendwelchen
Hinterzimmern werden zwischen Vertretern von Großkonzernen und
Vertretern der EU meist irgendwelche Lösungen ausgekungelt, die für
die meisten Bürger nicht nachvollziehbar sind, die sie gleichwohl sehr konkret betreffen.
Wobei wir schon beim zweiten Thema wären: der unglaublichen Arroganz der EU-Administration, die es offenbar nicht einmal nötig hat, ihre einsamen und völlig untransparenten Entscheidungen Bürgern zu erklären. Die Verhandlungen um TTIP sind in jeder Hinsicht ein Paradebeispiel dafür. Die EU will Freihandelszonen auf Kosten ärmerer Länder errichten, wobei sie als "Partner" und Kumpane die USA und deren Großkonzerne stets an ihrer Seite wissen. Alles geheim natürlich. Mit ihren billigen Importen haben sie schon wesentliche Teile der afrikanischen Landwirtschaft zerstört, wobei die großkotzigen EU-Kommissare gerne von „gleicher Augenhöhe“ sprechen oder sich im Falle des Verbraucherschutzes auf ihren "Pressekonferenzen" gleich jeder Antwort entziehen. Das ist hochbezahlte Arroganz, die nicht zum Internetzeitalter passt. Von Transparenz scheinen diese Gremien und ihre Vertreter ja ohnehin nie etwas gehört zu haben. Von nichts eine Ahnung, aber per billigem Kompromiss zu ihrem hochbezahlten Posten gekommen. Lobbyisten der Großkonzerne schreiben den trägen EU-Abgeordneten in ihren Ausschüssen (eine "Anwesenheitspflicht" war angesichts des fortwährenden Fehlens einzelner Mitglieder einmal vor etlicher Zeit ein Thema...) die Gesetze, weil diese alleine schon von nichts etwas verstehen und sich gerne einmal oder zweimal eines "guten Rates" versichern.
Demokratie braucht halbwegs überschaubare Räume. Wenn der Raum aber zu groß wird, geht das auf Kosten der Mitbestimmung, die ja eine vornehme Aufgabe von Parteien wäre. Aber richtige Parteien gibt es im EU-Parlament ja sowieso nicht, sondern nur anonyme Parteienverbindungen. Immerhin hat die EU einmal den Friedensnobelpreis bekommen (für was eigentlich? wer da wohl dahinter steckte?). Demokratie zu globalisieren, sie hinaus zu tragen in die Welt, das könnte eine globale Antwort sein. Sie in größere Einheiten zu überführen. Doch innerhalb der EU scheinen die einzelnen Nationalstaaten in einem erbitterten Wettbewerb um die günstigsten Steuersätze zu stecken. Luxleaks hat ja klar offenbart, dass dabei der jetzige Kommisionspräsident Juncker eine – freundlich ausgedrückt – ungünstige Rolle spielte und dem System des sich genseitig Unterbietens als luxemburgischer Regierungschef Vorschub leistete. Ausgerechnet dieser Juncker soll jetzt einer Harmonisierung der europäischen Steuersysteme auf die Sprünge helfen. Die "Panama Papers" haben zusätzliche Einblicke in das Gebaren der Mächtigen und Besitzenden gewährt. Dass die Vertreter Luxemburgs bei hiesigen Talkshows auch noch dauernd die vorbildlichen Europäer spielen, steigert den Lug und Betrug ins Unerträgliche. Dass die Briten angesichts dessen über einen Austritt aus einer solchen Union nachdenken, erscheint nachvollziehbar. Nur, dass sie ohne Finanzsystem und diese manchmal unsinnigen EU-„Harmonisierungen“ den Weg zurück in die Vergangenheit suchen, den es nicht gibt, das erscheint schon weniger nachvollziehbar. Dass sie glauben, alleine besser zurecht zu kommen, kommt einem sehr strange vor. Sorgen doch dieselben Abgeordneten, die solches besonders agressiv vertreten, gerne mal für ihr eigenes materielles Fortkommen. Die selbsterklärte Elite bleibt gleich und rekrutiert sich auch nach einem Austritt wohl aus den verlogensten und überkommensten Strukturen. Umso dingender wäre es, sich klar zu machen, dass wir Europa nicht diesen EU-Bürokraten überlassen sollten, dass wir es zusammenhalten sollten. Ich liebe Großbritannien, das natürlich in jeder Hinsicht zu Europa gehört.
Wobei wir schon beim zweiten Thema wären: der unglaublichen Arroganz der EU-Administration, die es offenbar nicht einmal nötig hat, ihre einsamen und völlig untransparenten Entscheidungen Bürgern zu erklären. Die Verhandlungen um TTIP sind in jeder Hinsicht ein Paradebeispiel dafür. Die EU will Freihandelszonen auf Kosten ärmerer Länder errichten, wobei sie als "Partner" und Kumpane die USA und deren Großkonzerne stets an ihrer Seite wissen. Alles geheim natürlich. Mit ihren billigen Importen haben sie schon wesentliche Teile der afrikanischen Landwirtschaft zerstört, wobei die großkotzigen EU-Kommissare gerne von „gleicher Augenhöhe“ sprechen oder sich im Falle des Verbraucherschutzes auf ihren "Pressekonferenzen" gleich jeder Antwort entziehen. Das ist hochbezahlte Arroganz, die nicht zum Internetzeitalter passt. Von Transparenz scheinen diese Gremien und ihre Vertreter ja ohnehin nie etwas gehört zu haben. Von nichts eine Ahnung, aber per billigem Kompromiss zu ihrem hochbezahlten Posten gekommen. Lobbyisten der Großkonzerne schreiben den trägen EU-Abgeordneten in ihren Ausschüssen (eine "Anwesenheitspflicht" war angesichts des fortwährenden Fehlens einzelner Mitglieder einmal vor etlicher Zeit ein Thema...) die Gesetze, weil diese alleine schon von nichts etwas verstehen und sich gerne einmal oder zweimal eines "guten Rates" versichern.
Demokratie braucht halbwegs überschaubare Räume. Wenn der Raum aber zu groß wird, geht das auf Kosten der Mitbestimmung, die ja eine vornehme Aufgabe von Parteien wäre. Aber richtige Parteien gibt es im EU-Parlament ja sowieso nicht, sondern nur anonyme Parteienverbindungen. Immerhin hat die EU einmal den Friedensnobelpreis bekommen (für was eigentlich? wer da wohl dahinter steckte?). Demokratie zu globalisieren, sie hinaus zu tragen in die Welt, das könnte eine globale Antwort sein. Sie in größere Einheiten zu überführen. Doch innerhalb der EU scheinen die einzelnen Nationalstaaten in einem erbitterten Wettbewerb um die günstigsten Steuersätze zu stecken. Luxleaks hat ja klar offenbart, dass dabei der jetzige Kommisionspräsident Juncker eine – freundlich ausgedrückt – ungünstige Rolle spielte und dem System des sich genseitig Unterbietens als luxemburgischer Regierungschef Vorschub leistete. Ausgerechnet dieser Juncker soll jetzt einer Harmonisierung der europäischen Steuersysteme auf die Sprünge helfen. Die "Panama Papers" haben zusätzliche Einblicke in das Gebaren der Mächtigen und Besitzenden gewährt. Dass die Vertreter Luxemburgs bei hiesigen Talkshows auch noch dauernd die vorbildlichen Europäer spielen, steigert den Lug und Betrug ins Unerträgliche. Dass die Briten angesichts dessen über einen Austritt aus einer solchen Union nachdenken, erscheint nachvollziehbar. Nur, dass sie ohne Finanzsystem und diese manchmal unsinnigen EU-„Harmonisierungen“ den Weg zurück in die Vergangenheit suchen, den es nicht gibt, das erscheint schon weniger nachvollziehbar. Dass sie glauben, alleine besser zurecht zu kommen, kommt einem sehr strange vor. Sorgen doch dieselben Abgeordneten, die solches besonders agressiv vertreten, gerne mal für ihr eigenes materielles Fortkommen. Die selbsterklärte Elite bleibt gleich und rekrutiert sich auch nach einem Austritt wohl aus den verlogensten und überkommensten Strukturen. Umso dingender wäre es, sich klar zu machen, dass wir Europa nicht diesen EU-Bürokraten überlassen sollten, dass wir es zusammenhalten sollten. Ich liebe Großbritannien, das natürlich in jeder Hinsicht zu Europa gehört.
Samstag, 18. Juni 2016
Freitag, 17. Juni 2016
Fußball überall
„Ihr Tipp für heute abend?“ Hörte ich gestern
oft. Fähnlein schwenken, Parolen rufen, Bier trinken, Grill
anwerfen? Den anderen auf die Birne klopfen, weil er nicht von der
eigenen Nation ist? Wie lächerlich! Nationen sind eine Vorstellung
aus dem 19. Jahrhundert, damals berechtigt und nach vorne gebracht.
Jetzt, im 21. Jahrhundert hat das etwas Rückschrittliches und total
Verstaubtes. Sie lassen sich gerne betrügen von den Konzernbossen,
sie lassen sich durch Phrasen täuschen, „Wir“ gehörten
zusammen, bloß weil wir dieselbe Rasse seien. Höchst lächerlich,
das! Dies Dummgequatsche müsste eigentlich beendet sein, nach den
historischen Erfahrungen hin. Und von „Nation“ müsste man mit
Vorsicht sprechen, - und nicht im Nationalismusrausch Fähnlein
schwenken. Ich liebe englische Mannschaften, Les Bleus, klar, Azzuri!
Sie sind nach den gleichen chauvinistischen Maßstäben ausgewählt
und in ihrer Funktion für die dahinter stehende Masse kein bisschen besser. Nationalstolz, Pah! Gewalttätigkeiten aller
Art säumen ja nicht umsonst diese Fußball-Europameisterschaft und
könnten uns etwas zeigen. Stattdessen das populistische Dumpfgequatsche auch und
gerade in den öffentlichen Medien: „Wir“ müssen jetzt mehr über
die Flügel spielen, wir sollten den und den auswechseln, wir sollten
mehr Druck machen, „höher stehen“, „tiefer stehen“ usw.,
...dieses unsägliche „Wir“-Gerede, das dann sofort nicht mehr
gilt, wenn es ums Geld geht, um den Status, um die Hierarchie....
Europa wäre es! Nicht Deutschland! Was soll der Unsinn?
Donnerstag, 16. Juni 2016
Arschbombe und Stürmerfoul
Notizen zu Songtext:
Arschbombe und Stürmerfoul
Enhancement und Sauerkraut
geh geh – das tut weh
Dienstwagen und Sterbeurkunde
Vanillesauce mit Himbeereis
Vanillepudding mit Himbeeren
Du bist doch da, wo du gehst
Ringelpiez und Zero Clown
Austauschspieler
Es gibt immer einen anderen
Der ist nicht unverschämt, sondern einfach noch besser.
Der zieht voll durch
Der macht’s für Geld
Der geht mit’m Preis nicht runter
Der ist ein harter Hund
Fallout in Übersee
Salto fatale salto rückwärts vorwärts
Deutschland bewegt sich
Wir kommen immer an
Egal wo und wie verspätet
Wir sind mittendrin
Ich gratuliere zum Versagen
Zum Versprecher
Es war so wundervoll
Der
Wir sind so arbeitslos und arbeitssuchend
Wollen das Rädchen im Getriebe geben
Lichthupe und 6Zylinder
Leichtfertig vergebene Elfmeterchancen
Verstolpert versiebt vergeben vorbei
Arschbombe und Stürmerfoul
Enhancement und Sauerkraut
geh geh – das tut weh
Dienstwagen und Sterbeurkunde
Vanillesauce mit Himbeereis
Vanillepudding mit Himbeeren
Du bist doch da, wo du gehst
Ringelpiez und Zero Clown
Austauschspieler
Es gibt immer einen anderen
Der ist nicht unverschämt, sondern einfach noch besser.
Der zieht voll durch
Der macht’s für Geld
Der geht mit’m Preis nicht runter
Der ist ein harter Hund
Fallout in Übersee
Salto fatale salto rückwärts vorwärts
Deutschland bewegt sich
Wir kommen immer an
Egal wo und wie verspätet
Wir sind mittendrin
Ich gratuliere zum Versagen
Zum Versprecher
Es war so wundervoll
Der
Wir sind so arbeitslos und arbeitssuchend
Wollen das Rädchen im Getriebe geben
Lichthupe und 6Zylinder
Leichtfertig vergebene Elfmeterchancen
Verstolpert versiebt vergeben vorbei
Du
klingst wie, bist wie,
fühlst
dich austauschbar
bist
ein eitles Teil dieser Welt
eingebildet
sein gelingt nicht
ausgebildet
ist schon etwas schwierig
und
so schmierig
bist
ein Nichts
weniger
noch
spürst
das nicht
weil
Du immer in Dir bist
nichts
von außen sehen kannst
in
Dir bist Du eine Königin
außer
Dir bist Du nichts
ein
Stück Scheise
eingetütet
und als Eiskugel geformt
der
Star unter Mistkäfern
cool
bis an die Krause
und
immer für einen Spass bereit
die
Schenkel macht hoch, macht weit und breit
es
kommt der Herr der Herrlichkeit
(der
Beharrlichkeit)
Mittwoch, 15. Juni 2016
Schöne Euro-Welt
„Je mehr du erreichst, desto größer die
Herausforderung(en)“: Die in Freiburgerischem Hochdeutsch
stellvertretend für „La Mannschaft“ geschwafelte Werbeparole
einer in der Finanzkrise vom Staat milliardenschwer gestützten
Großbank hallt in den Ohren aller. Es geht um Gewinne. Erfolg.
Kohle. Gehirne penetrieren. Gedanken und Motive beeinflussen.
Kaufimpulse auslösen. Der Fußball verändert den Alltag und die
Lebenswelt der Leute. Eine Zeit lang das Märchen noch mal träumen.
Dabei sein bei „unseren Helden“. Das Selbstwertgefühl dann
stärken, wenn es bedroht ist. Besonders wichtig scheint da dieses „Wir“-Gefühl zu sein, das gerade jetzt über die Medien ganz
intensiv transportiert wird und nach etwa zehnjährigem Anlauf von
einem neu erwachten Nationalgefühl kündet, das so freundlich
harmlos und farbig weltoffen vielleicht gar nicht ist. Das
„Sommermärchen“ hatte dies ja suggeriert. Wir sind so toll.....
„Morgen geht’s für uns gegen die Polen“. Es wird doch hoffentlich nicht zurückgeschossen. Er ist für das Team wichtig. Es geht auch um Hochzeitsvorbereitungen. Und um ein Eis, das einem neu geborenen Kleinfan ( Oder der Mutter? oder seinem Vater?) noch zu spendieren wäre. Zusätzlich Krawalle, weil manche den Nationalismus allzu wörtlich nehmen und ihre Identifikation mit ihrem Team per (Klein-)Krieg austragen. Das ganze Land jubelt. Die vielen Fähnlein an den gefakten Dieselautos und die über den Seitenspiegel gestülpten Schwarz-Rot-Gold-Farben künden da so Manchem von einem Dominanzanspruch, der im Rahmen einer „Globalisierung“ und der damit verbundenen Exportleistungen auch schon mal in brutale Repression umschlagen kann. Wir sind die Gewinner. Gegen den Rest der Welt. Die Offiziellen reagieren mit ihren unerträglich oft wiederholten Phrasen und jeder weiß, dass sie's gar nicht so meinen. Sie wollen doch nur spielen - und verdienen. Einer von ihnen lobt die Hooligans sogar ausdrücklich für ihr Verhalten. Währenddessen sorgt das nationenweit praktizierte Doping für die Einstimmung auf die kommende Olympiade und für den Ruhm. Doch die Veranstalter vor Ort und in den Funktionärszentralen lächeln auf allen Kanälen für ihre Marken. Es ist Markenpflege statt verbal angedrohtem Ausschluss angesagt. Sicherheitsprobleme? Wir wissen auch das besser, während Europa in dieser Frage ohnehin nicht gerade eine gute Figur abgibt und der „Brexit“ schon am Horizont der EU steht. Aber bitteschön!, - „No Rasiscm“. Erst noch ein bisschen Bier trinken und die Globalisierung durchsetzen, Kosten senken. TTIP und – wenn das nicht, dann doch mindestens - CETA durchziehen. Handel rules. Einsparen. Exporte. Investoren. Staatsschulden. Weltmeister, über alles....
„Morgen geht’s für uns gegen die Polen“. Es wird doch hoffentlich nicht zurückgeschossen. Er ist für das Team wichtig. Es geht auch um Hochzeitsvorbereitungen. Und um ein Eis, das einem neu geborenen Kleinfan ( Oder der Mutter? oder seinem Vater?) noch zu spendieren wäre. Zusätzlich Krawalle, weil manche den Nationalismus allzu wörtlich nehmen und ihre Identifikation mit ihrem Team per (Klein-)Krieg austragen. Das ganze Land jubelt. Die vielen Fähnlein an den gefakten Dieselautos und die über den Seitenspiegel gestülpten Schwarz-Rot-Gold-Farben künden da so Manchem von einem Dominanzanspruch, der im Rahmen einer „Globalisierung“ und der damit verbundenen Exportleistungen auch schon mal in brutale Repression umschlagen kann. Wir sind die Gewinner. Gegen den Rest der Welt. Die Offiziellen reagieren mit ihren unerträglich oft wiederholten Phrasen und jeder weiß, dass sie's gar nicht so meinen. Sie wollen doch nur spielen - und verdienen. Einer von ihnen lobt die Hooligans sogar ausdrücklich für ihr Verhalten. Währenddessen sorgt das nationenweit praktizierte Doping für die Einstimmung auf die kommende Olympiade und für den Ruhm. Doch die Veranstalter vor Ort und in den Funktionärszentralen lächeln auf allen Kanälen für ihre Marken. Es ist Markenpflege statt verbal angedrohtem Ausschluss angesagt. Sicherheitsprobleme? Wir wissen auch das besser, während Europa in dieser Frage ohnehin nicht gerade eine gute Figur abgibt und der „Brexit“ schon am Horizont der EU steht. Aber bitteschön!, - „No Rasiscm“. Erst noch ein bisschen Bier trinken und die Globalisierung durchsetzen, Kosten senken. TTIP und – wenn das nicht, dann doch mindestens - CETA durchziehen. Handel rules. Einsparen. Exporte. Investoren. Staatsschulden. Weltmeister, über alles....
Dienstag, 14. Juni 2016
Das Werden
Es
könnte darum gehen, davon zu berichten, wie man mit seinem Kadaver
durch die Welt kommt, wer man dabei ist, wie man sich überhaupt fragt, was Ich ist, was das Ego
sein könnte, wem man dabei weh getan hat, was man dabei erreicht hat und was nicht. Zwischen- und
Endbilanzen, das Scheitern beschreiben, auch anhand von Bildern eines
hoffnungsvoll in die Welt hinausblickenden Individuums aus der
Vergangenheit. Der Ausgangspunkt (das Spiel heißt „Zurück zum
Ausgangspunkt) war, als man jung war (das ist relativ), man ist immer
mehr GEWORDEN, ohne dass man dauernd den Ballast aus der Vergangenheit
mit sich herumtragen müsste. Heute könnte man aus größerer
Entfernung sehen und erkennen in welcher Umwelt man aufgewachsen ist,
was einem vermittelt wurde, was einen beeinflusst hat und was man
übernommen hat.
Montag, 13. Juni 2016
Lagerdenken
Es fällt mir auf, dass hierzulande Politiker
besonders in diesen Talkshows gerne in ein Lagerdenken verfallen, das
natürlich jeglichen Protest und jedes dumpfe Unbehagen fördert.
„Wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Der gehört zum linken
Lager, der zum rechten Lager“. So verorten sie nach Art des vorigen
Jahrhunderts erst mal denjenigen, mit dem sie vorgeben, diskutieren
zu wollen. Es gibt Wahlsysteme, die das noch voran bringen.
Prominente Beispiele sind derzeit Tagesgespräch. Doch hierzulande
zählen sie überaus gerne auch Wahl- oder Umfrageergebnisse zusammen
und konstruieren so eine breite Koalition der Willigen gegen die
Unwilligen. Dabei wird auch gerne mal der Terminus „demokratisch“
versus „undemokratisch“ verwendet. „Rassistisch“ versus
„Offen“ ist genauso beliebt. Die Endung „phil“ oder „phob“
erscheint in diesem Zusammenhang auch nicht schlecht. Außerdem: Wer
für einen bestimmten politischen Block ist, darf keinesfalls auf
einer Demonstration, Kundgebung oder Versammlung der Gegenseite
gesehen werden. Egal, um was es geht. Das heißt, die sogenannten und
oft beschworenen „Sachfragen“ spielen keine Rolle. Wer einem
bestimmten Block angehört, kann sich nicht für etwas Bestimmtes
engagieren. Und sei es der sachlichsten Sachart. Basta.
Sonntag, 12. Juni 2016
Samstag, 11. Juni 2016
Freitag, 10. Juni 2016
Blick von hinten (1)
Ich versuche dieser Tage öfters, mich in jene Welt
hineinzuversetzen, in der wir damals lebten, in die Haltung, in das,
was uns bewgte, in ihre Rhythmen, in ihre Horizonte. Wie sehr
glaubten wir etwa, uns Gleichgültigkeit leisten zu können! Es würde
ja sowieso das Neue kommen oder das, was kommen muss. Wir würden dabei sein. Wir waren ja ein
Teil davon, so oder so. In die Sonne gehen, so nebenbei, - das war
es. Egal wie. Ein schlechtes Auto beschafft, losgefahren, einfach so. Ab in die Zukunft!
Und heute?
Gel im Haar, Kohle machen, Solariumsbraun die Dominanz heraus hängen, Menschenführungsverführer, auch mit Wellnessschaum am Waschbrettbauch arbeiten, den Trick heraus und dadurch einen „guten“ Job mit viel Geld haben, bei den Herren neben der statusgemäßen Limousine jetzt auch mal eine Schönheitsoperation erwägen... bei den Damen sowieso zurecht operierte und ewig währende Jugend. Man muss ja mit der Zeit gehen. Ein bisschen Postmaterialismus bei den Oberen, ein bisschen Existenzsicherung bei den Unteren. Big Data überall. Bei beiden Geschlechtern Schamrasur, dazwischen ein bisschen Unterricht in Gender-Dingen. Alles geht, viel Toleranz allüberall. Haben wir uns damals Gedanken über die Verhältnisse zwischen 1., 2. und 3. Welt gemacht, über die Vernichtung des Regenwaldes, und den überall präsenten Konsum? Haben wir so etwas wie eine Emanzipation angestrebt, nur leider keine genaue Vorstellung davon gehabt? Haben wir heftig „hinterfragt“ und auch das „kritisiert“, von dem wir keine Ahnung hatten? Leider auch. Damals war das Mittelmeer noch ein Ort der Träume, den keine Leichen säumten. Das große globale Fliegen von Ort zu Ort begann da erst, - und doch dachten wir an die „eine Welt“. McDonald's, Microsoft, Apple, Facebook und Google wurden damals noch in den Garagen erdacht oder aus der Ferne von Ungeborenen geträumt, - wie es heute oft genug von cleveren Pressagenten verbreitet wird. Dabei waren es, wie heute auch manchmal heraus kommt, ganz schön egoistische Figuren, die ihre Projekte ohne Rücksicht auf personelle Verluste voran trieben. Die Welt der Smartphones oder des Big Data sollte erst noch kommen und ich wunderte mich konstant, wie sich bestimmte "arme Schlucker" das alles leisten können - und ich nicht. Nun ja, die Eltern haben ihnen das eine oder andere zugesteckt. Die Erbengeneration war noch am Wachsen. Selbst ich hatte das mit der Zeit viel besser verstanden, wenn auch viel zu spät. Jetzt geht's ab!
Und heute?
Gel im Haar, Kohle machen, Solariumsbraun die Dominanz heraus hängen, Menschenführungsverführer, auch mit Wellnessschaum am Waschbrettbauch arbeiten, den Trick heraus und dadurch einen „guten“ Job mit viel Geld haben, bei den Herren neben der statusgemäßen Limousine jetzt auch mal eine Schönheitsoperation erwägen... bei den Damen sowieso zurecht operierte und ewig währende Jugend. Man muss ja mit der Zeit gehen. Ein bisschen Postmaterialismus bei den Oberen, ein bisschen Existenzsicherung bei den Unteren. Big Data überall. Bei beiden Geschlechtern Schamrasur, dazwischen ein bisschen Unterricht in Gender-Dingen. Alles geht, viel Toleranz allüberall. Haben wir uns damals Gedanken über die Verhältnisse zwischen 1., 2. und 3. Welt gemacht, über die Vernichtung des Regenwaldes, und den überall präsenten Konsum? Haben wir so etwas wie eine Emanzipation angestrebt, nur leider keine genaue Vorstellung davon gehabt? Haben wir heftig „hinterfragt“ und auch das „kritisiert“, von dem wir keine Ahnung hatten? Leider auch. Damals war das Mittelmeer noch ein Ort der Träume, den keine Leichen säumten. Das große globale Fliegen von Ort zu Ort begann da erst, - und doch dachten wir an die „eine Welt“. McDonald's, Microsoft, Apple, Facebook und Google wurden damals noch in den Garagen erdacht oder aus der Ferne von Ungeborenen geträumt, - wie es heute oft genug von cleveren Pressagenten verbreitet wird. Dabei waren es, wie heute auch manchmal heraus kommt, ganz schön egoistische Figuren, die ihre Projekte ohne Rücksicht auf personelle Verluste voran trieben. Die Welt der Smartphones oder des Big Data sollte erst noch kommen und ich wunderte mich konstant, wie sich bestimmte "arme Schlucker" das alles leisten können - und ich nicht. Nun ja, die Eltern haben ihnen das eine oder andere zugesteckt. Die Erbengeneration war noch am Wachsen. Selbst ich hatte das mit der Zeit viel besser verstanden, wenn auch viel zu spät. Jetzt geht's ab!
Donnerstag, 9. Juni 2016
Realitäten und ihre "Vermittlung"
Was wichtig wäre: es geht darum, sich in andere
Realitäten hineinzuversetzen, Empathie einzuüben. Sich mit anderen
Realitäten auseinandersetzen, seien sie sozial oder geographisch
vermittelt. Es geht um Lebenswelten und die damit vermittelten
„Maßstäbe“. Werte, Normen. Also das, was jemand für „normal“
oder gegeben hält. Was jemand für legitim hält und was als legal
gilt. Sich Spannungsverhältnisse bewusst machen. Sich gewahr werden,
was als normal gilt, aber trotzdem veränderbar erscheint. Über
Konstanten nachdenken. Egal, wie sie vermittelt wären. Freiheit,
Gleichheit, Brüderlichkeit. Alle drei Größen scheinen dauernd
überprüft und befragt werden zu müssen. Denn bei den Mächtigen
und Reichen scheinen sich solche Maßstäbe gerne mal zu
verselbständigen. Solches zumindest zu erkennen, - was nicht heißt,
es ändern zu können, - könnte ein Ziel sein. Zu wissen, was „los“
sei, was mit einem und anderen geschehe in dieser Welt. Wer man
sei.... In welchem Zusammenhang gewisse Dinge stehen könnten. Auch dies könnte ein Beitrag dazu sein, sich ein bisschen freier zu fühlen, ein bisschen souveräner, als das, was eingeübt als Signal nach außen sein könnte.
Mittwoch, 8. Juni 2016
Dienstag, 7. Juni 2016
SUV rules
Während sich in Japan keine klassische Familie mehr
ein Fahrzeug leisten kann, floriert der Markt für SUVs in Deutschland. Wirtschaftsboom? Das Auto, ein Statussymbol? Möglichst groß, möglichst viel Verdrängung? Benzinmotor vs. Elektrik? Als Statussymbol hat das Auto längst an
Anziehungskraft nachgelassen, nur hierzulande müssen Wichtigs mit
ihren dekadenten Geländewagen über die Autobahn preschen und Innenstädte verstopfen, dabei bis zu 20 Liter Sprit verbrauchend und alles andere mit ihrer Wichtigkeit verdrängend, die
Landstraßen im großen Stil für sich belegend und die Luft für alle vorerst noch gnadenlos verpestend, so lange, bis umweltfreundliche aber teure Technologien ihren Geldtungsdrang ökologisch günstig nach vorne bringen werden. Bald, wenn es gar nicht mehr anders geht, werden sie mit fetten Elektromobiles donnern, selbstfahrend, gewiss und scheinbar Hackersicher. Japan, der größte Automobilhersteller der Welt? Kann die
fetten Dinger nicht mehr bezahlen. Diesel rules. Noch ein bisschen. Vorläufig. Etwas geschummelt. Hm. Alles ist vielleicht geschummelt.
Montag, 6. Juni 2016
Traum von Unsterblichkeit
Es klingt wie Science-Fiction, aber es ist ein Traum,
der derzeit besonders im Silicon Valley intensiv geträumt wird. Zahlreiche
Startup-Firmen und Forschungslabore sind dahinter her. Natürlich
wird dies auch erst mal zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen.
Diejenigen, die sich so etwas leisten können, werden das tun. Die
anderen werden ausgeschlossen sein. Angefangen hat es mit dem
Klonieren. Warum Kindermachen, wenn man Kopien seiner selbst machen
kann? Klone. Das Schaf Dolly war Vorreiter, an bestimmten Pferden
wird es heute praktiziert. Natürlich müssen sie die besten,
schnellsten, teuersten sein. Klonieren bedeutet, mehrere identische
Kopien eines Objekts zu haben. Derzeit ist das noch schwierig, aber
machbar. Das Klonen befasst sich deshalb gerne mit Pferden, weil die
enormen Kosten des Vorgangs durch den Erlös der Klonpferde oft
gedeckt wird. Viele Forscher gehen davon aus, dass viele
Eigenschaften eines Individuums zu 30 % genetisch bedingt sind und zu
70 % andere Ursachen haben. Im sozialen Verband verhalten sich solche
Objekte wie alle anderen. Niemand kann erkennen, was geklont ist und
was nicht. Es ist dies die Ausgangsposition vieler Fantasy-Filme. Ob
das alles beim Menschen möglich ist? Es gibt noch Schwierigkeiten.
Es gibt auch noch ethische Schwierigkeiten. Besonders Länder in
Europa haben diesbezüglich etliche Gesetze erlassen. Doch der
sogenannte „Fortschritt“ wird auch hier fortschreiten. In einigen
Ländern Asiens ist das jetzt schon ohne Probleme möglich. Derzeit
beliebt ist das Werben fürs Klonieren zu therapeutischen oder
medizinischen Zwecken. Ein Ersatzorgan nach dem eigenen Bauplan
gefällig? Es ist ja eine beliebte Methode, technischen Fortschritt
durch kleine „Apetitthäppchen“ schmackhaft zu machen und danach
im großen Stil ökonomsich gut produzierbar einzuführen, - egal,
was und zu welchen Opfern es führen möge.
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Sonntag, 5. Juni 2016
Samstag, 4. Juni 2016
Gottesbeweis etc. (3)
Was leistet der Glaube?
Glaube gibt Halt, so einige Menschen. Auch Geborgenheit und andere
Emotionen werden oft genannt. Manche Menschen haben auch anhaltend
das Gefühl, eine Person sei in ihrer Nähe. Manche glauben, ihre
Körpergrenzen würden verschwimmen. Wer jemals gewisse Drogen
ausprobiert hat, wird wissen, wovon die Rede ist. Eins mit allem zu
sein, ist etwas, was oft aus dem Bereich des Buddhismus behauptet
wird. Die Frage wäre nur, ob dies dafür spricht, dass ein höheres
Wesen existiert. Man könnte darauf reagieren, indem man annimmt,
dass der Religions- und Glaubensbegriff in diesem Falle zu weit
verwendet würde. Manche Menschen scheinen kein Bedürfnis zu spüren,
eine größere Macht anzunehmen, an die man sich wenden könnte.
Andere gehen wiederum davon aus, dass der Glaube das Positive im
Menschen zum Vorschein bringe, unabhängig davon, was das eigentlich
sei: die Güte oder die Liebe beispielsweise.
Freitag, 3. Juni 2016
Gottesbeweis etc, (2)
Wenn ich einen moralischen
Gott annehme, wenn ich von ihm ausgehe, dann habe ich große
Schwierigkeiten damit, das Böse in der Welt zu erklären oder zu
rechtfertigen. Die gängige Argumentation ist dann die, dass es mit
der von Gott geschenkten Freiheit des Geistes begründet wird. Wir
haben halt auch die Freiheit, das Schlechte zu tun. Dies gehört
unauflöslich zur Freiheit. Es ist dies eine gängige Position des
Theismus, der inzwischen in der Philosophie zur extremen Minderheit
geworden geworden ist, und sich etwa im Mittelalter stets die in der
extremen Minderheit befindlichen Atheisten gegenüber den Vertretern
einer erbarmungslosen Religion zu rechtfertigen hatten. Gott hat uns
die Möglichkeit gegeben, das Gute zu erkennen. Aber leider sind wir
auch fehlbare Wesen und werden unter Umständen gar von
Naturkatastrophen überrascht, für die wir nichts können. Und es
stellt sich stets die Frage, wieso uns Gott nicht ein bisschen
vernünftiger gemacht hat. Er hätte den Menschen vielleicht auch ein
bisschen weniger anfällig für Verlockungen, Aggressionen und andere
ungünstige Neigungen machen können. Wenn wir vielleicht vernünftig
genug wären, könnte man schon viel verhindern.
Donnerstag, 2. Juni 2016
Mechanik des Lebens (2)
Fähigkeit zum sozialen Kontakt: vertrocknet. Er wollte seine
Ruhe, sich flüchten in die Funktion, einen Vorgang, den er aus ganzem Herzen
hasste. Wo also sich selbst finden? Ein Vorhaben, das irgendwann nicht mehr
weiter aufzuschieben ist. Wie hatten wir uns damals die Bälle zugespielt, mitten in
einer blühenden Wiese sitzend? Die Zukunft war offen, das Leben ein
Versprechen, wir schienen unendlich Zeit zu haben und waren gespannt auf uns
selbst. Und jetzt?
Jetzt sitzt du vor einem Bildschirm und tippst mechanisch.
Die Menschen um dich herum beziehen Sinn aus dieser Tätigkeit, es gibt ihrem
Leben Struktur. Du hingegen hättest keine Probleme mit der sogenannten Arbeitslosigkeit (deren Menschen heute "arbeitssuchend" genannt werden),
wenn sie dir gut finanziert würde. Herausfallen, auf sich selbst zurück
geworfen sein, sich neu orientieren, ohne sich in der äußeren Welt neu
orientieren zu müssen, - das war dein Ding. Die Unverbindlichkeit der
Möglichkeiten, die Unfähigkeit zur Bindung. Dabei dauerten die Bindungen in
deinem Leben immer relativ lange und du warst sehr genau mit ihnen. Quasi hygienisch. Du hast dich
immer für den Anderen interessiert, hast versucht, interessiert zu sein. Hast versucht, sich auf ihn einzulassen, hast versucht, ihn zu verstehen. Wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, hast du abgebrochen.
Mittwoch, 1. Juni 2016
Mit Nietzsche in Bewegung sein
„Sie
steigen wie Tiere hinauf, dumm und schwitzend; man hatte ihnen zu
sagen vergessen, dass es unterwegs schöne Aussichten gebe“, sagte
Friedrich Nietzsche einmal. Es hat vielleicht auch damit zu tun, dass
der Mensch oft fremdbestimmt sei, von Zielen, die ihm gegeben werden
und deren Zwecke ihm unklar sind. Ob das heutzutage etwas mit dem
Profit zu tun hat, den jeder aus jedem zu ziehen versucht? Sich das
Verhalten des Anderen gefügig zu machen, das scheint ein
Naturgesetz zu sein. Meinen Zwecken Menschen und Tiere untertan machen,
aber selbst nicht wissen, wohin die Reise geht, geschweigedenn einen
Blick links oder rechts zu riskieren. Das könnte schädlich sein,
raunen diejenigen, die etwas erreichen wollen. Tunnelblick, auf ein
Ziel fixiert. So lehrt's die Zeit. Die Fußballspieler liefern
Anschauungsmaterial, das die Massen vor den TV-Geräten und im
Stadion kopieren. Die können was, die konzentrieren sich! Mal im
Ganzen gesehen: Ob das aber so günstig ist? Es könnte ein Teil
unserer Selbstbestimmung sein, zu wissen, wohin es geht und wie ich
an der Zielfindung mitwirken kann. Nietzsche soll auch gesagt haben:
„Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen
Weg, wenige in Bezug auf das Ziel“. Ob wir mal wieder über das
Verhältnis von Weg und Ziel nachdenken sollten, angeregt von einem
alten Denkersack wie Nietzsche?
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