Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 22. August 2022

Geld und Wachstum und Schland

Dass hierzulande im Laufe der Zeit alles den Götzen „Geld“ und „Wachstum“ untergeordnet wurde, macht auch der selbstgefällige Auftritt einer ehemaligen deutschen Regierungschefin klar, der jüngst von allen Seiten bewundernd kommentiert wurde. Kein Wort des Bedauernd, kein Wort der Reflektion darüber, welche Folgen wohl diese Politik hatte. Dass jetzt versucht wird, die Größe „Menschenrechte“ wieder in die Politik einzuführen, mag dies auch indirekt belegen und auch beklagen. Wo bleiben Begriffe wie „Freiheit“ in dieser Art von scheinbar rein pragmatischer Politik, die auch von den deutschen Sozialdemokraten nicht nur mitgetragen, sondern sogar forciert wurde. Unter anderem der Afganisthan-Abzug war die lächerliche Folge davon, ein Krieg schlimmsten Ausmaßes ist es jetzt. Nur, zur Verantwortung kann und will niemand gezogen werden, alle haben alles richtig gemacht: das Gas von einem völlig in Gewalttätigkeit entgrenzten Machthaber war geldwert günstig, pro forma wurden die Menschenrechte angesprochen, nachdem Folter und Umerziehung samt anderer Ungeheuerlichkeiten bekannt wurden. So angesprochen, dass niemand das wirklich mitgekriegt hat. Die Lüge wurde stillschweigend die Währung („Wandel durch Handel“), mit der man sich untereinander zu verständigen schien. Historie wurde solange gedreht, bis sie ins eigene Weltbild passte („ob man etwas aus der Geschichte gelernt hat?"). Es bildeten sich in dieser Gesellschaft Klassen heraus: die der Besitzenden und die Klasse der Habenichtse, die mittlwerweile einen erklecklichen Teil ausmachet und den gesellschaftlich demokratischen Zusammenhalt nicht gerade befördern kann.

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