Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Sonntag, 14. Januar 2024
Alte Helden
Alte Helden: Manche Bilder von ihm haben sich mir eingebrannt.Ich habe später versucht, sie in der Realität aufzusuchen und bin dabei zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Sie sind mir tatsächlich begegnet! Auch hat sich mir seine Achtsamkeit dem Sound und der Musik gegenüber eingeprägt. „Paris/Texas“: Ry Cooder? Nun ja, das hatte schon früh gepasst. Aber genau die monumentalen Bilder (der Weite, bei ihm) waren ja bei der Presse immer verpönt. Klar. Zu pathetisch. Zu monumental. Zudem wurde Wim Wenders ein übersteigertes Künstler-Ego nachgesagt. Eine Zeit lang mag das meine Begeisterung für den Mann abgebremst haben. Doch mit der Zeit entdeckte ich in mir dann doch die Übereinstimmungen mit manchen Bildern seiner Filme, was sich mir schon früh so erschlossen hatte. „Im Laufe der Zeit“: Lang ist’s her. Von den USA nach Europa. Genau meine Linie! Aber das ist ja ohnehin „Im Laufe der Zeit“! Der Film. Ins Chaos platzen, in das Wasser fahren. Lakonisch direkt. Ja klar, den darf man auch nicht erwähnen: „Buena Vista Social Club“: Die untergegangene Musik der zerknitterten alten Säcke und der rüstigen Oma, das Deuten auf das Großartige, der romantische Verweis auf Kuba. Das Fließende. Aus dem Außergewöhnlichen heraus in andere Welten. Die Autos und die sonstige Ausstattung. In sich farbig. Ein skurril-realer Traum. Und dann ein paar Helden per Film verehrt. Nun ja, so schlimm ist das ja nicht! Wenders schuf ja so viele Filme, dass man kaum damit nachkam. Anselm Kiefer, diese verlogene Figur des Großkünstlers, war ihm auch eine Vorlage. Kiefer war ja immer zweideutig. Man konnte seine Sachen so oder anders sehen. Ich habe ja auch mal zwei (!) Ausstellungen von ihm besucht. Gibt es eine Sphäre der Kunst, die darüber (über allem) steht und alles besser weiß? Diese maßlos riesigen Artefakte haben mich auch beeindruckt. Wie kriegte man so etwas hin? Im Ton der Unterwürfigkeit geschriebene Reportagen von seinen riesigen Ateliers in Frankreich habe ich gelesen, auch sein Interview mit der Axel-Springer-Größe Mathias Döpfner. Danach habe ich ein bisschen abgeschaltet.
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