Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 25. November 2020

Reichtum

Ob man der Gesellschaft, der man alles verdankt, auch etwas zurück geben sollte? Über die gesetzlich vorgeschriebenen Steuern hinaus? Reichtum verpflichtet. Während in den USA grundsätzlich mehr zu verdienen ist und der Staat sich weit hinter das Individuum (in diesem Fall: der Unternehmer) zurück gezogen hat, wodurch natürlich auch ein höherer Bedarf an „Charity“ entsteht, kann ein Reicher hierzulande behaupten: „Ich mache schon so viel für den Staat, entrichte Steuern, genüge gesetzlichenVorschriften aller Art, dass ich durchaus weniger Interesse daran habe, noch etwas zu spenden.“ Der Einzelne verteilt quasi „von oben herab“ nach Gutdünken sein Geld und finanziert „nebenher“ auch noch das Parteienwesen und ein bisschen Korruption, bzw. Bevorzugung von „Freunden“, während der Reiche hierzulande mehr Steuern entrichtet, mit denen nach Gesetz und Verordnung soziale Leistungen gewährt werden. D.h. Der Bürger hat einen Anspruch auf bestimmte Leistungen. Das z.b. zeichnet einen Sozialstaat aus. Außerdem soll dadurch ein gewisser sozialer Ausgleich herbei geführt werden. Die „soziale Schere“ ist bis jetzt noch nicht so weit auf gegangen, wie das in den USA „Normalzustand zu sein scheint. Hinzu kommt, dass sich der „Normalverdienende“ oft nicht das Ausmaß des Reichtums vorstellen kann. Er schätzt, dass ein Reicher so ungefähr das 6 bis 10fache dessen hat, was er selbst zur Verfügung hat. In Wirklichkeit ist es nach Erhebungen etwa das 380fache. Dieser Reiche redet denn auch sehr viel und freimütig über sein Geld. Das Prahlen mit dem Jahreseinkommen ist dabei „normal“. Er sieht und deutet sich gerne auch, im Rückgriff auf gewisse religiöse Strömungen, als „auserwählt“. Er ist „abgesichert“, d.h. Gewisse soziale Grundleistungen, wie sie hierzulande nach dem Solidaritätsprinzip des Gesundheitswesen erbringt, sind in den USA durch die Verdienste des Einzelnen garantiert. Durch den „Erfolg“. Wer an sich glaubt, kann es schaffen, so etwa lautet der „amerikanische Traum“. Wodurch gewisse Überlegenheiten und Vorteile entstehen können, war und ist nicht zuletzt in Pandemiezeiten zu erleben.

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