Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 28. Februar 2020

Valerie (2)

(Fortsetzung vom 7.2.) 
Der Kaffee schmeckte eigentlich wie immer, hatte nichts Spezifisches und war nicht so heiß, wie er erhofft hatte. Es lag eine Art langweiliger Betriebsamkeit, eine hektische Geruhsamkeit über dem Raum, der- frisch gelüftet – sich nun wieder langsam mit Zigarettenqualm füllte. Draußen verdichtete sich der Qualm der vorbei fahrenden Fahrzeuge zu einem anhaltenden, auf- und abschwellenden, seine Farbe und Höhe wechselnden Dauerton, der Und wenn man in die Glasfront sah, glänzte einem der Betonstreifen der Autobahn, der bis zum Horizont reichte, entgegen. Die Wiesen links und rechts dieses Silberbandes scheinen als brachliegende Flächen verwildert. Offensichtlich waren sie sich selbst überlassen und es hatten sich auf ihnen nur besonders widerstandsfähige Pflanzen halten können. Vielleicht hatte der Boden nicht mehr her gegeben, oder war die Luft zu schlecht? Es hatte außerdem schon lange nicht mehr geregnet. Das kleine Bachbett, das in der Ferne zu sehen war, füllte nur ein jämmerliches Rinnsal. Er versuchte, sich einzureden, dass der Grund für das Bild, das sich ihm heute morgen bot, der ausgebliebene Regen sei. Er glaubte aber, gut die Faktoren zu kennen, die dazu geführt hatten. Doch was wusste man schon?

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