Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 31. August 2021

Valerie (31)

Er versuchte, sich noch einmal zu versichern, so, wie man sich die Augen reibt, um sicher zu sein, nicht zu träumen: „Dann warst du das vorher auf dem Poster?“ „Ja, der Film läuft hier gerade erst an. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel mit der Studentin?“ „Hm, ich muss zugeben, dass ich auch kein Vertreter für Glühlampen bin.“ Ja eigentlich habe ich das schon längst bemerkt,“ fiel sie ihm ins Wort und lachte „Wer so aussieht und redet wie du, hätte es als Vertreter schwer….“, „Aber wenn du so gut bestallt bist, wieso stellst du dich an die Straße und hälst den Daumen raus…?“, „Jetzt gehen wir erstmal rein...oder?“ Er ging hinter ihr her, war noch von der schlagartigen Veränderung der Situation benommen es drängten sich ihm tausend Fragen auf und seine Phantasie lieferte spekulative Antworten, während sie die Türe aufschloss. Schon im Flur duftete es, - ein Geruch, den er noch nie in der Nase hatte. So sein erster Eindruck. Auf dem Boden lagen Teppiche, die wahrscheinlich recht teuer gewesen waren. Ob sie es wirklich gewesen waren, interessierte ihn eigentlich nicht. Vielmehr interessierte er sich derzeit nur für Valerie, auch wenn sie sich jetzt gerade in diesem Plastikparadies aufhielt und scheinbar eine andere war als noch vor einer Viertelstunde, was sie für ihn nur noch anziehender erscheinen ließ.

Montag, 30. August 2021

Wie man wird, was man ist....

Ich komme immer wieder darauf, wie sich Menschen in ihre Wahrnehmungsblase einspinnen und dann glauben, dies sei das wichtigste der Welt und das sei es, was sie selbst ausmache. Besonders an Journalisten beobachte ich dieses, aber auch an Sportler und vielen anderen Funktionsträger in unserer Gesellschaft. Es scheint mir dabei um ein Phänomen zu gehen, das eine immer größere Spezialisierung nach sich zieht und das schleichend (wie viele solcher Prozesse!) als „normal“ empfunden wird. „Jeder an seiner Stelle…“, sagte man früher. Dieser Satz freilich schint mir eine Umdeutung hinter sich zu haben. Dass aber genau Spezialisten oftmals gefeuert, dass sie vermeintlich billiger ersetzt und entfernt werden, macht eine ihrer Eigenheiten aus. Genau zu dieser Klasse der „Gefeuerten“ nicht zu gehören, macht den Ehrgeiz der Verblieben aus, die sich dann oft als unentbehrlich fühlen dürfen. Solange, bis sie aus irgendwelchen Gründen auch gefeuert sind. Tennisspielerinnen und -spieler berichten aus ihrer Wahrnehmungswelt ohne jede Distanz, Rennfahrer, Eisläufer und ähnliche, auf ihr Talent verweisende Personen desgleichen. Ob sich Talent unter dem Einfluss der Gene, aber auch unter dem Einfluss der Umwelt herausbildet? Welche Faktoren dabei wohl eine Rolle spielen? Vererbung, Nepotismus (Vetterleswirtschaft: Eine Hand wäscht die andere) Wie weit kann man sich hinein arbeiten in eine solche Lebens und Erfahrungswelt? In welchem Zeitraum? Wird man dann schleichend das, was man darstellt für die anderen? Oder kann man sich Abstand bewahren? Wie sehr prägt einen die Rolle, die man spielt?

Sonntag, 29. August 2021

Selbstliebe, nicht Narzissmus (relaoded)

 Selbstliebe? Steht unter Verdacht. Könnte ja Narzissmus sein. Ausgelegt auf Verdrängung anderer Personen, zugunsten eigener Ambitionen. Hat was mit Durchsetzungskraft zu tun, mit Alpha-Tier und Leithammel. Sollte bloß nicht auf Optimierung oder „Selbstoptimierung“ hinführen. Möglichst. Egoismus oder Narzissmus würden zumindest in einer gewissen Ausprägung auch bedeuten, dass man das Ziel verfehlt hat. Egoismus als Selbstzweck. Das Gegenteil von Altruismus. Doch wir bräuchten so etwasWahrnehmung von anderen erhöht unseren Selbstwert. Hat ohnehin alles etwas mit Selbstwert zu tun, weil der Mensch womöglich ein soziales Wesen ist. Das und der Erwerb von Selbstwert hat vielleicht wiederum etwas damit zu tun, welchen Anspruch wir an uns selbst haben. Diese beiden Größen scheinen voneinander abzuhängen. Selbstakzeptanz ist wohl auch wichtig. So wie man ist, mit allen Fehlern und dem Versagen, sich anzunehmen. Mit allen Schwächen und Stärken. Lernen, damit zu leben, damit umzugehen. Selbstvertrauen ist wichtig. Zu wissen, was man kann, was man könnte. Seine Leistungen abrufen können, zum richtigen Zeitpunkt, das verlangt diese Gesellschaft besonders. Soziale Fähigkeiten haben: ein Netz um sich. Freundschaften pflegen. Mit solchen Leuten kann ich auch einüben und dann immer weiter üben, wie man mit anderen Leuten umgeht. Ob aber die Zahl der „Freunde“ in einem sozialen Netzwerk solche soziale Kompetenz und Fähigkeit zur Freundschaft anzeigt? Einerseits öffnet sich ein sehr viel größerer Kreis an Menschen, andererseits entsteht wohl eine Oberflächlichkeit des Vielen und Austauschbaren. Man kann mit Essen oder TV fehlende Freundschaft kompensieren, mit Drogen auch: Gesundheitsfeindliche Mechanismen. Selbstzerstörung.

Was ist da?

Es geht um Wahrnehmung. Um den Blick, das Ohr für etwas. Für ein Gefühl der Präsenz. Dafür läuft man mehr oder weniger ziellos draußen herum. Man muss nichts Bestimmtes sehen, wenn man da draußen rumläuft, nicht mal ein uhrenähnliches Display, das einem unter anderem sagt, wieviel Schritte man gemacht hat. Man kann auch einfach nur herumlaufen und nichts sehen. Zu denen, die nichts sehen, gehöre ich normalerweise nicht. Für mich heißt es viel eher: Nichts wahrnehmen müssen. Eher das Gefühl, zu Gast zu sein. Hier sein dürfen. Nichts blinkt, nichts tönt oder tutet, nichts will unsere Aufmerksamkeit reizen, maschinell oder computergestützt. Man muss keinen Kopfhörer aufhaben, nein, man muss alles nur um einen herum geschehen lassen – und im krassesten Fall darüber staunen. Ist da ein Gezwitscher von Vögeln? Fiel da ein Baum um? Hüllt einen eine andere Gewöhnlichkeit ein? Wo bin ich? Bin ich heraus gefallen aus dem WIR? Aus der Autowirklichkeit der dauernd beschworenen „Arbeitsplätze“? Aus der getriebenen Nervosität und ständigen Beschleunigung der „Arbeitswelt“? Bin ich (noch) ein Teil davon? Diese Fragen zu stellen, kann ich hier lernen, im Jetzt der Gegenwart. Dafür brauche ich nicht weit weg zu fliegen oder zu fahren. Sie stacheln mich, reizen und spornen mich - aber sanft.

Freitag, 27. August 2021

Cica Starudio (Dan I Noc)

https://buranmann.bandcamp.com/track/cica-starudio

Donnerstag, 26. August 2021

MASKEN TRAGEN (Textlyrik)

MASKEN TRAGEN Ich trage die Maske der Tüchtigen ich schaue durch ihre Augen und entdecke nichts Ich trage die Maske der Aktiven und Vitalen und bin dahinter nur müd' ich schaue durch ihre Augen und sehe anerkennende Blicke Geld ist das, was zählt Leistung wird bearbeitet und manipuliert wird neu definiert und abgepackt abgeschmackt mit Schmackes und viel zupackendem Vertrauen ich bin ein Rädchen das sich dreht bis es zum Auswechselteil wird austauschbar in einer Platformstrategie das sich selbst das Einzigartige vorlügt Lebensläufe als Teil eines kalten Ganzen Getier Gekröse um sich selbst windende Lebensläufe, das sich bespiegelt und manchmal darüber erschrickt älter werden, hindurchgleiten durch einen Schlauch zusammen mit anderen, ohne sich festhalten zu können pflanzen sie sich fort und werden darüber selbstzufrieden es ist die Brut, die zählt seit Millionen von Jahren ein Strahl der Sonne am Morgen, das ist die Chance ein Augenblick ins Weite sie machen dich gleich mal zum Spielverderber, zum Miesepeter all die Formeln, Floskeln und Phrasen stehen bereit, zaubern den Menschen ein Lächeln oder Tränen ins Gesicht wir wissen darum und wir wissen, dass sie es wissen wir waren offen, aber sie haben uns voll in die Fresse gegeben es war alles ein Versuch, heute kann ich's überblicken wie bekomme ich all diese Bilder wieder aus meinem Kopf all diese missbrauchten Zeichen und Wörter all diese bearbeiteten Bedeutungen aber das ist noch eine Weile hin drum lass uns saufen vergessen fliehen und betäuben den einen gegen den andern ausspielen ist Volkssport im Horizont untergehen oder ihn sich erobern in die hintere Sakristei, Mongolei, Litanei in der Fremde muss es sein, was sie in der Nähe nicht bemerken

Mittwoch, 25. August 2021

Sich und sein Gesicht verkaufen - revisited

Man dachte, man hätte durch die vielen Besuche in der Wohnstube diese Leute kennen gelernt. Ich wundere mich nun aber, wer alles an selten dämlichen Ratespielen, Kaufshows, Verlosungen, Zurschaustellungen, name-droppenden Einblendungsorgien und Quiz-Veranstaltungen des Fernsehens teilnimmt: Leute, von denen man bis dato relativ viel gehalten hatte, denen man etwas zugetraut hatte, zeigen sich einem plötzlich von ihrer vulgären oder peinlichen Seite, weil sie dafür wohl (viel) Geld bekommen. Dass diese Form modern zeitgemäßer Prostitution angesagt ist: okay! Aber dass diese bisher wohlgeschätzten Personen dabei mitmachen, kann einen wie mich manchmal schockieren. Wenn sie dann so offensichtlich bekennen, dass sie das Gegenteil von dem leben, was sie im Showgeschäft zeigen, kann es einem die Sprache verschlagen. Gegen den Klimawandel engagierte Menschen entpuppen sich dann als üppig ausgestattete Luxuswesen, denen es nichts ausmacht, öfter mal den Flieger zu nehmen, um von A nach B zu kommen: „Weil‘s schneller geht“. „Weil‘s schöner ist“. Leute, die öffentlich für Konsumverzicht standen (was einem immer schon etwas unglaubwürdig vorkam), führen ihre prall geführten Kleiderschränke vor oder prahlen mit dem eben angeschafften Lamborghini. Ein smarter Zynismus scheint bei ihnen so gut wie alles zu überziehen. Eher beiläufig wird dann gegen „Tugendwächter“ gewettert, „Denkverbote“ werden getwittert. „Gesinnungspolizei“ wird als „ugly“ abgemahnt, „Gutmenschen“: das geht gar nicht! - was für Personen sind das? Gleichen sie gewissen Politikern, die ihr Recht anmahnen, als „private“ Person ganz anders zu sein, wie als öffentliche und ganz andere Standpunkte zu vertreten?

Dienstag, 24. August 2021

Dampfplauderer

Nette Dampfplauderer, die sich in nichts und niemanden hineinversetzen können, am allerwenigsten in „den Leser“. Dafür freilich fabulieren sie sich durch alle möglichen Medienkanäle und stellen sich als Marke aus. Weil sie nur sich selbst und nichts anderes kennen. Sie bestechen durch nettes, unterhaltsames Wortgeklingel, das sie mehr oder weniger der Realität anhängen, dass sie abkupfern, umformen und in neue Schläuche gießen. Feuilletonisten, Schwätzer, Halbgebildete...… schon mal von was gehört Habende, dem Zeitgeist halbherzig auf der Spur, je nachdem, ob's ihnen und ihrem Imageaufbau etwas nützt. Und dann gibt es die, die penibel die Einhaltung sich selbst gegebener Regeln überwachen, die Abmahnungen verteilen und ein strenges Gesicht machen, während die Geschäftsleitung ihnen aus Rationalisierungsgründen schon längst den Boden unter den Füßen wegezogen hat und ihre Austauschbarkeit offenkundig geworden ist. Sie sind smarte Dampfplauderer von Halbwahrheiten, die sie nicht so richtig verstanden haben. Unterhaltsam quatschen, Inhalt völlig egal, den Leser dahin ziehen, egal zu was. Schwadronieren, fabulieren. Der Job des Journalisten ist es, Autorität vorzuspiegeln, von allem etwas zu verstehen, - und doch schlittert er nur auf seinem Halbwissen entlang (mit Ausnahme von ein paar Fachjournalisten). Das kommt dem Bedürfnis der Leser nach Orientierung entgegen. Jeder durchschnittliche Leser, der sich ein wenig um ein Thema bemüht, kann sich in die selbe Ratlosigkeit einlesen. Nun gilt es, Entschiedenheit zu demonstrieren.

Montag, 23. August 2021

Die "Tüchtigen" revisited

Wir fragten uns, wieso die und nicht ich? Natürlich war da immer schon ein bisschen Neid dabei. Die kassierten die Einser, waren in allem die Besten und oberfleißig. Wir dagegen hatten Mühe, die Mindestanforderungen zu schaffen und kriegten meist erst im letzten Moment die Kurve. Eigentlich verachteten wir diese Leute, der Zeitgeist schien damals auch etwas Anderes vom Menschen zu verlangen. Individualisierung war angesagt, suchen, sich vergeuden an allerlei Aktivitäten, sich für eine Gesellschaft einsetzen, in der Vieles für Viele möglich sein würde. Gleichheit und Brüderlichkeit. Aber da waren diese unbedingt leistungsbereiten Geister: die mussten anscheinend unbedingt sein, waren uns selbst aber mindestens unangenehm. Wir nahmen sie nicht so richtig ernst. Sie strebten, wir ließen uns treiben. Aus heutiger Sicht jedoch scheint sich vieles geändert zu haben. Talent vorzeigen, besser sein als andere, das Besondere an sich schon früh umsetzen in Richtung auf vorzeigbaren Erfolg, sich "optimieren". Eine große Zeitung schrieb über eine für jeden sichtbare Erfolgsdame: Heute sei schnell klar, dass sie damals „schnell, intelligent, verblüffend offen und unverschämt widersprüchlich“ sei. Sie sei aber schon als Baby „sozialbegabt und süß“ gewesen, mit „pumuckelhaft großen Ohren“ und großer Nase. Später dann: „Einserschülerin, immer und überall Klassenbeste, Studienstiftung des deutschen Volkes, University in England, drei Kinder und Doktor der Chemie in Göttingen, magna cum laude, CDU-Anhängerin. Gründung eines Unternehmens auf der Basis eines Patents usw. Wir erblassen...... Elite würde man so etwas heute nennen, Schwaben sagen dazu „a Käpsele“. Ich hatte nie eine positive Einstellung zu solchen Leuten, weil ich immer auch eine voll entwickelte Rücksichtslosigkeit und optimale Anpassung an die vorgegebenen Verhältnisse im fast Darwin'schen Sinne hinter ihrem Erfolg vermutete, was mir stets zuwider war und noch ist. Jedenfalls würde heute so jemand, mit dem ich damals im Wettbewerb stand, möglicherweise gut honoriert in zahlreichen Aufsichtsräten sitzen. Man hätte sich ein bisschen profiliert und nach vorne gebracht, aber nicht so, dass es die Karriere vor lauter zur Schau getragenenem Ehrgeiz verdorben hätte. Man hätte seine Schlagfertigkeit gegen Konkurrenten genutzt und wäre „wichtig“ geworden. Man hätte sich als „Marke“ eingeprägt. Man hätte ein Netz von Beziehungen geknüpft ("Networking"), die einem später, nach diversen Eskapaden zur Schärfung des eigenen Profils, sehr zustatten gekommen wären. Man hätte zuvor ja ohnehin ein rennomiertes Privatgymnasium besucht und wäre Anwalt geworden. Man wäre das geworden, was die Talkshows gerne als „Persönlichkeit“ vorzeigen und Erfolgsmodell propagieren. Suspekt waren mir diese oberangepassten und ach so tüchtigen Personen jedoch allzumal, auch heute noch kotze ich ihre oberschlauen Kommentare ab......

Sonntag, 22. August 2021

Der Weisheit entgegen

Was ich erfahren habe, was ich einigermaßen bedacht und wozu mir Notizen gemacht habe: Weisheit als Zustand allumfassender Zufriedenheit, die nicht von den Unwägbarkeiten des Lebens abhängt? Glück mag dabei ein innerer Zustand sein. Anstatt zu versuchen, die Welt nach seinen Wünschen zu verändern, passt der Weise seine Wünsche an die Welt an und bewahrt sich so seine Gelassenheit. Menschen erlangen so etwas mit regelmäßiger Meditationspraxis, - heißt es. Sagen mir „weise“ Leute. Mir war so etwas bisher nicht beschert. Im Gegenteil, ich beobachtete, wie Personen meditierten und kurz danach das Leben lebten, das auch alle anderen hier in dieser Gesellschaft zu praktizieren suchen. Mitgefühl? Konnte ich an ihnen selten oder gar nicht beobachten. Sind diese Leute also auf einem spirituellen Trip, sind sie ernst zu nehmen oder sind sie nur Teil einer sozialen Klasse, die ihre Langeweile damit zu durchstechen vorgibt. Ist das alles sowieso nur eine Haltung, die jederzeit abgelegt werden kann, gilt auf der ganzen Welt sowieso nur das Fressen, saufen und bumsen? Ist alles andere eine (schöne) Illusion? Was bedeutet der Ausschnitt der Welt, dem ich mich gegenüber sah? Inwiefern hat mir meine spezielle Sensibilität genützt, - oder hat sie mir mehr geschadet? Bin ich gerade dadurch zu einem Verlierer geworden? Ist der „Weg nach Innen“ eine Obsession derjenigen, die sich so etwas leisten können, die ökonomisch in einer bestimmten, ziemlich privilegierten Lage sind? In sich gehen als Weg? Introspektion? Dadurch völlige Gegenwart erlangen? Zen scheint mir in diese Richtung zu weisen. Still werden. Mit dem Universum verschmelzen. Sich in die Natur fallen lassen. Näher an den Einklang mit ihr kommen. Eins mit ihr werden. Den Menschen dadurch helfen? Welchen? Ich sehe keine, denen ich auf diese Weise helfen könnte. Wie könnte ich noch einmal komplett meine Umgebung wechseln, in einer Weise, die meinem Weg zur Erkenntnis nützen würde? Ich muss begreifen, dass ich auf der Zielgeraden bin, dass meine Handlungsmöglichkeiten immer weniger werden und dass ich mich unweigerlich einer anderen Dimension nähere.....

Freitag, 20. August 2021

Politikbetrieb

Jetzt ist wieder bekannt geworden, dass ein Spitzenpolitiker aus Berlin und eine gut bestallte Journalistin geheiratet haben. Wichtig! Promifaktor! Dabei erscheint es mir nur wichtig, dass sich hier wieder einmal der alte Sinnspruch „Gleiches gesellt sich zu Gleichem“ beweist. Es ist dieser Vorgang so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich im Blog „Reise durch Wirklichkeiten“ anstrebe, auf was ich ziele. Es haben sich wohl wieder zwei Angehörige derselben Lebenswelt gegenseitig versprochen, es bleibt bei der Abgeschlossenheit eines Weltblicks, der sich womöglich nicht so leicht relativieren lassen will, der beständige Bestätigung in einer genau definierten Lebenswelt sucht, die der eigenen sehr ähnlich ist. Es zeigt dies auch wieder deutlich die Abgeschlossenheiten von sozialen Schichten, die halbwegs ernsthaften Kontakt nur noch untereinander haben. Dass sich der Journalismus in der „Berliner Blase“ vor allem als öffentliche Verlautbarungsorgan und Bestätigungsfeld gewisser Alpha-Tier aus der Politik versteht, kann bei jeder Pressekonferenz besichtigt werden, wenn die „Alpha-Tiere“ mal wieder ihre Sprecher vorschicken, um weit über ein willfähriges Maß hinaus die eigene Position erläutern zu lassen. Es findet keine grundsätzlichere Relativierung und konstruktive Infragestellung der eigenen Sinnwelten statt, die ja gerade im Falle der PolitikerInnen ein hohes Maß an Empathie weit über die handwerkliche Routine hinaus verlangen würde, waseinen tieferen Einblick in die Realität derer gewähren würde, die man glaubt zu vertreten. Es scheinen sich nicht nur im Berliner Politikbetrieb eine Form von Wahrnehmungsblasen gebildet zu haben, die der Idee einer Demokratie extrem abträglich sind. Durch die Prägung durch eine soziale Schicht, durch eine kulturelle Bestimmtheit und geographische Herkunft, scheinen sich in dieser Gesellschaft immer mehr gewisse soziale Welten herausgebildet zu haben, die sich ab- und ausschließen, die auf ihren persönlichen Vorteil bedacht sind und nur Kontakte innerhalb „ihrer Welt“ pflegen. Dies scheint zu einer extremen Fragmentierung und dem Verlust jeglicher Gemeinsamkeit in einer Gesellschaft zu führen.

Donnerstag, 19. August 2021

Blick hinein revisited

Wird man alt und älter, geht man tatsächlich auf den Tod zu? Man ist nur darauf zugegangen, von Anfang an, immer schon. Er kommt immer näher, dieser Tod. Man ist scheinbar zu etwas Stabilem geworden, hat Merkmale heraus gearbeitet, die nicht mehr veränderbar erschienen. Leute bezeichnen dies auch als "Charakter". Man hat Geschichte und hat entsprechende Erfahrungen gemacht, man kann darauf zurück blicken, ja, es gibt Dinge der ernsten Art, an die man sich nicht so recht erinnert. Sogar, - obwohl sie ein wichtiger Teil von einem sind. Kürzlich hat AMuscha angerufen, ein Schatten meiner Vergangenheit. Wir haben uns gut verstanden, zu meiner Überraschung. Dies Individuum hält sich mittlerweile in einer vollkommen verschiedenen Lebenswelt auf. Wie konnte man eigentlich sagen, wer man war? Man erinnerte sich gegenseitig dran, was war, wie man sich verhalten hat, wie man andere Individuen wahrgenommen hat. War man wirklich derselbe wie heute? Man hat ja schon so viel Zeit erlebt…….

Dienstag, 17. August 2021

Vielgestaltigkeit der Welt reloaded

Folgendem Ausdruck bin ich jüngst begegnet: „Geworfenheit, Der Mensch als Entwurf“. Diese Worte gehen auf den Philosophen Martin Heidegger (1889-1976) zurück und sollen eine Art Vorläufigkeit signalisieren. Heidegger ist ja als Geheim-Nazi längst diskreditiert, nachdem er zuvor vom Bildungsbürgertum angebetet wurde. Der verdachtsfreie Philosoph Sören Kierkegaard (1813-1855) schreibt in seinem Buch „Der Begriff Angst“: „Der Mensch ist ein seltsam zusammengesetztes Wesen, das für sich selbst ein Problem ist“. Wir sind Teil und Ganzes. Der Mensch ist Widersprüchlichkeit. Nicht das „Entweder-oder“ sondern das „Sowohl-als-auch“. Es geht darum, Widersprüche auszuhalten. Wir müssen deshalb kreativ sein. Immer neu begreifen. Auch uns selbst. Wichtig: Die Entfaltung von verschiedenen Seinsmöglichkeiten. Der übergeordnete Sinn wird uns dabei allerdings zunehmend entzogen. Wir können aber unter anderem erkennen, dass da eine Daseinslust und Daseinsfreude existiert, die mit ihrer Vielfalt zu tun hat. Wir als Menschen haben die Freiheit. Also lass uns den Sinn nicht nur suchen, sondern ihn für uns selbst produzieren, wenn er sich nicht ohnehin selbst einstellt. Den Sinn des Lebens selbst schaffen? Folgendes geht auch auf Kierkegaard zurück: Bei ihm ist der Begriff „Geist“ sehr wichtig. Geist hat bei ihm nichts mit bloßem „Verstand“ oder reiner Vernunft zu tun. Er ist vielmehr „Bewusstsein unseres Bewusstseins“. Gedanken und Gefühle, Geschmäcker und Gerüche, Erinnerungen und Träume, unsere inneren Welten insgesamt sind darin aufgehoben. An dieser Stelle sei von mir vermerkt, dass auch Musik und Bilder dieser Welt, also Fotos, dazu gehören.

Samstag, 14. August 2021

Demokratie, Macht, Stärke - reloaded

Der große französische Philosoph Blaise Pascal soll gesagt haben „Da es nicht gelang, das Gerechte mächtig zu machen, erklärte man das Mächtige zum Rechtmäßigen“. Ob hinter einem Gesetz also die Macht des Stärkeren steht, oder ob sich in einer Demokratie die Gesetzgebung durch das Parlament vollzieht? Haben wir eine Demokratie oder haben wir – genau genommen – eine repräsentative Demokratie? Ob nach den Wahlen in den einigermaßen noch neuen Bundesländern sich noch irgendein Politiker um sein Geschwätz von gestern schert? Was zählt, ist Macht, koste es, was es wolle. Gewisse Aussagen aus dem Politikermilieu stützen diese Aussage. Wer bestimmt eigentlich in einem Staat? Firmen, die sich Abgeordnete kaufen und sämtliche Möglichkeiten nutzen, um auf Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen? Die enge Verbindung zu einer finanziellen Vorteilsnahme sind da allzu offensichtlich, was immerhin zu einer grotesken Einkommensverteilung in den einigermaßen industrialisierten Staaten geführt haben mag. Ob tatsächlich Anarchie und Chaos die Alternative wäre? In der Berliner Blase?

Freitag, 13. August 2021

Integration von Widersprüchen

Sonderbare Blogs? Vermischung von Erscheinungsformen als Untauglichkeit? In Wirklichkeit strebe und strebte ich nicht nur durch meine Blogs die Integration von Text, Musik und Foto an, als eine Form von Ganzheitlichkeit, etwas, was mir immer schon vorschwebte. Ich entdecke immer wieder Gemeinsamkeiten dieser meiner Medien: etwa die Aufmerksamkeit für das Ungewöhnliche und das Unalltägliche, dass ich abseits aller gesellschaftlicher Vorstellungen einzubauen versuche in meine Umsetzungen. Wieso schreibe ich „gesellschaftlich“? Weil ich diese Komponente stark empfinde, weil sie mir spätestens auch seit meinem Soziologie-Studium geläufig ist, weil ich mich vieles auf Sozialisation und Ökonomie zurückzuführen traue und auch dadurch die fundamentale Veränderbarkeit menschlicher Dinge behaupte. Die Veränderbarkeit von Sicht- und Hörweisen hat mich oft getrieben, etwas, von dem ich immer mehr in Richtung allgemeiner Resignation abkomme. Ich will nicht spinnert, esoterisch oder Avantgarde sein, den Ehrgeiz und die Energie habe ich nicht mehr. Eigentlich will ich nur die Summe meiner Perspektiven zusammenführen, aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, will an den Rändern meiner Betrachtungsweisen das Populäre mit dem Elitären verbinden, das Komplexe mit dem Einfachen, das Dunkle mit dem Hellen, das Vordergründige mit dem Hintergründigen, will einfach den Zusammenfall von Gegensätzen anstreben, was anscheinend für die meisten Menschen nicht unbedingt nachvollziehbar scheint. Der Zuspruch der mir bei diesem Unterfangen entgegen kam, hielt sich durchaus Grenzen, was sich von mir nicht mühelos in Motivation umsetzen ließ. Auch schien kein Bedürfnis zum Dialog da zu sein, auch etwas, was mich immer getrieben hatte: der aufmerksame Dialog, der bereit ist, auf andere Sichtweisen einzugehen und ein Stück weit mit ihnen zu gehen, um zu sehen, wohin das führen möge, ohne Ambitionen, ohne Imponiergehabe und falsches Beharrungsvermögen. Dabei sehe ich mich immer mehr dem Bedürfnis nach so schnellen eindeutigen wie einfachen Fragen und Antworten gegenüber, die eine weiter gehende Kommunikation oft unmöglich zu machen scheinen. Ob die Welt vielleicht nicht gar so eindeutig beschaffen ist, ob sie nicht allzu oft ein Abwägen und Ringen um Einstellungen nötig macht? Ob „Fakten“, die man sich wohl erst erschließen muss, dabei nicht eine Art von Startrampe, eine Basis für Folgendes sein können? Nicht verstehen? Macht nichts.

Donnerstag, 12. August 2021

Das Netz und man selbst

Wir leben in einer Gesellschaft, die sich immer mehr ausdifferenziert. Dadurch sind entstanden und entstehen immer mehr, teils streng voneinander geschiedene Lebenswelten, unter denen das Verständnis immer schwieriger. Diese Lebenswelten sind teils sozial bestimmt (etwa durch ökonomischen Status) teils durch Interessen, die selbstverständlich ihrerseits von ökonomischen Möglichkeiten abhängen. Dies ist eine Entwicklung, die quasi „vertikal“ vonstatten geht. „Horizontal“ mag uns zunehmend bewusst werden, dass verschiedene Kulturen sehr unterschiedliche Werthaltungen begründen. Unser Verständnis mag gerade noch für verschiedene Phänomene in Mitteleuropa ausreichen. Mag die Globalisierung auf ihren verschiedenen Ebenen noch so fortgeschritten sein, in weiter entfernt Winkel dieser Erde reicht unser Verständnis trotz allem nicht. Auch dadurch entstehen teils extrem unterschiedliche Lebenswelten samt den damit zusammen hängenden Werthaltungen. Zwischen solchen, auf verschiedene Weise hervor gebrachten Lebenswelten zu pendeln, sie überhaupt erst kennen zu lernen und die damit verbundenen Abläufe besser zu verstehen, war zeitlebens eine „Herausforderung, ein Anliegen für mich. Ich versuchte, mit Personen verchiedener Lebenswelten Kontakt aufzubauen, mit begüterten Personen und Personen, die auf direkte Weise abhängig vom in Deutschland herrschenden Sozialsystem sind. Dies mag auch durch mein Blog „Reise durch Wirklichkeiten“ charakterisiert sein. Es versucht oft, durch kurze Texte, Photos und – sogar – Musik, die eigene Position in einem größeren Zusammenhang besser zu bestimmen. Mein anderes Blog, „ubpage.de“ knüpft mehr an meine musikalische Daseinsform an, bleibt persönlicher, umkreist meine Person.

Dienstag, 10. August 2021

Aus anderen Zeiten - Notiz

„Ich war und bin zu anspruchsvoll mit den Personen, die mich umgeben und die ich zögere, Freunde zu nennen. Ich erwarte (offenbar) immer zu viel, ich habe immer noch die Vision aus meiner Kindheit, jemanden zu finden, mit dem ich mich voll und befriedigend austauschen könnte, ohne Argwohn, ohne diese permanenten Verletzungen, die heute Alltag sind. Im Fließen sein, im Fließen der gegenseitig zugeworfenen Erkenntnis und Unkenntnis. Ich will dort sein, wo man bereit ist, wie selbstverständlich sich Zeit zu schenken. Wo man sich Intensität und Energie gibt. Es war kürzlich kurz da, dieses Gefühl, im einem Gespräch. Aber es gilt dabei auch, gegenseitige Fixierungen aufzugeben, dem Anderen Spielraum zu geben, überhaupt: dem anderen und sich selbst Spielraum geben. Alles Mögliche auszuprobieren. Einen Schutzraum gemeinsam erschließen. Wirkliche Kommunikation versuchen. Maßlos sein, ohne sich entschuldigen zu müssen....

Montag, 9. August 2021

Aus dem Elfenbeinturm

Die großprofessorale Geste, die rhetorikgeschulte Arroganz, die elegant geführte Finte, die sofort zum Gegenangriff übergeht und dadurch Überlegenheit ausstrahlt: das alles gefiel uns an manchen dieser Universitätsprofessoren auch nicht. Man kann diese Haltung beinahe täglich im Fernsehen bestaunen, wo Leute mit Professorentitel ihre Weisheiten verkünden oder bei Talkshows Rede und Antwort stehen. Die klare und deutliche Pointe, dies oft recht abgehoben wirkende und aus dem Elfenbeinturm der Besserwisser tönende „auf den Punkt kommen“, das ist es, was die Medien unbedingt wollen. Im universitären Alltag des Elfenbeinturms führen sich solche akademisch geadelten Figuren auch noch gerne als offiziell eingesetzte Entscheider über Leben und Tod auf, indem sie Noten verteilen, Zeugnisse ablassen und ein geldwertes Wohlwollen verteilen. Geradezu peinlich fanden wir auch, wenn sich solch professorale Expertise auch noch in eine vom Steuerzahler ordentlich vergoldete und von wissenschaftlich geerdeten Politikern lässig herbei geführte Beratertätigkeit überführen ließ. Andererseits lehrt gerade das akademische Leben die Auseinandersetzung mit solchen Positionen, die einem selbst als fremdartig vorkommen mögen. Ständiger Disput. Permanente Diskussion. Nur der Widerspruch zu der eigenen Position führt zur Weiterentwicklung und Schärfung der eigenen Meinung, in die man sich möglichst nicht allzu sich persönlich damit identifizierend verkriechen sollte. „Nicht persönlich nehmen“, das lernt man an der Uni. Dass dies vor allem Theorie ist, die in der Praxis allzu oft jovial übergangen wird, mag beklagt werden. Trotzdem ist die direkte Auseinandersetzung und der Austausch von Argumenten eine sehr fruchtbare Methode des Erkenntnisgewinns. Dass dieser Austausch nicht immer in Freiheit stattfindet, sondern in Abhängigkeiten verstrickt ist, erzeugt Wut und persönlichen Widerspruch.

Sonntag, 8. August 2021

Trickle-Down

Man beobachtet, wie eine Partei einen alten Trick offeriert: Man macht auf Volkspartei, bedenkt aber mit zu erwartenden Steuersenkungen nur eine reiche Minderheit, zum Nutzen und Frommen „der Wirtschaft“. Dies baut auf die alte und leider auch zeitgebundene amerikanische Weisheit, nach der es jeder schaffen kann, wenn er nur fleißig genug ist (Fetisch „Leistung“). Wenn das nicht jetzt eintritt, dann später, denn die Weichen sind in die völlige Freiheit einer Marktwirtschaft gestellt. Auf diesen Traum vom reich Werden scheint man nicht so schnell verzichten zu wollen, wozu noch die Vorstellung kommt: Wenn es den Unternehmen und den Reichen gut geht, geht es dem ganzen Staat gut, es herrscht Wachstum. Trickle-Down-Theorie. Man ist vielleicht nicht reich, fühlt sich dem Reichtum aber nah. Aber: Vom Wachstum der vergangenen zwanzig Jahre haben vor allem die Wohlhabenden profitiert. Die Reichen wurden umfangreich (u.a. Steuern) bedacht – obwohl sie sowieso ständig reicher werden. Selbstbetrug und Selbsttäuschung ist unter den nicht Wohlhabenden angesagt. Konkret zeigt sich das ja auch am Verhalten gewisser Politiker, die auf Vorwürfe mit dem Satz begegnen „Daran kann ich mich nicht erinnern“ und denen es so gelingt, auf diese Weise jedes Bedürfnis nach weiter gehender Information zu blockieren und keinerlei Verantwortung für eigenes Verhalten zu übernehmen. Man fühlt sich als Angehöriger einer bestimmten Schicht von Entscheidern, was einem als zementiert und allzeit gültig vorkommt.

Samstag, 7. August 2021

Valerie (30)

„Die Studentin kannst du vergessen, ich bin Schauspielerin. Das hast du doch schon bei diesem Poster geahnt, - oder?“ Er konnte momentan mit der Situation nichts anfangen. Die Wirklichkeit hatte seine Träume und Ahnungen eingeholt mit einer Selbstverständlichkeit, die ihn entwaffnete. Aber die Studentn hatte sie verdammt gut gespielt. Naja, wenn man so etwas professionell macht…. Da musste er mit seinem Spiel eines Vertreters irgendwie daneben wirken. Nun ja, die Frau auf dem Poster war tatsächlich Valerie! Ja dann musste sie ja wohl ziemlich groß und bekannt sein, wenn man so als Star heraus gestellt wurde und wunderte sich, dass er sie noch nie in irgendeiner Zeitschrift oder in einem Magazin gesehen hatte. Aber die Zeit der großen Stars war ja vorbei, wobei sich die Images und Bilder dieser großen Stars ohnehin geglichen hatten. Es war ja irgendwann langwilig geworden, sich deren Namen zu merken. Neue Stars tauchten auf, wurden gemacht und verschwanden wieder als austauschbare Konfektionsware. Sie waren Abziehbilder aus der Retorte, darin aber den Durchschnittsmenschen nicht näher, sondern nur alltäglicher. Aber Valerie war doch anders! Sie konnte ihre Ausstrahlung und Persönlichkeit nicht nur gespielt haben! Falls doch, dann war das virtuos!

Donnerstag, 5. August 2021

Was hier, in diesem Blog, eine Rolle spielt - reloaded

Wir sind durch soziale Realitäten bestimmt, durch Werthaltungen, durch Idiologien..... So auch hier: Es geht bei vielen Postings in diesem Blog womöglich um Perspektiven auf die Wirklichkeit, denen jeder unterliegen kann. Die ihm "zufliegen", ohne das er das explizit so will oder dass er das Mitgeteilte überprüfen könnte. Durch Sozialisation, durch Gewöhnung, durch „gesunden Menschenverstand". Dabei spielt in diesem Falle meine Person keine oder eine sehr geringe Rolle. Ich sehe mich selbst da nur als eine Art "Medium", dass stellvertretend für die Masse der Vielen steht. Ich nehme auf und gebe in diesem Blog wieder. Dies hier ist aber auch kein intimes Tagebuch! Eher das Gegenteil! Das Subjektive mag an vielen Stellen in Richtung des Objektiven gehen, - und umgekehrt! Das Private im Öffentlichen, - und umgekehrt! Das zu beachten ist bei der Lektüre sehr wichtig! Ich fühle mich in der Rolle des Schreiberlings eher als Beobachter, als Aufnahmeschirm und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen, auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem stellen. Es hat mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die bequeme Position jener Politiker einnehme, die erklären, dass die Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person abhänge. 1.) Werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.) Habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium der Soziologie zu tun haben könnte. Ich zeichne ein Bild, das - und das ist die Pointe! - nicht zutreffend sein muss! Ich nehme einfach nur Informationen, Anstöße, Fragmente rund um mich herum auf und gebe sie wieder. Nein, da ist kein journalistisches Überprüfen, verbunden mit der Verantwortung vor der Veröffentlichung! Viele der "Konsumenten" eines solchen Journalismus haben schlicht nicht die Zeit dafür. Der alltägliche Journalismus geht auch kaum so vor.... Es geht hier vielmehr um ein Stochern im Nebel anhand gewisser Fakten, - so, wie es vielen anderen Personen geht. Übrigens: Interviews werden sowieso nicht gewährt.  Es erhebt die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit, einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in der Aufklärung, - bis jetzt!, nahm diese Rolle die Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her korrumpierbar und interessengeleitet. Grund zur naiven Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst (z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist. Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert haben, ist inzwischen bekannt. Untersuchungen werden nahezu beliebig gekauft, wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem Erfolg, sich dies eitle und leider oft auch verlangte Bestreben zunutze zu machen. Andere meiner Postings in diesem Blog sind hingegen sehr subjektiv, zeichnen ein Bild aus meinen Augen, sind von mir, meinen Erfahrungen und Person gefärbt und getränkt. Sie kommen aus dem Subjektiven, könnten genau darin jedoch etwas Allgemeingültiges haben, etwas, was sich verlängern ließe ins Gesellschaftliche. Privates könnte etwas mit Öffentlichem zu tun haben (s.o.) - und umgekehrt. Ich wechsle also die Perspektiven, fühle mich tatsächlich auf einer „Reise durch die Wirklichkeit“, die gewisse Politiker zuletzt unbedingt regulieren wollten.....

Mittwoch, 4. August 2021

Solitude Revisited

Du entdeckst und es wird dir zunehmend bewusst, dass du alleine bist. Hattest du in der Vergangenheit stets Leute um dich herum, die du oft als viel zu viele empfandest, so gibt es diejenigen jetzt gar nicht mehr. Es herrscht absolute Windstille. Man hat sich abgesetzt vom Mainstream, ohne dass man das so richtig merkte. Es gab eine Entwicklung um dich herum, deren Eigenheit und deren Verschiebungen du mal wieder nicht so recht mitbekamst.
Immer wieder hört man von Menschen, die verreckten und die erst dann bemerkt wurden, als es anfing, unangenehm zu riechen. Nachbarn? Hier unsichtbar. Nur formell vorhanden. Aber sie würden antworten, dass man mich in letzter Zeit kaum mehr gesehen habe. Dass von mir keinereli Initiative ausgegangen sei. Und überhaupt: Man wisse kaum, wer was mache und warum. Tatsache scheint zu sein, dass für die meisten Menschen "Freunde" allgegenwärtig sind und Ablenkungen zuhauf verfügbar sind. Wer eigentlich darf da bei sich selbst sein? Klar, so etwas, eine solche Existenz kann auch lobesam sein. Doch die Zeiten, als der Schriftsteller Gottfried Benn „Wer allein ist, ist auch im Geheimnis..“ behaupten durfte, sind wohl im Zeichen einer allgemeinen Vergesellschaftung vorbei. Single sein, so heißt es neudeutsch. Sich selbst genügen, das freilich schließt einen von der großen Vernetzung aus. Eremitage. Mönchtum. Vor einiger Zeit war es sehr angesagt, in Klöstern zu verweilen, die Stille dort neu kennen zu lernen, die Stille auszuhalten. „Auszeit auf Zeit“ war meist sehr teuer und beinhaltete oft auch noch andere Wellness-Wohltaten im Zeichen religiöser Erbauung. Doch was ist die Realität? Einsame und alleinstehende Menschen gelten als Sonderlinge. Reinschauen bei Edward Hopper: Menschen ohne soziale Bindungen sitzen dort alleine an der Bar, leicht bekleidete Damen machen geschlechtlichen Betrieb, bieten Attraktionen der glitzernden Oberfläche. Man sinkt ab in Wein und Zerstreuung, in Schein und Schalk.

Dienstag, 3. August 2021

Movie of your Life (Songtext)

MOVIE OF YOUR LIFE When you've got the time, look around: is it true what you see? is it just a vision of a dream you've always dreamed? Refr I play just another part in the movie of my life and ev'rybody's playin his daily part the one's laughing, the other's cryin' some drive big cars and some are hungry could you really watch it patiently in the movie of your life? watching the things goin' on and on smoking the cigarette of delight they tell you: just take it easy! in the movie of your life who wrote this old screenplay are you Norma Jean or Jimmy Dean? finally it doesn't really matter there's just one great showdown

Montag, 2. August 2021

Bilder der Wirklichkeit

Ich zeige in meinen Fotos unter anderem auch Ausschnitte dessen, was subjektiv auf einen hernieder kommt, eine Ahnung vom Großartigen, vom Kreativen, mit dem man sich auseinander setzt und das man bewundert, was einen sowohl als Einzelperson als auch als Teil einer Kultur und Natur betrifft und betroffen hat, wozu man einen Bezug hat und wozu nicht. Bilder des Zufalls ergänzen solche Auswahl. Man zeigt auf das Absurde, Groteske, man setzt es in Beziehung zu dem, was man von anderen Personen weiß, man deutet darauf und staunt darüber. Man will das Ungewöhnliche (und auch das Hässliche) heraus destillieren, das Unalltägliche im Alltäglichen erkennen, man will es teilen und der schönen neuen Welt der „sozialen Medien“ gegenüber stellen. Man will sich einen Eindruck von der Zeit verschaffen, sie als Teil unserer Umgebung auffassen, sie aber nicht wie selbstverständlich in sich hinein fressen. Man will sie als Teil unserer Existenz aufheben und sie betrachten, man will ihre Rätselhaftigkeit begreifen ohne sich vorzumachen, so etwas zu letztendlich schaffen. Man will aber näher heran kommen, an Phänomene, die einen bestimmen, so oder so……...