Ob man der Gesellschaft,
der man alles verdankt, auch etwas zurück geben sollte? Über die
gesetzlich vorgeschriebenen Steuern hinaus? Reichtum verpflichtet.
Während in den USA grundsätzlich mehr zu verdienen ist und der
Staat sich weit hinter das Individuum (in diesem Fall: der
Unternehmer) zurück gezogen hat, wodurch natürlich auch ein höherer
Bedarf an „Charity“ entsteht, kann ein Reicher hierzulande
behaupten: „Ich mache schon so viel für den Staat, entrichte
Steuern, genüge gesetzlichenVorschriften aller Art, dass ich durchaus
weniger Interesse daran habe, noch etwas zu spenden.“ Der Einzelne
verteilt quasi „von oben herab“ nach Gutdünken sein Geld und
finanziert „nebenher“ auch noch das Parteienwesen und ein
bisschen Korruption, bzw. Bevorzugung von „Freunden“, während
der Reiche hierzulande mehr Steuern entrichtet, mit denen nach Gesetz
und Verordnung soziale Leistungen gewährt werden. D.h. Der Bürger
hat einen Anspruch auf bestimmte Leistungen. Das z.b. zeichnet einen
Sozialstaat aus. Außerdem soll dadurch ein gewisser sozialer
Ausgleich herbei geführt werden. Die „soziale Schere“ ist bis
jetzt noch nicht so weit auf gegangen, wie das in den USA
„Normalzustand zu sein scheint. Hinzu kommt, dass sich der
„Normalverdienende“ oft nicht das Ausmaß des Reichtums
vorstellen kann. Er schätzt, dass ein Reicher so ungefähr das 6 bis
10fache dessen hat, was er selbst zur Verfügung hat. In Wirklichkeit
ist es nach Erhebungen etwa das 380fache. Dieser Reiche redet denn
auch sehr viel und freimütig über sein Geld. Das Prahlen mit dem
Jahreseinkommen ist dabei „normal“. Er sieht und deutet sich
gerne auch, im Rückgriff auf gewisse religiöse Strömungen, als
„auserwählt“. Er ist „abgesichert“, d.h. Gewisse soziale
Grundleistungen, wie sie hierzulande nach dem Solidaritätsprinzip
des Gesundheitswesen erbringt, sind in den USA durch die Verdienste
des Einzelnen garantiert. Durch den „Erfolg“. Wer an sich glaubt,
kann es schaffen, so etwa lautet der „amerikanische Traum“.
Wodurch gewisse Überlegenheiten und Vorteile entstehen können, war
und ist nicht zuletzt in Pandemiezeiten zu erleben.
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