Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 22. Juni 2021

Beobachtungen an der Gesellschaft

Ich denke ein Angefangenes weiter und betrachte die Gesellschaft nach Corona (hoffentlich): Der Lebensstandard vieler Angehöriger der Mittelschicht bewegt sich hierzulande auf einer Abwärtskurve. Das passende und oft verwendete Bild dafür ist das der immer schneller abwärts laufenden Rolltreppe, auf der man sich, um auch nur auf der Stelle zu bleiben, immer härter gegen den Trend stemmen muss, um auch nur auf dem selben Fleck zu bleiben. Selbst mit einem guten Gehalt kann man sich heute in deutschen Großstädten kein Eigenheim mehr leisten, auch auf dem Land steigen die Lebenshaltungskosten, während traditionell angelegte Ersparnisse (Sparbuch, Bausparvertrag, Lebensversicherung, Betriebsrente) rapide an Wert verlieren. Und dann kommt bei vielen auch noch das Empfinden hinzu, dass sie nicht mehr reden, witzeln, sein dürfen, wie sie wollen, dass allerorten gesellschaftliche Stoppschilder der Correctness aufgestellt werden. Der Boden wird also gleich an zwei Stellen brüchig. Mir schwant: Erst diese Verbindung von Ökonomie und Kultur facht den Unmut vieler Menschen so richtig an. Und manchmal genügt ein Sparwitz als Funke, um eine Protestfackel zu entzünden.

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