Man
denkt nach, über andere, dabei wird man selbst älter. Man stößt
sich an Sachen, um die man früher locker herum gekommen wäre. Es
bleiben Spuren, bösartig schillernd, bremsend mit einem leichten
Schmerz. Man findet sich zuweilen auch in einem Krankenhaus wieder.
Der Tod begegnet einem. Was ist das? Unbegriffen. Die Frage dazu wird
öffentlich nicht gestellt. Wenn es so weiter geht, wird es in 50
Jahren sehr schwierig hier auf der Erde. Dabei forschen sie doch am
ewigen (oder zumindest stark verlängerten) Leben. Wie soll das
gehen? Auswandern auf andere Planeten. Sieht man, welche Unternehmen
zu welchen Tarifen das jetzt schon anbieten, deutet man das als einen
vielleicht möglichen Fluchtweg. Auch wenn diese Branche jetzt noch
in der Kinderschuhen steckt. Ansonsten Selbstverklärung,
gelegentlichem schüchternem Mut zum Pathos, etwas Sinnlichkeit (man
hat ja von ganz Anderem und Extremem erfahren...), Offen- und
Empfänglichkeit für Fremdes und – Tränen. Alles bald vorbei,
oder? Was war das?
Man will es noch einmal zusammen bringen. Und die
Stoßrichtung der eigenen Existenz herausfiltern. Etwas klarer sehen.
Wohin strebte man, unbewusst? Man glitt hindurch. Durch was? Bewusst?
Nein, es schmeckt nicht nach Nostalgie, was einem oft unterstellt
wird. Es hat viel mit dem zu tun, was man aktuell ist. Welche Momente
erlebt man, die einen so stark geprägt haben. Die Abgeschlagenheit?
Die Langeweile? Was regiert einen jetzt? Eine Müdigkeit? Die
lächelnde Gummiwand? Eine noch immer sich erneuernde Neugier auf
„das Leben“? Im Gegenteil! Es kommt einem so vor, als sei eine
Wut ausgeprägter. Zielgerichteter. Klarer. Gegen Strukturen, die man
neu erkennt. Man nimmt sich Humor und ironischen Abstand heraus. Es
nutzt nichts. Man rennt sich fest. Und hat gerade darin sich besser
erkannt.
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