Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 2. November 2020

Fußball und die "Diskussionen" darüber

Absolut unerträglich finde ich (!) die Diskussionsrunden vornehmlich älterer Männer, die sich stundenlang über den Fußball des Wochenendes unterhalten und mit genießerischer Miene loben oder tadeln. Fett gewordene ehemalige Profis, aktuelle Profis, oberwichtige Journalisten, Politiker und andere Wichtigtuer sitzen da zusammen, um von Gewinnspiel zu Gewinnspiel, von Spot zu Spot sich wichtig zu machen rund um eine Nebensache, mit der freilich gewaltige Profitinteressen und - wie wir erfahren dürfen! - Vorbildfunktionen verknüpft sind. Es werden dann eben diese Profitinteressen heftig bestritten und Hygienekonzepte gelobt. „Fakten, Fakten, Fakten“ heißt es dann, wobei dies konkret wahrzunehmen nicht so einfach ist, denn Fakten müssen gedeutet und in Verhaltensregeln gegossen werden. Von der Politik? Von jedem? Wie wenn es trotz der großartigen Hygienekonzepte nicht sehr prominente Fälle von Positivtestungen gegeben hätte! (Einschließlich dessen, das am darauf folgenden Tag so etwas sehr schnell zurück genommen wurde…. ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt!) Und dass zur Vorbildfunktion der hochgeschätzten Spieler auch ihre nach wie vor oft fürstlichen Gehaltsforderungen und ihre offensichtlich nicht vorhandene Demut gehören, scheint zu den eher unterbelichteten Fakten zu gehören. Da der Sport und insbesondere der Fußball hierzulande vor allem Religionsersatzfunktionen einnimmt und zur Integration oft widerstrebender Kräfte beitragen soll, sind diese Muster auch von früheren Religionsauseinandersetzungen her bekannt. Bestimmte „Fakten“ sind von höherer Stelle gesetzt, basta! Trump etwa scheint so etwas zu praktizieren. Alles andere, was an Kritik aufkommen mag, sind „Fake News“, gilt nicht.

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