Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 25. Mai 2023

Karusell

Da waren und sind Personen, die gewisse Trends, Ideen und Ansichten wohl deshalb geteilt haben, weil sie mehr oder weniger dem Zeitgeist entsprachen, der sich immer schneller wandelt. Entsprechend schnell legen diese Personen ihre Einstellungen und Werthaltungen zur Seite, tauchen damit eine Weile unter und passen sich dann wie Chamäleons an die jeweiligen aktuellen Trends an. Wenn man sie in seiner Notlage brauchen würde, sind sie weg, lassen sich nicht einmal mehr ansprechen, haben deine Adresse verlegt oder haben dich sonstwie aus dem Blickfeld verloren. Jawohl, auch das ist Realität. Da sind nicht nur diese optimal funktionierenden Freundeskreise, die so ach wichtig sind fürs eigene Wohlbefinden und die in den Medien immer wieder betont oder von Psychologen zwecks Stabilisierung empfohlen werden. Auch sie gehen unter gewissen Bedingungen kaputt, werden von mangelnder Empathie zerstört. Was war der Dialog mit solchen von mir einst bevorzugten Personen wert? War das Vertrauen, das man diesen Personen entgegen brachte? Wert? Für wen? Sie schienen Nutzen daraus ziehen zu wollen, aus dieser „Beziehung“, - was einem zunächst nicht als vordringliches Motiv aufgefallen war. Klaro, man hat selbst sein Teil zu der Situation beigetragen, man ließ gewähren, war zu passiv, träge, man war auch schuld, indem man Verantwortung für sein Verhalten hatte. Nur ist es wohl so, das diese Personen jetzt oben sind und ich unten, dass es ihnen gut geht, während es mir extrem schlecht geht. Einfach so. Hinein geschlittert. Man hatte gar nicht wahrgenommen, wie sich dies entwickelt hatte. Jawohl, jetzt, Selbstmitleid! Das ist verboten! Das alles passiert mitten in der Gesellschaft. Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit? Wenigstens ein bisschen davon wäre nicht allzu - verklärend. Jawohl, ich bin die Stichprobe in der Statistik! Ich habe eine akademische Ausbildung abgeschlossen, habe Titel und Abschluss. Aber es gibt da ein Absaufen. Ein Ertrinken. Ein Verschwinden. Im "Markt". In der Geschäftigkeit der Technokraten. Ich versuche, daraus eine Zeitweiligkeit zu machen. Ich versuche, wieder anzugreifen (Im Rahmen meiner Möglichkeiten). Es ist mir bisher nicht gelungen. Aber draußen in dieser Welt ist plötzlich niemand dieser Leute, die so taten, als würden sie einem nahe stehen. Da ist niemand ansprechbar. Weil man selbst komisch seltsam geworden ist? Die Einschläge ins Bewusstsein, die von allen Seiten auf einen einprasseln und die einen manchmal überfordern können, diese zu teilen mit gewissen Personen, könnte zumindest entlasten. Das könnte einem helfen. Aber was ist los? Man hat den falschen Leuten getraut. Ganz einfach. Man hatte sie an sich heran gelassen. Man war für sie so etwas wie ein gehobener Zeitvertreib.

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