Ich
stoße auf erstaunliche Verständnislosigkeit meinen Reisen in meine
eigene Vergangenheit gegenüber. Es wird bestenfalls für Nostalgie gehalten. Weiter will niemand fragen oder verstehen. Dabei sollte doch alleine schon mein Interesse für die gegenwärtige
Situation dieser jeweiligen Kommunen, für ihren aktuellen „Sitz in der
Welt“, stutzig machen und relativieren. Möglicherweise will ich
etwas in mich „heimholen“, was einst zu selbstverständlich im
Strudel der Zeit vorüber ging. Man lebte damit, versuchte, damit
zurecht zu kommen, sich zu arrangieren, es zu gestalten. Es umgab
einen wie ein Kokon der Selbstverständlichkeit. Dabei freilich hat
es einen auch beeinflusst......auf verschiedene Weisen.......Eigentlich will ich das aus heutiger Sicht besser verstehen. Wäre
man an einem anderen Ort unter anderen Verhältnissen aufgewachsen,
wäre man womöglich ein anderer geworden. Ist das so? Ich suche nach dem
„göttlichen Funken“, der Substanz des Ich..... ich schrieb 2012
in der Besprechung eines Joe-Jackson-Konzerts, die in Teilen auch für mich selbst gelten könnte „Nein, der Mann ist
nicht senil-sentimental geworden, er will ja seine Vergangenheit
nicht einfach zurückholen. Heimholen will er sie, nach all diesen
Rollenwechseln, nach diesen künstlerischen Häutungen der
vergangenen zwanzig Jahre, in seine Persönlichkeit neu integrieren
will er sie, das spürt jeder.“
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