Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 24. November 2020
Wachstum reloaded?
Seltsam, die Wachstumsidiologie scheint auch mit dem Blick auf das Ende der Pandemie sakrosankt. Dabei führt sie ja doch sehr offensichtlich in den Abgrund. Aber dieses Wirtschaftssystem kann nicht darauf verzichten, kennt auch den Begriff des nachhaltigen Wachstums nicht. Wir müssen offenbar unter allen Umständen auf den alten Wachstumspfad zurück, tausend Urlaube mit Flugreisen machen, mit dem SUV durch die Gegend fahren usw. Dabei scheint es mir ein Tabu zu sein, dass der Menschen selbst, die Menschheit unkontrolliert wächst. Ja klar, ich kenne die Prognose auch, dass derzeitige Wachstum der Menschheit bei 10 Milliarden vorläufig stoppen solle (UN-Prognose). Trotzdem erscheint mir das hemmungslose Wachstum der Weltbevölkerung einen der Gründe für den Blick in den Abgrund zu sein. Ein gut entwickeltes Sozialwesen scheint mir einer der Voraussetzungen zu sein, die ein begrenztes Wachstum nach sich ziehen. Ach, das Menschenbild! So lautet der Einwand gegen eine solche Einschätzung. Der Mensch als die Krone der Schöpfung? Indem er alle anderen Arten der Evolution vernichtet? Indem die Nahrungsmittelproduktion exklusiv für seine Verschwendungssucht beschleunigt werden muss? Vielleicht täte es der Evolution und der Natur sogar gut, wenn es keine Menschen mehr geben würde. Oh nein, so etwas soll und darf man nicht denken! Von gewissen Kreisen wird das Problem gerne auf ein Verteilungsproblem reduziert. Meine Ansicht: Ja klar, das kommt noch hinzu: die ungleiche Verteilung von Ressourcen und ein Weltwirtschaftssystem, das die Besitzenden und Reichen bevorteilt. Wer außer der Betriebswirtschaft behauptet denn, dass die Luft umsonst sei? Dass sie ein wertvolles und zu schützendes Gut ist, das keinesfalls umsonst ist, ist nicht nur am Problemkreis Mobilität, sondern auch an tausenden von Stellen zu spüren. Ob man die „Kreislaufwirtschaft“ ein bisschen besser entwickeln könnte? Würde meiner Meinung nach zur Lösung des Problems beitragen, - aber halt nur beitragen.
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