Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Sonntag, 31. Oktober 2021
Samstag, 30. Oktober 2021
Reich und Arm, - Steuerhinterziehung
Ob sich da Resignation ausbreitet? Vielleicht nicht nur in Deutschland. Die Reichen und Superreichen verstecken ihr Geld nach wie vor vor dem Fiskus, führen „Steueroptimierung“ und „Steuerminimierung“ herbei, ohne das etwas Wirkungsvolles dagegen unternommen würde. Die neuesten Ergebnisse von Nachforschungen zeigen sich in den „Pandora Papers“. Ob da so etwas wie Dekadenz oder Verrottung am Werke ist? Hinzu kommt, dass gewisse Amts- und Parteiwürdenträger Sonntagsreden halten, Grundsatzprogramme verbreiten und Überzeugungen äußern, denen sie als Privatperson nach getanem Amtsjob krass widersprechen. So soll etwa unlängst ein langjähriger Minister seine Kontakte zur Bundeskanzlerin im Interesse eines deutschen Großkonzerns eingesetzt haben, was natürlich nie nachgewiesen werden kann, - im Falle von korruptiven Vorgängen ist dies sozusagen der Normalfall.
Von derselben politischen Gruppierung stammend setzen sich zahlreiche ehemalige Träger eines demokratischen Hochamts für ausländische Konzerne ein. An dieser Stelle ist mir das Grundsätzliche wichtig. Namen sind da nur Schall und Rauch, was Gier nach Geld bedeutet. Wie kommt es, dass über all das hinweg gesehen wird? Ob das eine demokratische Gesinnung beweist? Ob aus dieser Warte auch die von den „Pandora Papers“ aufgedeckten Vorgänge besser verstanden werden können? Dass einfach alles so bleibt wie es ist (konservativer Grundgedanke!) und sich nichts ändert an dem Verhältnis von Reich zu Arm? Je reicher die Reichen, desto mehr der Wohlstand für die Armen, so die Annahme der Trickle-Down-Theorie, die wohl auf den Gesellschaftsphilosophen Adam Smith zurück geht. Ad absurdum ist hat sich diese Theorie in jüngster Zeit viele Male selbst geführt. Vielleicht ist die parlamentarische Demokratie dazu nicht fähig, aber ändern hat sie diesbezüglich nichts können.
Freitag, 29. Oktober 2021
Zeit. Sich nehmen....Reloaded
Zeit. Was ist das? Haben oder nicht haben? Ich muss den Müll noch weg bringen. Etwas am kaputten Fernseher probieren. Programmieren. Aufräumen. Ich hatte da so einen Einfall...., dem muss ich nachgehen. Das Fahrrad reparieren. Da die Waschmaschine spinnt, den Monteur anrufen. Das Auto weg bringen. Das Auto abholen. Das Bad putzen. Staub saugen. Etwas Bestimmtes lesen, das ich mir vorgenommen habe und das unverzichtbar ist. Unbedingt. Einkaufen. Ich kann mich nicht dem widmen, was ich gerade mache. Ständig belastet mich das, was ich noch tun muss. Was ich mir vorgenommen habe. Ach, dringend die Birne im Korridor wechseln, sonst habe ich heute abend kein Licht..... Ein Freund. Wir sollten mal wieder etwas zusammen machen. Ja klar. Ich zerfasere, ich zerstreue mich, - im schlechten Sinne. Ich habe keine Zeit. Ob ich dagegen halten kann?
Sich raus ziehen aus diesen „Verpflichtungen“? Die Leute sind in Urlaub. Immer sind diejenigen in Urlaub, mit denen ich jetzt gerade sprechen will. Urlaub? Nicht da! könnte die bessere Bezeichnung sein. Ich mache Pläne. Doch ich renne ihnen dauernd nach und komme nicht nach. Ich kann nicht einlösen, nur: mir vornehmen. Nur zuschauen, ob ich mir das leisten kann? Ein schlechtes Gewissen dabei bekommen. Man müsste doch... etwas tun, aktiv sein, etwas ändern.... Darüber entwickelt sich schlechtes Gewissen. Man ist unter Umständen viel zu müde, um das zu tun. Nervöser Couchpotatoe. Ob das alles nur Ausreden sind, - vor sich selbst? Rechtfertigungen dafür, nichts zu tun? Prioritäten setzen. Aber sie auch durchziehen....Das wäre es!
Donnerstag, 28. Oktober 2021
Wohlstand, Wachstum, Fortschritt
Seltsam, jetzt wird wieder unverdrossen für die „Werte“ dieser Gesellschaft getrommelt, die ich ja offenbar auch nach der Dynamik des Weltmarkts richten muss. „Wohlstand, Wachstum und Fortschritt“ sind dabei Begriffe, die ich alle drei nicht teile, ja deren Gebrauch ich in jetzigen Zeiten geradezu für reaktionär halte. Was ist Wohlstand eigentlich? Dass sich jeder einen SUV leisten können muss? Der weit überwiegende Teil dieser Gesellschaft kann nicht einmal entfernt daran denken, weil er sein Geld fürs schiere Überleben braucht. Ach! Der Sozialstaat verhindert das für alle? Für alle? Die derzeitige Sozialgesetzgebung scheint mir solches mehr zu verhindern, als dass sie es fördert. „Wachstum“? Ist ja sowieso diskreditiert, weil die Ressourcen auf diesem unserem Planeten endlich sind und die Regierungen viel zu lange geschlafen haben, sich darauf einzustellen, - und zwar abseits der großartigen und wunderbaren Ingenieure, über die Deutschland verfügen soll und andere Staaten nicht. Ha ha. Das Märchen vom ständig weitergehenden Wachstum ist ausgeträumt! „Fortschritt“ ist eine Kategorie, die schon vor 100 Jahren abgewirtschaftet hatte. Mittlerweile sind die Nachteile des gemeinten Fortschritts mehr als offensichtlich, der Begriff muss völlig neu gedeutet werden.
Mittwoch, 27. Oktober 2021
Dienstag, 26. Oktober 2021
Wer ist so frei?
Eigentlich will ich das freie Spiel der Phantasie, die über die Mittel zur Umsetzung verfügt, die unwillkürlich in die Nähe dessen führt usw.. Ich will mich treiben lassen, in Gehirngespinsten, Kopfgeburten, Einfällen und Ausfällen, in sich langsam entwickelnden Verläufen, die etwas offenbaren können, von dem ich unter Umständen selbst überrascht bin. Trotzdem ist mir der derzeit so oft proklamierte Liberalismus an manchen Stellen suspekt, wenn er nämlich in weltfremden Selbstzweck ausartet. Sollen doch die Individuen selbst entscheiden, wohin sie gehen und was sie machen….Wer eigentlich solle bestimmen, wohin jemand zu welchem Zweck gehe…? Das hatte ich zuletzt von einem Vorzeigeliberalen gehört. In der Praxis sieht es ja wohl so aus, dass Individuen zu einem hohen Prozentsatz auf Geheiß eines Arbeitgebers etwas machen oder dass sie sich in Sachzwänge eingespannt fühlen, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwo sein sollen, da im anderen Fall die Entlassung durch den Herren im dunklen Anzug droht. Mit der Freiheit des Liberalismus scheint es jedenfalls in der realen Welt nicht so weit her zu sein
Montag, 25. Oktober 2021
Sportgebaren
Diese Wintersportevents setzen jetzt wieder ein. Ich will deshalb noch über die Gelegenheit zur Flucht, die dieser Leistungssport zu eröffnen scheint, nachdenken: Diese Wintersporthelden, deren Rennen die TV-Sender dauernd übertragen, machen womöglich Werbung für die „Wintersportgebiete“ samt den sich an sie knüpfenden Zirkus und die Umgangsformen mit der Natur, - und damit für die Zerstörung der Alpen. Zudem scheint dabei auch noch eine Art Chauvinismus eingeübt zu werden. Mir fällt die Formulierung „die Deutschen“ auf, die „Gas geben“ sollen. Ob nicht allein schon diese Wortwendung etwas aussagt, was passe´ sein müsste? Besonders scheinen sich dabei die Ski-Helden und deren „Reporter“-Bewunderer hervor zu tun. All diese Sportfritzen samt Entourage verkörpern in extremer Weise das Leistungsprinzip. Es gilt das „Höher schnell weiter“, das zumindest jetzt, im Druck der Verhältnisse und „nach der Pandemie“ (?), von der Masse der Menschen etwas reflektiert sein müsste. Wir besichtigen Menschen im Tunnel, in einer Wahrnehmungsblase, deren Gesetze sie all voller Überzeugung den Anderen vorspielen. Bewunderung soll über sie herein brechen, weil sie in einem winzigen Bereich sich als „die Besten“ herausstellen sollen, die Schnellsten, die Tollsten.
Sonntag, 24. Oktober 2021
Fire in this Country (Songtext)
Samstag, 23. Oktober 2021
Valerie (36)
Ich erzähle das eigentlich nur, weil ich merke, dass du dich für mich interessierst, aber nicht nur wie all die andern, für den Star Valerie. Eigentlich weiß ich sogar das nicht mehr ganz genau. Deshalb geh’ ich auch raus und versuche, wildfremde Menschen kennen zu lernen: Keine Egomanen wie die, die glauben, sich die ganze Zeit über in der Öffentlichkeit profilieren zu müssen. Aber weshalb erzähl’ ich das alles?, - du kannst das vielleicht gar nicht verstehen….Sie nahm ihn bei den Händen und zog ihn in Richtung einer Tür’. Noch im Gehen sagte er diesmal wirklich ernst: „Ich verstehe dich wirklich gut. Wir leben auf verschiedenen Ebenen und auf verschiedene Weisen – genau gleich! Oder? Und er dachte noch, dass dies vielleicht der Grund gewesen sei, wieso er sie von Anfang an verstanden und eine Sympathie für sie aufgebracht, sich von ihr verstanden gefühlt hatte. Sie zog ihn auf eine ekelgrüne Liege und machte ihm, als sei das die größte Selbstverständlichkeit, die Hose auf. Mit einem Male setzten seine Gedanken aus und etwas anderes trat an ihre Stelle. Ihr Mund, ihre Lippen wurden größer, und es war ein einziges „Sesam öffne dich“. Er ging hinein und ließ sich mit den intensivsten Gefühlen bescheren. Er war in einem hohen Maße sich selbst und gleichzeitig identisch mit ihr. Er kostete exotische Früchte. Er flog wie auf den Schwingen einer Möve, außer sich und in sich.
Freitag, 22. Oktober 2021
Donnerstag, 21. Oktober 2021
Momentaufnahme - reloaded
Mittwoch, 20. Oktober 2021
Von Stars und Prominenten - reloaded
Hierzulande scheint man sich angesichts der krisenbedingten Ereignislosigkeit und den diesbezüglichen News vor allem mit dem Befinden der „Stars und Prominenten“ zu befassen. Ein kleiner Blick nur in das „Unterschichtenfernsehen“ scheint mir da recht aufschlussreich. Wer mit wem und wer ist schwanger? Wer hat welche Villa gekauft? Namen, die ich nie gehört habe, die aber an anderer Stelle als sehr vermögend (zum Teil mit aufschlussreichen Zahlen) vorgestellt werden, prägen die Lage. Ob so etwas eine bestimmte Funktion hat, haben könnte? Ob da etwas abgedeckt werden soll, ob der Verdrängung Vorschub geleistet werden soll, ob Leute in eingebildete Paradiese "entführt" werden sollen. Ob es die Mär' befördern soll, dass du es in dieser Gesellschaft schaffen kannst, wenn du nur willst? Den Leistungsantrieb befördern? Der alte amerikanische Traum? Nun ja, mittlerweile scheint er selbst in den USA selbst nicht mehr so recht zu funktionieren. Die Reichen scheinen immer reicher zu werden, die Armen immer ärmer. Globales Phänomen. Die ausgestellten Vorzeigepersonen funktionieren auch nicht mehr so richtig. Die erhobenen und gelegentlich auch geschönten Zahlen bzgl Reich und Arm scheinen mir erschreckend zu sein.
Ob dieser als „Erfolg“ ausgegebene „Traum“ vor allem die als Erfolgsorientiertheit ausgegebene Rücksichtslosigkeit und den Egoismus transportieren soll? Ob Dynamik“ da das richtige Stichwort ist? Leute, die was tun - und Leute, die halt träge sind? Ob da auch die Sozialisation und eingeübtes Verhalten eine Rolle spielt? Ob diese Leute, die „es geschafft haben“, vor allem mit ihren Ellenbogen voran gekommen sind? Ob sie einen bestimmten Typus des Menschen verkörpern? Ob sie sich aufgespielt haben auf der gesellschaftlichen Bühne und dafür die notwendige Verächtlichkeit aufgebracht haben? Ob so etwas wirklich ein Modell für uns sein kann?
Dienstag, 19. Oktober 2021
Was geht (Songtext)
Montag, 18. Oktober 2021
Selbstreferenz revisited
Sonntag, 17. Oktober 2021
Mondnacht (Jv Eichendorff)
Joseph von Eichendorff, "Mondnacht"
Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
(1837)
Samstag, 16. Oktober 2021
Sehnsucht (JvEichendorff1834)
Es schienen so golden die Sterne,
Am Fenster ich einsam stand Und hörte aus weiter Ferne Ein Posthorn im stillen Land. 5 Das Herz mir im Leibe entbrennte, Da hab ich mir heimlich gedacht: Ach, wer da mitreisen könnte In der prächtigen Sommernacht! Zwei junge Gesellen gingen 10 Vorüber am Bergeshang, Ich hörte im Wandern sie singen Die stille Gegend entlang: Von schwindelnden Felsenschlüften, Wo die Wälder rauschen so sacht, 15 Von Quellen, die von den Klüften Sich stürzen in die Waldesnacht. Sie sangen von Marmorbildern, Von Gärten, die überm Gestein In dämmernden Lauben verwildern, 20 Palästen im Mondenschein, Wo die Mädchen am Fenster lauschen, Wann der Lauten Klang erwacht, Und die Brunnen verschlafen rauschen In der prächtigen Sommernacht.-
Donnerstag, 14. Oktober 2021
Mittwoch, 13. Oktober 2021
Dienstag, 12. Oktober 2021
Was dies Blog betrifft reloaded
Montag, 11. Oktober 2021
Ego-Integration - reloaded
Sonntag, 10. Oktober 2021
Samstag, 9. Oktober 2021
Hamsterrad und Wachstum - reloaded
Freitag, 8. Oktober 2021
Valerie (35)
Ich weiß nicht, ob ich dir glauben soll, aber im Moment spielt das sowieso keine Rolle. Ab und zu sollte man daran arbeiten, sich ganz neu zu sehen, von vorne anzufangen. Man sollte nicht immer in eine einzige Richtung rennen. Ich dachte mal, als Schauspielerin hätte man am ehesten dazu Gelegenheit, könnte vieles für sich ausprobieren. Doch dann hat man es plötzlich mit einem Image zu tun, das einem diese Leute und der ganze Apparat aufdrängen. Und eines Tages identifiziert man sich mit dem Bild, das von dir gemacht wurde. Du scheinst nichts mehr dagegen tun zu können. Du lebst deine Rollen nicht mehr nach, sondern du spielst sie, so wie man etwas gelernt hat, wie jeden Beruf, mit Routine und Handwerk. Es gibt Schauspielschulen, die produzieren diese Handwerker zu tausenden. Ich würde sagen, dass das gewiss keine schlechten Schauspieler sind. Aber für mich geht das alles weiter als bis zu diesen Vorgaben. Ich identifiziere mich anders mit den Rollen, habe aber schon zu viele Kompromisse geschlossen, die ich eigentlich nicht wollte. Ach!, ich weiß nicht, was ich da rede! Nimm nicht alles für bare Münze! Ich kann dir alles vorspielen und mein Ich kennt sich manchmal selbst nicht.
Donnerstag, 7. Oktober 2021
"Wohlstand" - für wen?
Ja klar bin ich froh, dass ich in Deutschland lebe! Dieser Umstand ist es auch, der von politisch Verantwortlichen leider viel zu oft für Propagandazwecke eingesetzt wird („immer noch besser als anderswo in der Welt….“). Aber manchmal frage ich mich, ob es nicht besser sein könnte mit der Aufteilung des „Wohlstands“ in diesem „reichen“ Land. Die einen wissen kaum, wohin damit (Anlagenotstand). Die andern haben nichts und leben von der Hand in den Mund. Man nimmt das hin und soll stolz sein auf dieses Land. Ja klar, ist es schön! Aber leider nur für ein paar Privilegierte. Der Rest muss darum bangen, morgen etwas zu fressen zu haben. Ich halte solche Verhältnisse für eine Schande! Hemmungsloser Neoliberalismus!
Mittwoch, 6. Oktober 2021
Wo man steht.......
Man sitzt in seinem Loch und die Welt gleitet an einem vorbei: Soll man sich nun irgendwie anpassen und „woke“ sein, soll man Charakter beweisen, soll ich den „alten weißen Mann“ heraus hängen, den man auf gar keinen Fall sein darf und den ich trotzdem bin? Soll ich ein Vorbild sein, - für wen? Soll ich Lehren aus dem ziehen, was ich erlebt habe und dieses dann anderen Menschen andienen? Bin ich zu desillusioniert und zynisch, nehme ich die Dinge nicht mehr gebührend wahr, weil ich sie nicht für wahr halte? Halte ich viel zu viel für Theater, das sich in sich selbst erschöpft oder vor allem Imponiergehabe ist, über das ich nur noch lachen kann? Kann ich mir das leisten (oft in meinem Leben hätte ich mir das gar nicht leisten können…). Soll ich jetzt jemanden anrufen, mit dem ich eigentlich gar nicht reden will? Muss da ein sozialer Mechanismus endlich greifen bei mir? Das geht doch nicht, das kann doch nicht sein! Man amüsiert sich bei den Spässen von Spassmachern, muss dann aber feststellen, dass diese Leute sich nach ihrer Show verflüchtigen, die Verhältnisse um einen herum nicht gerade zum Lachen sind…...Man denkt über Vergangenheit nach, was man ja nach etlichen Ratschlägen nicht tun sollte. Man hat das alles erlebt und muss darüber staunen. Nie gedacht, dass es einen auf diesen, jetzt dominierenden Weg, bringen würde…..In was hat es einen da hinein getrieben? Wo steht man jetzt?
Dienstag, 5. Oktober 2021
Zeichen
Ich mag Worte und Wortfetzen, Formatierungen, die Einstellungen, Lebens- und Sinnwelten offenlegen und auch verfremdet sein können (z.b. Amtssprache, Fußballersprache, Leistungssport, Akademiker, Bildungssprache usw.). Ich interessiere mich für kurze Einlassungen, Phrasen und Wortklischees, die typisch sind, die etwas charakterisieren, die wie Chiffren wirken, für eine Richtung, für einen Zusammenhang. Da sind auch Spezialsprachen, Kürzel und Gefühlsausbrüche, die bezeichnend sind. Ich sehe genauer hin und versuche, einen Sinn zu erschließen, die Formierungen und Deformierungen zu erkennen, denen wir alle ausgesetzt sind und die wir nahezu unbewusst in den Bereich der Sprache übernommen haben. Dies mag oft grotesk und absurd wirken, ist aber nicht immer lustig.
Montag, 4. Oktober 2021
Im Großen und Ganzen
Großprojekte in Deutschland? Ob ihre Realisierung den demokratischen nur noch formal entspricht? Ob das in die Gedankenwelt und die typischen Vorstellungen von Politikern hinein führt? Das Muster dieser „Realisierung“ jedenfalls scheint ja inzwischen genügend bekannt zu sein. Zuerst wird alles schön geredet und schön gerechnet und in diesem Zustand den öffentlichen Gremien zum Abnicken vorgelegt. Die öffentlichen Aufträge werden sodann an Firmen vergeben, die „am billigsten“ anbieten, was sie nur unter Zuhilfenahmen von Subunternehmen aus sogenannten „Billiglohnländern“ halbwegs realisieren können. Dass am Ende nicht unbedingt immer nach Recht und Gesetz vorgegangen wird, dass z.b. „Schwarzarbeit“ eine immer wieder nachgewiesene Methode der Steuervermeidung (vom Staat!!!) und also Kostensenkung ist, scheint akzeptiert zu werden. Aber es ist ja sowieso alles genehmigt und abgenickt, auch wenn Verzögerungen und Verteuerungen erst (teils lange) danach auf den Tisch gelegt werden.
In Stuttgart ist die Diskussion auch nach einem landesweiten Volksentscheid immer noch im Gange, Jahre danach. Jedenfalls scheint niemand für nichts verantwortlich zu sein, solange die persönliche Kasse stimmt: Eine gängige Praxis bei der öffentlichen Hand. Stuttgart, Karlsruhe, Hamburg, Berlin, Bremen und viele andere Städte scheinen dafür anschauliche Beispiele abzugeben, aber auch der Alltag des Umgangs mit Behörden.
Sonntag, 3. Oktober 2021
Samstag, 2. Oktober 2021
Die im Schatten......reloaded
Mich stört schon seit längerem, dass in dieser hauptsächlich in 3 Teile geteilten Gesellschaft, diejenigen zunehmend nicht mehr sicht- und hörbar sind, die dem unteren Drittel angehören. Wer sich vor allem durch die ewig gleichen Gesichter repräsentieren und darstellen lässt, wer sich als unverzichtbar originell und maßgeblich darstellt, produziert, sind die Angehörigen der neuen Mittelklasse, also das alte begüterte Bildungsbürgertum, die Besitzbürger, die Beamten und bestallten Wichtigtuer, die neuen Dienstleister, die Unterhalter und Zeitvertreiber und die Emporkömmlinge jeder Provenienz. Sie drehen die Pirouetten ihrer Bildungsbeflissenheit und lassen sich gerne bedienen in der neuen Dienstleistunggesellschaft, in der sie auf diese Weise Arbeitsplätze schaffen. Sie zelebrieren das als Lebensstil, sie feiern ihre Vollgefressenheit und treten mit ihrem Luxus-Ich fortwährend in den Talkshows auf. Hinzu kommt noch der Kreis derer, die sich in dieser Gesellschaft als „prominent“ verstehen dürfen, die sich als Günstlinge dieses Systems darstellen können und die sich optimal angepasst haben an das, was gefordert ist: „Freies Unternehmertum“, Durchsetzungsfähigkeiten verbunden mit Rücksichtslosigkeit (ein amerikanischer Präsident würde auch noch die Bösartigkeit nennen). Sie haben „etwas aus sich gemacht“. Eine weitere Klasse der Wichtigs stellen „die Erben“ dar, die ihre hohe Bedeutung aus ihrem Stammbaum herleiten können. Das alles scheint okay zu sein, auch wenn es immer wieder vorkommt, das an einzelnen Stellen kritisiert wird. Dass aber durch das Auftreten all dieser Wichtigs eine ganz bestimmte Sicht der Wirklichkeit geschaffen wird, dass sie die Köpfe beherrscht und einseitig das Bewusstsein prägt, das führt zu allerlei gesellschaftlichen Ausbrüchen, zu Disfunktionen und zu als nicht ganz bewältigt hinunter geschluckten Brüchen.
Freitag, 1. Oktober 2021
Machtfragen
Spitzenpolitiker scheinen schon mal ihre Meinung in kürzester Zeit zu ändern, wenn es um ihre Kandidatur für ein wichtiges Amt geht. Natürlich aus reinem Pflichtgefühl…. "Es geht um Inhalte, nicht um Personen" (Wir können es nicht mehr hören) Dass dies zur Verwirrung und zum Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit beitragen könnte, scheint ihnen auch nach dem "Wahlkampf" nicht in den Sinn zu kommen. Stattdessen könnte einen der Verdacht beschleichen, dass es in Wirklichkeit um Machtfragen geht, um Posten und Kohle. Er wolle "gestalten", hat dazu ein bekannter deutscher Politiker abgesondert, manche dieser Leute wollen auch endlich "was werden". Selbstverständlich wird dann von den PR-Strategen schnell ins Gespräch geworfen, dass sich ja in einer Demokratie die Zeiten und die Umstände ändern könnten, was auch eine Änderung der Einstellung eines Politikers nach sich ziehen dürfte. Danach erhebt sich die Frage: welche Umstände haben sich in welchem Zeitraum geändert? Dient solche Flexibilität der Sache? Wem dient das? Welche Rolle spielen dabei Machtfragen?